In mehreren Londoner U-Bahnhöfen und in Bussen hat es während der Rushhour am Donnerstagmorgen Explosionen gegeben. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Betroffen waren demnach die U-Bahn-Stationen "Liverpoolstreet", "Aldgate", "Edgware", "Old Street", "King's Cross" und "Russell Square". "Scotland Yard" hat in einem Fall eine Bombe gefunden.
Der gesamte U-Bahn-Verkehr in London wurde eingestellt. Die Lage ist derzeit unübersichtlich. Nach ersten Berichten hat es mehrere Verletzte gegeben. Der Fernsehsender n-tv berichtete unter Berufung auf die Londoner Polizei, es seien auch Menschen ums Leben gekommen.
Der britische Innenminister Charles Clarke sprach in einer ersten Stellungnahme von "schrecklichen Verletzungen" durch die Explosionen.
Verletzte und Tote
Vertreter der Transportgewerkschaft sagten dem TV-Sender Sky News, im Zentrum der Stadt seien drei Doppeldeckerbusse explodiert, einer davon in der Nähe von Russell Square. Dabei habe es mehrere Verletzte gegeben. Ein Augenzeuge sprach gegenüber der Nachrichtenagentur PA von mindestens einem Toten.
Scotland Yard teilte mit, es habe einen "größeren Zwischenfall" gegeben. Weitere Einzelheiten könnten derzeit nicht bekannt gegeben werden. Nach Angaben des Energieversorgers der U-Bahn gab es keine Systemprobleme gab.
Das U-Bahn-System der Stadt wird geräumt. An einem normalen Tag nutzen zu dieser Zeit zwei Millionen Menschen das U-Bahn-System. Fernsehbilder zeigen, wie hunderte Feuerwehrautos und Krankenwagen vorfahren. Notärzte behandeln auf der Straße oder in Notzelten.
Mindestens eine Bombe gefunden
Zunächst war die Polizei von einem Kurzschluss im U-Bahn-System ausgegangen. PA schloss jedoch einen Anschlag nicht aus. In der U-Bahn sei mindestens ein Sprengsatz gefunden worden, hieß es unter Berufung auf einen Gewerkschaftssprecher.
Augenzeugen berichteten, es habe in der Station "Liverpoolstreet" einen lauten Knall gegeben. Pendler hätten mit ihren Schirmen Scheiben eingeschlagen, um sich aus den Waggons zu befreien, hieß es. Zwei U-Bahn-Züge sollen noch in Tunneln stehen.
Sky News hatte zuvor einen Zugunfall gemeldet. Eine Bahnsprecherin sagte, es gebe keine Hinweise auf Sabotage. Laut dem Sender BBC ist ein hohes Aufgebot and Feuerwehr- und Rettungstrupps im Einsatz.
"Liverpoolstreet" ist sowohl eine U-Bahnstation als auch ein Bahnhof für den Zugverkehr mit Ostengland. Die übrigen betroffenen Stationen liegen im Umkreis von "Liverpoolstreet".