Also, ich kann dir jetzt nur etwas zu EDM in den Staaten erzählen. Dort habe ich mal ein Schuljahr verbracht. In GB war ich nur einmal auf Klassenfahrt und das in der achten Klasse; also da war nich wirklich viel mit Party und so...
Aber zurück zu den USA. Was mich äußerst überraschte war, dass es da, wo ich war (Florida, ca. 25 km von Miami entfernt), einen Dance-Radiosender gab. Vorher hatte ich das Vorurteil, dass Ami-Land übelst Black-verseucht ist. Das tfrifft auf Pop und Charts zu, aber dennoch gibt es genügend Leute, die auch EDM mögen. Nicht umsonst kommen viele bekannte DJs dorthin, um in den beliebtesten Clubs zu spielen.
Allerdings ist durch die gewaltigen regionalen Unterschiede auch ein Unterschied zu erkenne, was den Bereich Musik betrifft. EDM ist besonders in Großstädten beliebt. Heir aufzuzählen sind u.a. Miami, New York, Chicago und San Francisco. Dabei fällt auf, dass gerade diese Städte eine überduchschnittlich hohe homosexuelle und lateinamerikanische Bevölkerung haben. In den Staaten verhält es sich nämlich so, dass sich EDM unter Schwulen, Lesben und Latinos extremer Beliebtheit erfreut, wohingegen EDM unter vielen Heteros als "uncool" gilt oder unter der weißen Bevölkerung gar total unbekannt ist. Frag mich nicht, warum das so ist, dieser Fakt fällt einem aber sofort auf, wenn man sich die Leute auf Dance-Events anschaut. Dort finden sich in großer Mehrzahl eben die genannten Gruppen ein. Also soviel zum Publikum.
Von der Clublandschaft ist es so, dass es in Miami (über andere Orte kann ich aus Erfahrung nich viel sagen), wo ja alljährlich die berühmte Winter Music Conference stattfindet, sehr viele Clubs und Kneipen gibt, die ausschließlich EDM spielen. Kleinere Bars und Club sind da eher vom Deep House und Minimal ergriffen. Große Dissen, wie z.B. CLUB SPACE (angeblich der beste Club der USA; hat Verträge mit Paul van Dyk, Tiesto uva., dort einmal im Quartal aufzulegen), wo sich Trance, Techno und House als dominierende Stilrichtungen etabliert haben. Nichtsdestotrotz wird auch dort manchmal Hip Hop gespielt. In den USA gibt es aber auch Clubs, die nur Black spielen. Diese zielen aber auf andere Zielgruppen ab.
Was Events u.ä. angeht, muss ich sagen, sind die Staaten gar nicht mal so dürftig bestückt. Es gibt eine Loveparade in San Francisco, ein gigantisches 2-Tage-Open-Air, auf dem ausschließlich Paule auflegt, im New Yorker Central Park und das Ultra Music Festival in Miami, welches ich mir natürlich nicht entgehen ließ. Die hatten da ein wahnsinniges Line-Up. Und es war absolut spitze und kann sowohl von der Musik-Qualität, als auch von den Besucherzahlen her (ca. 50.000) locker mit europäischen EDM-Festivals mithalten. Bis heute eines der geilsten Events mit den geilsten DJ-Sets, die ich je erlebt habe.
Geschichtlich gesehen, darf man ja die USA nicht außen vor lassen. Immerhin hat sich Techno in Detroit entwickelt und House in seiner ursprünglichen Form fand seinen Anfang in den 80ern im Chicagoer Club "Warehouse". Doch erst als diese Musik nach Europa kam, wurde sie weiterentwickelt und populär, wie wir ja aus den 90ern, als Techno noch die Welt regierte, wissen.
Außerdem kommen ja einige gute DJs aus den USA. Im Bereich Trance/Progressive wären da Gabriel & Dresden, Sandra Collins, BT, George Acosta, D:Fuse und Elevation zu nennen. Im House-Bereich sollte man Erick Morillo, Deep Dish, Roger Sanchez, Danny Tenaglia, Robbie Rivera und Armand van Helden nicht vergessen. Techno-DJs sind u.a. Bad Boy Bill, Jeff Mills, DJ Rush und Dieselboy. Nicht zu vergessen ist Markus Schulz, der zwar kein Ami ist, aber lange Zeit dort gelebt hat und seinen Stil weitestgehend dort geprägt hat.
So, ich hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben und konnte dir ein paar Infos über die EDM-Szene in den USA übermitteln. Viel Glück beim Referat!
Bis dahin,
Eardrum