Aus dem Leben eines Residents

  • Da ich es mittlerweile geschafft habe und soweit bin mit dem Auflegen Geld zu verdienen, möchte ich euch in regelmäßigen Abständen ein wenig daran teilhaben lassen.

    Noch vor einem Jahr habe ich immer davon geträumt irgendwann einmal jede Woche aufzulegen, nur wusste ich zu der Zeit noch nicht das es auch Tage geben wird an denen das Auflegen auch harte Arbeit sein kann.

    So einen Tag hatte ich diesen Donnerstag....ich bin ja ein leidenschaftlicher XXL-DJ, der gerne min. 3h auflegt um sich voll entfalten zu können und um meine ganze Bandbreite an Stile präsentieren zu können, diesmal wurden es aber 7,5h!!!

    Glaubt mir, nach so einem langen Set weißt du was du geleistet hast, mir tun heute noch die Fußsohlen weh, von meinen armen Ohren ganz zu schweigen. *g*

    Der größte Vorteil den man als Resident hat ist das man das mixing richtig lernt. Als ich das ersten Male im Club aufgelegt habe sind mir in meinen Sets sehr viele Fehler passiert, was das Angleichen und die Trackanordnung angeht, heute hingegen, nach mehr als 80 Gigs in 12 Monaten kann ich Stunden durchspielen ohne das mir ein Übergang verrutscht, leider werden die Übergänge mit jeder gespielten Stunde immer kürzer. :)

    Ich habe 2004 als reiner Trance Dj angefangen und habe in dem vergangenen Jahr eine Entwicklung hinter mir, die ich mir vorher nie erträumt hätte.
    Es ist heutzutage nunmal so das du mit Trance alleine keinen ganzen Abend für Stimmung und volle Floors sorgen kannst, so kam es das ich zwangsläufig in andere Stilrichtungen reingeschnuppert habe und mittlerweile kaum noch melodische Trance Scheiben auflege, zum einen gefallen mir die heutigen Produktionen nicht mehr so und zum anderen muss ich ein wenig an meinen Resident-Job denken.

    Wobei ich sagen muss das ich immer wieder erstaunt bin welche Wirkung Lethal Industry auf einen Dancefloor haben kann.
    Bei keiner Scheibe habe ich jemals so häufig erlebt wie ein kompletter Laden total ausrastet und das nach knapp 5 Jahren der Erst-Vö!!!

    Ich werde bei Gelegenheit mal ein paar Zitate und ausgefallene Musikwünsche unserer Gäste posten, damit ihr euch ein Bild machen könnt was ich manchmal ertragen muss. :D

  • Was ich eigentlich gerne mal wissen möchte ist, wie man zum Resident wird?! Ist es so wie man immer hört, man schickt sein Tape (CD usw.) an eine Großraum Disse und wird dann eingeladen? Wollt mal von dir wissen, wie du es geschafft hast. @ Speydo (wenn du schon aus dem Nähkästchen erzählst) :D

    Ist doch immer interessant, wie es die Leute so schaffen, Ihren Traum zu verwirklichen!!!! :)

  • Ich hatte das Glück das meinClub Anfang 2004 Nachwuchs Djs gesucht hat, worauf ih mich mit einem Demo beworben habe.
    Da ich der einzige in Bremen bin/war der immer eine Mischung aus Trance und technoideren Sachen gespielt habe, bin ich auch recht fix an meine ersten Bookings gekommen.

    Ich habe dann knapp 1 Jahr 2x im Monat aufgelegt und seit Juli dieses Jahres habe ich unseren Club Donnerstag übernommen, darüber hinaus spiele ich seit knapp einem Jahr jeden 2ten Samstag im Monat.

  • Finds gut, dass du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt! Da lernt man als Bedroomer doch einiges. Aber selbst Resident zu sein - dafür hätt ich im Moment glaub ich keine Zeit. Außerdem fehlt ja auch der Markt für Leute wie mich... what shall's... :D

  • Da kann man ja nur Gratulieren Du hast es echt geschafft... ich hab bei mir in der Umgebung irgendwie den Eindruck das da nur Beziehungen eine Rolle spielen und nicht die Skills. Die meisten Discotheken in meiner Nähe beschäftigen echt schlechte DJs, die aber teilweise schon seit Jahren Residents sind... :no:

  • Also 7,5 Stunden sind echt ganz schön hart :-)

    Als wir 2004 die Afterhour der Reincarnation in der Factory gemacht haben, da haben wir 10 Stunden aufgelegt :-) Und das war das erste mal, wo wir länger gemacht haben. Sehr sehr sehr schwer wach zu bleiben :-)

    Aber inzwischen ist es bei uns normal, wenn wir von 23 Uhr bis 8 oder 10 Uhr morgens spielen, das ist ober geil und es sind immer ca.

    "11 Stunden" :D Das jeden Monat, falls wir kein Gast DJ bei uns haben.


    Aber wenn ihr was heftiges hören wollt:

    2003, als die Timewarp Nord bei uns in Hannover war, da hat der Sven Väth bei uns inner Factory um ca. 6 Uhr morgens (Samstag) angefangen (ihr müsst wissen, dass er ja vorher noch den Abend auf der Timewarp war !!) und er hat dann bis 200 Uhr abends gespielt !!!

    14 Stunden ! Und es kommt noch krasser ! Er wollte garnicht mehr aufhören und das ganze Personal aus der Factory war schon total fertig und sie wollten alle nicht mehr ...

    Also sozusagen hat der Sven alle geplättet :lol: :lol: :lol:


    Dann wollt ich nochmal was zu den "Weicheiern" sagen :D
    Es gibt ja mehrere DJs, die sagen: 2 Stunden, dann hör ich auf ! Punkt aus! Ich nenne jetzt niemanden :) Aber das finde ich, ist ja wohl keine Herausforderung für einen DJ !

    8 Stunden und Markus und ich fühlen uns wohl :D

  • Da kann ich Dich echt nur beglückwünschen. Das du es geschafft hast, dein Traum zu verwirklichen. Aber ich denke mal, da spielen auch viele Faktoren eine Rolle. (Beziehung, Arbeit) Und das Glück, dann noch eine Chance zu bekommen, dich zu beweisen.

    Ich kann da auch nur sagen, egal in welchen Club ich in meiner Umgebung gehe, die Residents sind Asche!!!! Sind entweder zu lang schon auf Ihren Posten oder haben nicht die Lust die Menschen zu begeistern. Verstehe ich nicht wirklich. Ich würde die Menschen an meiner Musik teilhaben lassen. Und nicht einfach ein sinnloses Set runterspielen. Muß man nicht verstehen. Aber vielleicht klappt es bei mir, ja auch irgend wann mal!!! :yes: *hoff*

  • Zitat

    Original von Vandit Jünger
    nicht wirklich. Ich würde die Menschen an meiner Musik teilhaben lassen. Und nicht einfach ein sinnloses Set runterspielen. Muß man nicht verstehen. Aber vielleicht klappt es bei mir, ja auch irgend wann mal!!! :yes: *hoff*

    Das ist die richtige Einstellung für einen DJ. :yes:

    Wo legst du denn bisher auf ? Würde mich mal interessieren.

    LG Christina