• Zitat

    Original von Eardrum

    Es ist mir schon klar, dass es DEINE Meinung ist und die respektiere ich auch. Ich habe auch nicht gesagt, dass du veralgemeinerst oder sonst etwas in der Richtung. Aber du hast gesagt, dass "du Religionen im Generellen nicht leiden kannst" und ich sehe daraus aber keinerlei Begründung warum. Zu sagen, dass man etwas (wenn es nicht gerade um Essen oder andere banale Dinge geht) nicht mag hat für meine Begriffe nichts Plausibles. Zudem hat diese Aussage für mich einfach einen intoleranten Unterton. Sorry! Wenn dem nicht so ist, dann ist es doch OK. Deshalb brauchst du dich von mir nicht angegriffen fühlen. Dann habe ich dich einfach falsch verstanden. Dann hätten wir das wohl auch geklärt.

    Ja, ist für mich auch geklärt, war auch nicht böse gemeint. In einem Forum darf man ja auch mal aneinander vorbei reden, wäre ja langweilig wenn alles sofort so aufgenommen wird wie es gemeint war... also alles ok hier :)
    Was Religionen betrifft, stimmt es natürlich, dass ich nicht begründet habe warum ich sie nicht mag ( bezieht sich am ehesten auf die kath. Kirche und den Islam), ich wollte dabei auch gar nicht so weit ausschweifen.

    Wie gesagt, ich finde es toll für all die die sich darin wiederfinden ! Aber ich hab das so meine Abneigung gegen (nicht gegen die Menschen die es glauben. Nicht falsch verstehen ;) ) Ich gönne jedem seinen Glauben, aber den möchte ich dann auch nicht aufgezwungen bekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von daniel85 (25. August 2006 um 04:08)

  • Zitat

    Original von Guitar
    Beispiel auf: Nehmen wir an, dass ein naher Verwandter von mir an einer nicht mehr heilbaren Krebserkrankung leidet. Er weiß, dass er sterben muss. Was hilft ihm in diesen schweren Stunden wohl mehr: eine Wissenschaft, die ihn lehrt, dass er nur ein Popel in der Milchstraße ist, dessen Tod für das Universum keine Rolle spielt oder der Glaube daran, durch den Tod erlöst zu werden und schon bald zu Gott zu treten?


    In diesem Augenblick hilft im keines von beiden, denn er wird sterben, unabhängig davon, ob er glaubt, oder nicht. Der Unterschied ist nur, dass die Krankheit, die er hat möglicherweise irgendwann durch die Wissenschaft heilbar wird (wie es schon mit so einigen Krankheiten der Fall war). Ihr hilft das natürlich nicht, aber den Menschen allgemein irgendwann schon. Wenn man sich aber auf den Glauben allein verlassen würde, würde die Krankheit nie heilbar werden.

    Zitat

    Original von Guitar
    Wenn die Menschen denn etwas unternehmen würden! Wir brauchen nicht mehr Wissen, sondern Mäßigung in unserem Handeln. Solange die Menschen nicht ernsthaft in ihrer Existenz bedroht sind, solange Geld die Welt regiert, solange Wohlstand nur in finanzieller und materieller Anhäufung gesehen wird und nicht etwa in einer gesunden Umwelt - solange wird der Mensch auch nicht von seiner egoistischen Kurzsichtigkeit abweichen. Was interessiert mich die Zukunft, wenn es mir gut geht? So denken viele, teilweise gegen ihren Willen. Obwohl wir wissen, dass wir uns mit unserem maßlosen Handeln die eigene Lebensgrundlage entziehen, können wir nicht damit aufhören. Wie degeneriert erscheint das Menschlein doch vor diesem Hintergrund. Das Schlimme ist dabei, dass wir nicht nur uns selbst zerstören, sondern den ganzen Planeten in Mitleidenschaft ziehen. Jedes Jahr sterben Tausende Pflanzen- und Tierarten durch menschliche Eingriffe, etwa der Abholzung der tropischen Wälder, aus. Die meisten davon sind nicht einmal bekannt. Ein frommer Gläubiger (kein kapriziöser Fanatiker) kann eine solche Zerstörung des Werk Gottes nie und nimmer gutheißen. Die katholische Kirche fordert deshalb einen bedachtsamen Umgang mit der Natur. Ist sie damit nicht einsichtiger?

    Wir brauchen Wissen und Mäßigung. Aber es ist eine Utopie, dass jeder Mensch auf der Welt plötzlich einen Sinneswandel haben wird und plötzlich jeder im Einklang mit der Natur labt. Es wird immer irgendwo irgendwen geben, der Mist baut.
    Klar ist der bedachtsame Umgang mit der Natur ein guter Vorsatz der Kirche. Es ist aber nicht ihr einziger. Sie vertritt auch Sachen, wo man nicht ganz nachvollziehen kann, was das soll. Stichwort „Verhütung“.

    Zitat

    Original von Guitar
    Da bin ich gänzlich anderer Meinung, wie man meinem Aufsatz entnehmen kann.

    Nun ja, die Geschichte lehrt uns was anderes.


    Ich will auch nicht sagen, dass Glauben an sich was Schlechtes ist, oder unnütz ist. Was mich halt nur massiv stört ist, was draus gemacht wurde und wird. Wie er missbraucht wird etc. Hinzu kommt die Scheinheiligkeit vieler Bürdenträger und auch Anhänger.


    Das ist ein interessanter Gedanke, den auch schon andere Vor dir hatten. So ähnlich sehe ich das auch, wobei ich vermute, dass das wieder viel zu engstirnig ist, weil aus unserer eingeschränkten sicht. Das Logik nicht überall ihre Geltung hat, wissen wir ja.
    Das, was Du ansprichst, sind Gottesbeweise.
    Mein liebstes Beispiel dabei ist, dass sich ja alles bewegt. Auch unbewegte Objekte bewegen sich, zumindest ihre atomaren Teilchen. Damit sich etwas bewegt, muss es von etwas anderen Energie (egal ob kinetisch, oder in anderer Form) erhalten. Aber irgendwann muss etwas sich von sich heraus bewegt haben, ohne dass irgendwas anderes darauf eingewirkt hat, um wiederum andere Objekte in Bewegung zu setzen. Und dieses Etwas müsste Gott sein.

    Von solchen „Beweisen“ gibt es einige.

  • Zitat

    Original von Guitar:
    Es muss eine Motivation, eine Triebkraft gegeben haben, aus dem Nichts auszubrechen und etwas entstehen zu lassen. Diese Triebkraft ist nach meinem Glauben Gott. Gott hat keine Gestalt und Gott besteht nicht aus Materie. Gott ist ein Prinzip, das oberste Prinzip, dem alles Existierende zugrunde liegt, er ist der Auslöser der ständigen Bewegung. Gott, das Prinzip der größtmöglichen Unordnung, steckt in allem (ich kann mich durchaus als Pantheisten bezeichnen). Er wurde nicht erschaffen, da er die Urkraft ist, auf die alles Existierende zurückzuführen ist.


    Ja, das ist wirklich interessant. Mich würde interessieren, warum du/man dieser 'Urkraft' den Namen 'Gott' gib(s)t. Soll man diese Kraft loben und ihr danken?

    Einmal editiert, zuletzt von Cileos (25. August 2006 um 12:15)

  • @ GambaJo: Zunächst einmal finde ich es fein, hier auf diesem hohen Niveau diskutieren zu können. Wäre natürlich schön, wenn sich noch der eine oder andere mit einklinken würde :yes:.

    Zitat

    Original von GambaJo
    In diesem Augenblick hilft im keines von beiden, denn er wird sterben, unabhängig davon, ob er glaubt, oder nicht. Der Unterschied ist nur, dass die Krankheit, die er hat möglicherweise irgendwann durch die Wissenschaft heilbar wird (wie es schon mit so einigen Krankheiten der Fall war). Ihr hilft das natürlich nicht, aber den Menschen allgemein irgendwann schon. Wenn man sich aber auf den Glauben allein verlassen würde, würde die Krankheit nie heilbar werden.

    Doch, der Glaube hilft ihm, die letzten Momente seines Lebens neben den physischen Schmerzen nicht auch noch psychische Qualen zu leiden. Er tritt dem Tod mit Gelassenheit entgegen. Das ist viel wert; wer möchte schon weinend sterben.

    Zitat

    Original von GambaJo
    Wir brauchen Wissen und Mäßigung. Aber es ist eine Utopie, dass jeder Mensch auf der Welt plötzlich einen Sinneswandel haben wird und plötzlich jeder im Einklang mit der Natur labt. Es wird immer irgendwo irgendwen geben, der Mist baut.
    Klar ist der bedachtsame Umgang mit der Natur ein guter Vorsatz der Kirche. Es ist aber nicht ihr einziger. Sie vertritt auch Sachen, wo man nicht ganz nachvollziehen kann, was das soll. Stichwort „Verhütung“.

    Natürlich werden die Menschen sich nicht mäßigen, solange sie die Konsequenzen ihres Handelns nicht oder nur wenig zu spüren bekommen. Der Grund ist ganz einfach: Der Mensch fühlt sich nicht wohl und wird nicht glücklich, wenn er seine Fähigkeiten nicht ausreizt. Ihm ist langweilig. Der Mensch braucht Herausforderungen, um sich immer wieder selbst auszutesten. Das zeigt sich etwa im Beruf: Wenn du immer und immer wieder dieselben Tätigkeiten ausführst, macht der Beruf keinen Spaß. Wenn du aber regelmäßig mit neuen Aufgaben konfrontiert wirst, zu deren Bewältigung du deinen Geist anstrengen musst, wo du dir erst einen Plan überlegen musst, dann macht die Arbeit auch Spaß. Aus diesem Grund könnte die Menschheit auch nicht einfach sagen, dass sie jetzt und sofort aufhört zu forschen und zu entwickeln und auf dem Stand, den sie erreicht hat, verharrt. Die Menschen würden ihre Fähigkeiten nicht zur Geltung bringen, wenn sie nicht weiterentdeckten und weiterforschten. Das ist der Januskopf der höheren Intelligenz; einerseits befähigt sie uns zur selbst herbeigeführten Weiterentwicklung, andererseits zwingt sie uns regelrecht dazu, da wir ihr sonst nicht gerecht werden würden. Der Kapitalismus (oder besser die freie Marktwirtschaft) ist die Wirtschaftsform, die diesem menschlichen Streben nach Verwirklichung seiner Fähigkeiten am meisten angepasst ist (Nur nebenbei: Ich denke deshalb, dass eine Planwirtschaft niemals ohne Druck im großen Rahmen umsetzbar ist, da sie sich der individuellen Selbstverwirklichung entgegnstellt.). Und wie gesagt: Solange Geld die Welt regiert, wird sich am Verhalten der Menschen kaum etwas ändern. Da hilft auch keine Vernunft.

    Zitat

    Original von GambaJo
    Nun ja, die Geschichte lehrt uns was anderes.

    Das Problem bei der Geschichte ist, dass sie vor allem die schwerwiegenden und schrecklichen Taten überliefert. Du scheinst zu glauben, dass im Namen der Kirche ein Dauergemetzel bis vor zweihundert Jahren stattfand. Man muss beachten, dass zwischen Gräueltaten wie den Kreuzzügen und den Schlachtzügen der Konquistadoren in Südamerika Jahrhunderte lagen. Außerdem bin ich gespannt, wie du mir etwa beim Buddhismus nachweisen willst, dass die Geschichte lehrt, dass er mehr Schaden als Nutzen gebracht hat.

    Zitat

    Original von GambaJo
    Das ist ein interessanter Gedanke, den auch schon andere Vor dir hatten. So ähnlich sehe ich das auch, wobei ich vermute, dass das wieder viel zu engstirnig ist, weil aus unserer eingeschränkten sicht. Das Logik nicht überall ihre Geltung hat, wissen wir ja.
    Das, was Du ansprichst, sind Gottesbeweise.
    (...)
    Von solchen „Beweisen“ gibt es einige.

    Hey, dann hab ich von allein einen Gottesbeweis gefunden :D.
    Aber mal im Ernst: Mir geht es nicht darum, die Existenz Gottes nachzuweisen. Ich stieß bloß auf folgendes Problem: Selbst mit unserer eingeschränkten Wahrnehmung können wir eine definitive objektive Aussage treffen, nämlich die, dass etwas existiert. Mich interessiert nur, warum das der Fall ist, denn ein einfaches Nichts wäre unkomplizierter. Ich persönlich glaube deshalb, dass es eine Triebkraft gegeben haben muss, etwas entstehen zu lassen, eine Kraft, die alles bewegt. Ob man diese Kraft nun Gott nennt oder nicht, spielt keine Rolle, aber sie ist der einzige Weltenschöpfer, den ich mir denken kann.

  • Zitat

    Original von Guitar
    @ GambaJo: Zunächst einmal finde ich es fein, hier auf diesem hohen Niveau diskutieren zu können. Wäre natürlich schön, wenn sich noch der eine oder andere mit einklinken würde :yes:.

    Immer wieder gerne.

    Zitat

    Original von Guitar
    Doch, der Glaube hilft ihm, die letzten Momente seines Lebens neben den physischen Schmerzen nicht auch noch psychische Qualen zu leiden. Er tritt dem Tod mit Gelassenheit entgegen. Das ist viel wert; wer möchte schon weinend sterben.

    Das kann man auch anders sehen. Im Christentum kommt man nach dem Tot vor dem Schöpfer und wird gerichtet. Und dann kommt man in den Himmel oder die Hölle. Eine fifty-fifty Chance.
    Budhisten hingegen arbeiten darauf hin ins Nichts zu gehen, das ist deren erklärtes Ziel, denn sie glauben, dass sie so oft wieder geboren werden, bis sie das Nirvana, also das Nichts erreichen.


    Zitat

    Original von Guitar
    Das Problem bei der Geschichte ist, dass sie vor allem die schwerwiegenden und schrecklichen Taten überliefert. Du scheinst zu glauben, dass im Namen der Kirche ein Dauergemetzel bis vor zweihundert Jahren stattfand. Man muss beachten, dass zwischen Gräueltaten wie den Kreuzzügen und den Schlachtzügen der Konquistadoren in Südamerika Jahrhunderte lagen. Außerdem bin ich gespannt, wie du mir etwa beim Buddhismus nachweisen willst, dass die Geschichte lehrt, dass er mehr Schaden als Nutzen gebracht hat.

    Du beschränkst das nur auf das Christentum. Und auch hier kriegt man von der Geschichte nur die extremen Sachen mit. Wie z.B. die kleinen Bauern unter dem 10 Teil glitten haben wird selten erzählt.
    In anderen Religionen waren z.B. Menschenopfer normal.

  • Zitat

    Original von Guitar
    Die Frage bleibt also:
    Warum existiert überhaupt etwas?
    Es muss eine Motivation, eine Triebkraft gegeben haben, aus dem Nichts auszubrechen und etwas entstehen zu lassen. Diese Triebkraft ist nach meinem Glauben Gott. Gott hat keine Gestalt und Gott besteht nicht aus Materie. Gott ist ein Prinzip, das oberste Prinzip, dem alles Existierende zugrunde liegt, er ist der Auslöser der ständigen Bewegung. Gott, das Prinzip der größtmöglichen Unordnung, steckt in allem (ich kann mich durchaus als Pantheisten bezeichnen). Er wurde nicht erschaffen, da er die Urkraft ist, auf die alles Existierende zurückzuführen ist.

    Dass klingt plausibel, aber mann muss diese Triebkraft ja nicht unbedingt Gott nennen. Das verwirrt doch nur =)
    Vielleicht ist es auch das unsichtbare rosafarbene Einhorn oder halt das FSM...

    Manche nennen es auch Urknall. Wobei du jetzt glaube ich von dem etwas sprichst, was die Lunte für den Knall gezündet hat =)

    Finde deine Theorie ganz gut, denn das ist auch mein Lebensmotto. Entweder mein Zimmer ist sauber, oder ein Drecksloch... Ganz oder garnicht :)

    Einmal editiert, zuletzt von Kollege B (26. August 2006 um 16:59)

  • Zitat

    Original von Kollege B
    Dass klingt plausibel, aber mann muss diese Triebkraft ja nicht unbedingt Gott nennen.

    Dem stimme ich zu. Gott würde ich diese Triebkraft auch nicht nennen, denn ein Gott ist etwas, dass zu allem fähig ist und wenn man sich das Unheil auf der Welt einmal ansieht, merkt man, dass dem nicht so ist.
    Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass irgendetwas die Materie erschaffen haben muss. Es kling sehr plausibel, dass selbst der Urknall eine chemische Reaktion hätte sein können, doch wo kommen auf einmal die Elemente her, die diese chemische Reaktion verursachen? Es klingt geradezu unmöglich, dass sie einfach aus dem Nichts auftauchten. Das ist die Frage, die ich mir immer wieder stelle. Ein Urknall, mit dem alles begann, klingt legitim, doch was war davor? All diese Dinge lassen großen Spielraum für Mutmaßungen und da kommen die Religionen mit ihrem einzigen Gott oder Göttern ins Spiel. Seit langer Zeit versucht der Mensch, den Beginn des Universums zu erklären, doch schon an der Vorstellung wie überdimensional groß der Raum ist, lässt dem Menschen scheitern, dieses Wissen jemals 100%ig zu erahnen. Deshalb ist es schlicht und ergreifend leichter, an eine übermenschliche Macht zu glauben, die alles erschaffen hat.

  • Zitat

    Original von Eardrum

    Dem stimme ich zu. Gott würde ich diese Triebkraft auch nicht nennen, denn ein Gott ist etwas, dass zu allem fähig ist und wenn man sich das Unheil auf der Welt einmal ansieht, merkt man, dass dem nicht so ist.

    Das ist ein Trugschluss. Gott ist nicht zwingend omnipotent, nur weil das Christentum dies deklariert. Letztendlich ist Gott eine Idee des Menschen, was seine Existenz jedoch nicht automatisch ausschließt. Wenn man Gott allgemein als die Ursache dafür definiert, dass alles Existierende entstand, ist es durchaus angebracht, die von mir beschriebene Triebkraft als Gott zu bezeichnen. Am Ende muss aber jeder Gott für sich selbst definieren.

    Zitat

    Original von Eardrum
    Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass irgendetwas die Materie erschaffen haben muss. Es kling sehr plausibel, dass selbst der Urknall eine chemische Reaktion hätte sein können, doch wo kommen auf einmal die Elemente her, die diese chemische Reaktion verursachen? Es klingt geradezu unmöglich, dass sie einfach aus dem Nichts auftauchten. Das ist die Frage, die ich mir immer wieder stelle. Ein Urknall, mit dem alles begann, klingt legitim, doch was war davor? All diese Dinge lassen großen Spielraum für Mutmaßungen und da kommen die Religionen mit ihrem einzigen Gott oder Göttern ins Spiel. Seit langer Zeit versucht der Mensch, den Beginn des Universums zu erklären, doch schon an der Vorstellung wie überdimensional groß der Raum ist, lässt dem Menschen scheitern, dieses Wissen jemals 100%ig zu erahnen. Deshalb ist es schlicht und ergreifend leichter, an eine übermenschliche Macht zu glauben, die alles erschaffen hat.

    Das ist schwieriges Terrain. Ich würde die Physik soweit wie möglich heraushalten aus dem Thema, weil
    1.) es keinen Grund zu der Annahme gibt, dass die physikalischen Gesetze schon vor Entstehung des Universums galten und
    2.) wir als Laien nicht über die Kenntnisse verfügen, um das Phänomen Urknall physikalisch zu ergründen.

    Beim Urknall entstand die gesamte Materie. Ich glaube, dass aber nur dann etwas aus dem Nichts entstehen kann, wenn gleichzeitig ein ebenso großer Gegenpart entsteht, sodass beide Parts zusammen sich neutralisieren und wieder das Nichts ergeben. Anders gesagt: Der Zustand des Nichts darf nicht aufgehoben werden, sondern lediglich umgewandelt. Etwas kann nur existieren, wenn es summa summarum keine Energie besitzt. In unserem Universum ist das der Fall, es gibt genauso viel Antimaterie wie Materie, die sich zusammengeführt aufheben. Der Unterschied zum Nichts ist also der, dass es ein positives Extrem und ein negatives Extrem gibt, die addiert genau den Wert 0 ergeben. Das Problem ist, dass bei der Verschmelzung von Materie und Antimaterie Energie entsteht und da hapert's dann auch schon mit der Logik :dead:. Deshalb lohnt es auch kaum, darüber zu spekulieren, wie genau der Urknall nun ermöglicht wurde. Für mich ist aber Tatsache, dass es eine Motivation gegeben haben muss, überhaupt die "Lunte für den Knall" zu zünden.

  • Zitat

    Original von Guitar
    Am Ende muss aber jeder Gott für sich selbst definieren.

    Richtig. Doch nicht nur das Christentum deklariert Gott als omnipotent. Auch das Judentum und der Islam tun dies. Die einzige Weltreligion, die genügend Spielraum zur Definition einer Gottheit lässt, ist der Buddhismus, wie ich bei der Vorbereitung zu einem Ethik-Vortrag einmal feststellen konnte.
    Nehmen wir aber als Beispiel mal wieder das Christentum: Die Christen definieren Gott als allmächtigen und alles überwachenden "Übermenschen". Rein theoretisch lässt sich daraus schlussfolgern, dass Gott für alle Geschehnisse (ob nun gut oder schlecht) auf der Erde verantwortlich ist. Doch da kommt, wie ich finde, eine Ausrede ins Spiel: Gott ist gut und der Mensch hat einen freien Willen und gegen den kann der so allmächtige Gott nichts ausrichten. Dieser Sachverhalt ist für mich unverständlich. Auch hat Gott laut Bibel die Erde erschaffen, doch dass es auf ihr schreckliche Naturkatastrophen (wie erst kürzlich bei der Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean oder beim Erdbeben in Pakistan gesehen) gibt, liegt nicht an Gott, sondern daran, ich zitiere jetzt zwei mir sehr vertraute Christen, "dass die Erde einfach so funktioniert". Doch warum hat Gott eine Erde und Bewohner erschaffen, die Angst und Schrecken verbreiten, wenn er doch alle Menschen liebt? Solche Erklärungen sind für mich Ausreden, um davon abzulenken, dass auch die Kirche keine Antwort darauf weiß.

    Zitat

    Original von Guitar
    Das Problem ist, dass bei der Verschmelzung von Materie und Antimaterie Energie entsteht und da hapert's dann auch schon mit der Logik . Deshalb lohnt es auch kaum, darüber zu spekulieren, wie genau der Urknall nun ermöglicht wurde. Für mich ist aber Tatsache, dass es eine Motivation gegeben haben muss, überhaupt die "Lunte für den Knall" zu zünden.

    Das habe ich ja mit meiner Idee sagen wollen.

  • so wie ich gelesen hab solln sich hier noch ein paar leute einschalten werde bei gelegenheit den ganzen thread lesen. so zuerst ma

    @topic ich glaub an gott (katholik^^) un würd mich freuen hier einfach ein bisschen zu disskutieren-ich möcht nich versuchen hier irgendwen zu überzeugen ich akzeptiere eure meinungen voll un ganz :D

  • Ich möchte das Thema jetzt mal etwas weiter fassen, indem ich an das Wort 'Glaube' das Präfix 'Aber' hänge. Die neue Frage lautet also: Seid ihr abergläubisch? Teilt ihr etwa die Überzeugung, dass Freitag der 13. ein Unglückstag ist? Geht ihr nicht unter Leitern hindurch?

    Ich persönlich bin nicht abergläubisch. Allerdings neige ich dazu, vor schwierigen und nervenaufreibenden Situationen ganze bestimmte Handlungsmuster/Praktiken durchzuführen. Ein Besipiel: Mein Erfolgsrezept für die Abiturprüfungen war folgendes: am Abend davor vor dem Schlafen gehen noch eine Runde Björk hören, die Nacht schlecht schlafen, nach der Prüfung ein Erholungsbier. In vier von fünf Prüfungen hat das Rezept auch gewirkt (oder ich war einfach gut :D).
    Ich würde nicht soweit zu gehen zu sagen, dass ich fest daran glaube, dass ich schwierige Situationen nicht oder nur schlecht meistern kann, wenn ich derartige Praktiken nicht einhalte, sondern würde deren Zweck eher darin sehen, ein Gefühl der Beruhigung zu verleihen.

    Genau darum dreht sich bei mir der Aberglaube: Ich weiß, dass er nicht hilft, weiß aber, dass es beruhigen kann, ein Ereignis mit bestimmten Handlungen zu verknüpfen.

  • Ich bin nicht abergläubisch. Es gab schon viele Freitage, den 13. und es ist nie etwas Schlimmes passiert. Für mich ist das also ein Tag wie jeder andere. Genau dasselbe mit Leitern. Mal abgesehen davon, dass Leitern eh nirgends in der Gegend rumstehen, ist es wahrscheinlich eher eine Sache der Bequemlichkeit, ob man nun unter ihnen durchläuft oder an ihnen vorbeiläuft.
    Was gibt es denn noch? Ach ja, schwarze Katzen. Also meine Trixie (bei einigen Kumpels hat sich auch der Name "Bonzo" :D etabliert) ist schwarz und hat mir noch nie Unglück gebracht.
    Was ich allerdings ab und zu mal gemacht habe, ist, vor Klausuren u.ä. den jeweiligen Hefter in der Nacht davor unters Kopfkissen zu packen. Meine Mom meinte immer, dass das helfen sollte. Na ja, wie man's nimmt. :p Hat aber etwas Beruhigendes. Das muss ich zugeben.

    Also ab und zu ein bisschen abergläubisch zu sein, ist sicher nicht schlimm, aber man muss es ja nicht gleich übertreiben und sich an jedem Freitag, den 13. in der Wohnung verkriechen.

    Einmal editiert, zuletzt von Eardrum (9. Oktober 2006 um 16:42)

  • Zitat

    Original von Guitar
    Geht ihr nicht unter Leitern hindurch?

    Zitat

    Original von Eardrum
    Mal abgesehen davon, dass Leitern eh nirgends in der Gegend rumstehen, ist es wahrscheinlich eher eine Sache der Bequemlichkeit, ob man nun unter ihnen durchläuft oder an ihnen vorbeiläuft.

    Unter Leitern geh ich nicht durch weil da immer mal was runter fällt, das ist aber auch der einzige Grund.

    Also Aberglaube, ob es nun so ist das ich beruhigt werde wenn ich etwas mache, von dem ich Glaube das es Hilft, oder ob es nicht hilft, weil ich Glaube das etwas schlecht geht, nur weil ich etwas nicht getan habe macht irgendwie für mich wenig Unterschied.
    Man könnte es aber auch so sehen das ich nichts mache, weil ich daran Glaube, dass, wenn ich nichts mache, mir die Aufgeregtheit in der kommenden Situation, ich gehe mal von soetwas wie einer Klausur aus, mehr hilft als die Beruhigung die mir ein bestimmtes Ritual geben würde.

    (Was ein Deutsch :D)

    Ergo: ich bin nicht (oder doch??) Abergläubisch in Situationen auf die ich mich vorbereiten kann.

    In Alltagssituationen wie z.B. einer Leiter oder einer schwrzen Katze ist mir das auch egal. Wenn niemand auf der Leiter steht der mir was auf den Kopf werfen kann geh ich auch drunter durch, wenn eine Katze kommt und mag sie schwarz sein,(... was kann die Katze dafür und was sollte es auf mich auswirkungen haben das diese Katze in der Sonne schneller warm wird als weiße Katzen?) kann es für mich nur Konsequenzen haben wenn ich davon überzeugt bin das jetzt etwas doofes passiert.

    Einmal editiert, zuletzt von Victim (9. Oktober 2006 um 19:20)

  • Ich bin total abergläubisch!

    Wer daran nicht glaubt, der sollte mal HotShots gucken!
    Wie der Strahlemann, der seinen Glückskaugummi und den Abschluss seiner Lebensversicherung vergessen hat, unter ner Leiter hergeht und wie ihm die Katze über den Weg läuft und wie der Spiegel seine Freundin zerbricht!

    Und prompt passiert ein Unglück und der Strahlemann geht drauf...

    Wenn das mal nicht Beweis genug ist!

  • Recht hat er :D

    Ich persönlich bin nicht Abergläubisch, kann aber durchaus das Arrgument verstehen das es jemanden eine gewisse Sicherheit und Ruhe gibt. Bis heute hab ich es aber auch noch ohne überlebt.

    :rolleyes:

    toe

  • Gibt so manche Tage, an denen ich das Gefühl habe, das Schicksal spielt mir einen Streich. Samstag z.B. habe ich einen Zug und (unabhängig davon und voneinander) zwei Busse verpasst - war schon gar nichtmehr überrascht, als am Bahnhof die Durchsage kam, dass sich der Zug, den ich nehmen wollte (ins Nachbarstädchen) auf unbestimmte Zeit verspätet.. :rolleyes:

    Andersrum habe ich öfter das Gefühl, mich wirklich insgesamt auf mein Glück verlassen zu können, was die wichtigen Dinge im Leben angeht ;)


    ...und ich glaube, dass mir Musik über den Tag hilft - was ihr schon gesagt habt, vor Klassenarbeiten nochmal ein bestimmtes Lied hören, oder so ;)
    Aber das zähle ich auch eher zur Beruhigung als zum Aberglauben.

    :yes:

  • Ich bin eigentlich auch nicht abergläubig (hab den letzten freitag super überstanden). :) Allerdings werfe ich, wenn ich mich nicht entscheiden kann eine Münze das klappt echt toll :D

    Es hat auch mal jemand aus meiner stufe versucht das zu widerlegen. Er hat ne münze genommen und gesagt: "Wenn Zahl kommt, hat die Münze immer Recht!" Es kam Kopf... Er hat sich riesig gefreut bis ich ihm gesagt habe, dass das so ne art Paradoxon ist, weil wenn die münze sagt sie hätte nie recht und er das für richtig hält, hat sie ja im Endeffekt wieder recht :D (wa echt lustig^^)


    Schicksal.... manchmal denke ich: So das musste ja jetz wieder passiern. Aber eigentlich denke ich das jeder Mensch sein Leben selbst in der Hand hat.

    EDIT: Sorry ich muss mir echt ma angewöhnen mich im Internet an die deutsche Rechtschreibung zu halten^^

    2 Mal editiert, zuletzt von Lukas W. (16. Oktober 2006 um 09:42)

  • [OT]

    Zitat

    Original von IgofoVI
    ...Allerdings werfe ich, wenn ich mich nicht entscheiden kann eine Münze das klappt echt toll :D


    Irgendjemand hat mal gesagt: '...Lass nie andere (oder den Zufall) eine Entscheidung für dich treffen, denn egal, was dabei rauskommt - du wirst dich danach drüber ärgern...' (besonders natürlich, wenn sie sich als die falsche Entscheidung erweist).
    Das ist was dran. Wenn man die Entscheidung selbst trifft, dann gibt es im Prinzip keine 'Falsche', weil man sie zu dem Zeitpunkt, als man sie getroffen hat, für die Richtige hielt. :yes:

    [/OT]

  • [offtopic]

    Zitat

    Irgendjemand hat mal gesagt: '...Lass nie andere (oder den Zufall) eine Entscheidung für dich treffen, denn egal, was dabei rauskommt - du wirst dich danach drüber ärgern...'

    das klingt stark nach murphy^^


    Zitat

    Wenn man die Entscheidung selbst trifft, dann gibt es im Prinzip keine 'Falsche', weil man sie zu dem Zeitpunkt, als man sie getroffen hat, für die Richtige hielt

    für dich selbst gibt es vielleicht keine (-: aber das wird zu offtopic hier^^

    [/offtopic]

    ich fand ein paar posts ganz am Anfang ziemlich interessannt z.b.

    Zitat

    Und vor allem: Was bringt die meisten Jugendlichen zur Konfirmation (evangelisch)?Sie bekommen nen Haufen Geld und lassen sich danach nie wieder in der Kirche blicken. Das find ich leicht blödsinnig.

    Ich finde das total blödsinnig. Leute die seit ihrer Taufe nicht in der Kirche waren -da sin sie dann oft nich selbst dran schuld- gehen unter Zwang zur Kommunion oder zur Konfirmation. Es ist nicht so das jemand der nicht in die Kirche geht automatisch nicht gläubig ist, aber die Leute haben keinen Bezug mehr zum Glauben und das nervt glaub ich viele Leute.

    fortsetzung folgt ich muss jetzt weg :D

    Einmal editiert, zuletzt von Lukas W. (16. Oktober 2006 um 18:33)

  • Zum Thema "Glaube" wurden ja schon schöne Essays geschrieben, aber heute bin ich erneut auf das Thema "Kreationismus" aufmerksam geworden und wollte das hier mal thematisieren. Nighty hat ja auch das Wort "ID" in den Raum geworfen, aber der Kreationismus ist noch viel radikaler.

    Zunächst einmal: Der Kreationismus ist eine Position, die davon ausgeht, dass die wörtliche Interpretation der Heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen (insbesondere 1. Buch Mose) die tatsächliche Entstehung von Leben und Universum beschreibt. (wikipedia)

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/251/121095/

    Das ist der Artikel, der mich ziemlich schockiert hat. Der Kreationismus, der häufig nur mit den USA in Verbindung gebracht wird, hat jetzt endgültig in Europa Fuß gefasst. In zwei hessischen Schulen sei die Schöpfungstheorie bereits zu einem Unterrichtsthema geworden. In der Mittelstufe wurde zum Beispiel gelehrt, dass die Sintflut kam, "weil die Menschen so böse waren." Die wissenschaftlich erwiesene Evolutionstheorie wird mit all ihren biologischen Aspekten erst in der Oberstufe behandelt.

    Ebenfalls erschreckend: Die Resolution über die Gefahren des Kreationismus wurde im Europarat abgelehnt - natürlich in erster Linie von der christdemokratischen Fraktion.

    Dies sind nur zwei Aspekte über den Kreationismus. Das christlich-geprägte Abendland sieht sich also nun selbst einem aufkommenden Fundamentalismus gegenüber - oder wie seht ihr das? Alles halb so wild?

  • Leider ist das nicht halb so wild und ich finde das ziemlich bedenklich.

    Die Frage ist, was kann man dagegen tun?

    Ich als Anhänger der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters finde, dass der Ansatz unseres Proheten Bobby Henderson ein gute Möglichkeit ist, der Öffentlichkeit vorzuführen, wie lächerlich das ist.

    Vielleicht sollte man diesen Schulen auch mal nen offenen Brief mit der Bitte schicken auch die Lehre des Fliegenden Spaghettimonsters zu verbreiten.

    http://www.venganza.org/about/open-letter/

    Das schlimmste ist ja tatsächlich, dass ein paar von diesen Spastis dass dann auch noch ernst nehmen und bei Wikipedia die Kriche des FSM mit ihren eigenen vergleichen und ad absurdum führen wollen.

    Viel wichtiger ist aber, dass Politiker das ernst nehmen und diesen ganzen Rotz aus unseren Schulen verbannen bzw, da garnicht erst reinkommen lassen.

    Es gibt echt wenige Themen, die mich zur Weißglut bringen, aber jegliche Form von religiösem Fanatismus schafft das ohne Probleme :upset:

  • Ich habe vor einigen Jahren das erste Mal vom Kreationismus in den USA erfahren, und ab und an kann man in der Presse Berichte zu dem Thema finden. Das schlimme daran ist, dass sich Kreationismus gerne als Wissenschaft präsentiert, aber natürlich keine ist: Wo echte Wissenschaft immer erlaubt, dass man alles anzweifeln und überprüfen darf, setzt der Kreationismus die Über-Wahrheit der Bibel. Alles, was gegen sie spricht, wird durch Pseudo-Argumente doch noch "stimmig" gebogen.

    Wenn auch in Deutschland jetzt im BiologieUnterricht Sagen und Legenden vermittelt und auch noch als Wissenschaftliche Erkenntnis präsentiert werden, dann tschüß Wissensgesellschaft.

    Ich hoffe und denke allerdings, dass die Vorfälle mit den beiden Schulen in Hessen Einzelfälle bleiben. Der Einfluß von christlichen religiösen Fanatikern ist in Deutschland mMn eher beschränkt. Wer hier christlich ist, ist doch meist in einer der großen Kirchen organisiert, die beide nicht an der Gültigkeit der Darwin'schen Evolutionslehre zweifeln (sogar die kath. Kirche hat die meines Wissens anerkannt).

    Umso mehr wundert es mich, dass diese EU-Initiative abgelehnt wurde: Dass die christlichen Parteien dagegen stimmten, mag ja auf den ersten Blick klar sein. Aber eigentlich stehen solche Parteien eher den Kirchen (v.a. der kath.) nahe, und die wird alles andere als glücklich sein, in Zeiten schwindender Mitglieder auch noch weitere an die Kreationisten zu verlieren.

    Zitat


    Die Frage ist, was kann man dagegen tun?


    Schule verklagen, wenn sie Religion und Bio-Unterricht vermischt. (In den USA hat vor ein paar Monaten eine Gruppe von Anti-Kreationisten höchstrichterlich erwirkt, dass der Kreationismus nicht im Biologie-Unterricht gelehrt werden darf - hab aber vergessen in welchem von den 50 Staaten das war)

    Sich beschweren, wenn Kreationismus und Evolutionstheorie auf eine Ebene gestellt werden (da fängt's ja meistens an...) Vor 2 Wochen gab es in der Uni-Zeitung in Dortmund ein Interview von einem Biologen und einen Theologen, der leicht kreationistisch argumentierte. Zum Glück gab's einen Leserbrief, der sich zu Recht über die unverhältnismässige Darstellung beschwert hat

  • Eine Biologie-Studentenkollegin ist bekennende Anhängerin von kreationistischen Ideen. Da beißt sich ja die Katze in den Schwanz!
    Jemand, der die Evolutionstheorie nicht akzeptiert, hat auf keinen Fall Biologie zu studieren, denn die Evolution ist bekanntlich das verbindende Prinzip aller biologischen Disziplinen.
    Das Arge ist, sie ist sehr fleißig (um nicht Streberin zu sagen) und schneller als in Mindestzeit unterwegs.

    Ich halte es da ganz mit Richard Dawkins:

    Zitat

    Als Richard Dawkins im August letzten Jahres bei den Alpbacher Technologiegesprächen auf die jüngste Kontroverse zwischen dem Darwinismus und der Lehre vom "Intelligent Design" angesprochen wurde, reagierte der Oxforder Zoologe ungewöhnlich heftig: Die Leugnung der Evolution sei für die Biologie genauso absurd wie die Infragestellung des Holocaust für die Geschichtswissenschaft, donnerte der Oxforder Zoologe ins Publikum.

    Und fügte an: Sollte ein Student in einer seiner Vorlesungen derlei kreationistischen Unsinn vertreten, er würfe ihn hochkant aus dem Hörsaal. Nun sei Schluss mit Lustig, er habe genug von dieser unsäglichen Debatte.


    Link 1
    Link 2

  • Zitat

    Original von Solarcoaster
    Ich hoffe und denke allerdings, dass die Vorfälle mit den beiden Schulen in Hessen Einzelfälle bleiben.

    An sich müsste hier so ein Verein wie der Verfassungsschutz in Aktion treten, denn wir haben in Deutschland eine Trennung zwischen Staat und Religion. Aber als allererstes sollten hier die Eltern etwas dagegen tun.
    Ich würde meine Kinder nicht auf eine solche Schule schicken wollen. Dass man so etwas im Religionsunterricht lehrt, wäre ja noch ok, aber nicht im Bio-Unterricht.

    Zum Thema Evolution und Kreationismus kann ich zwei interessante Bücher empfehlen:

    Ian Stewart, Jack Cohen, Terry Pratchett – „Darwin und die Götter der Scheibenwelt“

    Frank Schätzing – „Nachrichten aus einem unbekannten Universum.“

    Ich hatte zwar damals Bio LK, aber die Bücher beleuchten die Themen etwas besser. Einige Argumente darin sind wirklich interessant.


