"Anspruch" aktueller Tranceproduktionen

  • Hey Freunde,

    mir ist aufgefallen, dass hier im Forum verstärkt der mangelnde Anspruch aktueller Tranceproduktionen kritisiert wird. Damit wir uns richtig verstehen: Ich rede nicht von HandsUp-Sounds, sondern von Tracks, die in den bekannten Clubs weltweit und auf Großevents wie der ASOT 500 die Hütte wegsprengen. Gerade diese Nummern werden von einer Minderheit im Forum oftmals als zu einfach gestrickt oder kommerziell abgestempelt. Ich frage mich wie das kommt?! Wenn man diese Clubtracks gut findet, wird einem vorgeworfen man sei nicht kritisch! Muss Trance anspruchsvoll sein und ist Trance, der bei Partys läuft, automatisch einfach gestrickt oder ist es eher unsinnig mit der Messlatte des vermeintlichen Anspruchs an Musik heranzugehen?

    Das Forum spaltet sich zu diesen Fragen derzeit wohl in drei Lager. Die erste Gruppe nörgelt und kritisiert permanent und auf verschiedenen Ebenen an diesem Umstand des mangelnden Anspruchs herum. Die zweite Gruppe weiß die aktuellen Produktionen, die auf Partys offenbar zünden, zu schätzen und der dritten Gruppe ist die Thematik offenbar einfach egal. Ich möchte insbesondere die dritte und größte Gruppe mal auffordern sich darüber Gedanken zu machen und sich zu äußern!

    Vielleicht helfen euch meine Überlegungen dabei: Es ist doch kein Geheimnis, dass sich die Musik in einem stetigen Wandel befindet. Der gute alte Millenium-Trance mit minutenlangen verspielten Breaks und langen Flächen findet heutzutage quasi nicht mehr statt. Solche Tracks gibt es nur noch selten und wenn dann eher im progressiven Bereich des Trance, der sich eher fürs heimische Wohnzimmer als für eine waschechte Party eignet. Viele trauern der guten alten Zeit nach und können kaum noch mit dem Trance aus 2011 identifizieren. Stattdessen wird leider gerne gemotzt und getreu dem Motto "Früher war alles besser" argumentiert. Einige fühlen sich einfach inzwischen in anderen Bereichen der elektronischen Musik wohler. Das kann man völlig verstehen, denn mit dem Wandel der Musik geht auch der persönliche Wandel und der des Musikgeschmacks einher. Die Ablehnung einiger User zum Trance im Jahre 2011 geht in meinen Augen inzwischen allerdings (besonders am Beispiel aktueller Partytracks) so weit, dass es mich nachdenklich stimmt und zu diesem Thread motiviert!

    Wie geht es euch?

    greetz West :gruebel:

    Einmal editiert, zuletzt von Southern (27. April 2011 um 00:45)

  • also ich sehe die trackbewertungen in der track-sektion eher aus "beobachter-sicht". ich versuche möglichst nicht nur meine persönlichen eindrücke gegenüber einem track klarzustellen, wenn ich mal was bewerte. manchmal kann es vorkommen, dass mir etwas einfach nicht gefällt, dann bringe ich das zum ausdruck, und mir ist es dann auch egal wie gut etwas produziert wurde. aber ich versuche da immernoch relativ human zu bewerten. also gut/schlecht produziert, gefällt es mir oder nicht... deswegen kann es bei einer schlechten meinung auch mal vorkommen, dass ich trotzdem bis zu 4/6 punkten vergebe, einfach, weil ich mir dann das release an sich nochmal anschaue, ob es denn eigentlich gut ist oder nicht, mich eben nur nich anspricht.... falls es dann auch noch schlecht gemacht ist, geht natürlich die bewertung rapide nach unten. aber ich glaube ich habe hier noch nie unter 3 punkten vergeben... aber auch äußerst selten mal ne 6/6 vergeben, einfach aus dem grund, dass vielleicht die a-seite sehr sehr gut ist, aber die b-seite eben das ganze wieder runterzieht... so stelle ich meine bewertungen eben zusammen. mich interessiert es herzlich wenig, ob die mucke im club zündet oder nicht. wenn es mir darum gänge, könnte ich auch wieder disco-dj werden, und charts tippen... ;)

  • Ich sehe das Problem sehr wohl darin, dass "Geht auf nem Großevent sicher steil" zu einem wichtigen, wenn nicht dem einzigen Qualitätskriterium geworden ist. Wenn ich keinen Anspruch mehr an die Musik habe und nur abgehen will, kann ich auch in die nächste Dorfdisco tuckern und um 5€ zu Guetta, Atzen und Co. feiern.

    Und was hier teilweise als Trance abgestempelt wird, ist echt der Hammer. Ich höre dieses Genre zwar kaum mehr, das gebe ich offen und ehrlich zu, aber wenn ich sehe, welche Pop- oder Bigroomhouse-Nummer hier teilweise als Trance tituliert werden, wird mir schlecht. Da hat jeder Technotrack mit einer kleinen Melodie mehr mit Trance zu tun.

    Es ist ja ansich nichts schlechtes dabei, wenn sich ein Genre weiterentwickelt, nur muss man das nicht automatisch für gut befinden. Die aktuelle Entwicklung im Trance - immer mehr Elektro-Geknarze, Vocals und billige Bigroomsounds auf der einen, ewig lange Breaks mit orchestralem Gejammer und Vogelgezwitscher auf der anderen Seite - sehe ich durchaus kritisch. Das hat mit dem Trance, den ich vor einigen Jahren kennen und lieben gelernt habe, nichts zu tun.

    2 Mal editiert, zuletzt von reisi (27. April 2011 um 01:26)

  • Ich für meinen Teil versuche dies immer recht objektiv zu beurteilen. Nach gut 10 Jahren Partyerfahrung weiß ich in etwa welche Tracks bei mir auf der Tanzfläche zünden und welche eher für Daheim sind. Meine Bewertung beeinflusst dies allerdings nicht. Ich gebe sowohl der Partybombe als auch dem Träumer für zu Hause gut und gerne eine hohe Bewertung. Der Anspruch an die Berwertung ist dabei natürlich vollkommen unterschiedlich.

    Auch freue ich mich über die Entwicklung das Trance und das dieser mehr und mehr Tanzflächentauglicher wird. Leider, und das ist das große Problem, leidet der andere Teil momentan erheblich darunter.

    Die echten Perlen für daheim fehlen momentan, daher wandern viele auch in Richtungen wie dem Progressive Trance oder dem melodischem Techno ab.

