Planisphere "Solarism"

Track Rating
6.0 / 6
(3 Bewertungen)
  • Das umtriebige belgische Gemüt von Laurent Véronnez (Airwave, Lolo, Antidote, Fire & Ice, etc.) will einfach nicht zur Ruhe kommen - und das ist auch gut so! :yes: Denn als nächstes steht ein neues Album von Planisphere, seines Gemeinschaftsprojekts mit George Petkidis, auf dem VÖ-Plan. Auf seiner Homepage können schon Hörproben von fast allen Tracks unter die Lupe genommen werden und mein Eindruck bisher ist mehr als positiv - das Ganze bewegt sich von ambient-lastigen Sachen bis hin zu progressiveren Beats, allerdings immer mit einer wunderbar großen Prise überzeugender Melodien übergossen. Der einzige Haken an der Sache ist nur, dass das Album nicht auf CD veröffentlicht wird, sondern ab dem 13. Februar nur als Digital Download zur Verfügung stehen wird... :hmm: Als Grund wird vor allen Dingen die begrenzte Kapazität von CDs genannt, die Meister Véronnez wohl zu sehr einschränkt - so gibt's dann immerhin über 100 Minuten musikalisches Vergnügen. Hier schon mal die Tracklist:

    01. Bitmap Sprite
    02. Tokyo Skyscraper
    03. Alizé
    04. Nothings Slave
    05. Corinthians XIII
    06. No Sugar Added
    07. Spectrazoids
    08. Trigger Escape
    09. Lost In Infinity
    10. Solarism
    11. United We Were

    :huebbel:

    So Leute, Tante Edit möchte euch darauf hinweisen, dass es das Planisphere-Album seit heute (13. Februar) käuflich zu erwerben gibt - bei Audiojelly, Beatport und iTunes hab ich's schon gesehen! Und beim letzteren ist es auch bei mir im Einkaufswagen - ein kleines Review folgt, sobald ich das Ganze mal in Ruhe zu mir genommen habe... :D

    Greetz

    :: der hammer ::

    Einmal editiert, zuletzt von hammer (13. Februar 2007 um 23:50)

  • Genau - wo "Planisphere" draufsteht ist ja bekanntlich der gute Herr Véronnez drin, ergo > das wird bestimmt wieder ein Ohrenschmaus... :huebbel:


    EDIT:

    ...und siehe da, mein 1. Eindruck von den Hörproben: Ohrenschmaus!!! :yes:

    Einmal editiert, zuletzt von Django! (25. Januar 2007 um 01:43)

  • So, nachdem ich mir das Album vor zwei Wochen bei iTunes runtergeladen habe und es meine Ohren sehr genüsslich eingesogen haben, möchte ich noch kurz ein Review zu diesen vorzüglich sphärischen Tracks folgen lassen:

    Bitmap Sprite ist ein gelungener Einstiegstrack in die Klangwelten von Solarism, der Lust auf mehr macht. In wirren Breakbeats schwärmen hier Melodiefragmente durch den Raum und erzeugen eine mysthische Stimmung - insgesamt zwar sehr effektlastig, aber dennoch hörenswert. >>> 4,75/6

    Tokyo Skyscraper besticht durch sein im Vergleich zum Vorgänger eher geradliniges Drumming, auf dem sich deutlich entspanntere Melodien entfalten. Das Break ist zwar dennoch zum Schluss gewöhnungsbedürftig, lichtet sich aber dann in den schön warmen Melodiefarben. >>> 5/6

    In Alizé gerät man dann erstmals in richtig progressive Gefilde. Mit tribalartig abgehackten Vocalfragmenten und sphärischen Sounds treibt der Track ganz ansehnlich nach vorne. Dazu entwickelt das Ganze immer wieder passenden Flächeneinsatz, der nicht ganz unerheblich zur geheimnisvollen Atmosphäre beiträgt. Als kleines Schmankerl wartet das Break im hinteren Teil noch mit einer gelungen fragmentierten Melodie auf. Sehr interessanter Trackaufbau! >>> 5,25/6

