Eurodance ist wieder zurück

  • Wenn du ein Kind der 90er und vielleicht sogar der frühen 2000er Jahre bist, kamst du um Eurodance wahrscheinlich kaum herum. Für einige war dies vielleicht sogar der Einstieg in weitere Genres der elektronischen Tanzmusik.

    Nun, im Jahr 2023, scheint diese Musikrichtig wieder aufzublühen. Sowohl die alten Tracks werden neu belebt, als auch neue Produktionen im Schema von damals veröffentlicht. Wir hatten hier im Forum im Ansatz darüber schon in diesem Thread geschrieben: Calvin Harris & Ellie Goulding "Miracle"

    Einer, der irgendwie ganz groß in dieser Störmung dabei ist, ist Giuseppe Ottaviani. Der Uplifting Trance Italiener haut in letzter Zeit bei seinen Auftritten Scooter "Hyper Hyper" (übrigens erscheint am 2.6. seine "Hyper Hyper" Version offiziell!), Haddaway "What is love" (bzw. David Guetta's Coverversion) und La Bouche "Be my lover" raus - und die Leute feiern es.

    Auch Scooter ist nicht totzukriegen. Die alten Männer raffen sich nochmal auf mit "Techno is back".

    Was ist eure Meinung dazu? Welche Eurodance-Tracks von damals sollten unbedingt noch einmal wiederbelebt werden? :happy:

  • Bis auf wenige Ausnahmen (wie z.B. das Hyper Hyper Ding) finde ich die "Verwurstung" von Eurodance-Hits in modernen Songs ziemlich doof. Hält man so wenig Stücke auf seinen Song, das man so alten Kram da herein basteln muss?

  • Seh ich genau so. In den ersten Sets von Giuseppe Ottaviani fand ich das What is Love noch ganz cool. Aber in seinem letzten Set auf Soundcloud gibt es eine neue Version mit weiblichen Gesang, was den Gag bereits killt. Ich meine neben Hyper Hyper war auch noch ein weiterer Eurodance Song dabei und alles vom Sound her ziemlich ähnlich gehalten. Damit ist die Idee für mich schon wieder völlig uninteressant und ich hoffe, dass nicht eine uninspirierte Cover-Welle auf uns zu rollt, wie es Anfang der 2000er bereits passiert ist und die ja irgendwie auch den Eurodance beendet hat.

  • Also ich halte so gar nichts vom dem Trend der so genannten Interpolation, z.B. dieses I'm Blue Ding da von David Guetta. Von Covern und Neu-Remixen ohnehin nicht (Ausnahmen bestätigen diese Regel). Es wird also nicht mehr ein alter Song mehr oder weniger relativ originalgetreu gecovert, sondern es wird quasi ein Element gesampelt, aber dann eben ein neuer Text drübergebaut. Mittlerweile wird so viel Musik veröffentlicht wie nie zu vor, natürlich wird letztendlich jeder Song den es jemals gegeben hat irgendwann an die Reihe kommen. Wer nicht mit diesen Original-Songs aufgewachsen ist, der kann sicher unvoreingenommen an die Songs rangehen und versteht das Problem überhaupt nicht. Fair ist nur fair, genau so agiere ich ja auch, wenn ich Cover höre von Songs vor meiner Zeit. Stören tut es einen ja erst dann, wenn man die Originale kennt bzw. eine emotionale Verbindung mit ihnen hat.

    Ich glaube irgendwann ist man auch einfach zu alt für irgendwelche Hypes und Trends. Irgendwann weiß man, wie der Hase läuft. Es gibt alle paar Jahre oder jedes Jahr irgendwelche Trend-Sounds und die ändern sich dann wieder. Erinnert sich noch wer an Tropical House? Oder Slapbass/Slaphouse oder wie man das nennt? Dann gab's (oder gibt's noch?) 80er Retro-Trend, dann natürlich der 90er Retro-Trend, wo dann auch die Sachen aus unserer Kindheit drankommen. Mir entlockt das alles nur ein müdes Gähnen. Der Markt regelt, so sagt man. Es geht letztendlich ums Geld, so sagt man. Ich hör mein Zeug und der Rest macht was er will.

    Bitte statt Remakes und Covern und Interpolationen mehr eigenen Ideen. Heute ist so viel Geniales möglich. Niemand muss das Rad neuerfinden. Aber nicht immer Retro und Nostalgie und Eiffel 65 samplen und so Sachen. Danke...dass ihr nicht auf mich gehört habt.

  • Jordan Suckley macht das bissel besser als Giuseppe. Zumindest finde ich das richtig cool. Aber eventuell liegt es auch daran, dass ich den Sound von Jordan Suckley sehr feier :D

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  • Ich finde diesen Trend super. ENDLICH wird die elektronische Musik wieder schneller, tanzbarer und melodischer.

    Sind wir doch froh, dass diese langweilige House/Minimal/HipHop-Ära so langsam dem Ende zugeht. Egal ob kommerzieller Trance, gecovert oder nicht: Endlich zählen wieder Bass, Beats & Melody. Endlich kann man auf Festivals und in Clubs wieder besser angehen.

    Ich persönlich fand die musikalische Zeit zwischen 2006 und 2014 ganz schlimm. Nur langweiliges und langsames Gedönse auf den Tanzflächen. Die Charts?! Eine Käsemischung aus Herbert Grönemeyer, David Guetta und 50Cent - keine Linie, keine Raver, kein wirkliches Szenepublikum.