    Am schlimmsten ist dabei das Mittelding, und das ist jenes was leider momentan am meisten Produziert wird. Das heißt der zwanghafte Versuch schöne Flächen und Melodien mit knackigen Basslines und groovigen Drumming zu kombinieren. Das ist dann unser geliebter 0815-Trance, jener der hier so oft nieder gemacht wird, und das nicht immer zu Unrecht.

    Estiva z.B machen für mich mit den besten "Home-Trance" .... auf der Tanzfläche bekommt man mich damit aber nicht. Above and Beyond sind auch ein gutes Beispiel, deren Sets waren meist allesamt zu Mau für mich.

    Dagegen sind Leute wie Sander van Doorn oder Marco V z.B perfekt für den Dancefloor, deren Release laufen bei mir daheim aber kaum.

    ...

    Genug für heute! :)

  • Ich glaube weniger, dass wir die Altmodischen sind. Viel mehr ist es der Fall, dass auf den meisten Events kein DJ- Wechsel stattgefunen hat und man die immer gleichen Leute vergöttert, ganz egal welch merkwürdigen Wandel sie vollzogen haben und ob sie mittlerweile Musik like Britney Spears spielen und producen. Viele dieser Tracks sind einfach nur auf den Events zu hören, weil sie nunmal von Tiesto, Wippenberg etc stammen. Der Name zählt und mehr nicht. Flächen und Breaks sind das prägnanteste was Trance hat. Wer das nicht mag und dann noch meint, dass sowas nichts mit Party zutun hat, sollte sich lieber Gedanken machen ob er wirklich Trancefan ist oder besser in anderen Clubszenen aufgehoben ist. Es gibt auch heute noch sehr atmosphärische Trance-Tracks, doch das Problem ist, dass viele aber auch wirklich viele interessante Produzenten auf der Strecke bleiben, ganz eifnach aus dem Grund weil die Anderen schon immer oben waren und das auch immer so bleiben soll. Das finde ich z.B. konservativ ! Die Trancemusik ist noch längst nicht emotinal ausgeschöpft. Aber da Musik ein Millionengeschäft ist, hat man sich dazu entschieden dem Trance den Rücken zu kehren und daraus Elektro und Pop zu machen. Schließlich rentiert sich Elektro im Moment ganz gut. Wir sind doch immer in Deutschland aus der Clubzsene ausgegrenzt worden weil wir zuviele Emotionen in der Musik hatten. Haben wir es nötig uns so einzuschleimen und einen auf Len Faki - Kopie oder Britney zu machen ? Und was Marco, Sander und Tiesto betrifft, die nennen ihre Musik ja selbst nicht mehr so. Trance ist eine Musik mit mehr musikalischem Inhalt, die sich vom klassischen „Bum Bum“ abgehoben hat. Da zählt nicht nur das Tanzbein, sondern es ist eine Musik, die man mit allen Sinnen erlebt. Es wäre auch übertrieben zu behaupten, dass jeder Track nur kritsiert wird, wenn hier eine Hand voll User zur Zeit unheimlich viele Sachen reinstellt, die eigentlich nicht mal ( bis auf die Tatsache das die Helden mal vor 6 Jahren sowas produziert haben) die kleinensten Elemente der Musik aufweist. Ich finde nicht, dass man Tiesto, Wippenberg oder irgendwelchen Pop hier zwangsläufig gut finden muß. Außerdem ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass hier ständig alte Stücke ausgebraben werden. Warum denn wohl ? Irgendwie scheint nicht mehr Jeder so zufrieden mit der Entwicklung zu sein. Ich glaube, dass sich Manche dazu gar nicht äußern. Sie machen die Fliege oder halten sich lieber zurück.. Es kommt einem manchmal ja fast so vor, dass hier Jemand Blasphemie betreibt, wenn er etwas gegen ASOT sagt. ASOT ist ein Top-Event aber ASOT ist nicht die ganze Szene und es muß nicht alles gut sein, weil es bei ASOT läuft. Dann könnt ihr auch die Charts hören und sagen: Es hören doch alle Dieter Bohlen, dann muß das ja gut sein. Es gehört schon manchmal Mut dazu, hier den Mund aufzumachen.

    Edit: Und was ist überhaupt Millenium-Trance ? :D

  • Die Quote von guten Trance Tracks ist definitiv deutlich gesunken-unglaublich wieviele langweilige,lieblose,standartmäßige Trance Tracks in die Pipeline geworfen werden-aber es befinden sich immer noch gute Produktionen dazwischen-man muss sich halt mit der Musik gründlich beschäftigen,dann wird man immer noch mit einigen Trance Schätzen belohnt,was für mich letztendlich der Grund ist dem Trance treu zu bleiben.Die Einflüsse von anderen Genres auf den Trance finde ich gar nicht schlecht und schadet dem Genre nicht.Trance hört sich von den Sounds her heutzutage schon wesentlich ausgepfeilter und reifer an-da möchte ich nicht mit früher tauschen.Dafür fehlt den Produktionen oftmals die "Seele"-es gibt aber auch moderne Tracks die dieses Kriterium erfüllen-somit kann man meiner Meinung nicht verallgemeinernt sagen Trance ist schlecht geworden.Obwohl nichts guten Uplifting geht muss ich sagen dass dieses Trance Genre sich am schlechtesten entwickelt hat was ich schade finde. Gute Uplifting Tracks muss man echt mit der Lupe suchen.Bestes Beispiel sind Aly&Fila.Man was haben die mich mal geflasht-mittlerweile kann ich deren Sets und deren Sendung nicht mehr ertragen..eine Qual für mich sich das anzuhören.dafür gibt es aber auch genügend junge Produzenten bzw.Djs die ich sehr gut finde wie zb. Mike Shiver,Will Holland, Arty,Mat Zo unser Dennis S.,Sequentia usw.Unter dem Nachwugs befinden sich genug Talente was mich sehr optimistisch stimmt.Auch der Progressiv Trance bzw. House hat sich zu einer sehr interessanten Richtung entwickelt. Das größte Problem was ich habe ist das es nur wenige Djs gibt die man live erleben kann welche wirklich die guten Produktionen spielen. Djs wie Armin und seit einiger Zeit auch Markus Schulz usw. erreichen mich gar nicht mehr-das wurde mir spätestens auf der Asot 500 bewußt.Empfinde deren Entwicklung als extrem langweilig und lieblos.Fazit:Trance samt seiner Sub Genres ist und bleibt das beste Genre für meinen Geschmack.Die Anzahl von schlechten Trance Produktinen und langweiligen Events(meine damit Holland,Deutschland,Belgien und die Schweiz) hat nur leider zugenomen.

