• Ich habe zuletzt "Scar Night"gelesen (Autor ist mir gerade entfallen). Das hat mir (nach langem) sehr gut gefallen.
    Eine durchgehend düstere Fantasy-Geschichte, mit Engeln und Untoten teilweise sehr märchenhaft, aber gut geschrieben. Hatte das Buch relativ schnell durch, aber dementsprechend düster war meine Laune in der Zeit :D

    Eine große Stadt hängt an Ketten über einem Abgrund (allein der Gedanke!), und opfert ihre Toten dem angeblich darin lebenden Gott Ulcis.
    In der Stadt gibt es einen letzten Engel - die Hauptfigur - und dieser findet (zusammen mit seiner Trainerin) heraus, dass es in diesen kirchlichen Geschichten nicht ganz mit rechten Dingen zugeht. Dazu stößt dann noch Carnival, die in regelmäßigen Abständen vampierartig Menschen aus dieser Stadt töten muss, damit aber deren Seelen dem Gott Ulcis raubt. Diese drei begeben sich dann unfreiwilligerweise in den Abgrund...
    Währenddessen macht sich ein Giftmischer aus einem etwas anderen Grund daran, ebenfalls "Seelen zu sammeln". Das gibt es dann natürlich kleine Konflikte...


    Als nächstes stehen wohl erstmal ein kleiner Berg an Astronomie-Büchern und ein etwas größerer Berg an Musikgeschichtlichen Büchern auf meinem Nachttisch, da ich ein paar Arbeiten für die Schule zusammenstellen muss.

    :yes:

    Einmal editiert, zuletzt von Cileos (29. Dezember 2007 um 23:44)

  • Dann werd ich mal meine liebsten Bücher nennen. Fange mal an mit Bereich Sachliteratur.

    Die 50 größten Verschwörungen aller Zeiten Vankin / Whalen

    Mit dem Buch eröffnete sich mir eine völlig neue Weltanschauung. Klar, den kritischen Blick auf die Theorien darf man nicht verlieren, aber manche Sachen werden wirklich plausibler erklärt, als in manchem Geschichtsbuch: z.B. Mondlandung oder Attentat auf JFK

    Der heilige Gral und seine Erben Lincoln / Baigent / Leigh

    Die Story faszinierte mich schon lange bevor "Sakrileg" erschien und ein wahrer Hype ausgelöst wurde. Die Autoren gehen in dem Werk einigen Theorien über den heiligen Gral nach und kommen zu einer ziemlich überraschenden Erkenntnis: Jesus überlebte seine Kreuzigung, siedelte nach Europa, wo er Nachfahren zeugte deren Zweige über die Merowinger und Tempelritter reichen. Letztendlich stellt der Gral die Blutfolge Jesu dar. Ok, klingt ziemlich hanebüchen, wird aber in dem Buch doch recht nachvollziehbar erläutert. Dazu gibt es reichlich historische Fakten, Bilder und Karten.

    Verschlussache Jesus Baigent / Leigh

    Und wieder geht es um die Glaubwürdigkeit der Kirche und des neuen Testaments. Schriftrollen, die am Roten Meer gefunden wurden sollen die Wahrheit über das Leben Jesu beinhalten, sind bis heute aber nur zu Bruchteilen von der Kirche frei gegeben worden. Das Buch geht den Fragen nach Warum? und Was könnte in den Rollen stehen?

    Die zwei Werke stehe ziemlich heftig in der Kritik, klar die christliche Religion ist nun mal keine kleine Geheimloge. Wer nicht bereit ist zu hinterfragen, woran Millionen glauben, sollte sich mit den Lektüren gar nicht auseinandersetzen.

    Romane:

    Sakrileg und Illuminati wurden bereits einige Male erwähnt.

    Zur Zeit bin ich an der Wächter - Reihe von Sergej Lukianenko. Insgesamt vier Bände, die in einzelnen Geschichten das Zusammenspiel der "Lichten" und der "Dunklen" beschreibt. Will jetzt nicht weiter auf den Inhalt eingehen, gibt ja schließlich auch Amazon :D Jedenfalls sollte man sich nicht von den Filmen abschrecken lassen, die Bücher sind um Welten besser und bieten solide Fantasykost. Der Einstieg ist etwas schwierig auf Grund der Schreibweise, aber das ist irgendwie typisch bei russischen Werken.

    und noch was Lustiges:

    Wer's glaubt wird selig von Dieter Nuhr

    Der Humor von diesem Mann ist einfach nur köstlich. Das Buch überzeugt mit feinster Ironie und schafft es dabei dennoch einen Einblick in Lebens- und Glaubenssachen anderer Kontinente zu geben. Schon allein die Bildunterschriften ließen mich Tränen lachen :huebbel:

  • Helmut Schmidt - Außer Dienst

    Des Alt-Kanzlers neuestes Werk gibt im groben Überblick darüber was Schmidt meint in den Jahren nach seiner Kanzlerschaft gelernt zu haben. Dabei lässt er es sich wieder nicht nehmen mit den nachfolgenden Regierungen hart ins Gericht zu gehen und auch aktuelle Themen zu kommentieren und Handlungsempfehlungen abzugeben. Mich erstaunt es immer wieder, wie fit dieser Mann auch mit 92Jahren noch im Geist ist, erst recht wenn ich bedenke was für Leute ich teilweise beim Zivi hatte. Schmidt verliert sich im Gegensatz zu den heutigen Pfeiffen nicht so sehr im Kleinklein, sondern zeigt das auf, was ich durch die Bank weg bei allen aktuellen Politikern vermisse: Eine Vision von einer zukünftigen Welt und was dazu seiner Meinung nach getan werden muss (sowohl welche Art von Menschen er sich als Politiker wünscht(ohne dabei an Realitätsverlust zu leiden), als auch in seinen Augen nötige Änderungen im System). Auch wenn ich nicht immer einer Meinung mit ihm bin, so muss ich doch sagen, dass man vielem ohne große Gewissenskonflikte zustimmen kann. Hinzu kommt noch, dass Schmidt ein verhältnismäßiges klares Deutsch spricht, so dass es nicht schwierig ist das Buch zu lesen, geschweige denn zu verstehen.
    Wer sich für Politik interessiert sollte dieses Buch recht spannend finden.

  • Ich stehe total auf Stephen King.
    Lese derzeit noch Langoliers, womit ich aber bald fertig bin.

    Gelesen hab ich von ihm schon Bücher wie "es,friedhof der kuscheltiere,das mädchen,carrie,das spiel,duddits,shining,Needful things,schlaflos,frühling sommer herbst und tod,im kabinett des todes und noch ein paar.

    Habe mir letzte Woche noch "Der Sturm des Jahrhunderts" und "The Green Mile" gekauft. Mittlerweile bekommt man die Bücher ja hinterhergeworfen. Was nicht heißen soll, dass sie qualitativ minderwertiger sind.

    Ich mag einfach Stephen Kings schreibweise, die Spannung und den Aufbau seiner Bücher. Seine Bücher sind relativ einfach zu lesen und auch sehr unterhaltsam. Schade finde ich nur, dass viele Verfilungen sehr vom Buch abweichen, beispielsweise "Es" oder "Zimmer 1408"
    Aber nun gut, man kann halt nicht mit allem zufrieden sein.

    Für mich ist Stephen King ein Gott!! :)
    Aber ich würde gern auch mal was von Dean Koontz lesen, seine Bücher sollen auch gut sein. Naja wer weiß.

  • Zitat

    Original von Tamy*
    Ich stehe total auf Stephen King.

    Hab ich früher auch. Die früheren Bücher von ihm habe ich verschlungen und doppelt und dreifach gelesen. Mein Favorit ist und bleibt „The Stand“ gefolgt von „Es“ und „Tommyknockers“. Die „Dunkler Turm“ Saga steht außer Konkurrenz.

    Zitat

    Original von Tamy*
    Ich mag einfach Stephen Kings schreibweise, die Spannung und den Aufbau seiner Bücher. Seine Bücher sind relativ einfach zu lesen und auch sehr unterhaltsam.

    Irgendwann hat er dann aber seinen Schreibstil geändert und ich hab aufgehört seine Bücher zu lesen. Aktuell lese ich aber wieder was von ihm („Love“) und hoffe, dass er wieder so schreibt, wie früher (oder besser).
    Was bei ihm immer anders war, als bei anderen Autoren ist, dass seine Charaktere menschlicher waren und man sich dadurch leichter in sie hineinversetzen konnte. Seine Charaktere müssen auch mal aufs Klo, haben schmutzige Gedanken, oder ein Problem damit, wenn der Tanga in der Kimme juckt. Hört sich vielleicht ordinär an, aber so tickt der Mensch nun mal.

    Zitat

    Original von Tamy*
    Schade finde ich nur, dass viele Verfilungen sehr vom Buch abweichen, beispielsweise "Es" oder "Zimmer 1408"
    Aber nun gut, man kann halt nicht mit allem zufrieden sein.

    Das ist eigentlich grundsätzlich so. Es gibt kaum eine Buchverfilmung, die mit der Vorlage mithalten kann.

