Guy Gerber gehört ohne Zweifel zu den herausragensten Produzenten dieser Zeit. Bewiesen hat er dies mit unzähligen Tracks wie z.B. "Belly Dancing", "Timing" oder "The Mirror Game". Auch die Fabric 64 zeugt von seiner großen Vielseitigkeit. Aber auch früher, als er dem Progressive noch recht nahe stand, hat er allerlei feine Sachen produziert. Herausragen tut da meiner Meinung nach besonders die "Stoppage Time". Erschienen ist dieses großartige Werk im Jahr 2004 auf Bedrock. Nach und nach kamen immer weitere Remixes auf den Markt, die zum Teil ohne Probleme an die Genialität des Originals anknüpfen können. Aber bevor ich zu weit aushole, gibt es jetzt erstmal die Hörprben:
Guy Gerber "Stoppage Time"
Guy Gerber "Stoppage Time" (Dave Gardner & Saharz Haoman 17 Mix)
Guy Gerber "Stoppage Time" (Max Graham Sidechain Remix)
Guy Gerber "Stoppage Time" (Tom Mangan Mix)
Guy Gerber "Stoppage Time" (Osamu M Emagine Mix)
Guy Gerber "Stoppage Time" (Osamu M & Satoshi Fumi Remix)
Guy Gerber "Stoppage Time" (Reshuffle Remix)
Guy Gerber "Stoppage Time" (Danton Eeprom Conversion Version)
Angefangen also mit dem Original zu der "Stoppage Time". Ein Track, den man mittlerweile wohl ohne größere Gewissensbisse als großen Klassiker des Progressive bezeichnen kann. Hier kommt einfach alles gute zusammen. Eine packende Melodie, ein Aufbau, den man gerne öfters auf die Ohren kriegen will, und dazu eine Atmosphäre die einfach nur outstanding ist. Bereits sehr früh kommen diese herrlichen melodischen Elemente mit ins Spiel, wobei diese mich von Minute zu Minute immer weiter in ihren Bann ziehen. Aller spätestens ab der Hälfte hat mich dieses Monster mal wieder gekriegt. Die im späteren Verlauf zusätzlich erscheinende Nebenmelodie steigert meinen ohnehin guten Eindruck nochmal ein ganzes Stück mehr. Eigentlich ist jeder weitere Kommentar vollkommen unnütz, da ich mit meiner Beschreibung dieser Genialität eh nicht gerecht werde. Nur noch eins: Diesem Meisterwerk gebe ich natürlich ohne zu zögern eine Wertung von 6/6!
Als nächstes dann der Dave Gardner & Sahar Z Haoman 17 Mix. Dieser bildet zusammen mit dem Original das Ursprungsrelease von 2004. Dieser distanziert vom Original und beschreitet einen komplett anderen Weg. Keine Ahnung wie ich die markanten Sounds dieser Nummer beschreiben sollte, aber wenn ihr dieses Teil hört, dann wisst ihr bestimmt welche markanten Sounds ich meine. Diese markanten Sounds dürften jedenfalls einen Club schön auseinander nehmen. Die später auftretende Melodie klang in meinen Ohren anfangs ein wenig merkwürdig, gefiel mir nach einigen malen hören dann aber doch ziemlich gut. Am Original kommt dieser Remix zwar bei weitem nicht ran, aber für ordentliche 5/6 reicht es aber trotzdem noch allemal. Gutes Teil!
Der Max Graham Remix dürfte hier vielleicht deshalb für den ein oder anderen interessant sein, da der gute Max in der Tranceszene ja nun kein unbeschriebenes Blatt ist. Dieser bildet zusammen mit mit dem Tom Mangan Remix den ersten Teil der 2005 erschienenden Remixe. Wenn ihr mich fragt, dann klingt diese Nummer in jeder Hinsicht total nach Coldharbour bzw. Electronic Elements. Die melodischen Elemente dieser Nummer werden durch düstere und deepe Sounds im Hintergrund ergänzt. Ein klein wenig mag hier vielleicht die Eigenständigkeit verloren gehen, aber manchmal ist weniger halt doch mehr. Diese Coldharbour-Sounds harmonieren einfach glänzend mit dem restlichen Teil dieser Nummer. Ein wenig scheue ich mich, aber eigentlich hat dieses Teil ebenfalls ohne Probleme seine 6/6 verdient. Wie auch immer. Großartig ist dieser Remix in jedem Falle!
Nun zu meinem heimlichen Favoriten. Es handelt sich um den Osamu M Emagine Remix. Zugegeben, auch hier hält sich der Remixe in Teilen recht nah am Original, allerdings wird hier ein melodischer Wahnsinn auf allerhöchstem Niveau geboten. Zum ersten Mal habe ich dieses Teil auf Dave Seamans Master Series Part 7 gehört, wo dieses Teil extrem Stimmungsvoll das Ende der zweiten Disc einläutet. Als ich diese Nummer zum ersten Mal gehört habe, war ich in jeder Hinsicht komplett geflasht. Genauer gesagt bin ich es bis heute. Bis zum Break klingt dieses Teil zwar gut, ist jedoch noch alles andere als der Oberwahnsinn. Dann aber, sobald es ins Break geht, ist einfach alles verloren. Immer weiter steigern sich Melodie und Track, wobei gleichzeitig aber auch die Gänsehaut immer weiter zunimmt. Jeder der auch nur ansatzweise etwas mit Progressive anfangen kann, dem sei hiermit dieses großartige Monster empfohlen. Von mir gibt es die Höchstwertung mit Sternchen!
Ein kleiner Tick fehlt dem Reshuffle Remix zwar um die vorherige Version zu toppen, allerdings ist auch dieses Teil elektronische Musik in Bestform. Hinter Reshuffle stecken übrigens Guy Gerber und Niv Hadas. Sozusagen also ein in Teilen hausgemachtes Remake. Im Vergleich zu den anderen Versionen geht es hier nicht so eingängig zu, stattdessen überzeugt dieser Track durch seine deepness und hypnotische Wirkung. Durch die Playtime von etwa 13 Minuten wird dies noch zusätzlich befeuert. Wenn diese Nummer in einem düsteren Club gespielt wird, dann ist ein bewusstseinserweiternder Zustand nicht ausgeschlossen :D. Das wirklich schöne an dieser Nummer ist jedoch, dass diese Nummer sowohl zu Hause als auch im Club gleich gut funktioniert. Sehr schön kommt dieses Teil auch auf der Renaissance: The Masters Series Part 13 von Hernán Cattáneo. Keine Chance, auch hierfür muss ich wohl oder Übel die Höchstwertung auspacken.
Als letztes dann noch die Danton Eeprom Conversion Version. Diese Version höre ich ehrlich gesagt gerade zum ersten Mal. Hier werden auch wieder ganz andere, komplett eigene Pfade beschritten. Ein Stück weit klingt dieses Teil sogar funky, wobei diese Bezeichnung vielleicht aber auch wenig überzogen sein mag. Schöner Groove, schöne Effekte. Gegen Ende gewinnt dieses soulige Gerät sogar noch ein bisschen an harmonischen Sounds. Doch, kann man sich auf jedenfall ohne Probleme reinziehen. Im Vergleich zu den anderen Versionen flacht dieses Teil zwar ein bisschen ab, anhören kann man es sich aber ohne Probleme. Ich gebe ganz spontan eine Wertung von 5/6.