  • Ich schätze mich mal selber so ein, dass ich zur dritten Gruppe gehöre. Der - nennen wir ihn mal Standard-Uplifting-Trance hat sich leider seit Jahren kaum weiter entwickelt, weswegen er diesen Titel verdient. Das wurde mir ja schon vor knapp fünf Jahren zu langweilig und ich bin mehr und mehr zu Progressive gekommen, der damals ja irgendwie neu war. Bestes Beispiel ist für mich das Armada-eigene Sublabel ASOT. Da gab`s anfangs viele viele gute VÖs und ich habe sie alle noch in meinem Plattenschrank stehen, aber irgendwann begann es dann, dass alles austauschbar wurde. Selber Aufbau, andere Melodien, sonst mehr oder weniger das gleiche. Es gab kaum Künstler, die einen wiedererkennbaren Sound hatten. Neu waren damals Sounds wie von Markus Schulz, Gabriel & Dresden oder eben vor allem Leama & Moor. Da konnte man sicher sein, dass das innovative Sounds sind, die man so vorher noch nicht gehört hat. Das geht dem Uplifting-Genre völlig ab und auch nicht erst seit heute ist es mit dem Progressive so, so dass ich mich vor knapp drei Jahren auch von dem abgewandt habe.
    Weiter ging`s mit der fürchterlichen Entwicklung, dass hier und da diese grausamen Electro-Trance-Elemente in den Tracks zu finden waren. Oder andersrum: Der Einzug der Pop-Vocal-Nummern. Da könnte auch Andrea Berg draufstehen... Die erste Zeit hab ich das kurz noch mitgenommen, aber gekickt hat es mich irgendwie kaum. Dass nahezu jedes Trance-Album mit solchen Pop-Nummern gespickt ist, ist meines Erachtens ein Verdienst von Armada, die die Künstler, die sie sich einverleibt haben, gleichgeschaltet haben (da gab`s doch mal ein Interview mit Signum, der meinte, dass sein Album lange fertig wäre, Armada aber unbedingt Vocal-Nummern wollte...). Ich hab zugegebenermaßen lange kein Set von Armin, Markus oder Above & Beyond gehört, aber ich fürchte, die Unterschiede überwiegen nicht wirklich... Ab und an höre ich in Produktionen rein und da sträubt sich bei mir wirklich einiges.
    Trance hat es einfach nicht mehr geschafft, mich auch in eine solche Stimmung zu versetzen. Die ewig gleichen Breaks oder irgendwelches Gejammer... Dieses Weggehen vom Trance kam spätestens mit solchen Tracks wie "Bionik" von Dominik Eulberg oder auch "Domino" von Oxia, wo man spätestens wusste, dass Trance nicht die Melodien für sich allein gepachtet hat. Beide genannten Nummern waren weit hypnotischer, ja tranciger als das viele Nummern aus genannten Genre für mich waren. Und wie es eben so ist, fuchst man sich immer mehr in ein Genre rein und entfernt sich damit gleichermaßen vom anderen. Bei mir war das vom Uplifting zu Prog Trance, später zu Prog House, über Minimal und Techno hin zu Tech House und House. Und da bin ich im Moment, schaue aber immer gerne über den Tellerrand, nur die trancige Suppe gammelt in ihrer Schale auf dem Tisch dahin und schmeckt mir immer weniger, wobei man aber trotzdem immer mal noch ein gutes Stück Fleischeinlage erwischt, allerdings wird das immer seltener. Ab und an hab ich mich schon gefragt, ob ich diese Entwicklung vielleicht auch wieder in anderer Richtung durchmache. Warum nicht? Wir werden sehen.
    Die letzte wirklich richtig gute Tranceplatte, die mir gerade im Kopf rumspukt, ist die "Helsinki Scorchin" von Super8 und DJ Tab. Die hatte alles. Die ist zum zu Hause hören geil und noch mehr in einer großen Halle. Wenn ich jetzt immer mal eine Platte raussuche und auf die Teller packe, ist die im Durchschnitt sicher älter als fünf Jahre... Seitdem ist meines Erachtens kaum mehr revolutionäres passiert. Das braucht eine Musikrichtung aber immer wieder. Viel zu viele kleine Produzenten versuchen auf den Zug der Großen mit aufzuspringen. Das Resultat ist eben, dass vieles sehr ähnlich klingt. Wobei man aber auch sagen muss, dass ich einen Großteil meiner alten Vinyls auch nicht mehr hören würde, da dort eben auch schon vieles sehr ähnlich und gleich klingt. Ich denke, das hat jedes Genre so an sich. Und das ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum ich nicht starr in einem Genre unterwegs bin, sondern hier und da Stücke finde, die mir behagen.
    Was auch dazu beigetragen hat, ist die viel zu kleine Tranceszene. Wenn man mal auf eine gescheite Veranstaltung wollte, gingen dafür entweder gleich zwei Tage drauf, weil ich nach NL gefahren bin oder man ist selbst in einen zwei Stunden entfernten Club gefahren, inklusive wochenlanger Vorbereitung, ob der und der oder die und die mitkommen, so dass man am Schluss nicht allein dasteht. Irgendwann hat mich das aber gar nicht mehr gereizt, irgendwelche "großen" DJs anzuschauen und anzuhören, wenn ich weiß, dass DJ XY in unserem kleinen Club die Leute genauso zum Feiern und Zappeln bewegen kann. Dann gab`s halt keinen Trance mehr, sondern Techno und Minimal, der zwar auch eine Weile gebraucht hat, um mich völlig mitzunehmen, das mittlerweile aber tut. Immer wenn ich jetzt einen Trancetrack höre, frage ich mich, was ich in einem dreiminütigen Break auf der Tanzfläche eigentlich machen soll...
    Zig Stunden an An- und Abreise für eine Party auf mich zu nehmen, kommt für mich nicht in Frage, wenn ich weiß, dass ich zwanzig Minuten bis zum Harry Klein brauche, wo mir Mathias Kaden oder ein Local Hero die ganze Nacht die Bässe um die Ohren trommelt und mich in einen Trance-Zustand versetzt...
    Und so habe ich mich Schritt für Schritt vom Trance entfernt und der Trance von mir. Und daher ist meine Beteiligung im Trance-Track-Bereich auch recht gering und wenn ich mal irgendwo reinhöre, kommt halt ein bissiger Kommentar, weil`s mir einfach nicht zusagt. Und trotzdem möchte ich mich weiter am Forenleben beteiligen, weil`s einfach eine gute Community ist und es vielen so geht wie mir und sich daraus auch interessante Diskussionen entspinnen. Und ohne diese Entwicklung wäre diese durchaus sehr interessante Diskussion hier gar nicht möglich.

