• Okay, ich nenne es mal einen allgemeinen Poesy-Thread. Vielleicht gibt es ja hier ein Paar Schriftsteller unter uns... *lol*
    Also gepostet werden kann alles, was selbstgeschrieben ist, egal, welches Genre.

    Ich fang gleich mal an zum Thema Musik, und wie geil sie ist, wenn man einfach mal Trance hört...


    Wenn ich höre

    Musik lässt sich nicht beschreiben.
    Sie lässt sich nur hören.
    Ich schließe die Augen.
    Ich weiß nicht mehr, was
    Um mich herum
    Passiert.

    Es ist, als hätt' ein Fenster geöffnet und
    Wasser strömt herein.
    Es füllt den Raum.
    Füllt meinen Geist.
    Erfüllt meine Sinne.

    Eine Welle stürzt auf mich ein.
    Und nimmt mich mit
    Nimmt mich mit in die Ferne
    in eine andere Welt.

    Ich sehe sie nicht.
    Also höre ich, um
    sie zu spüren.

    Sie berichtet von
    Harmonie und Freiheit.
    Grenzenlos
    In Worte nicht fassbar.
    Nicht erklärbar ihr Wesen.

    Also lehn' ich mich zurück
    Spüre und erlebe,

    Wenn ich höre

    Einmal editiert, zuletzt von Lan (16. Mai 2006 um 12:51)

  • Hehe, meine Meinung zu dem Gedicht kennst du ja schon. Great work! ^^
    Mir geht's manchmal genau so, wie du es hier beschreibst. Passt zu Trance irgendwie wunderbar :yes:.

    Hey, ich hab gestern tatsächlich die angefangene Geschichte um Belim wieder aus der Versenkung geholt und mich rangesetzt. Erst mal die Hälfte gelöscht & und von Anfang an neu geschrieben. Wenn die Geschichte von der Wirkung so wird, wie ich es mir im Kopf vorstelle, wär das genial. Vorm Urlaub will ich die unbedingt noch fertigstellen.

    Mit seinen eigenen "Werken" ist man zwar nie so recht zufrieden, aber ich trau mich auch mal, hier was reinzustellen...


    Tagtraum


    Einsam und verloren stand er auf der Klippe. Gefährlich nahe war er an ihren Vorsprung getreten, sodass ihn nur Zentimeter von dem gähnenden Abgrund trennten, der sich unter ihm auftat und erst mit dem grundlosen Ozean seinen Boden fand. Nur ein weiterer kleiner Schritt und er würde in die Tiefe stürzen. Wie gebannt verharrte er regungslos, unfähig den Blick auch nur für einen Atemzug von dem Bild zu wenden, dass sich jenseits seiner Fußspitzen abzeichnete. Sein Herz schlug dabei ein rasendes Staccato, so laut, dass er es in seinen Schläfen pulsieren hörte. Adrenalin schoss in solchen Mengen durch seine Venen, dass es seinen Körper geradezu betäubte. Er war noch nie so aufgeregt gewesen. Doch gleichzeitig war er auch beispiellos fasziniert vom Rausch der Höhe und dem tosenden Meer, dessen Wellen so tief unter ihm an der massiven Felswand wieder und wieder gebrochen wurden, dass die Gischt dabei meterhoch die Klippe emporkletterte und er das regelmäßige Donnern selbst so hoch oben noch gedämpft vernehmen konnte. Es war nackter Wahnsinn.
    Er war allein. Keine anderen Menschen. Keine Möwen. Kein Land. Nur er, die Klippe und der Ozean. Kurz wandte er den Blick und sah nichts als die unendlichen sich bewegenden Wassermassen, die erst in unabschätzbarer Entfernung vom Horizont verschluckt wurden. Welche Unergründlichkeit, welche Macht! Und er darüber.
    Wie hoch mochte der Vorsprung über das Meer ragen? Mindestens einhundertfünfzig Meter, schätzte er. Sein Herz begann noch heftiger zu schlagen. Er hielt die Anspannung kaum noch aus, verspürte den innigen Drang sich zu bewegen, sich körperlich zu verausgaben. Dennoch blieb er still ohne auch nur zu zucken. Der Schweiß brach ihm aus, obwohl ein kühler Wind immer wieder in Böen die fein salzig riechende Seeluft durchschnitt und ihn dabei seitlich erfasste. Er achtete gar nicht darauf. Nur ein Gedanke beschäftigte ihn: Kein Mensch würde einen Sturz von der Klippe, auf deren Vorsprung er stand, überleben. Unmöglich. Selbst wenn man den Aufprall auf der Wasseroberfläche heil überstehen sollte, die sich bei falscher Körperlage schnell zur tödlichen Betonschicht wandeln konnte, würden einen die ungeheuren, wogenden Kräfte des Meeres gegen die unnachgiebige Steinwand der Klippe schmettern. Kein schöner Gedanke. Er wollte sich auch nicht länger darüber den Kopf zerbrechen, denn eigentlich war der Gedanke irrelevant und regte ihn nur noch weiter auf. Er befand sich mitten an der Schwelle zwischen Faszination und Wahnsinn, einer kryptomeren Schwelle. Diese galt es zu überschreiten und nur das zählte. Keine weiteren Bedenken.
    Er schloss die Augen. Augenblicklich beschleunigte sich sein Puls auf die Frequenz einer Extrembelastung – psychischer Extrembelastung, denn er stand noch immer vollkommen unbewegt an dem Vorsprung. Beinahe unbewegt. Er rutschte mit den Fußspitzen vorsichtig bis direkt an dessen Kante. Streckte die Arme seitlich aus. Atmete tief ein. Sein Herzschlag dröhnte und er lauschte ihm noch für drei endlose Sekunden. Nur ich, die Klippe und der Ozean, dachte er.
    Dann ließ er sich fallen.