  • Genau das ist es ja was ich so sehr mag.
    Ob es in seinen neuen Büchern anders ist,kann ich nicht genau sagen,
    ich habe bis jetzt von den neuen nur "Duddits" gelesen und das ist ja von 2001, soweit ich weiß.
    Auf jeden Fall mag ich seinen Schreibstil sehr, da er, wie du schon sagtest, sehr gut beschreibt dass die Personen in seinen Büchern menschlicher sind.
    Und auch seine schmutzigen Anmerkungen find ich einfach klasse. Genau das ist es, was seine Bücher für mich ausmachen.


    Zitat

    Original von GambaJo
    Das ist eigentlich grundsätzlich so. Es gibt kaum eine Buchverfilmung, die mit der Vorlage mithalten kann.

    Nun gut beispielsweise sind die Verfilmungen von "Stand By Me" und "Langoliers" eigentlich so gut wie identisch mit den Büchern. Klar gibt es immer mal wieder ein paar Abweichungen, aber das ist nicht so extrem wie bei "Es", wo so gut wie fast alles verdreht wurde oder aber man sehr wichtige Infos einfach weggelassen hat.

    Nun gut, wie ich vorhin schon meinte, man kann halt nicht alles haben.

  • Ich kenne zwar kein einziges Buch von dem Herrn, aber The Shawshank Redemption basiert z.B. auf ner Kurzgeschichte, wie ich gehört habe, also ist das ja praktisch ein Fall wo der Film gar besser ist als die Vorlage, da er sie abendfüllend macht :D

    Neulich habe ich auch mal die Verfilmung von Duddits gesehen. Also wenn die Monster in dem Buch auch aus den Ärschen der Opfer kriechen, dann werde ich wohl mit Stephen King anfangen, sollte ich mich entscheiden irgendwann mal belletristische Bücher zu lesen =)

  • Also ich gehöre auch zu den Leuten, die bei dem meist miesen Fernsehprogamm, mal ein Buch in die Hand nehmen.

    Allerdings lese ich meist die Bücher von Elisabeth George, aber da ich bald alle durch habe, werde ich mir wohl dann auch mal was anderes vornehmen, auch der Abwechslung zu gute :D

  • Zitat

    Original von Kollege B
    Neulich habe ich auch mal die Verfilmung von Duddits gesehen. Also wenn die Monster in dem Buch auch aus den Ärschen der Opfer kriechen, dann werde ich wohl mit Stephen King anfangen, sollte ich mich entscheiden irgendwann mal belletristische Bücher zu lesen =)

    Hehe, ja das stimmt, nur im Buch werden sie "Kackwiesel" genannt.. :D

    Zitat

    Original von GambaJo
    Nach meiner persönlichen Meinung ist Duddits eines der schlechteren Bücher von SK.

    Ja Geschmäcker sind halt verschieden, aber ich finde es sehr gut,
    weil es mich ein wenig an "Es" & "Die Leiche - Stand By Me" errinert und diese beiden Storys sind sehr gelungen. Deshalb auch Duddits.

  • Naomi Klein - No Logo!

    Wohl das Werk mit dem die Globalisierungskritikerin No.1 im Jahre 2000 zum ersten Mal wirklich auf sich aufmerksam machte, denn dieses Buch ist hemmungslose Abrechnung mit den großen Marken. Zunächst wird aufgezeigt, wie sich große Firmen von ihrem Kerngeschäft, der Produktion von Verbrauchsgütern losrissen, um in höhere Marketingsphären aufzusteigen. Nicht mehr das Produkt stand im Mittelpunkt, sondern die Marke oder besser gesagt das Image der Marke. Anschließend zeigt die Autorin was das für die Produktion bedeutet. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass sie die menschenverachtenden Zustände der Produktion von Textilien und Turnschuhen in Asien beschreibt und dabei die Gier der großen Marken anprangert. Nebenbei werden noch Aktionen präsentiert, die sich gegen die zuvor beschriebe Markenmacht richten.
    Insgesamt einfach zu lesen, allerdings mit knapp 400Seiten deutlich zu lang für sich fortlaufend wiederholende Argumente. Interessant sind eigentlich nur die Teile die sich um den Aufbau von Markenimages und die Zustände in den Fabriken kümmern. Sofern man mit den Globalisierungsgegner sympathisiert oder Menschenrechtler par excellence ist, mag auch der abschließende Teil interessant sein, welchen ich für meinen Teil äußerst zeh und langweilig fand, weil er für mich keinen großen Erkenntnisgewinn brachte. Insgesamt lesenwert, aber besser wäre die temporäre Ausleihe aus der Bib oder von Freunden. Ob eine Paperbackausgabe vorliegt ist mir aktuell entfallen, jedenfalls wäre mir das Hardcover das Geld nicht wert.