  • Ich finde diesen Trend super. ENDLICH wird die elektronische Musik wieder schneller, tanzbarer und melodischer.

    Sind wir doch froh, dass diese langweilige House/Minimal/HipHop-Ära so langsam dem Ende zugeht. Egal ob kommerzieller Trance, gecovert oder nicht: Endlich zählen wieder Bass, Beats & Melody. Endlich kann man auf Festivals und in Clubs wieder besser angehen.

    Ich persönlich fand die musikalische Zeit zwischen 2006 und 2014 ganz schlimm. Nur langweiliges und langsames Gedönse auf den Tanzflächen. Die Charts?! Eine Käsemischung aus Herbert Grönemeyer, David Guetta und 50Cent - keine Linie, keine Raver, kein wirkliches Szenepublikum.

    Yes, yes, yes.

  • ... ich hoffe, dass nicht eine uninspirierte Cover-Welle auf uns zu rollt, wie es Anfang der 2000er bereits passiert ist und die ja irgendwie auch den Eurodance beendet hat.

    Anfang der 2000er wurde Eurodance doch eh von HandsUp/Dancecore (Jan Wayne, Rocco, Pulsedriver, Starsplash) und der kommerziellen Spielvariante von Hardtrance (DJ Dean, Cosmic Gate, Brooklyn Bounce) abgelöst, oder irre ich?! :gruebel:

    Ich muss sagen, dass ich durch den Track "Travel Time" von Starsplash mit elektronischer Musik so richtig angefangen habe. Dieser kitschige Track war bei mir der Türöffner für nahezu alle Facetten der elektron. Musik - von kommerziell bis underground, from smart to hard... Sogar EBM und Dark Wave haben es mir angetan. Was ich einzig schon immer gemieden habe, ist zu souliger und langsamer House. War für mich schon immer langweilig.

  • Jordan Suckley macht das bissel besser als Giuseppe. Zumindest finde ich das richtig cool. Aber eventuell liegt es auch daran, dass ich den Sound von Jordan Suckley sehr feier :D

    "Scream for more" gibt's ab sofort als gratis Download

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  • Ich finde und fand den 90er Eurodance auch immer ziemlich gut, aber ich will ihn nicht in einem klassischen Trance-Set. Dann geh' ich lieber auf eine reine 90er Party.

    Die Remixe oder sonstigen Anleihen haben die 90er Originale in meinen Ohren uach nicht besser gemacht. Giuseppes neuere Sets, die so stark darauf aufbauen, haben mich entsprechend nicht so begeistert.

    Jordan Suckleys versionen kannte ich noch nicht, finde ich aber eher ok. Kate Ryan ist für mich aber auch kein typisches Beispiel für (90er)Eurodance, sondern tatsächlich gut aus der Schnittmenge Dance/Trance.

  • Ich hab so das starke Gefühl, dass moderne Musik dieser Tage für Leute gemacht wird, die U30 oder Anfang 20 oder Teenager sind und nicht für alte Haudegen wie unsereins hier. Ich und meine Kumpels gehen seit einiger Zeit (scheinbar ist es seit Corona ein Trend) auf 90er/2000er Partys, wo der Sound von "früher" gespielt wird. Und das finden wir super. Auf irgendwelchen neumodischen Kram den wir nicht kennen zu feiern bringt's nicht. Scheinen auch die Bar- und Discotheken Betreiber erkannt zu haben. Damit holt man sich natürlich die betagten Leute ins Haus, die mit der aktuellen Generation nicht viel anfangen können.

    Jeder Sound hat für mich seine Zeit und seine Höhepunkte. Ich höre immer noch den "Hands Up" von Ende der 90er, Anfang der 2000er. Also regelmäßig, aber nicht ständig. Aber so ab 2005 wechselte ich zum Trance und seit dem hat mich kaum noch ein Track dieses Genres interessiert. Es ist halt anders geworden und das ist auch völlig okay. Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich einem neuen EDM Trend-Sound fast etwas abgewinnen kann (dank der Klangküche bekomme ich auch mit, was gerade so abgeht, Stichwort HyperTechno), letztendlich aber reicht es meistens nicht. Für mich muss sich alles was tagtäglich auf den Markt kommt mit meinen persönlichen Klassikern und jahrelang bis jahrezehntelang in die Gehörgänge und Gehirnwindungen eingebrannten Songs messen. Das ist fast ein hoffnungsloses Unterfangen.

    Der von mir hochgeschätzte EDM-Podcast #Die Klangküche hat in seiner letzten Folge über das Thema "gibt es zu viel Musik" und natürlich KI gesprochen. Da ich neben Musik auch Youtube, manchmal Filme, mittlerweile einige Podcasts höre, reicht alles was mir in den letzten knapp 30 Jahren als gut untergekommen ist, für den Rest meines Lebens aus. Ab und an kommen mal wieder ein paar neue(re) Tracks dazu, ob diese sich dann aber auf Dauer etablieren bleibt fraglich. Die ganze Hatz lohnt sich nicht mehr für mich. Ich tu lieber andere Dinge und höre einfach Musik die mir gefällt, wie gerade ASOT Folgen aus dem Jahre 2005. :cool: