Track Rating
5.3 / 6
(6 Bewertungen)
  • Artist: Guy J
    Label: Sudbeat Music
    Release: 23.02.2012

    High
    Pathos (Original Mix)
    Pathos (Luis Junior Remix)

    Guy J, der hier im Forum vor allem den "Tellerrändlern" natürlich ein Begriff ist, überzeugt auch mich fast immer mit seinen Produktionen.

    High trifft jedoch nicht zu 100 % meinen Nerv. Für meinen Geschmack ein wenig zu monoton, wenn man die doch recht ordentliche Spielzeit betrachtet. Schöne atmosphärische Ansätze, doch für mich etwas zu unaufgeregt. 4/6

    Weitaus besser gefällt mir das Pathos. Der Original Mix zeigt gleich in der Anfangsphase, dass der Track in eine melodischere Kerbe schlägt. Wunderbar atmosphärische Sounds, spacig und verträumt. Zum Davonschweben. 5,5/6 :yes:

    Der Luis Junior Remix kommt etwas druckvoller und zu Beginn minimalistischer daher. Bei einer Länge von guten 10 Minuten lässt sich der Junge viel Zeit für den Aufbau, ehe sich hier auch in wunderbar atmosphärischer Manier die Melodie einschleicht. Der Abbau zieht sich jedoch auch etwas hin, sodass man mMn den Mix auch 2 Minuten kürzer hätte halten können. Ich gebe mal 4,75/6 ;)

  • High ist ganz cool, aber wie Du schon sagtest montoner und schroffer, kommt deshalb längst nicht an so sphärische Stücke wie sein Sahara ran. Anders hingegen: Pathos. Pathos ist wieder mal sowas sphärisch und trancerzeugend. Da hebe ich wieder richtig ab. Irgendwie kommt mir bei der Musik schon wieder eine Blade Runner - Asoziation hoch. ;) Warum nur ? So klingt für mich zumindest neuer innovativer Trancesound. Nein, die Ideen im Trance sind längst nicht ausgeschöpft, es müsse nur die richtigen Leute ran. Guy J ist einer davon.

    High 5/6
    Pathos 6/6

  • guy j gefällt mir meistens, aber nicht immer. hier begeistert er mich mit "pathos", ein track mit ganz viel herzblut und melancholie. der luis junior remix ist ein wenig techiger, aber er behält die tolle mello bei. nicht wirklich schlechter. 5,75/6

    high ist ebenfalls ganz cool und groovy, 5/6. der marc marzenit remix ist sogar noch ein bisschen besser, hab ihn in marzenits podcast schon gehört. leider gibts keinen link. 5,5/6.

  • Mal wieder ein herrliches Relaese von Guy J.

    "High" ist wie für den Dancefloor geschaffen, schöner geradlinieger Beat. Aufgrund der eher im Hintergrund agierenden Melodie, wirkt die Nummer schon recht monoton, ohne jedoch langweilig zu werden. 4,5/6

    "Pathos" ist dann wieder dieser gewohnt, melodiöse Progressive aus dem Hause "J". :yes:
    Die Nr kann man sowohl im Club als auch auf der heimischen Couch geniessen. 5,5/6

    Der Luis Junior Rmx ist schon recht nah am Original, lässt sich aber im Aufbau etwas mehr Zeit. 5,5/6

  • Auf den israelischen Produzenten Guy J als Qualitätslieferanten der hiesigen Tellerrandausuferungen ist in der Tat immer Verlass. Selbiges trifft übrigens auch auf das von mir sehr geschätzte Progressive-Label Sudbeat zu, welches unter Hernán Cattáneos Fittichen bisher um jegliche Anwandlung von Durchschnittlichkeit bravourös herumgeschifft ist.