  • Ich habe es doch gestern tatsächlich getan und das erste Mal in meinem Leben ein belletristisches Werk gekauft. Ich brauchte einfach dringend was locker leicht unterhaltsames für die sieben Stunden im Bummelzug von Kaiserslautern nach Dortmund und griff daher zu

    Dr. med. Eckart von Hirschhausen - Die Leber wächst mit ihren Aufgaben

    Als ich den zum ersten Mal im Fernsehen sah, war ich ziemlich begeistert von seiner Art und seiner trockenen Sichtweise der Dinge. Das Buch hat nur aber schonmal den Nachteil, dass man den Herrn nicht sehen und nicht hören kann. Es ist eine Sammlung aus seinen Gedanken zu diversen Themen wie Sport, Gesundheit und Technik. Die sind mitunter wirklich lustig oder zumindest unterhaltsam. Teilweise unterscheiden sie sich aber auch nicht von "gewöhnlichen" Humoristen und so greift er auch so ausgelutschte Themen wie das Warten in der Telefonschleife auf. Teilweise gibt es auch mal was interessantes zu lesen, z.B. seine positive Meinung zu Rauchern =) Vieles ist aber Wissen, dass man nicht braucht. Insgesamt ist er daher eher ein Abklatsch von Dieter Nuhr.

    Für den speziellen Fall einer langen Zugfahrt kann ich das Buch schon weiterempfehlen, habe es auch genau in diesen sieben Stunden durchgelesen (wobei ich mit starker Müdigkeit zu kämpfen hatte und teils auch durch meine Mitreisenden abgelenkt wurde). Aber es ist gewiss keine Pflichtlektüre (in ihrem Bereich). Letztlich finde ich, dass diese Art von Geschichtenerzählen doch auch lieber verbal geschehen sollte. Ich werde mir von dieser Sorte zumindest kein Buch mehr kaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kollege B (3. November 2008 um 22:44)

  • Zitat

    Original von Skuz
    Naomi Klein - No Logo!

    hab mich für die temporäre Ausleihe entschieden.. "und das ist auch gut so!" ;-)

    das Buch ist anschaulich geschrieben und leicht verständlich, jedoch sehr langatmig; es ist auch eher für diejenigen geeignet, die eventuell eine Bildungslücke füllen möchten; es hat nichts neues für jemanden der mit halbwegs offenen Augen und Ohren durchs Leben geht; subjektiv bringt es für mich keine neuen Erkenntnisse, daher wirkte das Buch für mich in der Gesamtheit auch zu oberflächlich; etwas mehr Tiefe in manch aufgelisteter Anprangerung wäre besser gewesen, z.Bsp. die Kooperation intern. Multis mit dikdatorischen Regimeländern.. da hätte man konkreter auf diverse Verwicklungen eingehen müssen; zudem fehlen ansatzweise Alternativen oder Präventivmaßnahmen seitens der kanadischen Autorin; es müssen bei aller Kritik nicht immer Alternativvorschläge angebracht werden, aber i.d.F. bei endloser Auflistung diverser Schandtaten, hätte man sich ruhig mal bemühen können; im Endeffekt ein Buch zur Aufklärung, mehr aber auch nicht;

    das aktuelle Buch von Naomi Klein "Die Schock-Strategie - Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus" schlägt in die selbe Kerbe; ein gutes Aufklärungsbuch mit viel Recherchematerial und endlosen Beispielen kaputter Wirtschaft, aber auch hier wieder zu unneutral geschrieben, es fehlt analytische Tiefe und mangelndes Verständnis für Wissenschaft; leider vermisse ich in dem ganzen 700 Seitenwerk über Wirtschaftspolitik gar überhaupt ein wirtschaftswissenschaftlich fundiertes Argument; stattdessen mehr als genug Details + gleich mitgelieferter Interpretation; leider wird dem nicht vorgebildeten Leser daher keine Chance gegeben, vieles kritisch zu hinter fragen... schade

  • Kann jedem der mittelalterliche Fantasy, anspruchsvollen Schreibstil und wundervoll herausgearbeitete Charaktere sowie unerwartete Wendungen die Geschichte betreffend mag,

    George R.R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer

    empfehlen! Einfach fantastisch! Lässt selbst den sogenannten Meister der Fantasy Tolkien wie einen Waisenknaben aussehen!

    PS: Gibt es hier eigentlich ausser mir noch irgendjemanden, der Fantasy- Literatur "verschlingt"?