    So long,
    :dead:

  • Na, wie finde ich das denn? ;-)

    Dieses Forum ist immer wieder für Überraschungen gut.

    Nur sitzen und den Blick verschmelzen,
    mit irgendwas und Allem;
    Nicht denken mehr, nicht fühlen.
    Und Stuhl zu sein, im Blick des Andern,
    verschmolzen mit den Stühlen.

    In der Zeitung nur noch Bilder lesen,
    beim Sprechen nichts zu sagen,
    nur zu reden;
    Nicht denken mehr, nicht fühlen.
    Nur Unterschrift zu sein;
    ein Name unter vielen.

    Lieben nur auf hundert Metern,
    Und mit Stoppuhr: Schnellster sein.
    Nicht denken mehr, nicht fühlen.
    Einzig Körper sein, der Körper sucht.
    Zu Körperspielen.

    An der Grenze stehen,
    die noch Menschsein ist;
    Und weitergehn
    ohne nachzudenken,
    ohne hinter sich zu sehn´
    ohne zu erinnern, was man ist:

    Mensch.


    ciao

  • Klasse Thread! :huebbel:

    Habe ja auch immer wieder versucht, in Worte zu fassen, was ich beim Hören von Trance fühle, aber du (Lan) sagst ja selbst: Es ist nicht möglich. Deshalb versuche ich es nichtmehr mit Zeichen, sondern mit Musik selber :shy:

    Aber das Gedicht ist klasse, mit dem Fenster! Super Vergleich :yes:

    Ein Gedicht habe ich auch mal geschrieben, habe ich hier (ganz unten) schonmal gepostet....

    Total klasse finde ich auch deine Geschichte, Guitar! Wie du das beschreibst, da fühlt man echt selber den Puls steigen!
    Etwas ähnliches habe ich hier auch noch rumliegen :D

    Mal sehen, ob sich ein schöner Ausschnitt aus einer meiner geschriebenen Sachen finden lässt.....

  • Lan: Schönes Gedicht! Es sagt wirklich viel darüber aus, wie Menschen auf Musik reagieren und welche Emotionen sie dabei haben. Dass diese sehr subjektiv sind und du hier ja deine Gefühle beschreibst, sei erstmal dahingestellt. :D Passt aber wie die Faust auf´s Auge! Ich wünschte, ich wäre auch so poetisch *lol*.

    Guitar: Da kann ich Cileos auch nur zustimmen. Ich wusste gar nicht, dass du dich doch so viel mit dem Schreiben beschäftigst. Richtig gut! Also mehr davon!! :yes: :huebbel:

    Bis dahin,
    Eardrum :)

    Einmal editiert, zuletzt von Eardrum (16. Mai 2006 um 16:56)

  • Boah, also ich kann solchen Sachen absolut nicht ab. Für mich ist das Geschwafel, mit dem ich in der Schule genug genervt wurde und wovon ich nichts mehr hören kann.
    Muss auch zugeben, dass ich von Literatur nicht die leiseste Ahnung habe... kenne mich bei Epik, Lyrik und sowas null aus... das fand ich immer schon zum :sleep:

    Es gibt aber etwas, was mir gefällt: "Da steh ich nun ich armer Thor und bin so klug als wie zuvor." Und noch irgendso ein Gsatzl aus diesem Schund, das mir gerade nicht mehr einfällt :D

  • Zitat

    Original von Nachtschatten
    Es gibt aber etwas, was mir gefällt: "Da steh ich nun ich armer Thor und bin so klug als wie zuvor."

    Ah, Faust! Das lesen wir gerade in Deutsch. Ich finds gar nicht mal so schlecht. Es ist um Längen besser als "Kabale und Liebe" und "Die Leiden jungen Werther".


    Wo ich gerade den Break von Özgür Cans "Illusions" höre, fällt mir das hier ein (auch aus Faust): "Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!"

  • Guitar: TOP!!! 8o :yes: Richtig klasse geschrieben!

    Zitat

    Original von Solar Spectrum
    Ah, Faust! Das lesen wir gerade in Deutsch. Ich finds gar nicht mal so schlecht. Es ist um Längen besser als "Kabale und Liebe" und "Die Leiden jungen Werther".


    Naja, so ziemlich alles ist besser als Werthers labiles Geseufze....furchtbares Werk :D:dead:

  • So, habe eben zur nachgeholten Sunday Nightflights und Andy Moor - Session etwas abgetippt, was ich in einer Freitstunde in unserem Schul - Park geschrieben habe, und was ich denjenigen, die es lesen wollen, mal zeigen kann. :yes:


    ...
    Erfurchtsvoll setzte sie den Fuß auf den roten Sand des Weges, und im gleichen Augenblick fuhr ein Winstoß durch ihre Haare. Ihr war, als beträte sie den Teppich eines Königs.
    Die Sonne ließ die Laubbäume am Rand des Weges, die sich ihr weit entgegenstreckten, golden in ihrem Licht erstrahlen, als hätte sie nur darauf gewartet, dass jemand käme und diesen Anblick genieße.
    Das Mädchen hob ihr ihr Gesicht entgegen und genoss die Wärme auf ihrer Haut, die sie so lange nichtmehr gefühlt hatte. Und zum ersten Mal seit langer Zeit huschte der Anflug eines Lächelns über ihr Gesicht.
    Sie schritt langsam auf dem Weg entlang, unter den goldenen Ästen hindurch, die weit über den Weg reichten, sog den Duft, den Wind und die Farben in sich auf, und schloss die Augen, aus denen ihr eine einzelne Träne die Wange hinabrollte und in den Staub hinter ihr fiel, wo sie einen winzigen, glitzernden Fleck hinterließ.
    Golden, wie ein Monument des Sieges, erhob sich der Brunnen mit der großen Engelsstatur vor ihr, die sie heranzuwinken und willkommenzuheißen schien, und sie fühlte sich, als träte sie nach einem langen Winter in Dunkelheit und Kälte zum ersten Mal in die Strahlen der Morgensonne hinein.
    SIe näherte sich langsam und ehrfurchtsvoll, sah dem Engel über ihr ins Gesicht, als flehte sie ihn um etwas an, ließ dann ihren Blick langsam hinab zum Brunnen sinken.
    Nochimmer war es ihr, als sehe sie ihn dort auf dem breiten Rand des Brunnens sitzen, mit dem Rücken an die Statur gelehnt, den Blick in das Buch auf seinen Knien gerichtet. Sie sah ihn sich mit der einen Hand die Haare hinters Ohr streichen, die der Wind ihm aus irgendeinem Grund immer ins Gesicht zu wehen schien, bevor er seine Finger wieder sanft auf die aufgeschlagene Seite des Buches legte, während er den freien Arm innen neben dem Brunnenrand hinabhägen ließ und ihn unbewusst ganz leicht vor und zurück bewegte und mit seinem Fingern der der dadurch entstehenden Strömung nachgab.
    Damals war es heiß gewesen, viel wärmer als jetzt in der Kühle des Morgens, und der Springbrunnen hatte neben ihm seine Fontänen stolz in die Luft geschossen, stolz darauf, jemanden wie Ferrence auf seinem Rand sitzen zu haben und seine Hand im eigenen Wasser zu wissen.
    Und wie damals sah sie in diesem Augenblick einen der anderen, der sich zuvor in der Nähe mit ihnen unterhalten hatte, ganz unscheinbar von der anderen Seite des Brunnens ans Wasser treten und einen Augenblick lang sein eigenes Spiegelbild begutachten, bevor er sich langsam über den Rand lehnte, eine Hand ins Wasser tauchte, auf dem sich winzige Wellen bildeten und sich kriesförmig auf der Oberfläche ausbreiteten, bevor er, ebenso unscheinbar, seine Hand hob und Ferrence, der lachend das Buch zuklappte und schützend hinter sich verbarg, mit einem Regen aus winzigen Tröpfchen übersääte, die noch in der Luft glitzerten wie Perlen aus Silber.
    Heute war sie es, die an den Brunnen herantrat und ins Wasser blickte.
    Niemand war hier und es war bis auf das Plätschern des Wassers und dem leichten Rauschen der Baumkronen im Wind völlig still, und sie sah ihr Spiegelbild auf der Oberfläche, erkannte all die Trauer der letzten Zeit in ihren eigenen Augen, und nahm gleichzeitig einen Zug in ihrem Gesicht wahr, der ihr noch nie aufgefallen war.
    Von irgendwoher segelte ein goldenes Blatt hinab aufs Wasser und bildete kleine Wellen, als es auf der Oberfläche landete. Das Mädchen streckte eine Hand danach aus, aber es sank zu Boden, bevor sie es erreichen konnte.
    Lange sah sie es an, wie es dort auf dem Grund lag, ein klein wenig schaukelte, dann in völliger Stille verharrte.
    Sie wusste, dass es nicht möglich war, die Vergangenheit zurückzuholen. Sie musste versuchen, ihn endlich dort ruhen zu lassen.
    Vorsichtig berührte sie die Oberfläche mit ihren Fingerspitzen, und genoss die Wellen, die sie verursachte und die ihr Spiegelbild verwischten. Sie kam sich so einsam und nutzlos vor, und trotzdem lächelte sie unter ihren Tränen hervor. Es war nicht so, dass sie in ihrem Leben nichts erreichen konnte. Sie würde nie sein können wie Ferrence, aber sie konnte die Erinnerung an ihn bewahren. Vielleicht besaß sie ein Puzzlestück, das niemand sonst besaß. Eines, was ihr eigenes Leben verändert, ihr Herz geöffnet hatte, und womit sie vielleicht noch viele andere Herzen öffnen konnte.
    Sie sah auf, zu dem freien Platz am Fuße der Statur ihr gegenüber. Wie perfekt er dort hingepasst hatte. Viel zu perfekt eigentlich.
    ...

    Einmal editiert, zuletzt von Cileos (16. Mai 2006 um 20:58)

  • Zitat

    Original von Nachtschatten
    Boah, also ich kann solchen Sachen absolut nicht ab. Für mich ist das Geschwafel, mit dem ich in der Schule genug genervt wurde und wovon ich nichts mehr hören kann.
    Muss auch zugeben, dass ich von Literatur nicht die leiseste Ahnung habe... kenne mich bei Epik, Lyrik und sowas null aus... das fand ich immer schon zum :sleep:

    Da muss ich dir zustimmen. Also ich finde Poesie schon nicht schlecht, aber nicht für sich selbst. In Musik kommt sowas cool rüber, z.B. in Tracks wie Innocente von Delerium oder Everytime von Lustral.

