N’Abend zusammen!
Schon vor wenigen Monaten verdichteten sich die Vorzeichen für ein neues Album von Dominik Eulberg, in der darauffolgenden Phase geriet diese freudige Nachricht bei mir jedoch völlig zu Unrecht in Vergessenheit, sodass ich in diesen Tagen auf einmal vor vollendete, aber euphorisierende Tatsachen gestellt wurde: Nach „Flora & Fauna“ (2004), „Heimische Gefilde“ (2007) und „Bionik“ (2007) ist mit Diorama am vergangenen Freitag das mittlerweile vierte Album des Westerwälder Naturburschen offiziell erschienen. Nachdem das vorherige bei Cocoon veröffentlicht wurde, hat sich Eulberg mit Traum Schallplatten nun wieder für das Label entschieden, welches ihm seit jeher zur Seite steht und eine mehr als geeignete Plattform für seine vor überbordender Kreativität nur so strotzende Auffassung von elektronischer Musik darstellt. Stets angereichert mit einer gehaltvollen Portion feinsinniger Melodielinien und -extrakte spinnen die elf neuen Stücke auf „Diorama“ eine zwischen Club und Wald changierende Klangwelt voller zeitlos schöner Momente, welche sich im Gegensatz zum minimalistisch-technoider beeinflussten „Bionik“ auch wieder in wunderbar atmosphärische Electronica/Ambient-Gefilde („Aeronaut“, „Täuschungs-Blume“, „Metamorphose“ oder „Wenn es Perlen regnet“) verirren. Dass es nicht immer so entrückt zugeht, dafür sorgen mitunter wesentlich druckvoller gestaltete Stücke wie der Drum&Bass-Verschnitt „Die 3 Millionen Musketiere“, das herrlich knarzend geratene „H2O“ oder die mystisch-technoide „Echomaus“. Einzelne Tracks herauszuheben ist jedoch bei solch einem überragend gelungenen Album eines Ausnahmekünstlers (Pflichtkauf, anyone!?) gar nicht meine Intention, vielmehr lade ich die gesamte TF-Userschaft herzlichst dazu ein, mal zu vergleichen, wie viel Trance im hiesigen Werk und dem, was diverse Szenegrößen auf der Zielgerade ihres Schaffens dafür halten, steckt. Zum Gesamtkonzept des Albums, das bei einem wie Eulberg natürlich keinesfalls fehlen darf, verweise ich zudem gerne auf folgende Beschreibung, die jenes, wie ich finde, sehr treffend auf den Punkt bringt:
ZitatFür „Diorama" suchte Dominik Eulberg in Kooperation mit dem NABU die elf größten Naturwunder unserer heimischen Gefilde. Denn nicht nur an den exotischen Orten der Erde gibt es fantastische Errungenschaften der Natur: Auch vor unserer eigenen Haustür existieren verblüffende Wunder, deren Existenz jedoch meist verborgen bleibt. Nur bei genauem Hinschauen und dem Bewusstsein ihrer Geheimnisse, erblicken wir eine mirakulöse Welt. Zu dieser verborgenen Welt der Wunder wurde eigens ein grafisches Diorama konzipiert, eine bekannte Welt voller unbekannter Phänomene. Zu jedem Wunder komponierte Eulberg eigens ein Stück, bei dem die Dynamik bzw. die Klänge direkten Bezug auf das Wunder nehmen. Zudem beschreibt er die elf Phänomene, schon fast traditionell, mit lehrreichem Text auf der Innenseite des Covers.
-> Höreindrücke in voller Länge:
01. Täuschungs-Blume
02. Echomaus
03. Das Neunauge
04. Teddy Tausendtod
05. Islandmuschel 400
06. Die 3 Millionen Musketiere
07. H2O
08. Der Tanz der Glühwürmchen
09. Aeronaut
10. Wenn es Perlen regnet
11. Metamorphose
-> Schnelldurchlauf: hier
Greetz,
:: der hammer ::