  • Zitat

    Original von e-music
    PS: Gibt es hier eigentlich ausser mir noch irgendjemanden, der Fantasy- Literatur "verschlingt"?

    So reine Fantasy wie Herr der Ringe oder Harry Potter mag ich nicht. Ich steh mehr auf solche Sachen wo Fantasy auf reale Welt trifft, also dass ganz normale Menschen in übernatürliche Sachen stolpern bzw. Fantasygestalten wie Vampire unter uns leben. Die Wächter- Reihe von Lukanienko ist z.B. voll mein Geschmack, aber auch ein paar Sachen von Hohlbein.

  • Zur "Überbrückung" (heute hole ich "So finster die Nacht" ab) habe ich vor ein paar Tagen folgendes zur Hand genommen: Das Intimleben des Adrian Mole 13 3/4 Jahre von Sue Townsend.

    Meine Mutter hatte das Buch zu Weihnachten bekommen, und ein kurzer Blick auf die ersten Seite ließen mich auf ein sehr unterhaltsames Werk schließen. Das Buch ist nun nicht unbedingt ein Roman, das man am liebsten in einem Zug durch lesen möchte. Es ist eher leichte Kost für Zwischendurch, aber sehr ammüsant geschrieben. Das Ganze ist wie ein Tagebuch aufgebaut, in dem Adrian Mole über sein leben berichtet, mit allen Problemen, die während der Pupertät so auftreten: Pickel, Liebe, das erste Mal usw. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass Adrian sich als Intelektueller sieht, der von seiner Umwelt nicht verstanden wird. Das alles klingt vielleicht nicht so wahnsinnig spannend. Sue Townsend schreibt aber mit typisch britischen Humor und satirischen Biss, so dass man regelmäßig zu mehr als nur einem Schmunzler hingerissen wird.

    Wer auf diese Art von Humor steht, dem ist das Buch durchaus zu empfehlen. Sonst sollte man eher die Hände von lassen. Und wer es sich zutraut: das englische Original soll vom Wortwitz her deutlich besser sein.

  • Drachensaat von Jan Weiler
    Der Psychiater Dr. Zens, der Geld geerbt hat, will seine Theorie des Zens-Syndroms beweisen. Dazu kauft er eine abgelegene Villa im Schwarzwald und läd sich die benötigten Kandidaten ein.
    Geeignete Kandidaten sind Menschen, die mit der Gesellschaft nicht mehr klar kommen und die Welt nicht mehr verstehen. Ausgegrenzte, die irgendwann mal die ersten Seiten der Tageszeitungen beherrscht haben, weil sie "durchgedreht sind". Darunter sind der supermoralische und schwule türkische Busfahrer, der Mal seine Fahrgäste auf eine lange Irrfahrt mitgenommen hat. Ein im Leben gescheiterter Architekt, der sich vor voll besetztem Opernhaus-Publikum erschießen wollte. Eine Frau, die glaubt Radio-Wellen sehen und sogar essen zu können, was se auch ständig tut, so dass sie über 200 kg in einem Jahr abnimmt.Ein totaler Feigling, der vor allem Angst hat, und jemand, dem alles gleichgültig ist.
    Dr. Zens will diese Menschen durch einen "Gewalt-Exzess" heilen. Dazu will er die Entführung eines typischen Raubtier-Kapitalisten nachspielen, mit dem dann eine Art Talkshow veranstalten werden soll, um ihn als "Unmensch" zu entlarfen. Der Gruppe ist das nicht genug. Sie setzen Dr. Zens fest und führen die Entführung tatsächlich durch. Dabei stellt sich heraus, dass der Unmensch doch nur ein Mensch ist.

    Ein amüsantes Buch mit ordentlich Gesellschaftskritik auf hohem Niveau.

  • Zitat

    Original von firstfalcon
    Lese jetzt die Vortsetzung von Ritus.

    Sanctum, scheint genau so gut zu sein wie sein Vorgänger.

    Habe ich auch gelesen. Fande Ritus allerdings etwas besser :-)

  • Habe nun So finster die Nacht von John A. Lindqvist zu Ende gelesen und damit eines der besten Bücher, die mir bisher unter die Augen gekommen sind.

    Zur Handlung: der 12-jährige Oskar hat nicht unbedingt ein schönes Leben. Seine Eltern leben getrennt, er bei seiner Mutter in einer tristen Wohnsiedlung im Stockholmer Vorort Blackeberg. Wirkliche Freunde hat er nicht und in der Schule ist er beliebtes Opfer von Johnny und seiner Bande. Etwas Abwechslung kommt in sein Leben als er Eli kennen lernt. Sie ist ein Mädchen aus dem Nachbarhaus und in seinem Alter. Seltsam ist nur, dass die Fenster ihrer Wohnung abgehangen sind und sie nur Abends anzutreffen ist. Zur selben Zeit geschieht ein Mord, bei dem das Opfer blutleer und kopfüber an einem Baum hängend gefunden wird. Viel zu spät erkennt Oskar die Zusammenhänge und die Wahrheit über Eli. Und während das Grauen über Blackeberg Einzug hält, entwickelt sich zwischen den zwei Kindern eine Freundschaft, der etwas anderen Art.