  • Zitat

    Original von Clear_Blue
    Der Einzug der Pop-Vocal-Nummern. Da könnte auch Andrea Berg draufstehen.[...] Dass nahezu jedes Trance-Album mit solchen Pop-Nummern gespickt ist, ist meines Erachtens ein Verdienst von Armada, die die Künstler, die sie sich einverleibt haben, gleichgeschaltet haben.[...]
    Zig Stunden an An- und Abreise für eine Party auf mich zu nehmen, kommt für mich nicht in Frage[...]
    Und trotzdem möchte ich weiter am Forenleben beteiligen, weil`s einfach eine gute Community ist und es vielen so geht wie mir und sich daraus auch interessante Diskussionen entspinnen. Und ohne diese Entwicklung wäre diese durchaus sehr interessante Diskussion hier gar nicht möglich.

    [Hervorhebungen vom Verfasser]

    Gefällt mir :D

    Mehr oder minder kann ich dem ganzen Beitrag zustimmen, auch wenn die persönliche Entwicklung und in diesem Zuge auch die bevorzugte Musik eine andere Richtung eingeschlagen hat.
    Auch wenn ich dem PVD-Fankult noch nicht vollkommen abgeschworen habe und mich zu dem ein oder anderen Berlintrip weiterhin hinreißen lasse (wobei sich das inzwischen mehr zum Berlin-Fankult gewandelt hat)

    Hinzufügen möchte ich vielleicht noch, dass es in Momenten der großen Langeweile bei mir vorkommt, dass ich ein paar Threads im Threadbereich "bearbeite", also mir den Kram anhöre. Je nach Lust und Laune gibs dann Kommentare/Bewertungen. Wenn die ersten ~fünf zufällig angeklickten Threads dann aus der Kategorie "Schrottähnliche Zustände" kommen, dann gibs eben auch vernichtene Wertungen, wobei ich mich in letzter Zeit wirklich sehr zurückgehalten habe.

    Ahja, es dürfte wohl kein Geheimnis sein, dass der "Was hört ihr gerade für Musik" Thread seit langem der bessere Tracksbereich ist in Sachen Innovation, Tellerrand etc.

    Einmal editiert, zuletzt von Skuz (27. April 2011 um 11:48)

  • Da ich mich auch zur 3. Gruppe zähle, möchte ich auch mal kurz meine Sicht der Dinge schildern. Als ich vor vielen Jahren zum ersten mal mit Trance in Berührung kam, war es für mich was völlig neues, anspruchsvolles. Eine Musik, die ich so noch nicht kannte. Pfiffige Basslines statt stupidem Offline-Geballer, Melodien, die sich direkt ins Trommelfell gefressen haben, um sie dann nur ganz schwer wieder loswerden zu können, eine Szene fernab vom Mainstream der Großraumdiskotheken. Tiesto statt Special D, Sunbeam statt Masterblaster und Oakenfold statt Bangbros. Für die meisten meiner Freunde war Trance lediglich lahmes Gedudel, doch ich habe eine Nische für mich entdeckt und war stolz ein Teil dieser Szene zu sein.

    Doch über die Jahre hat man sich menschlich verändert. Ich kann mit dem Großteil der heutigen Trancemusik nichts mehr anfangen. Es ist für mich keine Entwicklung erkennbar und viele Produktionen sind nichts anderes als Pop-Massenware oder ringerotzer Big-Room-Sound. Die Musik an sich, ist aber nur ein Teil einer komplexen Kettenreaktion, die mein derzeitiges Desinteresse an Trance erklärt. Musik ist eben immernoch ein subjektives Empfinden, weswegen ich mir nicht anmaßen würde, jemanden für diese Musik zu kritisieren. Demnach ist bei mir Fresse halten angesagt, wenn hier Tracks vorgestellt werden, die mir nicht zusagen.

    Wie schon beschrieben, ist die eigentliche Musik nur ein Teil meiner Ablehnung gegenüber Trance. Partys, die hier über den Klee gelobt werden, haben bei mir keinen, oder sogar einen extrem schlechten Eindruck hinterlassen. Trance ist zu kommerzialisierten, schickimicki Mainstream-Events verkommen. Es zählt nur noch das Event. Die Deko und der Sound sind mittlerweile wichtiger als die Musik. Alles muss sauber und blitzeblank sein und wenn ein Getränk weniger als 3 Munten kostet, ist es ein Prollgesöff. Die Leute halten lieber ihre Handys hoch anstatt zu feiern und DJ's werden per Satellitenübertragen auf Leinwände gezeigt, um sich selber zu feiern. Trance ist überbheblich und unsypathisch geworden. Aus der ehemaligen Nische ist ein Millionengeschäft geworden, was sich auch in der Qualität der Tracks und der monopolistischen Stellung Armadas wiederspiegelt. Zudem scheinen ganz viele Trancer eine Allergie gegen alkoholische Getränke zu haben und jeder, der leicht ein in der Tröte hat, ist gleich asozial, weil er die Expertendiskussion der beiden Nachwuchs-DJs unterbricht, die sich gerade über die verkorksten Übergänge von Woody van Eyden unterhalten. Nee das ist nichts mehr für mich.

    Ich fahre lieber mit der S-Bahn nach Essen in einen kleinen dreckigen Club, trinke Bier aus Flaschen, feier zu der Musik eines mir unbekannten DJs, erfreue mich an dem Anblick der vielen skurrilen Leute, um dann früh morgens schön angetrunken und glücklich in mein Bettchen zu fallen. Und wenn mich beim feiern mal ein betrunkener anrempelt oder mir jemand mit ner Tüte entgegen kommt... So what?! Es geht hier doch um den Spaß.

