Wahrlich spezieller Sound!! Obwohl Andrew quer durch die Bank den Musikstil ändert, hat er es bisher noch nicht geschafft mich zu enttäuschen! Vielleicht aber gerade deshalb…
Es hat eine Zeit gebraucht, bis ich das Album verstanden habe. Zuerst erschien mir die Zusammenstellung als holprig; es war gewöhnungsbedürftig die ruhigeren Stücke wie „Let’s Hear That B Section Again!“ oder „All This Will Happen Again“ mitten im Album zu finden, einige Lieder waren mir zu kurz, die Übergänge zum Teil zu Abrupt. Das Debütalbum war diesbezüglich klarer gegliedert.
Nach mehrmaligem Hören erschien mir die Aufteilung zunehmend schlüssiger. Grob Beurteilt sind die ersten Acht Titel überwiegend von einer depressiven, traurigen Grundstimmung geprägt. Ausnahmen bilden der „Opening Act“ und „Lose Sight“. Ersterer lässt eher gute Laune und heitere Stimmung in mir aufsteigen. Der schleppende Rhythmus der folgenden Tracks erzeugt dann diesen äußerst ergreifenden Schwermut, der sich irgendwie als roter Faden in allen Stücken wiederfindet. Die Klänge von „Lose Sight“ sind für den ersten Part überraschend heiter. Ab „A Brief Interlude“ wird die Musik fröhlicher, manchmal für meine Begriffe etwas zu festlich im Klang. Dennoch sind alle Tracks von einem melancholisch-tristen Unterton begleitet, was die Musik so besonders macht. Es ist eine Spielwiese für Musikanalytiker!
Tatsächlich passen die Titel oft nicht zur im Song erzeugten Stimmung. Wie schon erwähnt bei „It’s Going To Be Fine“ und „Soul Cry“. Letzteres und „Lose Sight“ sind auch irgendwie die Tracks, die mir bisher am wenigsten gefallen (ich hab es vielleicht Fünf mal gehört). „Doomsday“ und „Echo“ höre ich am liebsten. Es ist aber verständlich, dass es für Zuhörer, die das erste Album verehrt haben, etwas zu langsam und befremdlich klingt.
Trotzdem ist Andrew einer der für mich bedeutensten aufstrebenden Künstler auf dem Gebiet der elektronischen Musik!
5/6 Punkte