    Der Autor baut schon von Beginn an Spannung auf, indem er zwischen Orten und Personen wechselt, und unterschiedliche Handlungsstränge startet. Dabei lernt der Leser noch einige Charaktere kennen, die sich mit ihrem tristen und aussichtslosen Leben abgefunden haben. Zum Glück verliert man aber nicht den Überblick und so nach und nach führen die einzelnen Stränge zusammen. Die Spannung steigert sich im weitern Verlauf der Handlung und fesseln den Leser auf faszinierende wie auch ershcreckende Art.

    Aufmerksam auf das Buch bin ich geworden, als die Verfilmung letztes Jahr im Kino anlief, da es nicht klappte diesen zu schauen, beschloss ich auf das Buch zurück zu greifen. Was sich als richtige Entscheidung erwies, denn das Buch überrascht mit Wendungen, die der Film wohl etwas verdorben hätte. Mittlerweile ist die DVD erschienen und nun werde ich mich mit der filmischen Umsetzung auseinander setzen.

  • Inhalt

    Die Hauptfigur, der reiche und schöne Dorian Gray, besitzt ein Porträt, das statt seiner altert und in das sich die Spuren seiner Sünden und Vergehen einschreiben. Während Gray immer maßloser und grausamer wird, bleibt sein Äußeres dennoch jung und makellos schön.

    *Mehr braucht man dazu nicht zu sagen, sofern man Spoiler vermeiden will*

    Kommentar

    Sicherlich kein ganz einfach zu lesendes Buch, sofern man sich nicht sonst mit Literatur beschäftigt und sich am Einsatz von Fremdworten, französischen Ausdrucken(in meiner Ausgabe erklärt im Anhang) stört.
    Für mich persönlich ein ungeheuer gutes Buch, dass sich durch eine Vielzahl von Themen auszeichnet, so z.B. Geschellschaftskritik, Hedonismus, "das älter werden", Oberflächlichkeit, Manupulation von Menschen, Homosexualität usw.
    Spannend fand ich vor allem die doch Charaktere, welche Wilde verwendet. Er zeichnet sie ungeheuer scharf, allerdings nicht so scharf, dass man ohne Reflektion des Ganzen die Tiefe dieses Werkes erfassen kann.
    Auch wenn ich der Meinung bin, dass der Begriff "Weltliteratur" heutztage inflationär gebraucht wird, so muss ich zugeben, dass dieser auf dieses Werk vollkommen zutrifft.

  • Die zentrale Frage, die in diesem Buch behandelt wird, ist, ob die sogenannte Alternativ- oder Komplementärmedizin einen Nutzen bzw. einen besseren Nutzen als die sog. Schulmedizin hat. Wenn man nach eigener Erfahrung geht bzw. auf das achtet, was man durch die Medien mitbekommt, ist diese Frage so aktuell wie umstritten - und wegen der gesundheitlichen Folgen auch genauso relevant. Die Autoren wählen einen systematischen Ansatz, indem sie sich schwerpunktmäßig auf die Bereiche Akupunktur, Chiropraktik, Homöopathie und Naturheilkräuter beschränken und in jedem Bereich die Ergebnisse der aktuellen wissenschaftlichen Literatur präsentieren. (Das Buch ist von 2008). Zusammenfassendes Fazit ist, dass die meisten der untersuchten Verfahren in der Regel keinen nachgewiesenen Nutzen haben und schlimmstenfalls mehr schaden als nutzen.

    Das Buch vermittelt aber außer dem eigentlichen Thema quasi nebenbei auch einiges anderes nicht weniger interessantes Wissen, z. B. zur Geschichte der Medizin, zu Anforderungen an moderne wissenschaftliche Studien, zum Placebo-Effekt oder den vielen Gründen, warum und wie wissenschaftliche Erkenntnisse in der Medizin verleugnet oder nicht umgesetzt wurden.

    Kann das Buch jedem empfehlen, der sich für das Thema interessiert bzw. überlegt, ob er/sie sich für eigene Behandlung auch mal an Alternativmediziner wenden sollte. Die Darstellung ist sachlich, mMn auch für Laien gut verständlich und nicht zuletzt spannend zu lesen. Das Original ist in England unter dem Titel "Trick or Treatment?" erschienen.

