wow, habt ihr lange produktionsgeschichten.
Ich habe vor nicht mal 2 Jahren angefangen und wurde wegen der Qualität meiner Produktionen an der ArtEZ Enschede angenommen. Meine fehlenden Skills am Keyboard, das relativ untrainierte Gehör (für Akkorde / Töne) und die unausgebildete Singstimme waren nicht genug Argument für die, mich abzulehnen. Naja, aktuelles im Fio & Peri remix thread.
Ich hatte nie Geduld, habe immer alles übers Knie gebrochen, und es ist viel Schund dabei rausgekommen. Seit etwa einem halben Jahr kann ich von mir behaupten, dass ich Qualitätsmusik produzieren kann, sowohl Sounddesigntechnisch als auch vom Arrangement her. Dabei half mir nicht das Orientieren an großen Künstlern, höchstens mal bei einzelnen Sounds oder Melodien, aber nie im großen Stil. Was einem hilft, ist eine gute DAW, mit der man klar kommt (FL9 XXL in meinem Fall) und VSTi's sowie VST-Effekte, die es in sich haben (z.B. reFX Produkte, NI Reaktor, Kontakt, Waves Mercury Bundle für die Effekte). Dabei ist egal, welche DAW das ist, Hauptsache man selbst kommt damit sehr gut klar.
Tutorials auf YouTube haben mir, nebst dem ganzen experimentieren und dem nicht zu verleugnenden Talent, zu meinen Skills verholfen. Naja, eine mittelklassige Kompaktanlage mit 3-Weg Speakern macht (und macht) mir das Leben beim Mastering und Mixing das Leben echt einfach, weil ich mal eben so 8 verschiedene EQ-presets da drin habe, von denen ich, bei 0 gestartet, alle einmal anwerfe und mich danach orientiere.
Ich glaube in 10 Jahren werde ich so weit sein, dass für mich alles, was zu lernen ist, gelernt ist. Ich glaube dann werde ich mich schrecklich langweilen und in meinem Tonstudio einen Track nach dem Anderen raushauen, weil ich entweder nichts anderes kann oder weil es mir Geld bringt. Interessant wäre eine Mischung aus beidem.
Zum Thema finanzielle Interessen: Wenn ihr wirklich Berufsmusiker werden wollt, dann könnt ihr das auch. Das ist eine Ausbildung wie jede andere, wer sich reinhängt und wirklich gut ist, verdient später auch entsprechend. Wer sich in der Ausbildung zum Schlosser o.Ä. anstrengt und mit guten Noten abschließt, kann später den Meisterbrief erlangen und ebenfalls mehr verdienen, als derjenige, der durchschnittlich abgeschnitten hat. Es ist immer nur die Frage, ob man gut ist und ob man bereit ist, etwas daraus zu machen. Ich für meinen Teil gehe den Weg auf jeden Fall bis zum Schluss, ob ich nun in den Charts irgendwann zu lesen sein werde, Samplesynths mit Samples versehe oder irgendwas völlig anderes mache, ist mir egal.
Grüße,
funC