    High ist dabei zwar für die repetitiven Momente der EP zuständig, muss sich in seiner bedrohlich anmutenden Monotonie deswegen jedoch noch längst nicht von einer nachhaltigen sphärischen Komponente alleingelassen fühlen. Auf dem herrlich groovend angelegten Untergrund sind es schließlich vor allen Dingen verzerrte Tonflächenfragmente, welche sich im Laufe der Zeit nicht nur zunehmend erfolgreicher das spannungsreich inszenierte Merkmal der Undurchschaubarkeit auf die hohe Stirn pappen lassen dürfen, sondern in Zusammenhang mit dem im Folgenden durch alternative Stakkato-Basstöne noch tanzbeinanregender gestalteten Drumming eine wahrhaft nahrhaft-progressive Beziehung eingehen. Die Ausdruckskraft dieses zwielichtigen, von Effektwolken umsponnenen Zusammenspiels gerät auch in weniger intensiven Phasen nicht wirklich aus den Fugen, wenngleich im Mittelteil des Tracks die fragmentierten Tonstücke überaus subtil eingesetzten Anschwellaktionen eines alternativen Tonfetzens weichen müssen, welche die nebligen Gefilde der hiesigen Atmosphäre allerdings gekonnt weiterführen, ehe im letzten Drittel dieses ohne klassische Break-Anbandlungen auskommenden Ganzen die „Melodieelemente“ vom Beginn wieder in die leicht schauderhafte Endzeitstimmung eingreifen dürfen. Trotz dieses gelungenen Schlusspunkts muss insgesamt gesehen aber auch ich dem hiesigen Stück Defizite in Sachen Abwechslungsreichtum vorwerfen, da es für meinen Geschmack im Endeffekt dann doch zu sehr seinem progressiven Credo Untertan ist und ausgehend von seinen neun Minuten Spielzeit ruhig etwas gestaucht hätte werden können. Auf mehr als solide 4,5/6 darf man hier daher nicht hoffen… :hmm:

    Deutlich interessanter wird das Originalthema anschließend im Marc Marzenit Remix behandelt (hier in voller Länge zu genießen), wofür sich die geneigte Hörerschaft insbesondere bei dem gewissen zusätzlichen, melodischen Etwas bedanken darf, welches der aufstrebende Produzent von der iberischen Halbinsel an der Oberfläche seiner Überarbeitung in ansprechender Art und Weise anzusiedeln vermag. Im Untergrund sind zwar ähnlich groovende Strukturen auszumachen, diese zeigen sich allerdings längst nicht so restriktiv veranlagt und lassen bereits nach wenigen Momenten Einwirkzeit eine spannende Mixtur aus Tonflimmern, Fragmenten eines Vocalsamples sowie schneidenden Effekteinwürfen ihren Teil zum Spannungsaufbau beitragen, ehe auch die bekannte, subtil anschwellende Tonfläche langsam aber sicher aus ihrem sicheren Hinterhalt hervorlugt und im folgenden Kurzbreak mitsamt einer herrlich trancig inspirierten Alternativmelodielinie um die Ecke geschlurft kommt. Eingebettet in sirrende Hintergrundflächen beabsichtigt selbige Tonfolge zwar nicht wirklich die Übernahme der hiesigen Melodieebene, jedoch ist es gerade dem Umstand dieses Rarmachens zu verdanken, dass ihre sporadischen Einwürfe eine derartig spezielle Aura in das progressive Schattenspiel der Trackelemente einweben können. Die Verschärfung der Kontraste zwischen perkussiver Düsternis und den schlingernden Tonstücken als Glücksbringer für die sphärische Intensität sollte jedoch keinesfalls verschwiegen werden, ist das Ganze aufgrund dessen doch in der Lage, nach dem zweiten dezent anschwellenden Kurzbreak noch eine weitere gesunde Portion ausdrucksstärker durch den Äther zu schallen. Einmal mehr fungiert die Alternativmelodielinie hierbei in ihrer äußerst hellen Instrumentierung als Hoffnungsschimmer in der sphärisch zwielichtig zu charakterisierenden Interessengemeinschaft der um Aufmerksamkeit fechtenden Begleittonstücke. Summa summarum eine überzeugende Remixarbeit, welche dem Original ganz neue Perspektiven abgewinnt und damit nicht unter hochachtungsvollen 5,5/6 mein Bewertungslabor verlassen sollte. :D