  • Wolfgang Hohlbein - WASP.

    Ich bin gerade im ersten Drittel des 959-Seiten starken Romans. Was ich jetzt schon sagen kann: 1. Ein typischer Hohlbein. 2. Gut genug, um weiterzulesen.

    Ob es reicht, damit ich das Buch komplett auslese, weiß ich allerdings noch nicht. Das entscheide ich nach der Hälfte :D

  • Überraschende Auszeichnung
    Literaturnobelpreis für deutsche Schriftstellerin Herta Müller

    Quelle: Spiegel.de


    Um ehrlich zu sein hatte ich von ihr vorher noch nix gehört. Aber vielleicht sollte sich das spätestens jetzt ändern!

    greetz West :D

    Einmal editiert, zuletzt von Southern (8. Oktober 2009 um 17:06)

  • hab ich vorhin auch in den news gesehn. um ehrlich zu sein les ich unterwegs nich gern so anstrengendes zeug, und da ich nunmal meistens lese wenn ich unterwegs bin les ich kaum anstrengendes zeug.

    ähm. :gruebel:

    ich les grad mal wieder eine tess gerritsen. medizinischer thriller. BUH!! :D

  • Zitat

    Original von Southern
    Um ehrlich zu sein hatte ich von ihr vorher noch nix gehört. Aber vielleicht sollte sich das spätestens jetzt ändern!

    greetz West :D

    Wenn wir mal ehrlich sind. Nur von einer Minderheit der Preisträger hat Otto Normalbürger vor ihrer Auszeichnung etwas gehört.

  • Zitat

    Original von Skuz

    Wenn wir mal ehrlich sind. Nur von einer Minderheit der Preisträger hat Otto Normalbürger vor ihrer Auszeichnung etwas gehört.

    ... wenn wir mal von Obama (Friedensnobelpreis) absehen. =)

    greetz West :D

    Einmal editiert, zuletzt von Southern (9. Oktober 2009 um 14:48)

  • Zitat

    Original von Southern

    ... wenn wir mal von Obama (Friedensnobelpreis) absehen. =)

    greetz West :D

    ich bezog mich ganz explizit auf die literatur. bei den friedensnobelpreisträgern sind einige, vor allem die organisationen, schon vor ihrer preisträgerschaft bekannt

  • Klaus Mann, Sohn von Thomas Mann, beschäftigt sich in diesem Buch mit einer Künstlerkarriere. Der Protagonist ist diefiktive Figur des Hendrik Höfgen, welcher frapierende Ähnlichkeiten mit dem im realen Leben existenten Theaterstar und Filmschauspieler Gustaf Gründgens. Spätestens jetzt fragen sich die meisten: Gustaf wer? Der soll berühmt sein? Nunja, er war es einmal, denn dieser Roman spielt in der Weimarer Republik, genauer gesagt Anfang der 30ger Jahre des vergangen Jahrhunderts. Zentrales Ereignis ist die Machtergreifung der Nationalsozialisten.
    Der Roman schildert auf sehr pointierte Weise den Aufstieg eines ruhmsüchtigen und egomanen Menschen, welcher dabei vollkommen blind ist für die Ereignisse um ihn herum. Besessen davon Ruhm zu ernten, lässt er sich mit den Bonzen des Naziregimes ein und erfüllt sich seinen Wunsch nach Ruhm.
    Weshalb der Roman 'Mephisto' heißt? Nun, Höfgen verkörpert die Figur des Mephistos (des Teufels, falls jemand Faust nicht gelesen haben sollte) - und auch die anderer Schurken- in Aufführungen von Goethes Faust so genial, dass diese Rolle seinen Durchbruch bei den Bonzen des Naziregimes darstellt.

    In meinen Augen ein relativ leicht zu lesenes Buch, sofern ein paar wenige Kenntnisse aus dieser Zeit vorhanden sind. Mann verarbeitet dabei Personen, die real gelebt haben, auch wenn er ihnen andere Namen gibt und es aufs peinlichste vermeidet die großen Nazischurken Hitler, Göring und Gobbels beim Namen zu nennen.
    Herausragend ist die von Mann gewählte Sprache, außerdem der Wechsel von Erzählung und Bewertung des Verhaltens seines Protagonisten. Der Erzähler nimmt sich immer wieder heraus den letzten Abschnitt des Buches auf eine amüsante, zynische, ja oft auch spöttische und verhöhende Art, zu kommentieren. Summa summarum gewinnt man aber den Eindruck, dass diese Art des Kommentars eher eine Tat der Verzweiflung ist, alla "Wie kann man nur so blind und so dämlich sein?", "Weshalb tut Höfgen das mir, dem Leser und vor allem Deutschland an?".

