Was macht einen guten DJ aus ?

  • Hallo,

    Ich würde gerne mal von euch wissen, was einen guten DJ ausmacht. Ich bin ja keiner, hab nur ein Buch über's auflegen gelesen ( How to DJ right - The art and science of playing records ) und ein bißchen theoretisches Hintergrundwissen. Ich sehe das so:

    1. Das wichtigste ist, daß ein DJ seinen eigenen Stil hat und seine Persönlichkeit in der Musik mit einbringt.
    2. Ein guter DJ erweitert laufend seine Vinyl / CD-Sammlung mit neuen, interessanten Songs, bleibt dabei aber seinem Stil treu.
    3. Ein guter DJ beachten beim Mixing
    - Timing
    - Speed ( Pitch )
    - Rythmus / Beatanpassung
    - Harmonien, Melodien, Vocals
    - Struktur & Lange der Songs
    - Musikrichtung
    - Breaks

    4. Ein guter DJ weiß genau, welche Songs er mit Übergängen spielt und welche Tracks er mit Cuts abschließt.
    5. Ein guter DJ hat ein Gefühl dafür, wie die Leute drauf sind und nimmt die Crowd mit auf eine spannende Reise durch die Musik. Welchen Song er wann auflegt, endscheidet ein DJ spontan, je nach Reaktion des Publikums.
    ( ich gehe hier mal vom Resident-DJ aus, nicht vom Booking DJ )
    6. Ein guter DJ spielt auch Musikwünsche, soweit er die Scheiben hat und diese in sein Set passen, läßt sich aber nicht in die Musikauswahl reinreden.
    7. Ein guter DJ weiß genau, wie er die Stimmung anheizt, die Leute zum tanzen bringt und wann er Höhepunkte in seinem Set einbaut. Er verändert Tempo und Musikstil im Laufe eines Abends, um die Spannung zu erhöhen. Einige richtig geile Tracks legt ein guter DJ erst in der letzten Stunde auf. Überraschungen müssen sein. :yes:
    8. Ein guter DJ benutzt EQ, um besondere Passagen eines Songs hervorzuheben.
    9. Ein guter DJ setzt FX nur als Geheimwaffe ab und zu ein.
    1. Ein guter DJ geht bei seiner Peformance auch mal ein Riskio ein und spielt einen ungewöhnlichen Mix.

    LG Christina

  • Zitat

    Original von Christina
    6. Ein guter DJ spielt auch Musikwünsche, soweit er die Scheiben hat und diese in sein Set passen, läßt sich aber nicht in die Musikauswahl reinreden.

    Demnach sind 99,9% aller Deejays scheiße!!!! Ich hab mir mal in ner Disse in der die alles querbeet gespielt ham Silence von Delerium gewünscht, weil ich genau wusste, dass der Dj. es nur deswegen hat, weil es in den Deutschen Charts war. Und selbst das hat er nicht gespielt mit der Aussage es wäre zu langsam (zu dem Zeitpunkt lief R'N'B). Und ich hab noch nichtmal gesacht er soll es sofort spielen...

    Andererseits hat mir mal ein Dj. versprochen ich könne ihm ne CD mitbringen die er dann spielen würde. Das endete damit, dass er die CD irgendwo in seiner Sammlung verbummelt hat, und ich die erst n paar Mon. später wiederbekommen habe...

    Leider spielt so gut wie kein Dj. Musikwünsche der Leute ab, die meisten sind mehr abgenervt von und kommen mit Sprüchen wie "jaja, mach ich später" ect.. Schade schade... :no:

  • Also auf Skills würde ich mehr Wert legen. 50 - 60% mindestens. Es bringt nix, wenn der DJ richtig schöne Platten spielt und dafür jeden zweiten Übergang versaut. Trackauswahl ist natürlich auch wichtig. Obwohl das, meiner Meinung nach, nur bei den ernstzunehmenden DJs zutreffen kann, denn irgendwelche Chart-DJs haben ja potentielle Vorgaben mit den wöchentlichen Verkaufscharts...

    Wichtig ist, denke ich auch, dass der DJ gute Laune an den Tag legt und nicht total angepisst hinter den Decks steht, nach dem Motto, ein paar Platten hinzurotzen, die Kohle abzugreifen und anschließend im Hotel zu verschwinden (gesehen bei Kai Tracid - kam mir zumindest so vor)!!!