    Seinem Namen wesentlich mehr Ehre macht dann wiederum Pathos, das zweite frische Machwerk im EP-Bunde, welches nicht nur mit einer charakteristischen Guy-J-Handschrift deutlich melodieseligere Gefilde ansteuert, sondern in der Tat auch mal wieder mehr Trance in sich vereint als sämtliche Ausschussware, die ehemalige Größen der gleichnamigen Szene dieserzeit als das Gelbe vom Ei verkaufen, zusammengenommen. Das beginnt bereits beim entspannenden Intro, in dem sich sanftwellige Synthieklänge galant ausbreiten dürfen, bevor ein mit dezenten Effekttönen ausgestattetes Drumming das Zepter übernimmt und in Kooperation mit einer alsbald initiierten, wunderbar rollend auftretenden Bassline eine überaus ansprechende sowie druckvolle Basis für die kommenden Melodiewindungen zusammenstellt. Zunächst beschränkt sich diese Entwicklung zwar auf formvollendete Wellen- und Waberbewegungen, welche denen des Intros noch recht ähneln, im weiteren Verlauf gesellen sich allerdings in guter alter progressiver Manier mehr und mehr interessante Alternativmelodiefragmente hinzu – die einen in flatterhaft-verträumter Manier episodenartig verstärkt, die anderen stakkatiert im Offbeat mit einer subtilen Prise Nachhall versehen und damit die bald nicht mehr wegzudenkende Begleitung der peu à peu offensiver agierenden Tonepisoden. Im anstehenden Break gelingt schließlich die überaus charmant sowie fließend geratene Vermählung dieser beiden Melodieelemente, welche auch in Zusammenarbeit mit dem angenehm rollenden Progressive-Untergrund sowie spannenden Sinuskurven-Effekten ihre sphärischen Vorzüge immer nachdrücklicher zu entfalten imstande sind und den gemeinen Hörer schlussendlich behände dem Alltag entschweben lassen. Klischeeklippen werden dabei selbstverständlich weiträumig umfahren, vielmehr hängt dem Ganzen stets diese gewisse Note Melancholie nach, welche dem Track schlussendlich nicht nur eine besonnene Tiefe, sondern auch verdient an der Bestnote kratzende 5,75/6 beschert. :yes:

    Die glücklicherweise noch nicht vor dem Aussterben bedrohte Gattung des Luis Junior Remixes garantierte meinen Ohren bisher stets ein außergewöhnliches Hörvergnügen, so verwundert es nicht wirklich, dass der dahintersteckende spanische Produzent Luis Vaquero García auch im hiesigen Falle seinen Ruf bestätigt und das Original von Pathos in ein deutlich technoider beeinflusstes Umfeld hievt, ein Mehr an progressiver Geduld im Spannungsaufbau heraufbeschwört, seine atmosphärische Komponente in der entscheidenden Phase jedoch kaum minder intensiv zu inszenieren weiß. Letzterer Umstand führt allerdings leider dazu, dass die Distanz zum Original nicht allzu ausgeprägt erscheint und Luis Junior seine kreativen Eigenarten meines Erachtens hier nicht voll auszuschöpfen vermochte. Die erste Hälfte der Überarbeitung unterstreicht diesen Eindruck allerdings weitestgehend noch nicht, liegt die Konzentration dort doch auf einem druckvollen Untergrund, welcher mit einem monotonen Basslinefragment im Gepäck seine Kreise um einzelne Ton- und Effektassoziationen zieht und diese zunehmend verspielter auftreten lässt, bevor aus dem kühlen Untergrund alsbald eine anziehende Flächenuntermalung auszumachen ist. Auf ihrem Weg in die oberen Gestade des Tracks entlaufen dieser zwar immer wieder einzelne Melodiefragmente, mit zunehmender Dauer verbinden sich diese Toneskapaden jedoch mehr und mehr zu der aus dem Original bekannten Tonfolge, welche – nur unterbrochen von einigen passend eingesetzten Kurzbreaks – vor allen Dingen in der Umgebung des letzten Trackdrittels zu sphärisch-verträumter Hochform aufläuft, wobei die Begleitelemente stets eine gute Ecke reduzierter als bei Guy J auf den Plan treten. Abgerundet wird das Ganze schließlich von elektroid nach vorn schnellenden Synthiebasstönen, welche die Melodieebene zunächst komplett herausdrehen, im Folgenden aber doch noch einmal nach ihrer alternativen Pfeife flächig tanzen lassen. Alles in allem ein gelungener Remix, der zwar an die subtile Stahlkraft des Originals für meinen Geschmack nicht heranreichen kann, mit überdurchschnittlichen 5,25/6 aber kein Kind von Traurigkeit darstellt… ;)