    Aber wenn es für sich alleine steht, dann klingt es alles irgendwie so gezwungen. Zumindest kommt mir das so vor, wenn ich solche Gedichte von "Amateuren" lese.

    Nichtsdestotrotz finde ich, dass das Gedicht von Marp hier heraussticht.

    Aber am liebsten mag ich die Poesie von Heinz Erhardt oder neuerdings auch Johann König:

    Dem Hund an meiner Leine
    fehlen alle Beine.
    Draum ist der Hund
    untenrum auch wund.

    Nur geil! Wer auf Poesie steht, sollte sich den König mal live ansehen :D

    Ach, da will ich gerade auf den Absenden Knopf drücken, da kommt mir eins der schönsten Stücke Poesie in Gedanken, das ich kenne:

    The spring is my love
    There is a spring rezzling in the trees
    Felt my heart was delighted
    Rebirth of all kind
    Sceneries which fullfill my soul
    It will tranqually last forever in my mind

    The wind, the birds, the love, the air,
    the breeze, the June, the spring in me
    The wind, the birds, the love, the air,
    the breeze, the June, the love in me

    Copyright liegt natürlich bei RMB!
    Aber wozu selber schreiben, was andere besser können ;)

  • Cileos: RESPEKT!

    Da hast du wirklich was richtig schönes auf´s Papier (ähm, auf den Bildschirm) gezaubert. Es macht Spaß, den Text zu lesen und symbolhaft ist er noch obendrein. :yes:

    Da haben wir ja einige Talente hier im Forum. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Eardrum (16. Mai 2006 um 22:29)

  • Also da kann ich mich Eardrum nur anschließen!

    @ Cileos: du hast eine wunderbare Art deine Aussagen in Symbole zu betten, und gleichzeitig eine Atmosphäre aufzubauen, die dem Leser Freude bereitet.

    Guitar: Also ich denke mal, das das Video sicherlich ausreicht, um zu sagen, wie goil ich das fand. :D Also gelunzt hat es allemal! Wirst du jetzt den anderen Krasample auch umschreiben? *hust* Ja okay, kleiner Scherz. Wenigstens bist du noch vor deinem Urlaub damit fertig geworden.

    @ Kollege B: Amateure sind wir hier alle, da brauch sich sicherlich niemand etwas vor machen, dennn wenn es nicht so wär, dann würde der Kram nicht hier, sondern im Bücherladen stehen.
    *Die-Made-denk*
    Heinz Ehrhardt ist genial, da muss ich dir Recht geben. enn ich da so an Ritter Fips denke, da kann man nur feiern, aber er hat auch Nachdenkliches geschrieben, was mir persönlich viel besser gefällt.

  • So, ich stell mal schnell zwei schon etwas ältere Anekdoten hier rein. Die zweite ist sehr kafkaesk, also fragt mich erst gar nicht nach dem Sinn :).

    Mut

    Das Thema des Aufsatzes, den die Schüler zu schreiben hatten, lautete: Was ist Mut? Während sich die meisten sogleich in eine ausführliche Erörterung vertieften, war einer von ihnen schon nach wenigen Minuten fertig. Derjenige stand auf, ging nach vorne zum Lehrertisch und gab seine Arbeit wortlos ab. Das Wörterzählen war ihm nicht schwer gefallen, denn er hatte nur drei geschrieben: Das ist Mut.

    ------------------------------------------------------------------

    Die Fliege

    Es war einmal eine Fliege, die härtete sich ab, härtete sich ab ihr ganzes Leben lang, und was sie nicht umbrachte, das härtete sie ab. Sie war so schon bald die abgehärtetste Fliege weit und breit. Doch eines Tages war sie unachtsam und ein Elefant trat sie ohne es zu bemerken breit und all ihre Abhärtung nützte ihr nichts.
    Und die Moral von der Geschicht’? Auch abgehärtete Fliegen leben länger nicht!