  • Mir ist die Trackauswahl wichtiger als die Skills. Einen mehr oder vernünftigen Übergang bekommt jeder hin, und wenn nicht, dann schmunzelt man eben. Was nützt es mir, wenn der DJ Topübergänge hinlegt, dazu noch sonstigen SchnicScnak macht, wenn mir die Tracks gefallen? Da kann er noch so gut sein, ich werde trotzdem gehen.
    Das mit den Skills ist eh eine DJ-Krankheit. Da wird meiner Meinung nach zu sehr auf die Technik und zu wenig auf die Musik geachtet. Ich kann meinen Spaß auch bei einem technisch schlechten DJ haben (siehe Tillmann Uhrmacher).
    Hat der DJ zu einer guten Trackauswahl gute Skills sehe ich das als Bonus.

    Für mich macht einen guten DJ vor allem das Gespühr für die Zeichen der Zeit (Inovation) und das Gefühl für die Crowd. Es gibt DJs die nicht auf die Menge eingehen, sondern ihren Style runterspulen. Das ist bis zu einem gewissen Grad vertretbar, aber wenn er es nicht schafft die Party anzuheizen, hat er eindeutig was falsch gemacht. Am liebsten habe ich es, wenn es ein DJ schaft einen immer weiter zu pushen, auch wenn man denkt, man kann nicht mehr.
    Tolle Platten kann jeder kaufen, tolles Equipment auch, Skills kann man sich durch Übung aneignen, aber das Gespühr für die Crowd muß man durch Erfahrung erlangen, dabei ist es von Vorteil, wenn man mal selbst Teil der Crowd war.

  • Zitat

    Original von Christina
    Ich bin ja keiner, hab nur ein Buch über's auflegen gelesen ( How to DJ right - The art and science of playing records ) und ein bißchen theoretisches Hintergrundwissen.

    Ich denke, so Bücher kannste in die Tonne kloppen. Den jedes dieser Bücher gilt nur für eine Person: Der Autor.

    Jeder Dj hat seinen Stil, und obwohl einige völlig unterschiedlich in der Technik, der Trackauswahl und der show ansich sind, vermögen sie zu rocken.

    Für mich macht einen guten DJ aus:
    Das man merkt, das er die Musik lebt, es technscih möglichst sauber rüberbekommt und ein gutes spagat an neuen Tracks sowei alten Tracks hinbekommt (Live...im Radio ists ja wieder was völlig anderes.)
    Desshalb ist mein absolutert Favorite atm Ferry Corsten. Grade seine Art und Weise wie er seine Sets celebriert steckt sehr an.

  • Ein sehr gutes Beispiel ist da ja Tiesto... Ich kann mich noch dran erinnern wo die diskussion hier im Forum rum ging das Tiesto's mxing nicht das beste ist. Das stimmt vielleicht, er hat eben nen sehr weiches mixing und trotzdem ist er 3 mal zur Nr. 1 gewählt worden. Warum? Weil er seine Musik lebt, die Tracks die er speilt nehmen die Leute mit auf eine Reise. Die Masse interessiert es nicht wie er mixt, die haben zum großteil null Ahnung was ein Übergang ist.

    Ein guter DJ sollte schon die oben beschriebenen Eigenschaften besitzen, sie jedoch so anwenden wie er denkt, das es am besten ist. Die Trackauswahl ist auch meiner Meinung nach das wichtigste und das mixing sollte stimmen :yes:

  • Zitat

    Original von GambaJo
    Mir ist die Trackauswahl wichtiger als die Skills. Einen mehr oder vernünftigen Übergang bekommt jeder hin, und wenn nicht, dann schmunzelt man eben. Was nützt es mir, wenn der DJ Topübergänge hinlegt, dazu noch sonstigen SchnicScnak macht, wenn mir die Tracks gefallen? Da kann er noch so gut sein, ich werde trotzdem gehen.
    Das mit den Skills ist eh eine DJ-Krankheit. Da wird meiner Meinung nach zu sehr auf die Technik und zu wenig auf die Musik geachtet. Ich kann meinen Spaß auch bei einem technisch schlechten DJ haben (siehe Tillmann Uhrmacher).
    Hat der DJ zu einer guten Trackauswahl gute Skills sehe ich das als Bonus.


