Seit Ewigkeiten schreibe ich mal einen Kommentar. Weniger über den Track selber, als über mein Gesamtempfinden. Muss man nicht nachempfinden, vielleicht tut es aber der eine oder andere...
Joa. Was für Erwartungen denn? Woah, AvB und A&B machen einen Track. Der MUSS ja voll Hammer sein. Nicht. Und das ist a) mir völlig egal, b) auch gut so und c) ich gönn den Jungs ihren Erfolg mit zeitgemäßem Sound, da ich es d) eh nicht ändern kann. Vor einigen Jahren wäre dieses Forum samt deren Usern ob dieser Kombo wohl ausgeflippt. Ich inklusive. Heute hat man sich an alles gewöhnt. "Show Me Love" ist trotz dieser großen Namen und für das was mir in Sachen EDM gefällt enttäuschend und schwach. Nichtssagend.
Dass ein boom-boom Track einen melodischen Part hat ist eine gegebene Sache. Ansonsten haben mich Armin und A&B schon vor einiger Zeit verloren (nicht dass alles von ihnen schlecht wäre, überhaupt nicht) und weder sie noch ich sind wirklich traurig darüber. Wer sich an bestimmte Künstler hängt und sein Glück davon abhängig macht, ist selber Schuld. Niemand muss irgendeinen Sound machen. Wir Zuhörer verstehen in den allermeisten Fällen leider überhaupt nichts von der Business-Seite hinter der Fassade. Wir schreien nur "waaah, warum machen die nicht mehr Uplifting Trance wie früher?". Dass es ums Geld geht, ja ums nackte Überleben, weil Trance nun mal nicht das große Genre ist, jeder Sound einmal aus der Mode kommt, wird gerne übersehen.
Ich bin schon seit einiger Zeit vom Zug ausgestiegen. Der Musikmarkt verändert sich (auch durch Smartphones, Streaming generell, die Technik). Die meisten Künstler passen sich dem Markt an, was ich eigentlich auch niemandem mehr übel nehme. Elitäres Denken, Trance wäre soooo toll, mein Geschmack wäre soooo viel besser, das ist zu kitschig und das zu kommerziell, sind Kindergarten. Ich höre übrigens immer noch gerne Sachen aus dem Dancebereich der Mitt-90er bis Mitt-00er, also jetzt keinen billigen Hands Up, aber manche Sachen sind diesem Genre doch zuzuordnen. Geht beides parallel.
Aber man macht halt mit, wird in einem Forum wie hier auch dazu konditioniert.
Niemand macht sein Leben lang das Gleiche, warum sollen Musiker wie A&B oder Armin heute das machen, was sie vor 15 oder 20 Jahren machen? Jedes Genre entwickelt sich weiter, so wie sich Videoauflösungen, Formate, Medienverhalten weiterentwickelt. Und ich als Konsument, Zuhörer- und seher hab mich auch verändert. Wisst ihr, ich kenne so viele tolle, wunderbare Tracks (dank Spotify finde ich immer noch neue alte Sachen) aus über 20 Jahren aktivem Musikhören und dementsprechend auch 20 Jahren Musikgeschichte (natürlich höre ich auch Sachen von davor), das ist schon seit längerer Zeit so eine gigantische Menge, die kein Mensch stämmen kann. Es kam immer mehr und mehr dazu, der Überblick ist schon lange Futsch. Man kommt eh nicht hinterher. Und besser wird's eh nicht.
Also warum mich weiterhin auf die unnötig zeitaufwändige Hetzjagd nach den neusten mir gefallenden Titeln von meistens bekannten Namen begebeden, die dann eh enttäuschen, wenn ich so viele tolle Sachen schon seit Jahren nicht mehr gehört habe, weil ich nicht die Zeit dazu gefunden habe? Vermutlich geht es um den kurzfristigen Kick. Ich weiß ja auch wie toll es ist, wenn man einen neuen Track entdeckt. Besonders wenn dieser neu und aktuell ist, also relevant und nicht 10 Jahre alt, worüber kein Mensch mehr spricht. Gute Musik ist zeitlos. Ich habe in der Vergangenheit den möglichen "Fehler" begangen, mein persönliches Niveau wo gute Musik anfängt bzw. was ich mir privat/freiwillig/gerne anhöre, zu niedrig anzusetzen. Eigentlich sollte alles, was ganz gut ist links liegen gelassen werden. Denn wie erwähnt ist die Liste an super Titeln endlos lang, da muss ich mir nichts schönhören. Hab auch gar nicht die Zeit dafür.