ZitatOriginal von Hayden
Ärgerlich finde ich aber das illegales Musik laden immer als Kleinigkeit abgetan wird, sogar von den Medien. Und ich finde es auch inzwischen schlimm das eine Generation heranwächst die es als selbstverständlich erlernt.
Medienprodukte haben aber nun einmal die Eigenschaft, immer wieder verwendbar zu sein und sie können eben auch von vielen verschiedenen Personen - teilweise gleichzeitig - genutzt werden. Und durch die Digitalisierung lässt sich der Content eben auch wunderbar reproduzieren (was übrigens auch eine schöne Kostenersparnis für die Musikindustrie darstellt). Damit hat sich beispielsweise der Print-Bereich schon sehr gut mit abgefunden. Entweder man bleibt auf seinem Hosenboden sitzen und jammert über die guten, alten Zeiten oder man passt sich den neuen Anforderungen an und achtet vor allem auch die Wünsche der Kunden (eigentlich das A und O des Marketing). Wenn ich mir allerdings anschaue, wie die Musikindustrie bei den Download-Shops gezögert hat, nachdem ja das Filesharing mit Napster schon jahrelang am Laufen war, zweifle ich daran, dass diese Industrie auch nur irgendwie Interesse an ihren Kunden hat. Durch das Digital Rights Management, die weiterhin viel zu hohen Preise und die ständige Kriminalisierung (warum werde ich am Anfang einer Original-DVD mit einem "Raubkopierer sind Verbrecher"-Werbespot begrüßt? ) scheint es mir so, als ob das einzige Ziel der Musikindustrie daraus bestünde, all ihre Kundenbeziehungen zu beerdigen.
ZitatDenn wenn das so weiter geht wie in den letzten Jahren werden viele kleine Musiker einfach keine Grundlage mehr haben um von der Musik leben zu können, und damit hätten die anfängliche Revolte gegen die Großen genau das gegenteil verursacht.
Wenn noch jemand von der Musik leben kann, dann doch wohl "kleine Künstler" aus den diversen Musik-Subkulturen, in denen die Leute noch bereit sind, für ihre Musik zu bezahlen. Ein Beleg dafür ist doch beispielsweise die sprunghafte Steigerung bei den Vinyl-Verkäufen.
Die Jugendlichen sind doch alle schon längst in irgendwelchen Subkulturen verschwunden, die vom Musikfernsehen oder vom Radio gar nicht mehr bedient werden, die großen Plattenfirmen verschwinden auf Dauer, weil sie nicht nachhaltig Künstler fördern, sondern nur Casting-Stars einmalig abmelken - die Zukunft liegt bei den kleinen Labels. Die Frage ist nur, wann die Medien ihnen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen? Zumindest bei Motor FM in Berlin funktioniert das sehr gut (dafür läuft der Radiosender definitiv nicht rentabel) und bei JAM FM oder Sunshine Live doch ebenso (auch wenn letztere ihr Programm immer mehr zusammenstreichen und formatieren).