Hi, frage mich, ob und inwieweit der Musikstil „Trance“ mit dem traditionellen Konzept der Trance, das wir aus ethnologischen und religiösen Kontexten kennen, in Verbindung steht. Wenn wir über Trance reden, denken viele sofort an ekstatische Raves, hypnotische Beats und eine Art "loslassen" in der Musik. Doch der Flow, den viele von uns auf der Tanzfläche erleben, erinnert nicht selten an die beschriebene transzendente Trance, die Schamanen und Mystiker seit Jahrhunderten nutzen, um in andere Bewusstseinsebenen zu gelangen.
Ethnologisch gesehen wird Trance als Mittel zur Verbindung mit anderen Welten beschrieben – sei es, um in Kontakt mit Geistern zu treten oder Einblicke in das „Andere“ zu gewinnen. In Ritualen, die von rhythmischen Trommeln begleitet werden, erreichen Menschen einen Zustand, in dem sie sich "jenseits" ihrer normalen Wahrnehmung befinden. Interessant ist, dass Musik auch im modernen Kontext – gerade bei intensiven Trance- oder Techno-Sets – ähnliche Erfahrungen hervorrufen kann. Können diese Erlebnisse in Clubs oder auf Festivals mit den spirituellen und paranormale Zuständen verglichen werden, oder ist das, was wir als „Trance“ im musikalischen Kontext erleben, lediglich eine Art stimulierte Euphorie ohne tiefergehende spirituelle Dimension?
Einige Parapsychologen sehen Trance als eine Methode zur Bewusstseinserweiterung, die eine Art „Tor“ zu paranormalen Erlebnissen öffnet. Aber lässt sich dieses Verständnis tatsächlich auf das anwenden, was wir in der elektronischen Musikszene erleben? Sind wir durch Musik wirklich näher an diesen anderen Bewusstseinsebenen, oder handelt es sich hier um einen eher kulturellen Mythos, der in unserer Szene aufgegriffen wird?
Glaubt ihr, dass der Zustand, den wir durch Musik erleben, eine spirituelle Komponente hat, oder ist das eine eher kulturelle Übernahme des Begriffs „Trance“?
Mich würde interessieren, wie ihr das seht. Freue mich auf eure Gedanken!