    So long,
    :happy:

  • @ Mut: Also ist sicherlich ein Streitfall. Auf einer gewissen Art ist es sicherlich mutig, sowas abzuziehen, aber auf der anderen ziemlich blöde, also ich hätte gefeiert bei dem Typen...

    @ Fliege: Nee, wie Betsy die Fliege immer noch aktuell ist!^^
    Das Ding ist gut! Aber das sagte ich bestimmt schon einmal

    Guitar: Ey dude, wo is eigentlich deine Anfrage wegen dem Contest?

  • Hey, lebt dieser Thread hier eigentlich noch?

    Würde gern mal wieder was von euch lesen :)

    Habe im Lateinunterricht vor geraumer Zeit (also als ich noch Laiten hatte^^) eine Leidenschaft für Fabeln entdeckt, und da auch schon die ein oder andere geschrieben.
    Früher war es für machtlose Leute (wie Sklaven) die einzige Möglichkeit, auszudrücken, was sie dachten. Und die Möglichkeit ist eigentlich gar nicht so schlecht, wie ich finde.
    Schreibt sich natürlich nicht so schön wie andere Geschichten, aber ich dachte, ich widme meinen tausendsten Post dochmal dieser Fabel, die an meinem Geburtstag entstand ;)
    Würde mich ja mal interessieren, ob die jemand interpretieren kann^^


    Der Wolf und das Kaninchen

    An einem schönen Frühlingstag erspähte ein junger Wolf ein Kaninchen und jagte ihm nach.
    Da es verletzt war, hatte er es schnell eingeholt und es begann, um sein Leben zu flehen.
    „Bitte, friss mich nicht! Ich bin doch verletzt, was wäre es für ein Sieg, jemanden wie mich zu töten?“
    Der junge Wolf war verdutzt.
    "Ich will dich nicht töten, ich habe doch noch gar keine richtigen Zähne."
    Erleichtert atmete das Kaninchen auf.
    Es wollte sich schon aus dem Staub machen, aber da kam ihm eine großartige Idee.
    "Hey, wie wäre es, wenn wir eine Höhle bauen?"
    Der Wolf hatte so etwas noch nie getan und ließ sich schnell für die Idee begeistern.
    So lernte er, wie man einen sicheren Unterschlupf graben konnte, und hatte solchen Spaß mit dem Kaninchen, dass er sich mit ihm anfreundete und versprach, es öfter zu besuchen.
    Mit der Zeit wuchsen ihm Zähne, aber ihm wäre natürlich nicht im Traum eingefallen, seinen besten Freund zu jagen. Und wenn er ein anderes Tier sah, was er hätte jagen können, dann erinnerte er sich an seinen Freund und ließ es laufen.
    Eines Tages kamen viele Wölfe in die Gegend, trieben das Kaninchen in seinen Unterschlupf und lauerten ihm vor dem Eingang auf.
    Das Kaninchen war überrascht, seinen Freund, den Wolf, in der Höhle vorzufinden.
    „Warum versteckst du dich? Ist das nicht deine Familie?“
    Der Wolf schüttelte traurig den Kopf.
    „Ich gehöre nicht mehr zu ihnen, sie haben mich weggeschickt.“
    „Warum denn das?“, fragte das Kaninchen verwundert.
    „Sie können mich nicht gebrauchen, weil ich nicht jage und daher keine Beute nach Hause bringe.“
    „Und du hast es nie versucht?“, fragte das Kaninchen, zum einen froh, dass sein Freund ihm die Treue hielt, zum anderen betroffen, weil es immerhin Schuld daran war, dass er verstoßen worden war.
    „Doch“, sagte der Wolf leise, „Aber ich kann es nicht. Ich habe es nie trainiert und bin nicht geschickt genug. Außerdem will ich doch gar keine Tiere töten.“
    Das Kaninchen erkannte die Wahrheit in diesen Worten.
    "Was ist, wenn sie kommen? Kannst du mich dann beschützen?"
    Der Wolf blickte beschämt zu Boden.
    "Ich ernähre mich seit eh und je von Grünzeug und kann daher enfach nicht die gleiche Kraft aufbringen wie sie. Sie würden mich einfach besiegen.
    Du wolltest, als du mir deine Freundschaft angeboten hast, einen Wolf aus mir machen, der anders ist als die anderen. So einer bin ich nun."
    Da erkannte das Kaninchen seinen Fehler. Es entschuldigte sich bei dem Wolf und hoppelte hinaus aufs Feld.