  • Das bisher Geschriebene kann auch ich weitestgehend unterzeichnen. Die Zeiten als die Melodien mich noch bei Gelegenheiten wie den Open Air Floors der Nature One betäubt haben liegen viele Jahre zurück. Wenn ich feiern gehe will ich tanzen, da nerven mich die minutenlangen Breaks mittlerweile genauso wie die jaulenden Stimmen der Vocalisinnen, die sich in ihrer gespielten Emotionalität fortwährend zu übertrumpfen versuchen, was mit jedem neuen Track kitschiger klingt. In kleinen Clubs hat diese Musik in der Breite noch nie funktioniert und wird sie auch nie. Selbst hinter den Plattentellern kann man problemlos beobachten, dass man mit Breaks die länger als 4 Takte gehen problemlos den Dancefloor leerfegen kann, während man mit einfacherem (ich klaue mir mal das Wort) "hypnotischem" minimal-technoid-Gestampfe bei jedem Gast rhythmische Bewegungen hervorruft. Durch die Popularisierung von Musikplattformen wie Myspace oder Soundcloud und der Digitalisierung der Releases sind während der letzten 10 Jahren schiere Massen von Amateurproduzenten auf den Markt geströmt, die sich natürlich stilistisch an den großen Vorbildern von dereinst orientieren. Dadurch ist das akustische Aufgebot, dessen Alleinstellungsmerkmal bislang aber einzigartig mitreißende Tonfolgen und rare Schätze waren, zu einem Einheitsbrei verkommen, der unsereins nicht mehr von den Socken hauen kann. Wie es scheint haben auch die großen Namen wie Armin und Tiesto das mitbekommen, dass sie sich (von dem besagten Namen mal abgesehen) musikalisch von dieser Masse kaum mehr absetzen können, ohne einen Stilbruch. Den einen verschlägt's Richtung Pop, den anderen in Richtung RnB, und unter dem Strich kassieren sie zwar noch mit Prestige, handeln sich aber von eingefleischten Szenefans den Schwarzen Peter ein.
    Ich selbst bin beim Auflegen mittlerweile beinahe komplett auf Electro, Breakbeats und Tech-House umgestiegen. Zum Warmwerden oder Ausklingen gibt's gelegentlich noch ein paar Progressive House Tracks, aber im Großen und Ganzen läuft eine Party einfach besser, wenn die Beats entweder hypnotisch sind, oder es ordentlich 'auf die Fresse' gibt. Gerade Letzteres macht auch unheimlich Spaß. Und damit kann kaum ein von der hiesigen Forenadministration geduldetes und daher im "Tracks"-Bereich vorgestelltes Release mithalten. Aus diesem Grund kommentiere ich die Threads dort lieber garnicht, als dass ich mit einem "Laaangweilig" deren möglicherweise verdiente Wertung sabotiere. Anscheinend bin ich ja nicht der Einzige, der das so hält.

  • ich persönlich bin eindeutig in gruppe 2 zu verorten. ich habe einfach lange kein set im "richtigen" trance bereich mehr gehört das mich wirklich gekickt hat. ich habe die kompletten asot streams durch, das meiste ist für mich total gleich, austauschbar, ich sehe auch keinen unterschied zwischen den einzelnen stages (oakenfold ausgenommen). das einzige was heraussticht sind die produzenten, die nur eigene tracks spielen (langweilig).

    es ist ja nicht so dass sich der trance nicht weiterentwickelt hätte, im gegenteil, es gibt ja leute wie mat zo, wie marcus schössow oder sander van doorn die einfach unglaubliche qualität bringen, aber das klingt dann eben nicht mehr nach der formel 138bpm+offbeatbass+pads+dicker breakdown. wenn ich mir dann so nen tyas anhöre, denke ich mir nur what the fuck? der produziert jetzt schon seit 5 jahren gleich klingende musik. das muss doch mal langweilig werden.

    vielleicht ist es für mich auch nur so dass ich grade eine kleine "trance-pause" habe. vor 2 jahren konnten mich ferry, armin und co. jedenfalls noch sehr gut mitnehmen.

    gleichzeitig habe ich aber auch psytrance für mich entdeckt und schätzen gelernt, vielleicht wird das auch mein "uplifting-ersatz"

  • Zitat

    Original von DaveDowning
    es ist ja nicht so dass sich der trance nicht weiterentwickelt hätte, im gegenteil, es gibt ja leute wie mat zo, wie marcus schössow oder sander van doorn die einfach unglaubliche qualität bringen, aber das klingt dann eben nicht mehr nach der formel 138bpm+offbeatbass+pads+dicker breakdown. wenn ich mir dann so nen tyas anhöre, denke ich mir nur what the fuck? der produziert jetzt schon seit 5 jahren gleich klingende musik. das muss doch mal langweilig werden.

    Das kann ich mal ganz dick und fett unterstreichen !!!
    Der Meinung bin ich auch. Bei sowas muss man einfach mal nörgeln :D

  • lol! jetzt, wo ich hier so die ganzen post's lese: hat mal jemand ins house-forum geschaut? da ist genau derselbe o-ton. es gibt nurnoch eine "elite" (hier asot, dort dusted decks), die nurnoch solchen "fidget/cheesy" (hier trance, dort elektro) laufen lassen... also irgendwas läuft hier in dtl. falsch, wenn man doch sieht wie gut solche veranstaltungen immer besucht werden, trotz dem ganzen gemeckere in den foren! :gruebel:

  • Jetzt steh doch mal einer dem Southern bei...:D

    Edit und Ergänzung zu meinem ersten Post: Ich hatte es da schon angedeutet und auch milhousinho hat es angesprochen. Ich denke, Armada ist an dem "Stillstand" (tschuldigung) nicht ganz unschuldig. Da wurden Identitäten von Künstlern und Labels geraubt, die einfach nicht mehr sind, was sie vorher waren.

  • Natürlich ist es immer das selbe, das zieht sich vom House bis Trance von Rock bis Pop ... das war vor 10 Jahren so und wird auch in 10 Jahren so sein. Was mir ein wenig auf den Zeiger geht ist die wie ich finde mindere Wertschätzung des anderen. Sei es nun der Uplifter gegenüber dem Technologen oder umgekehrt.