    Ich sehe das eher andersrum. Ein mehr oder weniger sauberes Mixing ist für mich Voraussetzung, das muss jeder DJ haben. Damit er mir dann gefällt, ist natürlich auch die Trackauswahl sehr wichtig, aber ehrlich gesagt können die Tracks noch so geil sein, wenn ich bei jedem Übergang denke: Man, das kriegt meine Oma ja besser hin, dann komme ich nicht in Feierlaune. Da habe ich lieber einen Techno- oder House DJ der einfach nur klasse mixt, das gefällt mir besser als ein Trance DJ mit geilen Tracks aber scheiß mixing. Mich persönlich kicken geile Übergänge auch häufig auf der Tanzfläche so richtig.
    Da ich selbst DJ bin, fehlt mir auch offen gesagt das Verständnis, mir DJs anzuhören, die schlecht mixen. Newcomer klar, da ist das mal in Ordnung, aber die vermeintlich großen Namen sollten es für mich schon drauf haben.

    Am wichtigesten ist mir im Prinzip das Gesamtprodukt. Ich sehe DJ-Sets immer als Ganzes und das muss stimmig sein und schön zu einander passen. Gute Übergänge sind da natürlich die Voraussetzung, denn dann kann man auch neue Genres einfließen lassen. Wenn ein Trance DJ einen Electro-Track in sein Set einbaut und die Übergänge stimmen, kommt das tierisch geil, wenn der Übergang in die Hose geht, sagt jeder: Das war ja klar, das passt einfach nicht.
    Für mich gehört es zu einem guten Mixing auch dazu, dass man ein Gespür dafür hat, was zusammen passt und was nicht. Bei Tillmann Uhrmacher oder Talla z. B. hatte ich auch manchmal den Eindruck, dass die mit der Brechstange zwei Tracks zusammen mixen wollen, die einfach nicht passen. Sowas gefällt mir nicht...

  • Keine Frage, ich persönlich finds auch absolut geil, wenn ich einen perfekten Übergang nach dem anderen höre.... Das Mixing muss aber nicht 100%-perfekt sein. Solide reicht mir wenn sonst alles stimmt. Es ist ja so, das wir DJs nen schlechten Übergang wittern, den ca. 90 % der übrigen Partybesucher nicht als solchen wahrnehmen. Was für den David ein schlechter Übergang ist, fällt dem Druchschnittsbesucher also gar nicht auf. Klar, bei Beatsalat merkens dann doch fast alle, aber insgesamt setzen wir doch die DJ-Skills wesentlich höher an als die Partycrowd....und um die gehts ja eigentlich!

  • Zitat

    Original von Mike
    Keine Frage, ich persönlich finds auch absolut geil, wenn ich einen perfekten Übergang nach dem anderen höre.... Das Mixing muss aber nicht 100%-perfekt sein. Solide reicht mir wenn sonst alles stimmt. Es ist ja so, das wir DJs nen schlechten Übergang wittern, den ca. 90 % der übrigen Partybesucher nicht als solchen wahrnehmen. Was für den David ein schlechter Übergang ist, fällt dem Druchschnittsbesucher also gar nicht auf. Klar, bei Beatsalat merkens dann doch fast alle, aber insgesamt setzen wir doch die DJ-Skills wesentlich höher an als die Partycrowd....und um die gehts ja eigentlich!


    Da gebe ich dir schon Recht, perfekt muss nichts sein. Ich kenne auch geile Sets, wo der ein oder andere Übergang versemmelt ist, aber insgesamt muss es dann für mich doch sauber und ordentlich sein, zumindest bei den bekannten DJs!

  • Es gab auch schon Partys, wo ein TT seinen Geist aufgab, und der DJ eine Platte nach der anderen auf den verbliebenen TT legte. Trotzdem hat er es geschafft die Party anzuheizen.
    Mir sind saubere Übergänge (wobei ich anmerken möchte, dass das Mixing für mich nicht nur aus Übergängen besteht) auch sehr wichtig, seid dem ich selber mixe, höre ich auch genauer hin. Ich nehme das nur nicht so ernst, und lasse mir den Spaß nicht von einem versemmelten Übergang kaputt machen. Das sind ja schließlich auch nur Menschen, und es gibt mir als BedroomDJ auch Hoffnung, weil auch die Ganz großen ab und zu mal Fehler machen. Aber das muss jeder für sich selber wissen.

    Was ich absolut nicht leiden kann ist, wenn ein DJ an der besten Stelle des Tracks den Übergang ansetzt. Afrika Islam spielt jede Platte ca. 2 min, dafür aber bis zu 5 mal in einem Set. Seine Trackauswahl war damals gut, aber er hat dabei jedes Lied vergewaltigt.