  • ... ich glaube, es ist an der Zeit, eine der großen Lügen der Märchenwelt aufzuklären! :yes:


    Hameln war eine kleine Stadt, wie es viele von ihnen gibt – eine Stadt, in der man gemütlich lebte. Eltern lebten hier, weil schon ihre Eltern hier gelebt hatten. Und Kinder lebten hier, weil ihre Eltern hier lebten. Aber wie in so vielen kleinen Städten wussten sie oft nichts mit sich anzufangen. Die Kinder saßen zuhause herum, rauchten Joints und terrorisierten ihre armen Eltern.
    Eines Tages aber kam ein Fremder in die Stadt. In ihrer Not wandten sich die verzweifelten Eltern an ihn, und boten ihm zweitausend Euro dafür, dass er etwas unternähme.
    Der Mann warf einen Blick in seine Plattenkiste, und seufzte. Er brauchte das Geld wirklich.
    So ging er darauf ein, stellte eine schlechte Anlage, einige bunte Lampen und zwei alte Plattenspieler in eine verlassene Scheune, die sich weit genug außerhalb der Stadt befand, und engagierte zwei Gogos.
    Dort legte er früh am Abend die billigsten Dance- und Electrotracks auf, die jemals produziert worden waren. Die Ratten unter den Jugendlichen hörten die dumpfen Bassschläge durch die ganze Stadt, und sie waren begeistert und strömten aus der Stadt in die Scheune. Dort betranken sie sich und feierten die ganze Nacht.
    Die Eltern waren erleichtert. Die Stadt war plötzlich friedlich, und niemand stritt mit ihnen, niemand schlug sich auf der Straße. Sie genossen den Abend, gingen in die Oper (das ist nicht wahr, Hameln hatte keine Oper. Aber irgendwohin werden sie schon gegangen sein), und taten all die anderen schönen Dinge, zu denen man nicht mehr kam, wenn man immerfort schlecht gelaunte Kinder um sich hatte.
    Am nächsten Morgen waren sie ziemlich erstaunt, als ein Fremder bei ihnen vor der Tür stand, leicht schwankend, die Augen gerötet und einen großen Koffer unter dem Arm.
    Dann erinnerten sie sich. Hatten sie ihm wirklich zweitausend Euro versprochen? Was hatte sie nur geritten? Sie mussten sich beraten.
    Der Mann merkte wohl, wie sie herumdrucksten und ihn auf später vertrösteten.
    Aber die Müdigkeit war größer als der Ärger, so kehrte er in die Scheune zurück, rückte sich seine Siebensachen zurecht und schlief bis zum späten Nachmittag.
    Als immer noch nichts von den Eltern zu hören war, kam ihm ein fieser Gedanke.
    Wenn sie ihm sowieso nichts bezahlen wollten, dann konnte es ihm egal sein, ob die Ratten in der Stadt herumhingen.
    Kurz entschlossen schloss er die Plattenspieler wieder an und griff wieder in seine Plattenkiste.
    Aber an diesem Abend spielte er andere Musik. Er begann mit düsterem Progressive. Eine Platte nach der anderen legte er auf den Plattenteller.
    Und in Hameln wurden auf einmal ganz andere Kinder hellhörig – diejenigen nämlich, die niemals das Haus verlassen hatten, weil sie billige Dance-Tracks nicht hören wollten.
    Vorsichtig schlichen sie sich aus dem Haus – immerhin war es Nacht – und hin zu der Scheune, wo sie einander zum ersten Mal begegneten. Sie betranken sich nicht. Sie rauchten auch keine Joints.
    Stattdessen tanzten sie den ganzen Abend. Und es kamen andere, fremde Kinder hinzu, die bei Facebook gelesen hatten, dass in Hameln Progressive gespielt wurde.
    Niemand mag sich den Schrecken derjenigen Eltern ausmalen, die ihre Kinder, die doch immer still in ihrem Kämmerlein gesessen hatten, anstatt mit den Ratten herumzulungern und sich zu betrinken, auf einmal vermissten!
    Als die Kinder am Morgen immer noch nicht zurückgekehrt waren, beschlossen die Eltern, die ebenfalls bei Facebook von dem Geschehen gelesen hatten, selbst zu der Scheune zu fahren und nach ihnen zu sehen. Sie waren mehr als erleichtert, ihre Kinder dort gesund vorzufinden, auch wenn sie das sich ihnen bietende Bild der wie in Trance tanzenden Kinder und die Musik sehr erschreckte.
    Sie wandten sich an den Fremden, der noch immer an den Plattenspielern stand, nahmen alles Geld zusammen, was sie bei sich hatten, und gaben ihm viertausend Euro dafür, dass er versprach, die Kinder gehen zu lassen und nicht mehr wiederzukommen.
    Der Fremde packte seine Sachen zusammen und verabschiedete sich dankend. Von dem Geld konnte er sich endlich seine lang ersehnten CDJs kaufen und damit beginnen, seine Plattensammlung zu digitalisieren.
    Seitdem legt er in ganz Deutschland auf, und jedes Kind kennt seine Geschichte.