    Wie Jamie so schön sagte, ab und an einfach mal den Mund halten ;)

  • Zitat

    Original von mar she
    lol! jetzt, wo ich hier so die ganzen post's lese: hat mal jemand ins house-forum geschaut? da ist genau derselbe o-ton. es gibt nurnoch eine "elite" (hier asot, dort dusted decks), die nurnoch solchen "fidget/cheesy" (hier trance, dort elektro) laufen lassen... also irgendwas läuft hier in dtl. falsch, wenn man doch sieht wie gut solche veranstaltungen immer besucht werden, trotz dem ganzen gemeckere in den foren! :gruebel:

    bei house finde ich eher die brutale überrepresentation dieses afrojack-dirty-dutch-house (nennt man dass dann fidget ? kp) schlimm. ist ja zum feiern nett wenn mal so ein track kommt, aber 10 hintereinander, muss ich kotzen

  • @ dave:
    also der "afrojack-hype" ist vorbei. der macht jetzt ganz ordentliche techhouse-sets, da quietscht nichtmehr so viel wie am anfang seiner "erscheinung"... :D

    @ toe:
    stimmt, das gemeckre gibt es schon immer, egal bei welcher musik. die großen plattenfirmen und medienrepräsentanten machen trotzdem was sie wollen, und die große masse macht mit... dazu fällt mir noch ein lied ein - "allein, allein"... sind wir das??? :gruebel: :D

  • Ich bin der klassische Mitläufer. Früher vielleicht, als es noch Acid und House war, da war ich ein Sonderling. Bei Techno war ich in den Anfängen dabei, bis es dann so stark kommerziell wurde, dass ich nichts mehr mit dem Gehämmer und einem ab und zu sinnlos eingestreutem Satz anfangen konnte. Doch bei Trance, da war ich schon immer Mainstream. Ich bin "A State of Trance"-Hörer, dies ist für mich Trance. Und damit kann ich auch mit diesem "Mainstream" gut leben.

    Ich bin der melodiöse Trance-Anhänger, der auch gerne einmal einem längeren Gesang zuhört. Der die "einfache" Musik von Dash Berlin mag, der die Musikauswahl von Armin van Buuren bewundert. Und der mit Erstaunen festgestellt hat, dass er einem Martin Schulz 2 Stunden zuhören kann und da voll abgeht, obwohl dies teilweise der Musik widerspricht, die er zu Hause hört. Man kann sich einfach manchmal nicht festlegen. Denn Trance ist deshalb bei mir so oft im Ohr, da es einfach perfekt zur Stimmung passt. Man kann es im Hintergrund haben oder aber aktiv zuhören. Je nach eigener Stimmung treibt es an, es lässt einen träumen, man kann sich beruhigen. Man kann dazu schmusen, man kann kuscheln, man kann aber auch den perfekten Sex dazu haben.

    Ob die Lieder nun Anspruch haben oder nicht ist mir völlig schnuppe. Ich muss nicht der "Szene" gefallen, die Musik muss mir selbst gefallen. Denn dann kann ich mitgehen, und so wird die Musik wieder ein Teil von mir. Ob die Musik dabei Mainstream ist, ob sie sich noch als Trance behaupten kann (wobei ich stark annehme, dass ein Lied, welches bei ASOT läuft, auch mehrheitlich als Trance gelten kann), ob sie irgendwas anderes ist - es ist mir egal. Musik ist dazu da uns zu begleiten, uns zu beeinflussen, unseren Gefühlen eine Leinwand zu geben. Wie sie sich dabei nennt und ob sie auch anderen gefällt - was spielt es für eine Rolle?

    So, und nun gehe ich wieder meine Playlist von ASOT 500 Sidney anhören. Und dann die Playlist 450 von Wroclaw. Und ich werde wieder mit den Füssen wippen, innerlich lachen vor Glückseeligkeit und mich der Musik erfreuen. Ob sie nun Vocaltrance oder sonst was sein mag, zu mainstreamig oder was auch immer...

    3 Mal editiert, zuletzt von Firderis (27. April 2011 um 12:55)

  • Zitat

    mir ist aufgefallen, dass hier im Forum verstärkt der mangelnde Anspruch aktueller Tranceproduktionen kritisiert wird. Damit wir uns richtig verstehen: Ich rede nicht von HandsUp-Sounds, sondern von Tracks, die in den bekannten Clubs weltweit und auf Großevents wie der ASOT 500 die Hütte wegsprengen. Gerade diese Nummern werden von einer Minderheit im Forum oftmals als zu einfach gestrickt oder kommerziell abgestempelt. Ich frage mich wie das kommt?!

    Ich denke nicht das es eine Minderheit ist, sondern wohl relativ ausgeglichen ist. Wer bei der ASOT bei Armin und Oakenfold auf dem floor war hat gesehen, wie die Leute diesen "alten" sound lieben.
    Die Vocal tracks klingen langsam wieder ab und auch das gequietsche wird sich irgendwann nicht mehr durchsetzen können, da es irgendwann selbst euch langweilig werden wird.

    Was den Anspruch angeht. Solang man hier in jedem thread uplifting für die Einfachheit und alten sounds kritisiert werde ich die selbe Schiene bzgl. Tech Trance oder Elektro Trance & Trouse fahren.

    Denn dort hat sich seit Jahren ebenfalls nix getan.

    Zitat

    Die zweite Gruppe weiß die aktuellen Produktionen, die auf Partys offenbar zünden, zu schätzen

    Die Atzen zünden auch, genauso L3D - muss ich den Kram deshalb mögen? Jeder hat doch ein Recht auf eigene Meinung, der eine findet diese neue Musik eben langweilig und lahm, der andere kann da toll drauf ab.

    Ich persönlich habe mich noch nie von der Masse beeinflussen lassen was mir gefällt und was nicht. Als Chris Lawrence den großen Skandal hatte, habe ich ihn trotzdem auf jedem gig gefeiert, weil er einfach Hammer tech Trance spielen konnte.

    SvD und Armin habe ich gekannt, bevor sie "kommerziell" wurden, war schon auf hardstyle Events oder in house clubs auf Ibiza, allerdings gibts eben Produzenten oder allgemeine Stilmittel die ich nicht ab kann, und da ist es mir letztlich total egal ob da 5 oder 5000 zu feiern, wenns mir nicht gefällt dann gefällt es mir nicht.

    Und ja aktuell ist es eben dieser Quietsch sound, den jeder von SHM kopiert - da werde ich nie mit warm - was aber meine persönliche Meinung ist.

    Zitat

    Der gute alte Millenium-Trance mit minutenlangen verspielten Breaks und langen Flächen findet heutzutage quasi nicht mehr statt.

    Tyas, Armin, Ferry, Lange, Oakenfold, JvD, Andy Moor, Arnej spielen diesen sound immernoch und wenn selbst Leute wie SvD diese tracks ab und zu in sets einbauen - würde ich nicht sagen das der sound stirbt.

    Tiesto und Markus Schulz sind nicht die einzigen DJ´s auf der Welt, sich nur an denen zu orientieren ist falsch.

    Zitat

    Die Ablehnung einiger User zum Trance im Jahre 2011 geht in meinen Augen inzwischen allerdings (besonders am Beispiel aktueller Partytracks) so weit, dass es mich nachdenklich stimmt und zu diesem Thread motiviert!