    Nothing’s Slave ist für meinen Geschmack der beste Track des Albums geworden. Auf einem innovativen Break-Rhythmus, der mit einem schön drückenden Untergrund aufwartet, wabern zuerst undurchdringliche Soundebenen an die Oberfläche. Diese bilden allerdings nur das Vorspiel für eine sich leise anschleichende Melodie, welche zusammen mit ihren arpeggierten Begleitern bald diesem Track nicht nur atmosphärisch die Krone aufsetzt. Das Ganze wirkt dabei so wunderbar frisch und mysthisch, dass es einem den Atem verschlägt. >>> 6/6

    Corinthians XIII kommt dagegen fast schon mit einem herkömmlichen Breakbeat und einer „nur“ passabel klingenden Bassline um die Ecke. Wabernd und flirrend ist hier zwar auch einiges angelegt, kommt aber insgesamt nicht ganz an seine Vorgänger heran. Dennoch: Das Break ist schön surreal ausgestaltet und bietet Raum für Fantasie. >>> 4,75/6

    Dafür hat es No Sugar Added wieder in sich. Auf mehreren Melodieebenen entwickelt dieser dem Progressive Trance am nächsten stehende Track traumhafte weltentrückte Harmonien. Soundtechnisch reicht das Ganze hierbei von leicht glöckchenhaft bis oldschoolmäßig durchgestylt. Mit schön waberndem Flächeneinsatz schunkelt es sich dabei noch besser, wobei es einem trotz 10 Minuten Laufzeit nie langweilig wird. >>> 5,75/6

    Spectrazoids ist der nächste in lockeren Breakbeats gehaltene Track, welcher durch wunderbar sphärische Melodieandeutungen aufwartet. Als Kontrast zu den hellen Klängen wummert das Drumming gehörig vor sich hin. Nicht der Überflieger, aber dennoch gelungen. >>> 5/6

    Trigger Escape ist erneut ein progressives Stück, welches mit leicht deepen Klängen vor sich hintreibt. Erst nach mehr als 4 Minuten wird das Ganze durch ein Break aufgelockert, indem es sich eine surreale Melodie richtig bequem macht. Weitergeführt wird sie aber leider nicht - da hätte man meiner Meinung nach etwas mehr draus machen können! >>> 4,5/6

    Das wieder breakige Lost in Infinity macht seine Hausaufgaben imho dagegen wesentlich besser. Mit schwurbeligen Sounds versehen entwickelt sich zwar auch erst recht spät eine wunderbare Melodie. Diese wird aber mehr als gekonnt in den Kontext miteingebunden und darf ihre herzerwärmende Stimmung ohne angelegte Handbremse entfalten. >>> 5,5/6

    Das mit 12 Minuten wuchtigste Stück von Solarism ist der Titeltrack selbst. Das Ganze geht schön progressiv-drückend zur Sache und gerät schon fast in Schulz’sche Gefilde. Garniert mit einigen flächigen Untermalungen driftet das Ganze seinem Höhepunkt, dem Break, entgegen, denn in diesem entfaltet sich eine Art Spieluhrenmelodie von biblischem Ausmaße. Es ist einfach ein Ohrenschmaus, wie sich der Track im Break stimmungstechnisch über alle Wolken erhebt. Weitergeführt wird hier zwar leider auch nichts, aber das Break ist dafür eine würdige Entschädigung. >>> 5,5/6

    Zum Abschluss bildet United We Were einen Chill-Out-Track, wie er im Buche steht. Wunderschön anders klingende Melodien auf mehreren Ebenen und perfekt in Szene gesetzte zerhäckselte Flächen werden hier eins und schaffen den bestmöglichen Ausgang. >>> 5,5/6


    Fazit: Laurent Véronnez hat hier wieder ganze Arbeit geleistet! Der Mann scheint einfach ein Fass ohne Boden an guten Melodien und Arrangements zu haben. Und auch wenn sich vieles in entspannten EDM-Bereichen abspielt - für mich als Atmosphären-Freak ist hier ausreichend gesorgt, sodass ich mehr als zufrieden mit diesem überzeugenden Album bin! :yes:

    Einmal editiert, zuletzt von hammer (18. März 2007 um 23:18)

  • ... absoluter Klangteppich, der hier ausgelegt wurde. Freunde von langen Flächen müssten eigentlich ihren Spaß daran haben. Gerade Tracks wie "Tokyo Skyscraper", "Corinthians VIII", "No sugar added", welcher einigen von älteren Global DJ Broadcast Folgen bekannt sein dürfte, das breakige "Spectrazoids", usw., usw. .

    Trance approved ;).

    Hörbeispiele