Zitat
Original von Christina
Ich denke ich nicht, daß ein Buch über's auflegen sinnlos ist. Da muß man unterscheiden, um welches es sich handelt. Das was ich gelesen habe, ist gut, um sich etwas Hintergrundwissen zu besorgen. Es ist sehr umfangreich, alle Techniken und der Umgang mit dem Publikum sind beschrieben, aber ihr habt natürlich Recht, es ist nur Theorie. Jeder DJ setzt die Techniken anders um und geht anders auf das Publikum ein.
Ich hab bei euren Beiträgen eine Menge dazu gelernt, find ich echt klasse.
Was ich bei den meisten von euch herauslese, ist das die Trackauswahl und das eingehen auf die Crowd das wichtigste ist.
Wie seht ihr das denn mit den Musikwünschen ? Gibt es wirklich so wenige DJ's , die Musikwünsche spielen ?
Sehr interessanter Thread ... :-)
Was zeichnet für mich einen guten DJ aus ? Das allerwichtigste ist die Liebe zur Musik. Ich will sehen, dass der DJ hinter dem Pult nicht nur Platten auflegt um seine Kohle zu verdienen, sondern dass er selbst auf seinen Sound mitfeiert. Diese Stimmung überträgt sich meistens auch aufs Publikum und die Crowd feiert mit. Dann ist es auch egal, wenn mal ein Übergang nicht klappt. Für mich sollte ein guter DJ nicht nur die Crowd zum feiern bringen, sondern er sollte selbst Teil der Crowd sein !
Bei Newcommern fällt es besonders auf, wie verkrampft sie hinter den Turntables stehen und darüber nachdenken, welche 10 Platten sie als nächstes spielen und hoffen, dass der nächste Übergang auch wieder funktioniert. Mein Rat: Macht euch locker, 95% der Leute im Laden hört den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Übergang überhaupt nicht ( solange der Beat passt ). Und zur Trackauswahl: Das ist kein Schach, wo man seine Züge weit im Vorraus berechnen kann. Das Publikum ist spontan und genau so spontan sollte die Trackauswahl erfolgen.
Musikwünsche sind schon was merkwürdiges. Wieso lassen sich die Leute nicht einfach von einem Set und der Trackauswahl überraschen ? Wie viele Scheiben gibt es, die man vielleicht noch nie gehört hat und die sehr geil sind ? Wenn in einem Laden 500 Leute sind und nur jeder Zehnte seinen Musikwunsch hören will, dann braucht man keinen DJ, sondern einfach nur eine Musicbox.
Dein Buch in allen Ehren, aber es wird wohl eher ein Ballermann-DJ beschrieben. "Den Umgang mit der Crowd lernen", Techniken, Plattenauswahl ... wenn du als DJ ein Teil der Scene bist, ergibt sich eigentlich alles im Laufe der Zeit von selbst. Auch das Mixing wird mit der Erfahrung besser und anspruchsvoller ( ein gewisses Talent vorrausgesetzt ).
Gutes DJ-ing ist wie guter Sex nicht auf eine einfache Formel zu reduzieren, sondern ist von vielen Faktoren abhängig, von denen man nur wenige kontrollieren kann. Deshalb, bleib auch als DJ du selbst, bleib authentisch, liebe und lebe deine Musik ! ... Und investiere das Geld lieber in Platten als in Bücher ...