    Ich las ja auch schon vorher hier im Forum mit und es ist seit Jahren eine sehr große Anti Stimmung im Bezug auf uplifting in diesem Forum gewesen. Die Argumente welche man gegen diesen Stil hier immer zu hören bekam war

    1. Langweilig
    2. Alte sounds
    3. Kommerz
    4. simpler Aufbau

    Die gleichen Argumente muss man nun eben auch gegen diesen Quietsch sound gelten lassen, denn sie treffen ebenfalls zu.

    Ich will nicht darüber streiten wer hier angefangen hat, sondern nur aufzeigen das euer Lager nicht besser ist als "unseres".

    Ebenfalls ist das Guetta gebashe unerträglich geworden, dabei waren sicherlich 90% der Hater nicht 1x im Leben bei einem seiner gigs anwesend.


    Zitat

    Flächen und Breaks sind das prägnanteste was Trance hat. Wer das nicht mag und dann noch meint, dass sowas nichts mit Party zutun hat, sollte sich lieber Gedanken machen ob er wirklich Trancefan ist oder besser in anderen Clubszenen aufgehoben ist

    Dem Stimme ich zu, wobei ich eben auch sagen muss und will - dass man auch im Trance Einflüsse gut reinbringen kann.

    Tiesto hat das früher so genial gemacht wie nie wieder ein DJ nach ihm, vor ihm hats Oakie praktiziert.

    Er hat den typischen Trance sound mit House, Pop oder Techno Elementen zu unglaublich tollen set´s verbunden. Diese gigs waren dann einmalige Abenteuer und genau das vermisse ich heute bei Leuten wie Schulz, Arty, W&W, Wippenberg und leider auch Tiesto.

    Du bekommst 2h den Standartbrei zuhören, den jeder spielt und das wird mir dann einfach langweilig, zumal sich das set in dieser Zeit nicht auch nur um einen Grad wandelt, so gibts keine Höhepunkte und grundsätzlich keinen Aufbau bzw. eine Variation.

    Wer auf diesen sound steht, wird jeden Abend in der Dorf Disco bedient und das schlägt mir eben sehr auf den Magen, weil ein gig eines top DJ´s für mich nicht gleichbedeutend damit ist, dass ich dort wieder nur das höre was der Opa im Club um die Ecke dudelt. (etwas überspitzt dargestellt).

  • Ich finde es recht schwer, zu dem Thema so viel zu schreiben.

    Deswegen danke ich Firderis für seinen ausführlichen Beitrag, denn dieser deckt voll und ganz mit meinem Verständnis bzw. mit meinem Anspruch an Trance-Musik. :yes:

    Als klassischen Mitläufer würde ich mich dennoch nicht bezeichnen, da ich recht breitgefächert höre und mir vieles Verschiedenes gefällt: Uplifting, Vocal-Trance, Tracks mit laaangen orchestralen Breaks, progressivere Tracks oder auch "Voll auf die 12"-Tracks - ich bin da nicht festgelegt.

    2 Mal editiert, zuletzt von micha123 (27. April 2011 um 13:28)

  • Mich enttäuschen vor allem die älteren DJs,die ihr Niveau kein Stück halten konnten wie z.B. Armin,Markus Schulz,PVD,Sean Tyas..keiner dieser vier kickt mich noch ansatzweise.Das schlimmste neben schlechtem Uplifting finde ich die "Armada-Pop-artigen Trance" Tracks..grausam aus meiner Sicht..sowas ist einfach kein Trance und schreckt zusätlich einige der Leute ab die sich mal eine Trance Party geben und ansonsten andere Genres elektr. Musik bevorzugen- habe das selber schon zig mal erleben dürfen.Vor allem Armin tut der Entwicklung von Trance einfach nicht mehr gut,im Gegenteil sogar.. und überhaupt habe ich bei den oben genannten DJs kein Verständnis für deren zumeist grottenlangweiligen,innovationslosen Playlisten was sich leider auch auf zig andere Trance Djs übertragen lässt,aber zum Glück nicht auf alle :)

  • Ich höre Trance seit Anfang 2007, bin also noch nicht wirklich lange in der Szene, konnte aber schon ein paar Veränderungen feststellen. Von der Trance-Szene habe ich Abstand genommen, aber das ist oben bereits schon ein paar erläutert worden.

    Mich reizen im Track-Bereich nur noch selten Tracks, da ich mit diesem neuen "Big-Room" Sound nicht wirklich was anfangen kann. Ich bin selten auf Events und noch seltener in Clubs, ich brauche den "Small-Room" Sound für zuhause oder zum mitnehmen. Es interessiert mich nicht ob der Funke überspringt, wenn ich einen Track auf einem Event oder in einem Club höre, was nutzt mir das, wenn ich die Tracks zu 99% woanders höre ?

    Hinzukommt der sehr hohe Anteil an Vocal-Tracks im Release-Bereich, diese sind nur selten etwas für mich.

    Wie aus dem oben Geschriebenen und meinen Threads im Tracks-Bereich vielleicht hervorgeht, ist Uplifting auch heutzutage noch meine Welt.

    Da ich meine Musik überwiegend im privaten Rahmen höre ist es mir relativ egal was irgendwelche vermeintlich elitären Ur-Trancer zur Entwicklung dieser Musikrichtung sagen, denn mir macht sie auch heutzutage noch Spaß. Ich entdecke auch im Jahr 2011 noch eine Perle nach der anderen. Tracks, die ohne Worte eine Geschichte erzählen und dich auf eine Reise mitnehmen.

    Aly & Fila, Bjorn Akesson, Angel Ace, Hoyaa, Solarstone, Yuri Kane, R.E.N.O.I.S.E., Mat Zo, Arty, Hiroyuki Oda, Airbase, Running Man, Ali Wilson ... usw.

    Nicht nur Uplifting Artists, aber meine aktuellen Lieblingsproduzenten. =)

    Und mal ein bisschen was für die Hören, so klingt (Uplifting)-Trance im Jahr 2011 für mich.