  • Wie gesagt, mal ein schlechter Übergang ist wirklich nicht schlimm, aber es gibt da so gewisse DJs die mal einen guten Übergang machen und sonst nur Mist - die gefallen mir nicht!
    Sicherlich liegt es auch manchmal einfach daran, dass man einen schlechten Tag hat. Beispielsweise das letzte Ferry Corsten Set von der Mayday fand ich schlecht gemixt. In Köln und auf der Nature hat er aber bewießen, dass er es kann.

    Ich gebe dir übrigens Recht, dass Mixing nicht nur aus Übergängen besteht. Wenn mans drauf hat kann man viel mehr machen, z. B. "Live-Bootlegs", wenn man zwei Tracks minutenlang parallel laufen lässt. Ich finde es auch häufig interessant, wenn man eben nicht den gesamten Track spielt sondern früher den Übergang macht. Die beste Stelle sollte man aber trotzdem noch drin lassen!

  • Zitat

    Original von GambaJo
    Für mich macht einen guten DJ vor allem das Gespühr für die Zeichen der Zeit (Inovation) und das Gefühl für die Crowd. Es gibt DJs die nicht auf die Menge eingehen, sondern ihren Style runterspulen. Das ist bis zu einem gewissen Grad vertretbar, aber wenn er es nicht schafft die Party anzuheizen, hat er eindeutig was falsch gemacht. Am liebsten habe ich es, wenn es ein DJ schaft einen immer weiter zu pushen, auch wenn man denkt, man kann nicht mehr.
    Tolle Platten kann jeder kaufen, tolles Equipment auch, Skills kann man sich durch Übung aneignen, aber das Gespühr für die Crowd muß man durch Erfahrung erlangen, dabei ist es von Vorteil, wenn man mal selbst Teil der Crowd war.


    So sehe ich das auch. Ich denke, es hängt viel davon ab, wie gut man sich in das Publikum reinversetzen kann. Für einen Resident-DJ ist es sicher leichter, wenn jedes Mal die gleichen Leute da sind und der DJ den Musikgeschmackt kennt.

    Zitat

    Ich denke, so Bücher kannste in die Tonne kloppen. Den jedes dieser Bücher gilt nur für eine Person: Der Autor.

    Ich denke ich nicht, daß ein Buch über's auflegen sinnlos ist. Da muß man unterscheiden, um welches es sich handelt. Das was ich gelesen habe, ist gut, um sich etwas Hintergrundwissen zu besorgen. Es ist sehr umfangreich, alle Techniken und der Umgang mit dem Publikum sind beschrieben, aber ihr habt natürlich Recht, es ist nur Theorie. Jeder DJ setzt die Techniken anders um und geht anders auf das Publikum ein.

    Ich hab bei euren Beiträgen eine Menge dazu gelernt, find ich echt klasse.

    Was ich bei den meisten von euch herauslese, ist das die Trackauswahl und das eingehen auf die Crowd das wichtigste ist.

    Wie seht ihr das denn mit den Musikwünschen ? Gibt es wirklich so wenige DJ's , die Musikwünsche spielen ?

    LG Christina

    2 Mal editiert, zuletzt von Teh'leth (22. November 2005 um 20:16)

  • auf die gefahr hin, dass ich mich hier nun unbeliebt mache, möchte ich aber eines doch mehr als dringend loswerden. ich hatte es im thread "wie wichtig ist der name" schon mal versucht deutlich zu machen und tue es hier gern wieder:

    leute, kommt von euren perfekten übergängen runter!

    das kann kein maßstab für einen dj sein. mit etwas übung kann das jeder. und es ist absoluter bullshit zu behaupten, dass ein set mies ist, nur weil die übergänge nicht stehen. wie - gottseidank - ein paar hier schon erkannt haben, juckt die feierleute sowas meist nichtmal in der dunkelsten ecke. sprich: es geht ihnen am arsch vorbei! als beispiel hierfür kann nur immer wieder das trance generators set auf der in.qontrol 2005 nennen. da stand in 60 minuten nicht ein übergang und teilweise holperten die beats nur so übereinander... für euch der graus schlechthin, oder?! die leute sind abgegangen, als hätte es in der nacht kein besseres set gegeben!!! glaubt es oder nicht! (nebenbei: es gab wesentlich bessere sets ;) )

    und es bringt euch auch gar nichts, nen dj in der luft zu zerreissen wegen seinen schlechten übergängen - meist liest der das hier ja eh nicht. und wenn, wird es ihn nicht kümmern, denn sein geld wird er schon haben...

    zu mir ganz persönlich: wenn ich irgendwo auflege, dann achte ich auch auf meine skills und versuche den beat so gut wie möglich zu treffen. aber ist es mal nicht 100pro, dann zieh ich den übergang dennoch rein und DURCH! denn das macht ein set doch authentisch!!! fehler sind menschlich und durch ein paar fehler macht ihr auch deutlich, dass das set NICHT von maschinen gemixt ist. ich mache nicht absichtlich felher rein, aber ich nehme sie auch nicht unbedingt raus.
    außerdem ist mixen viel mehr, als 2 platten aneinander zu bringen.
    ein dj ist nicht mehr und nicht weniger als ein animateur im urlaub am pool: es soll ne gute zeit vermitteln und dafür sorgen, dass leute spaß haben punkt und das erreicht ihr nicht mit übergängen, denn die hört kaum jemand.

    Einmal editiert, zuletzt von mexX (22. November 2005 um 23:18)

  • Hier geht es doch nicht darum, was für die Partycrowd ein guter DJ ist, sondern um die persönliche Meinung...

    Meine ist eben, dass auch die Übergänge oder eben die gesamte Mixtechnik einen DJ auszeichnen! Ich habe z. B. einen großen Respekt vor Bad Boy Bill, weil er geil mixt und außerdem coole Tracks spielt. Das geht auch alles in einander über, also die Trackauswahl hat für mich auch viel mit den Mixingskills zutun.

    Und jetzt zum dritten mal und in fett:
    Ich finde NICHT, dass die Übergänge perfekt sein müssen, aber für mich ist es für einen guten DJ eine Grundvoraussetzung, dass er im Großen und Ganzen sauber mixen kann.

    Ein Stück weit unterscheidet uns das doch auch von den Ballermann Animateuren, die einfach einen Track in den anderen klatschen ohne sich Gedanken darüber zumachen, wie das klingen könnte. Auch ein wesentlicher Unterschied: Die spielen nur Hits, während die meisten anspruchsvollen DJs auch die Wichtigkeit eines Lückenfüllers nicht unterschätzen.

    Zu den Wünschen:
    Wenn es passt, dann spiele ich auch gerne mal Wünsche, aber wenn mich jemand fragt, ob ich z. B. die neue von den Toten Hosen spielen kann, gehts einfach nicht...

  • Ich finde schon, daß es wichtig ist, daß ein DJ gute Übergänge macht, glaube aber, daß den meisten Leuten im Club das gar nicht auffällt, wenn der DJ einen Übergang verpatzt, weil die meisten da nicht drauf achten. Ich höre der Musik immer sehr genau zu, daher merke ich dann schon, wenn da ein Übergang nicht hingehauen hat. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn es ab und an passiert, DJ's sind ja auch nur Menschen. Was ich nur nicht mag, ist wenn der DJ dann dazu noch eine Ansage macht, daß der Übergang schlecht war. Das hab ich mal erlebt und fand es nicht so toll.

    LG Christina

  • ich finds auch am wichtigsten dass ein dj die leute anheizen kann und spürt mit welchen tracks er sie zum toben bringt.
    war schon auf genug partys wo der dj sein ding durchgezogen hat ob die leute jez getanzt haben oder nicht...hat er mal nen track getroffen auf den die leute abgegangen sind hat er nicht etwa in ähnlichem stil weiter gemacht sondern die leute mit was langsameren wieder runtergezogen...da halfen auch seine perfekten übergänge und Fx nix.

    wenn die stimmung passt und die leute am feiern sind, dann sind die übergänge das sahnehäubchen..aber es fällt nicht auf wenn ma einer verpatzt wird bzw es is einem ziemlich scheissegal.

    is die stimmung mies fallen verpatzte übergänge natürlich extrem auf und ziehen noch weiter runter.


    im großen und ganzen hats gamba ziemlich aufn punkt gebracht :D

  • Zitat

    Original von terrorkeks
    ...

    im großen und ganzen hats gamba ziemlich aufn punkt gebracht :D

    dem ist von meiner position nichts hinzuzufügen. das sehe ich exakt genauso! :yes:

  • ich denke, man kann die wichtigkeit dieser skills noch ein bisschen aufteilen.

    wenn einer zum beispiel hardstyle auflegt, interessiert es mich auch nicht sonderlich, ob jetzt jeder übergang perfekt passt, hauptsache es kracht.

    bei einem tranceset allerdings will ich spüren, dass einen der dj auf eine art reise mitnehmen will, und da gewinnt meiner meinung nach auch die technik ziemlich an bedeutung. wird man bei jedem übergang wieder mit einem schlag wieder auf den boden zurückgeholt kommt man nie wirklich richtig in das set rein als zuhörer. ausserdem können interessante übergänge teilweise einzelnen tracks einen ganz anderen charakter geben. genau dieses feingefühl unterscheidet meiner meinung nach einen guten oder einen schlechten dj.
    logisch sind alles nur menschen, aber ich denke man darf auch als crowd etwas anspruchsvoll sein und von jemandem erwarten, der sich selbst dj nennt, dass er mindestens die technische seite des auflegens im griff hat.

    mir ist klar, dass jeder anders gewichtet, somit wird es in diesem thread wohl keine einheitliche "lösung" geben :shy:

  • Das Beispiel „Hardstyle“ passt vielleicht nicht ganz zu Trance. Da wird wesentlich mehr auch mitten in einem Track gemacht, das Mixen beschräkt sich nicht nur auf den Übergang. Ich hab öfters mal *Dj DaRqTai über die Schuler geschaut (den Namen solltet ihr euch übrigens merken). Der springt während eines Übergangs mehrmals von einem Kanal zum anderen und zurück, dazwischen vielleicht noch ein Effekt oder Filter, etc. Selbst mitten im Track mixt er schon Teile von der neuen Platte für ein paar Augenblicke rein, ohne dass er einen kompletten Übergang macht. So weiß der Zuhörer, dass als nächstes Platte XY kommt. Manchmal wechselt er dann die Platte aber doch, und schon ist man in die Ire geführt. Beim Hardstyle hat man wesentlich mehr Möglichkeiten zum Experimentieren und Rumspielen als DJ. Dann wird mal zwischendurch gescratcht, der Pitcher komplett rauf und runtergezogen, etc.
    Was Skills anbelangt, habe ich an einen Trance-DJ ganz andere Anforderungen, als an einen Hardstyle- oder HardcoreDJ.
    Bei Trackauswahl, Setaufbau und Gespür für die Crowd sind die Anforderungen gleich.

  • Zitat

    Original von Tanner_1
    bei einem tranceset allerdings will ich spüren, dass einen der dj auf eine art reise mitnehmen will, und da gewinnt meiner meinung nach auch die technik ziemlich an bedeutung. wird man bei jedem übergang wieder mit einem schlag wieder auf den boden zurückgeholt kommt man nie wirklich richtig in das set rein als zuhörer.

    Da gebe ich dir Recht. Allerdings glaube ich, daß nur wenige Leute der Musik wirklich intensiv zuhören. Wenn ich Trance höre, dann konzentriere ich mich zu 100 % auf die Tracks.

    ---

    Wie ist das denn mit der Reihenfolge, welchen Track man wann spielt ? Meiner Meinung nach sollte ein DJ einige wirklich geile Tracks erst am Schluß eines Sets spielen. Damit kann man die Leute überraschen und die bleiben länger da.

    Wie seht ihr das denn ?


    LG Christina

    Einmal editiert, zuletzt von Teh'leth (24. November 2005 um 18:51)

  • Zitat

    Original von Christina
    Wie ist das denn mit der Reihenfolge, welchen Track man wann spielt ? Meiner Meinung nach sollte ein DJ einige wirklich geile Tracks erst am Schluß eines Sets spielen. Damit kann man die Leute überraschen und die bleiben länger da.

    Wie seht ihr das denn ?


    LG Christina

    Das finde ich insich nicht logisch. warum sollte ich bei einem DJ bleiben, der nur "schwache" Tracks spielt und am ende zwei gute? Der soll aus meienr sicht gefälligst nur gute spielen.

    Ein DJ muß den Spannungsbogen gut spannen. Und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, haut der ne bombe raus.....wann das ist, kommt einfach auf die Leute an.

  • So meinte ich das ja auch nicht. Natürlich soll ein DJ den ganzen Abend gute Musik spielen. Ich find's halt nur geil, wenn einige besonders gute Songs erst am Schluß kommen. Da freut man sich dann drauf, überrascht zu werden, weil man nicht weiß, was als nächstes kommt.

    LG Christina

  • ja, aber woher soll man dann wissen, das da nochwas kommt? Und man weiß ja generell nicht was als nächstes kommt. Also wird man ja im Prinzip sowieso die ganze Zeit überrascht.

    Oder man schafft das tanz-ansagen wieder an. "Als nächstes ein klassiker von Motorcycle.....Discofox bitte....." *gg*

  • Wenn man den DJ gut kennt, kann manseinen Stil gut beurteilen. Dann weiß man meistens, in welche Richtung ein Set geht, obwohl das natürlich bei jeder Party anders ist.