    EDIT:

    Ich glaube nämlich, dass Kreationisten ein Problem mit dem Prinzip der Evolution haben.
    Der Mensch hat sich schon immer für wichtiger gehalten, als er ist. Selbst viele Menschen, die von der Evolution überzeugt sind, interpretieren sie falsch, denn sie setzen sich selbst an die Spitze der Schöpfung. Tatsache ist aber, dass Evolution nicht nach immer Besserem und immer Höherem „strebt“. Evolution strebt immer ein Gleichgewicht an. Wir sind nur eine weitere Spielart, ein Experiment der Evolution. Genau so gut, könnte die Welt auch ohne uns existieren. Oder genau so gut hätten z.B. Dinosaurier die ersten Lebewesen sein können, die ein Bewusstsein entwickeln.
    Uns kann es aber auch wie den Dinosauriern passieren, und wir werden in kurzer Zeit ausgelöscht. Gigantische Massensterben gab es nicht nur bei den Dinosauriern. So was kam öfters vor (Meteoriten, Kontinentalverschiebungen, das Kippen der Erdachse, Klimawandel, gigantische Vulkane, usw.).
    Die Evolution würde ihr Spielchen wieder von Neuem beginnen, wie sie es schon immer getan hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass wieder so etwas, wie ein Mensch dabei rauskommt, ist eher gering.

    Kreationisten haben ein Problem damit, dass sie laut Evolution nur eine Art Tier sein sollen, dass statt Krallen, Zähnen, Stacheln oder sonstigen Waffen, den Verstand ausgebildet hat.
    Ich habe mal einen Bericht darüber gesehen, wo Pseudo-Archäologen Pseudo-Ausgrabungen veranstaltet haben, um zu beweisen, dass Mensch und Dinosaurier parallel zur gleichen Zeit (vor etwa 6000 Jahren) gelebt haben. Da gab es Sänger, die ein Country-Lied gesungen haben, in dem rethorisch gefragt wurde, ob man glaubt, dass ein Mensch von einem Affen (einem niederen Tier) entstammen kann.

  • Ich bin vom Tot verschont worden aber ich weiß immer noch nicht ob das was ich damals da gesehen habe der Himmel war oder das Licht der Operationslampen.

    Ich hatte mit 9 den Blinddarm rausgenommen gekriegt gehabt.
    Dummerweise dann noch einen Darmverschluss und die Ärtze hatten bei der Operation Scheiße gebaut so das ich in Lebensgefahr schwebte, hinterher auf Intensivstation kam und wohl wie mir meine Eltern und Verwandten mitteilten, sehr lange im Koma gelegen habe und meine Eltern, die da waren, sehr viel gebetet haben, das ich durchkomme und dann als ich die Augen schwach aufmachte habe ich (Kein Scheiß) ein sehr helles Licht aber keine Menschen gesehen und erst nach 10 Minuten kam die Schwester und hat die Nachricht meinen Eltern verkündet.

    Seit dem ist der Glaube nur noch stärker geworden, auch wenn ich es vor meinen Eltern nicht so gerne zugebe.

    Bin übrings evangelisch getauft.

    Mein Problem ist:
    Ich glaube an Gott aber bin nicht so begeistert von der Tatsache der Kirche.

    Ist schwer zu erklären deshalb lass ich das lieber.

    Einmal editiert, zuletzt von Tranci (3. Juli 2007 um 14:23)

  • Im Grunde genommen teile ich eure Meinung. Vielleicht aus anderen Gründen aber ich tue es. Was mir besonders aufgestoßen ist, war das mit der Sintflut unglaublich, dass manche sowas wirklich glauben. Es geht hier nicht um die Existenz oder Nichtexistenz einer Sintflut, sondern vielmehr das Bild von Gott, das diese Leute haben.

    Nun ja im Endeffekt kann man niemandem vorschreiben, was er zu glauben hat und wenn sie wollen sollen sie von mir aus dadran glauben, dass keine Evolution stattgefunden hat. Diese Freiheit sollte jedem gegeben sein, solange er die Freiheit eines anderen nicht einschränkt.

  • Aber ist es andersrum auch nicht eine fantastische Vorstellung, 'zufällig' hier zu sein? Durch die Wolkendecke wirklich auf einen gewaltigen Feuerball und dahinter in endlose Leere zu blicken, Umgebungen, die so tötlich sind, dass sie kaum göttlichen Ursprungs sein können, und man selbst (mehr oder weniger geschützt) zwischendrinnen, weil hier nun zufällig die richtigen Verhältnisse (Größe der Erde, Zusammensetzung, Abstand zu Sonne,...) zusammenkommen?

    Um nochmal ein Zitat eines berühmten Physikers zu bringen....
    'Der kosmische Abfall erkennt, dass er kosmischer Abfall ist.'

    Finde, das hat auch etwas Faszinierndes an sich.

    :yes:

  • Hier nochmal was zum Thema Kreationismus /Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht von vor einigen Tagen, gefunden heute bei der Tagesschau:

    Zitat

    http://www.tagesschau.de
    Hessens Kultusministerin Karin Wolff (CDU) hat für ihre Pläne, die christliche Schöpfungslehre in den Biologieunterricht aufzunehmen, Unterstützung bekommen. Der Augsburger Bischof Walter Mixa sagte in der "Leipziger Volkszeitung", dieses Anliegen werde "der Notwendigkeit gerecht, eine Dimension des Denkens und der Vernunft wieder zurückzugewinnen, die wir in den letzten Jahrzehnten verloren haben". In der Schulpraxis sei bisher eine "Fixierung auf die Evolutionstheorie" üblich. Sich so allein auf eine Erklärung festzulegen, "hat etwas Totalitäres und ist auch und gerade aus der Sicht der Wissenschaft unvernünftig", meinte Mixa.

    Also dass religiöse Ideen Einzug in den Biounterricht haben, finde ich schon ziemlich skandalös. :upset: Im Religionsunterricht ist das völlig OK, aber in einem "Wissenschafts"-Fach? Dass die Kirche bzw. der Bischof Mixa mal wieder meint, ihre unobjektiven Vorstellungen auf die Wissenschaftsebene hieven zu können, ist ziemlich dreist. Genauso dreist finde ich, wenn sich religöse Kreise in die Gestaltung des Schulunterrichts einmischen. Vor allem wenn es Fächer betrifft, zu denen sie sich ein fachlich/wissenschaftliches Urteil gar nicht erlauben kann. (Schon am Beispiel der unnatürlichen Sexualmoral der Kirche sieht man doch, dass sie keine Ahnung von Biologie hat!)

  • Zitat

    Genauso dreist finde ich, wenn sich religöse Kreise in die Gestaltung des Schulunterrichts einmischen.

    ich könnte jetzt mal ganz provokativ fragen:

    Ist Wissenschaft nicht auch eine Art von Religion?

    Warum sollte es dieser Religion vorbehalten sein in den Schulunterricht einzugreifen?^^

    Ich sehe das folgendermaßen:

    Beides muss in der Schule unterricht werden, damit sich jeder sein eigenes Urteil bilden kann. Aber es muss halt unabhängig voneinander geschehen...

    Einmal editiert, zuletzt von Lukas W. (13. Juli 2007 um 09:15)

  • Zitat

    Original von Lukas W.

    Warum sollte es dieser Religion vorbehalten sein in den Schulunterricht einzugreifen?^^

    Ich sehe das folgendermaßen:

    Was sollte man denn dann sonst lehren? Gar nichts mehr?

    Also von mir aus sollen se im Reliunterricht lernen was se wollen.
    Aber nicht in Bio. Diese ganze Diskussion ist einfach zum Kotzen und die ganzen Kirchenfuzzis sollen mal lieber konstruktivere Beiträge leisten und mehr Ethik oder sowas in der Wissenschaft fordern.

    Denn die letzte Stufe der menschlichen Evolution wird wahrscheinlich sein, dass mer uns mit unseren Genforschungen alles selbst kaputt machen.

    Ob man aber unbedingt alte, überholte religöse Märchen dafür herauskramen muss um das zu checken, das bezweifle ich.

