Dann möchte ich auch mal mein Feedback zu meiner Transmission-Entjungferung loswerden:
Ich war nach einem umfangreichen fußläufigen Prag-Sightseeing (schlechte Idee vor einem Festival ) pünktlich um 20 Uhr am Einlass (eigentlich schon deutlich vorher
). Schon gegen 19:30 Uhr postierte sich die "Security", um den Eindruck zu erwecken, dass die Türen gleich öffnen, um dann wieder zu verschwinden. So ging das hin und her, was etwas genervt hat.
Rein ging es dann recht flott, die "Security" machte den Eindruck, dass sie nicht Herr der Lage wäre, wenn es wirklich mal knallt (bestätigte sich ja später)...
Nun gleich zum Merch einkaufen und Sachen in den Locker und in die Halle. Jetzt war ich wie weggeblasen und da war es "nur" Warm Up: Die ganze Installation, der Sound, das (noch sehr zurückhaltende) Licht... Wahnsinn!
Das Set von Thomas Coastline war musikalisch eines der besten der ganzen Nacht: von Deep über Progressive, genau mein Ding. Schade, dass es schon mit Einlass begann, so habe ich einiges verpasst, z.B. Yotto - North, was in diesem Ambiente gigantisch sein muss. Dann der Übergang zu Ilan Bluestone und die Show begann richtig, es war unbeschreiblich. Auch das Set von Ilan Bluestone war richtig geil, Grum überragend, wie ich es erwartet habe.
Nun ließen aber langsam auch die tollen EIndrücke nach bzw. der bittere Beigeschmack wurde stärker. Es wurde voller, voller, voller, mit jedem Bar-/Toilettengang wurde es schwerer auf den Rang oder auf die Tanzfläche zu kommen, selbst ganz hinten kam man kaum noch hin, an Tanzen war nicht mehr zu denken, die Luft immer unerträglicher. Das hat dann insbesondere ab Above & Beyond den Spaß getrübt (das Set war aber erwartungsgemäß top).
Paul van Dyk habe ich dann nur noch nebenbei mitbekommen, weil es viel zu überfüllt war. Im Nachhinein erfuhr ich dann, dass Leute mit gültigem Ticket nicht mehr rein kamen (und teils aus Schweden, Niederlande etc. anreisten), das ist eine Schande und auch mit Rückerstattung nicht wiedergutzumachen. Nicht auszudenken, wenn eine Panik oder größere Schlägerei ausgebrochen wäre (potentielle Teilnehmer zu Letzterer hätte es genug gegeben), die Sicherheit wäre definitiv nicht gewährleistet gewesen.
Dann die Pfeffersprayattacke und die Security soll hilflos zugesehen haben... Ich habe es selbst nicht miterlebt, habe es aber deckungsgleich gelesen.
Die Delays sind mir auch aufgefallen, insbesondere im dritten Viertel der Halle. Das hat mich überrascht, wo ja sonst Bild/Ton/Licht sensationell waren.
Ich bin dann zum Ende PvD verschwunden. Erstens war ich selbst platt nach dem langen Tag und zweitens ging ich davon aus, dass ich das Wichtigste erlebt habe, obwohl ich Markus Schulz eigentlich eine Chance geben wollte. Die GDJBs sind ja oft sehr gut, aber Live gehen die Meinungen weit auseinander. Ich habe im Nachhinein in das Set reingehört und habe tatsächlich nicht viel verpasst. Das war/ist mir alles zu EDMig/Big-Roomig. Das monotone Geknalle von Vini Vici und Liquid Soul hatte ich sowieso nicht vor mit anzutun, deswegen war die Time-Table für meinen Geschmack perfekt.
Die größte Enttäuschung war für mich aber das Publikum: zu einem sehr großen Teil rücksichtslos bis aggressiv und offenbar nur dort, um sich mit Alkohol und anderem Zeugs die Birne wegzuballern. Dabei besonders auffallende Nationalitäten lasse ich mal im Interesse der Political Correctness unerwähnt. So etwas hab ich bei einem Trance-Event noch nie erlebt und mit "Trance Family" hatte das nichts im Geringsten zu tun.
Fazit: Musik, Show, Licht und Sound waren sensationell und ein großes Erlebnis. Organisatorisch und bzgl. einiger Rahmenbedingungen war ich aber enttäuscht. Trotz allem war es eine tolle Nacht mit vielen tollen Eindrücken.