  • Revolution in the Heart

    What we need is a Vision
    A Vision for the new day.
    What we need is a Revolution
    A revolution in the Heart.

    Don`t let`s talk about love:
    Love has to be done.
    Then the vision becomes true:
    Revolution in the Heart.

    If we see with eyes of Love
    World will completely change.
    Yes, if we see with eyes of Love
    Our hearts will beat as One.

    What if all the pieces of the broken mirror
    Would come together as a whole:
    We should see an image of God:
    Revolution in the Heart!

    Enlighten us – Sun of Love!
    Let flow your mighty stream
    That our Hearts are getting lamps
    To enlighten this dark world.

    How will it be? How will it be
    If everyone`s flame is burning?
    Then the night is getting light:
    Revolution in the Heart.

  • Neu

    Es geht ein Weg zu Ende,
    der lange war, sehr lang.
    Nun endlich kommt die Wende,
    heiß ersehnt und bang.

    Und seltsam ists, weil ich nicht spüre,
    den existenziellen, großen Verlust,
    es ist als ob ich höre,
    aus der Zukunft schon den Gruß.

    In mir tut gar nichts weh,
    ich fühl mich leicht und frei,
    es kam der Klick, der Dreh
    und alles ist vorbei.

    Kein Zauber mehr, kein Bann,
    das Wort, es ist gesprochen,
    und zwar von Dir, ich weiß auch wann,
    hast unbemerkt ihn so gebrochen.

    Jetzt ist der Tag gekommen,
    ich dachte, der käm nie,
    hab meine Freiheit nun gewonnen,
    ja, und ich weiß auch wie.

    Da waren noch die Zweifel,
    die hab ich mutig nun geklärt,
    und hab mit ganz viel Eifer,
    aus dem Weg geräumt, was ihn versperrt.

    Jetzt kenn ich die Geschichte,
    die Regeln kenn ich auch,
    ich steh in hellem Lichte,
    kein Nebel mehr, kein Rauch.

    Der neue Tag kann kommen,
    die neue Ära auch,
    ich heiße sie willkommen
    in sie hinein ich tauch.

    Ich finde wieder Perlen
    ich atme Sternenstaub,
    ich stehe unter Erlen
    und sammle Bodenlaub.

    Draus bau ich mir ein Haus,
    so groß und weit und hoch,
    stell rein nen Blumenstrauss
    und les mein Lieblingsbuch.

    Niranjana