    Und die Argumentation von dem Bischof Fuzzi der heute auf der Titelseite der Zeitung steht ist einfach nur lächerlich. Was bilden die sich eigentlich ein? Nur weil die seit 2000 Jahren an irgendwelche Märchen glauben, heißt dass noch lange nicht, dass sie wahr sind.

    Was ist denn mit den anderen Göttern? Vielleicht wars nicht der liebe Gott der uns geknetet hat, sondern son Buddha oder nen Manitu. Dann sollte das aber bitte auch gelehrt werden, man will sich ja schließlich nen eigenes Urteil bilden. Intelligent Design ist eine gute Möglichkeit diesen Konflikt zu umgehen, aber nur weil das wissenschaftlicher klingt gehört es trotzdem nicht in den Biounterricht.

  • Zitat

    Original von Lukas W.
    Ist Wissenschaft nicht auch eine Art von Religion?

    Es gibt einen gravierenden Unterschied. In der Wissenschaft wird eine These aufgestellt, ähnlich, wie in der Religion. In der Wissenschaft wird versucht diese These zu beweisen. In der Religion nimmt man die These ohne einen empirischen Beweis als wahr hin.

    Die Wissenschaft ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Ein Wissenschaftler, der irgendwas bewiesen haben will, kann schon nach kurzer Zeit das Gegenteil behaupten. Aber gerade das ist das Gute an der Wissenschaft. Man bedenke, wie lange die katholische Kirche gebraucht hat, um anzuerkennen, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums ist.

    Die katholische Schöpfungsgeschichte ist eigentlich wie alle anderen Schöpfungsgeschichte nur ein Mythos. Zu der damaligen Zeit war die Wissenschaft noch nicht so weit, die Menschen noch nicht so gebildet, suchten aber durchaus nach Erklärungen. Und so wurden Geschichten erfunden, oder auf Grund der damaligen Möglichkeiten erstellt.
    Selbst heute wissen wir nicht genau, wie es dazu kam, dass es uns gibt.
    Es ist allerdings ein Fehler, diese Geschichten wörtlich auszulegen. Problem dabei ist halt, dass diese Geschichten Jahrtausende lang die Basis und Rechtfertigung für die Macht der katholischen Kirche waren und sind. Wenn man jetzt zu gibt, dass das nur Geschichten sind, gibt man im Prinzip seinen Machtanspruch auf. Und das will keiner.

    Die katholische Kirche ist zu großen Teilen eh auf dem Holzweg. Nehmen wir mal an, es gäbe ein omnipotentes Wesen, das sich uns und alles erschaffen hat. Warum vermenschlicht und personifiziert die Kirche ein omnipotentes Wesen? Wie sollte es möglich sein, dass ein allmächtiges Wesen Schwächen wie Wut und Zorn hat? Warum sollte ein solches Wesen so kleinlich sein, und Homosexuelle nicht genau so lieben oder nicht lieben können, wie Heterosexuelle? Warum kommen nur Menschen in den Himmel? Warum haben nur Menschen eine Seele? Warum haben nur Menschen einen freien Willen (das hat Gott nicht mal den Engeln zugesprochen)?
    Wenn man sich diese Fragen stellt, kommt man automatisch zu der ultimativen Frage:
    Warum sind wir hier, oder anders ausgedrückt, welches Motiv hatte Gott das alles zu erschafften und warum hat er es so erschaffen, wie er es erschaffen hat? Sind wir nur ein Experiment? Oder eine Art Spiel gegen Langeweile (eigentlich kann Gott sich nicht langweilen :D). Oder war alles nur Zufall?

    Ein omnipotentes Wesen, wie Gott sollte doch eigentlich alle Gegensätze in sich vereinen, sonst wäre es nicht omnipotent. Diese Gegensätze würden sich dann gegenseitig aufheben. Gott sollte also so etwas wie Zorn oder Güte nicht fühlen, das sind menschliche Eigenschaften.

    Mal angenommen, Bakterien hätten sich so weit entwickelt, dass sie Intelligenz und ein Selbstbewusststein entwickelt hätten. Ich finde, es wäre nicht ungewöhnlich, wenn diese einen Menschen oder einen Hund oder einen Frosch als Gott ansehen würden. Diese Wesen sind verglichen mit den Bakterien zu fast Göttlichem fähig. Für viele Bakterien wären diese Wesen ihr ganzes Universum, auf oder in dem sie leben.
    Wer weiß, vielleicht sind wir auch nur der Teil eines gigantischen Tropfens in „Gottes“ Reagenzglas.
    Wir nehmen ja zur Zeit an, dass unser Universum wie eine Seifenblase aussieht und expandiert. Da könnte man doch auf die Idee kommen, dass es neben unserer Seifenblase weitere solcher Seifenblasen existieren. Eine Art Schaum. Nicht jede Blase bringt irgendwas hervor, schon gar nicht Intelligenz, aber einige schaffen es doch.
    Vielleicht sind wir nur eine Seifenblase unter vielen in der Badewanne eines Wesens, das wir uns nicht vorstellen können, können wir doch nicht über den Rand unserer Seifenblase schauen.
    Wäre dieses Wesen Gott? Es hat schließlich das Wasser und das Schaumbad in die Wanne gelassen, uns also erschaffen. Und wie verhält es sich wiederum mit diesem Wesen, ist da eventuell noch was über ihm, usw.?

    Ich stelle auch mal eine provokative Frage:

    Würde Gott existieren, wenn niemand an ihn glauben würde?

  • Zitat

    Es gibt einen gravierenden Unterschied. In der Wissenschaft wird eine These aufgestellt, ähnlich, wie in der Religion. In der Wissenschaft wird versucht diese These zu beweisen. In der Religion nimmt man die These ohne einen empirischen Beweis als wahr hin.

    aber versuchen sowohl Wissenschaft als auch Religion Antwortversuche auf Fragen, die du dir irgendwann stellen musst, zu bieten. Du kannst daran glauben, was sie sagen oder es aber bleiben lassen. Egal, wie du dich entscheidest es wird dein Leben beeinflussen und (man möge mich korrigieren wenn ich falsch liege) kann weder die Wissenschaft noch die Religion die perfekte Antwort bieten. Zum Beispiel vor ein paar Jahren hätte der Urknall diese Wahrheit sein können. Heute wird die Entstehung des Universums mit der Stringtheorie begründet und doch bleiben fragen offen. Zum Beispiel: Was hat den Urknall ausgelöst? Wo kamen die Strings her?

    Zitat

    Die katholische Schöpfungsgeschichte ist eigentlich wie alle anderen Schöpfungsgeschichte nur ein Mythos

    Stimme ich voll und ganz zu. So und nicht anders wird es heute auch im Religionsunterricht (und der katholischen Kirche) gelehrt.(auch hier möge man mich korrigieren wenn ich da was falsch in Errinerung hab)
    EDIT: Unser Relilehrer meinte mal es gäbe wohl keinen Theologen der heute noch die Schöpfungsgeschichte wortwörtlich nehmen würde

    Zitat

    Warum sollte ein solches Wesen so kleinlich sein, und Homosexuelle nicht genau so lieben oder nicht lieben können, wie Heterosexuelle?

    Mir fällt dazu "Vor Gott sind alle Menschen gleich!" ein. Aber eine interessante Frage. Ich halte es da ganz nach dem von mir bereits zitierten Satz. Wenn Gott uns liebt, dann liebt er alle Menschen gleich. Das ist meine persönliche Meinung.

    Zitat

    Warum haben nur Menschen einen freien Willen?

    Tja. Ich denke der freie Wille ist genau das, was den Menschen zum Menschen macht. Ein Beispiel jemand liegt am Boden. Du hast 2 Möglichkeiten: Entweder du hilfst ihm oder du haust nochmal drauf. (jaja mir ist grad nix besseres eingefallen.) Du stehst nun vor dieser Entscheidung. Der Mensch hat ein Gewissen und handelt eben nicht nur nach dem was sein Verstand oder sein Instinkt ihm sagen.

    Eigentlich kann man es gar nicht so leicht beurteil, da man nicht beweisen kann, ob ein Tier nicht vor der gleichen Entscheidung stand....Sehr interessante Frage^^

    Zitat

    Würde Gott existieren, wenn niemand an ihn glauben würde?