  • Ernst Hemingway - Der alte Mann und das Meer

    Wer den Film gesehen hat, mag sich gerade vielleicht denken: "Oh mein Gott". Ja, da gebe ich euch recht, der Film ist grausam langweilig. Die Vorlage für diesen Film begeistert mich jedoch umso mehr, auch wenn - wie ich leider zugeben muss - es nicht ganz einfach zu lesen ist. Ich möchte nicht soweit gehen und sagen, dass man sich regelrecht durchkämpfen muss, aber eine gewisse Sturheit und eine gewisse trotzige Haltung sollte man für diese 144Seiten doch mitbringen, denn sonst bricht man ab bevor der Spaß beginnt.
    Worum geht es also in diesem Werk Hemingways, dass einige als Meisterwerk betrachten, andere hingegen verachten, weil es scheinbar trivial ist und verglichen mit seinen sonstigen Kriegsschilderungen, zunächst einmal ein nicht ganz so schweres Thema besetzt? Ein alter kubanischer Fischer hat Ewigkeiten keinen Fisch gefangen, als er eines Tages einen großen Fisch an der Angel hat. Als erfahrener Fischer weiß er selbstverständlich was zu tun ist und so erwartet er geduldig auf seine Chance diesen Fisch an Board zu ziehen. Diese Gelegenheit bietet sich irgendwann und scheinbar hat der Fischer bereits gewonnen, doch die Natur wäre nicht Natur, wenn sie nicht zurückschlagen könnte. Ihr hier gewähltes Mittel sind Haiangriffe, welche dazu führen, dass der Fischer trotz tagelange Aufopferung am Ende nur mit einem überdimensional großen Fischskelett wieder sein Heimatdorf erreicht. Auch wenn er gerade einen erheblichen Verlust erlitten hat, zeigt er sich nicht verbittert. Hemingway beschreibt meiner Meinung nach eindrucksvoll, auf eine doch eher nüchterne Art und Weise, den Kampf Mensch gegen Natur. Sofern man möchte lassen sich sicherlich noch weitere zentrale Themen identifizieren, beispielweise Vertrauen, Freundschaft, Alter etc.

    Summa summarum ein klasse Buch, wenn auch nicht für jeden Geist geeignet. In der Schule hätte ich mir solch ein Buch mal gewünscht. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich die ganze Dimension dieses Werkes damals schon begriffen hätte.

  • Will mich mal zu zwei Werken des französischen Thriller-meisters Jean Christophe Grangé äußern. Eins vorneweg: der Mann hat meiner meinung nach einen Hang zum Sadismus. Die Art und Weise wie er Opfer beschreibt und sterben lässt kann eigentlich keinem normalen Geist entspringen :D

    Als erstes Die purpurnen Flüsse: den Film fand ich schon immer gelungen, allerdings nach wie vor etwas unlogisch was mich zum Buch führte. Dieses kann zwar nicht ganz die düstere Spannung des Films erreichen, dazu ist es an manchen Stellen zu ausführlich. Dafür wirkt die ganze Handlung aber schlüssiger und vor allem logischer. Ich denke der Film ist bekannt, deswegen geh ich auch nicht weiter auf die Handlung ein, denn dieser hält sich doch sehr nah an der literarischen Vorlage. Aber: es lohnt sich trotzdem das Buch zu lesen, denn neben der fesselnden Handlung kann das Buch eine große Überraschung vorweisen auch wenn der Film bekannt ist.

    Momentan lese ich Pakt der Wölfe. Hier muss ich allerdings gestehen, dass ich etwas enttäuscht bin. Spannend ist es auch ohne Zweifel, aber gerade am Anfang wird der Leser fast nur mit Fakten und Lebensläufen bombardiert, die nicht einmal wirklich für die Handlung von belang sind. Auch einige Schlüsse, die die Protagonisten treffen wirken ziemlich absurd: eine junge Frau mit Gedächtnisproblemen besucht eine Galerie mit fratzenartigen Gemälden und kommt zu der Überzeugung, dass ihr Mann sein Gesicht geändert haben muss, da sie Probleme hat etwas Vertrautes darin zu erkennen :gruebel: Und zuviele französische Namen: Ich glaube keinen Leser interessiert es von welchen Straßen ein Pariser Viertel eingegrenzt wird, es erschwert nur das Lesen. Habe jetzt ca. 2/3 weg, die große Überraschung wird wohl ausbleiben weil man sich die gröbsten Fakten schon zusammenreimen kann.