    Mit Überraschungen meinte ich besondere Songs am Schluß eines Sets ( z.B. ein Remix des DJ's, das ich als Fan gerne höre) Das geht natürlich nur dann, wenn der DJ die Gäste gut kennt und genau weiß, was die gerne hören wollen.

    Habt ihr schon mal für eine kleine Crowd oder für einen einzelnen Gast in einer Disco aufgelegt ?

    LG Christina

  • Zitat

    Original von Christina
    Wie ist das eigentlich mit den Effekten ( FX ) ? Soweit ich weiß, sollte ein guter DJ die nur ab und zu als '' Geheimwaffe'' einsetzen.

    Wie seht ihr das denn ?

    LG Christina


    Naja ich finde Effekte wie Flanger etc. einen schönen Zusatz gerade in Trance Sets, nur sollte man den Einsatz dieser Effekte nicht unbedingt übertreiben.
    Das ist zum einen nervig und im Übergang zeugt es davon das man seinen "schlechten" Übergang verstecken will.

    Eine dosierte Anwendung wenn man eine solche Spielerei am Mixer oder als Zusatzgerät hat, ist in Ordnung! Brauchen wird man sie ganz sicher nicht!
    Ich bin bis jetzt immer noch ohne ausgekommen und mir fehlt es eigentlich auch nicht!

  • Ich bin der Meinung, ein guter DeeJay sollte viel Erfahrung mitbringen, um genau zu wissen wie er die Party zum Kochen bringen kann, dazu gehört eben die richtige Trackwahl.
    Wenn mehrere Übergänge in die Hose gehen, ist das sicher nicht so schlimm, wie wenn keiner die Musik mag.
    Mit Effekten sollte auch gespart werden, sonst klingt das Set gleich mal kitschig.
    Wenn der DJ wie eine Schlaftablette hinter den Turntables steht, macht das auch keinen guten Eindruck. Er sollte gute Stimmung verbreiten, und seine Freude an der Arbeit zeigen.

    mfg

  • Zitat

    Original von tranceonaut

    Wenn der DJ wie eine Schlaftablette hinter den Turntables steht, macht das auch keinen guten Eindruck. Er sollte gute Stimmung verbreiten, und seine Freude an der Arbeit zeigen.

    mfg

    Das sehe ich auch so. Wenn man DJ ist, sollte man es sich nicht anmerken lassen, wenn man mal nicht so gut drauf ist. Das Publikum erwartet ja trotzdem eine geile Party.

    Was meint ihr, sollte ein guter DJ eher neue, aktuelle Songs spielen oder auch mal ältere ? Ich finde, eine gute Mischung aus neuen und älteren Tracks macht ein gutes Set aus. Wie seht ihr das ?

    LG Christina

    Einmal editiert, zuletzt von Christina (4. Dezember 2005 um 14:27)

  • Zitat

    Original von Christina

    Ich denke ich nicht, daß ein Buch über's auflegen sinnlos ist. Da muß man unterscheiden, um welches es sich handelt. Das was ich gelesen habe, ist gut, um sich etwas Hintergrundwissen zu besorgen. Es ist sehr umfangreich, alle Techniken und der Umgang mit dem Publikum sind beschrieben, aber ihr habt natürlich Recht, es ist nur Theorie. Jeder DJ setzt die Techniken anders um und geht anders auf das Publikum ein.

    Ich hab bei euren Beiträgen eine Menge dazu gelernt, find ich echt klasse.

    Was ich bei den meisten von euch herauslese, ist das die Trackauswahl und das eingehen auf die Crowd das wichtigste ist.

    Wie seht ihr das denn mit den Musikwünschen ? Gibt es wirklich so wenige DJ's , die Musikwünsche spielen ?

    Sehr interessanter Thread ... :-)

    Was zeichnet für mich einen guten DJ aus ? Das allerwichtigste ist die Liebe zur Musik. Ich will sehen, dass der DJ hinter dem Pult nicht nur Platten auflegt um seine Kohle zu verdienen, sondern dass er selbst auf seinen Sound mitfeiert. Diese Stimmung überträgt sich meistens auch aufs Publikum und die Crowd feiert mit. Dann ist es auch egal, wenn mal ein Übergang nicht klappt. Für mich sollte ein guter DJ nicht nur die Crowd zum feiern bringen, sondern er sollte selbst Teil der Crowd sein !