    Das kommt ganz auf den eigenen Standpunkt an und es gibt keine allgemeingültige Antwort. Wenn ich sage: "Ich sehe die Sonne nicht, weil es grade regnet. Schlußfolgerung: Sie existiert nicht." Die Sonne ist trotzdem da oben nur kann ich sie aufgrund meiner räumlich begrenzten Sinne nicht wahrnehmen.

    Wenn ich aber davon ausgehe, dass Gott nichts weiter als eine Projektion ist (also Feuerbach^^) dann kannst du sagen Gott existiert nicht, wenn niemand an ihn glaubt.

    Zitat

    Warum haben nur Menschen eine Seele?


    da schließt sich eine Frage meinerseits an dich an^^ Glaubst du an die Existenz, von so etwas wie Seele? oder sind wir einfach nur "biologische Maschinen"?

    Einmal editiert, zuletzt von Lukas W. (13. Juli 2007 um 15:29)

  • Die christliche Schöpfungslehre sollte da unterrichtet werden wo sie hin gehört, nämlich in den Religionsunterricht. Biologieunterricht ist für den wissentschaftlichen Teil zuständig, auch wenn die derzeit gültigen wissentschaftlichen "Schöpfungstheorien" sich im Laufe der Zeit wohl auch noch ändern werden. Vor hundert Jahren war die Urknalltheorie ja auch noch unbekannt. Wissenschaft entwickelt sich eben weiter.

    Was letztendlich jeder einzelne glaubt, ist dann aber Privatsache.

  • Zitat

    Original von Lukas W.
    aber versuchen sowohl Wissenschaft als auch Religion Antwortversuche auf Fragen, die du dir irgendwann stellen musst, zu bieten. Du kannst daran glauben, was sie sagen oder es aber bleiben lassen. Egal, wie du dich entscheidest es wird dein Leben beeinflussen und (man möge mich korrigieren wenn ich falsch liege) kann weder die Wissenschaft noch die Religion die perfekte Antwort bieten.

    Die Kirche behauptet aber, dass es die perfekte Antwort ist. Für alles, was wir nicht erklären können, aber auch für alles, was wir schon erklären können, wird Gott verantwortlich gemacht. Unabhängig davon, wie es wirklich ist.
    Früher hat die katholische Kirche Wissenschaftler verfolgen und ermorden lassen, einfach nur, weil diese eine Wahrheit erzählt haben, die der Kirche nicht in den Kram passte.


    Zitat

    Original von Lukas W.Stimme ich voll und ganz zu. So und nicht anders wird es heute auch im Religionsunterricht (und der katholischen Kirche) gelehrt.(auch hier möge man mich korrigieren wenn ich da was falsch in Errinerung hab)
    EDIT: Unser Relilehrer meinte mal es gäbe wohl keinen Theologen der heute noch die Schöpfungsgeschichte wortwörtlich nehmen würde

    Genau das machen Kreationisten, und das ist auch der Kern des Ärgernisses.

    Zitat

    Original von Lukas W.
    Tja. Ich denke der freie Wille ist genau das, was den Menschen zum Menschen macht. Ein Beispiel jemand liegt am Boden. Du hast 2 Möglichkeiten: Entweder du hilfst ihm oder du haust nochmal drauf. (jaja mir ist grad nix besseres eingefallen.) Du stehst nun vor dieser Entscheidung. Der Mensch hat ein Gewissen und handelt eben nicht nur nach dem was sein Verstand oder sein Instinkt ihm sagen.

    Das beantwortet aber nicht dir Frage, warum ausgerechnet der Mensch einen freien Willen hat. Wären Tiere Menschen, wenn Sie einen freien Willen hätten?

    Zitat

    Original von Lukas W.
    Das kommt ganz auf den eigenen Standpunkt an und es gibt keine allgemeingültige Antwort. Wenn ich sage: "Ich sehe die Sonne nicht, weil es grade regnet. Schlußfolgerung: Sie existiert nicht." Die Sonne ist trotzdem da oben nur kann ich sie aufgrund meiner räumlich begrenzten Sinne nicht wahrnehmen.

    Wenn ich aber davon ausgehe, dass Gott nichts weiter als eine Projektion ist (also Feuerbach^^) dann kannst du sagen Gott existiert nicht, wenn niemand an ihn glaubt.

    Na ja, das mit der Sonne ist ein gutes Beispiel, ich hab ein noch einfachereres: Wenn ein Baum umfällt und keiner ist da, der das hören kann, gibt es ein Geräusch?
    Jeder sagt, na klar, ist doch immer so. Aber genau hier liegt das Problem. Da es immer so ist, wenn wir da sind um es zu hören, gehen wir davon aus, dass es so ist, auch wenn wir nicht da sind. Aber eine 100%ige Sicherheit haben wir nicht. Es gibt eine minimale statistische Möglichkeit, dass es kein Geräusch gibt, es ist nicht unmöglich.
    Ich denke, jeder kennt den Film „Truman Show“. Angenommen, so einen Menschen hätte es wirklich gegeben, und man hätte ihn nach der Sonne hinter den Wolken gefragt, er hätte, wie Du geantwortet, die Sonne ist da, ich sehe sie nur. Tatsächlich war es aber nur ein großer Scheinwerfer. Er war zwar auch hinter den Wolken, aber er war eben nicht das, wofür der Hauptdarsteller es hielt.

    Zitat

    Original von Lukas W.da schließt sich eine Frage meinerseits an dich an^^ Glaubst du an die Existenz, von so etwas wie Seele? oder sind wir einfach nur "biologische Maschinen"?

    Das ist schwer zu beantworten. Ehrlich gesagt, ich bin unschlüssig.
    Selbst der Punkt mit dem freien Willen könnte ein Fake sein. Es könnte durchaus sein, dass wir nur denken, dass wir eigene Entscheidungen treffen, in Wahrheit werden wir aber ferngelenkt. Merken würden wir den Unterschied nicht.
    So könnte die Seele auch eine Illusion sein.
    Denkt man die Theorie der Evolution konsequent zu Ende, müssen wir biologische Maschinen sein, die wegen Anpassung und besseren Überlebenschancen das Selbstbewusstsein und die Abstraktion entwickelt haben. Ähnlich wie ein Pfau-Männchen seine prächtigen Schwanzfedern, oder die Fische in der Tiefe das fluoreszierende Licht.

    Glaubt man an das Prinzip der Seele, muss man automatisch an ein gottähnliches Wesen glauben, denn irgendwoher müssen die Seelen ja kommen, wenn sie nicht Körpergebunden und mehr als die Summe der Teile sind.

    Glaubt man nicht an das Prinzip der Seele, ist es denkbar, dass sich in gar nicht so ferner Zukunft eine neue Intelligenz mit Selbstbewusstsein entwickeln wird. Die Leistung der Computer wächst exponential. Irgendwann müssten sie demzufolge ähnliche Merkmale ausbilden, wie die Menschen. Denn was auf biologisch Erfolg hatte, kann sich auch technisch durchsetzen. Hört sich zwar, wie die üblichen SiFi-Filme an, unmöglich ist es nicht, zumindest, wenn man auf das Prinzip der Seele verzichten kann.

    Ich weiß nicht, was erschreckender ist, der Glaube, man sein Spielball eines unbegreiflichen Wesens, oder dass wir eventuell mal Konkurrenz bekommen könnten.

  • Also ich Glaube an Gott und es hat mir schon viel halt gegeben in meinem Leben hab mich eigentlich schon vor langer Zeit entschieden bzw bin auch Christlich erzogen worden. Aber bin nicht gezwungen worden z,b, in die Kirche zu gehn oder so hab des aus eigen interesse gemacht und geh jetzt noch oft hab auch viele freunde die christen sind aber hab auch die nix damit anfangen können muss denk ich mal jeder für sich entscheiden

  • Sehr interessant. Vielleicht solltet Ihr Philosophie studieren.
    Da tauchen all diese Fragen nämlich auf. Sie werden dabei aber wissenschaftlicher behandelt als es in diesm Fotum möglich ist. Das hat dann auch nur noch zum Teil mit Glauben zu tun.

    greetz West :D