    Bei Newcommern fällt es besonders auf, wie verkrampft sie hinter den Turntables stehen und darüber nachdenken, welche 10 Platten sie als nächstes spielen und hoffen, dass der nächste Übergang auch wieder funktioniert. Mein Rat: Macht euch locker, 95% der Leute im Laden hört den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Übergang überhaupt nicht ( solange der Beat passt ). Und zur Trackauswahl: Das ist kein Schach, wo man seine Züge weit im Vorraus berechnen kann. Das Publikum ist spontan und genau so spontan sollte die Trackauswahl erfolgen.

    Musikwünsche sind schon was merkwürdiges. Wieso lassen sich die Leute nicht einfach von einem Set und der Trackauswahl überraschen ? Wie viele Scheiben gibt es, die man vielleicht noch nie gehört hat und die sehr geil sind ? Wenn in einem Laden 500 Leute sind und nur jeder Zehnte seinen Musikwunsch hören will, dann braucht man keinen DJ, sondern einfach nur eine Musicbox.


    Dein Buch in allen Ehren, aber es wird wohl eher ein Ballermann-DJ beschrieben. "Den Umgang mit der Crowd lernen", Techniken, Plattenauswahl ... wenn du als DJ ein Teil der Scene bist, ergibt sich eigentlich alles im Laufe der Zeit von selbst. Auch das Mixing wird mit der Erfahrung besser und anspruchsvoller ( ein gewisses Talent vorrausgesetzt ).

    Gutes DJ-ing ist wie guter Sex nicht auf eine einfache Formel zu reduzieren, sondern ist von vielen Faktoren abhängig, von denen man nur wenige kontrollieren kann. Deshalb, bleib auch als DJ du selbst, bleib authentisch, liebe und lebe deine Musik ! ... Und investiere das Geld lieber in Platten als in Bücher ...

  • Ich sehe schon, ihr wollt mir überzeugen, DJ zu werden. :happy: Ich glaube nicht, daß ich dazu das Talent hätte. Klar, ich bin ziemlich Musik süchtig, das gebe ich ja zu, aber um DJ zu werden, muß man auch ein Rythmusgefühl haben und man muß sich erst mal die Technik aneignen, bevor man sich auf den Umgang mit dem Publikum, Reihenfolge der Tracks etc. konzentrieren kann. Das dauert erst mal eine Weile. Ich bin nicht überzeugt, daß ich das hinbekommen würde.

    Einen wichtigen Punkt lese ich hier noch aus dem letzten Beitrag heraus. Ein DJ ist nur dann gut, wenn er seinen eigenen, unverwechselbaren Stil hat und sich von anderen abhebt. Das kommt dann auch beim Publikum so rüber.

    Natürlich kann man den Umgang mit der Crowd nur in der Praxis lernen, das ist mir klar. Am besten finde ich es, wenn ein DJ sich auch mal selbst auf die Tanzfläche begibt und ein Teil der Crowd wird.

    Zitat

    Sehr interessanter Thread ... :-)

    Dein Buch in allen Ehren, aber es wird wohl eher ein Ballermann-DJ beschrieben. "

    Also das stimmt so nicht, es ist wirklich ein sehr gutes Buch, daß von zwei DJ's geschrieben wurde ( Frank Broughton & Bill Brewster ). Außerdem stehen eine Menge Interviews mit bekannten DJ's drin ( u.a. Paul Van Dyk, David Morales ect.) drin. Ich finde es sehr interessant, zu lesen, was die zum auflegen sagen.

    Wie es das denn bei euch, den DJ's hier im Forum ? Tanzt ihr auch gerne selbst ? Das gehört für mich auch zu einem guten DJ.

    LG Christina

  • Zitat

    Original von Christina


    Wie es das denn bei euch, den DJ's hier im Forum ? Tanzt ihr auch gerne selbst ? Das gehört für mich auch zu einem guten DJ.

    LG Christina

    naja...ich für meinen Teil bin nicht so der tänzer...wenns richtig abgeht, nimmts mich auch mit, iss klar. Aber ich werde wohl ne ne Tanzfläche stürmen. Hab auch nur sehr selten nen DJ wirklich tanzen sehen. Und während dem set ja sowieso nicht....

  • Zitat

    Original von Lemieux
    Während dem Set sowieso nicht? Ich sag nur Tiesto @ Tiesto in Concert 1, während "Flight 643", da geht er ab und läuft die halbe Halle ab... :D

    Solange das Mixing nicht drunter leidet, kann er da meinetwegen auch nen Marathon laufen. *g*

    Aber dazu sind wohl die wenigsten in der Lage ;-)