    Aly & Fila - Rising Sun (Björn Akesson Remix)

    Angel Ace - Gate 4 (Hoyaa Remix)

    Matt Bukovski - Delight (Original Mix)

    Turn & Natali Kryzhanovski - Nostalgie (Original Mix)

    :huebbel: / :huebbel:

  • Zitat

    Original von Skytune82
    Vor allem Armin tut der Entwicklung von Trance einfach nicht mehr gut,im Gegenteil sogar.. und überhaupt habe ich bei den oben genannten DJs kein Verständnis für deren zumeist grottenlangweiligen,innovationslosen Playlisten was sich leider auch auf zig andere Trance Djs übertragen lässt,aber zum Glück nicht auf alle :)


    So ein Unsinn. Er tut DEINER Entwicklung vielleicht nicht gut, er gefällt DIR vielleicht nicht mehr, DU kannst mit ihm nichts mehr anfangen und findest ihn innovationslos. Gleich aber solche Hammer loszugeben wie er würde der Entwicklung nicht gut tun finde ich lachhaft. Es gibt genug andere Trendsetter, wie man auch an der Partys und hier im Forum lesen kann, die auch andere Richtungen weiterentwickeln.

    Ich höre gerade wieder ASOT 500 Sidney. Und ich mag den Sound und die Lieder. Sie sind mir zwar grösstenteils bekannt, und doch hört es sich wieder anders an. Und gerade dies habe ich von Armin an der ASOT 500 erwartet. Man hört einen DJ ja auch deshalb gerne, da er einen eigenen Stil pflegt und man eine gewisse Grunderwartung an sein Set hat. Sonst könnte da vorne ja irgendein Kasper zappeln und einfach die CD einlegen.

    Hört doch bitte endlich auf euch als Mittelpunkt der Erde zu betrachten. Nur weil EUCH etwas nicht gefällt muss es nicht automatisch schlecht sein. So ihr nicht "mainstream" sein wollt ist dies euer Recht. Mainstream ist es aber genau deshalb, da es eben der Mehrheit gefällt. Also ist im Umkehrschluss derjenige "falsch" am Platz, der der Mehrheit nicht entspricht. Und nicht die Musik. Denn die ist glücklicherweise vielseitig genug, so dass jeder sein Nischenplätzchen hat.


    Ich mag AvB. Ich begann ihn ab etwa ASOT23 langsam zu mögen, perfekt war er für mich um die ASOT 200 rum und er legt auch heute noch gut auf. Die 450er in Wroclaw hätte ich gerne erlebt. Mir egal ob ihr es anders seht, denn seine Stilrichtung kann ja so falsch nicht sein, so viele wie ihn immer noch hören und deswegen an Partys pilgern :)

  • Im großen und ganzen kann ich Firderis nur zustimmen. Ich höre Trance in fast all seinen Variationen. Es gibt Sachen, mit denen konnte und kann ich selten was anfangen (z.B. Balearic oder Titel, wo sehr viel Gewicht auf Vocals gelegt wird). Von Upliftign habe ich momentan etwas Abstand genommen, wobei ich auch hier noch immer schhöne Sachen für mich entdecke. Momentan stehe ich wieder mehr auf den progressiven, techigen Sound des Trance. Was ich heute in einem jahr bevorzeuge, weiß ich nicht, ich lass mich einfach überraschen ;)

    Armada gegenüber stehe ich allerdings auch etwas kritisch gegenüber. Die ASOT höre ich so gut wie gar nicht mehr, weil die Playlists kaum noch variieren, und wenn neue Sachen kommen, klingen sie oft wie die Alten. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass Armada auf diesem Weg aber auch das Genre für Neueinsteiger zugänglich macht. Oft genug wird hier auch kritisiert, dass sich kaum noch einer für Trance interessiert, aber ein "massenverträglicher" Sound wird dann wiederum auch oft genug hier verpönt. Das ist in meinen Augen ein Widerspruch :gruebel: Und kommerziell haben wir wohl alle den Zugang zu unserer Musik gefunden. Bei mir ging's mit dem Rave-Sound der 90er los, bei anderen der schon angesprochene Millenium-Trance und heute ist es eben Armin van Buuren oder Tiesto.

  • Firderis: Sorry, aber deine Sicht der Dinge halte ich für etwas naiv. Warum glaubst du, pilgern Zehntausende zu AvB-Gigs? Weil die auf einmal alle Trance so toll finden? Glaubst du doch selber nicht. Nein, die pilgern da hin, weil Armins Sound/Stil poppiger, massenkompatibler geworden ist. Wie auch der vieler anderer DJs, z.B. eines Markus Schulz - was der früher geile Sets und Produktionen geliefert hat. Düster, progressiv, eben der typische Coldharbour-Sound. Und heute? Ist von dem fast nichts mehr geblieben. Und das finde ich sehr schade. Dass daran Armada/AvB nicht ganz unschuldig ist, dürfte wohl klar sein.

    Einmal editiert, zuletzt von reisi (27. April 2011 um 14:03)

  • Der Kult um Armins Person erschreckt mich sowieso, auch wenn er ein unglaublich symphatischer Mensch ist, der wirklich Freude an dem was er macht hat.

    Wir wollten bei der ASOT 500 zur orangenen Stage, zeitlich kam uns da wohl das Ende von Armins Set dazwischen, es gab aber kein Durchkommen, da bestimmt 15 - 20 Minuten lang Menschen, die nach Armins Set von der Main kamen, den Weg dorthin blockierten. :no:

  • Zitat

    Original von reisi1990
    Firderis: Sorry, aber deine Sicht der Dinge halte ich für etwas naiv. Warum glaubst du, pilgern Zehntausende zu AvB-Gigs? Weil die auf einmal alle Trance so toll finden? Glaubst du doch selber nicht. Nein, die pilgern da hin, weil Armins Sound/Stil poppiger, massenkompatibler geworden ist. Wie auch der vieler anderer DJs, z.B. eines Markus Schulz - was der früher geile Sets und Produktionen geliefert hat. Düster, progressiv, eben der typische Coldharbour-Sound. Und heute? Ist von dem fast nichts mehr geblieben. Und das finde ich sehr schade. Dass daran Armada/AvB nicht ganz unschuldig ist, dürfte wohl klar sein.


    Spielt es eine Rolle WARUM die dahin pilgern? Hauptsache sie kommen. Und nein, ich fand das Set von AvB an der ASOT500er eigentlich nicht poppig. Wie ich schrieb, von Markus Schulz war ich überrascht, aber auch eher im positiven Sinne. Er war zwar nicht so hart wie sonst, aber immer noch genug hart, so dass man seinen Spass hatte.

    Mehr enttäuscht hat mich dieses "Rumstehen" in der Masse. Bei der Musik die gespielt wurde musste man tanzen, aus meiner Sicht. Wer da die Füsse stillhalten konnte, der war am falschen Ort.


    Poppig finde ich Tiesto. Den kann ich heute nicht mehr hören. Vielleicht kommt dies auch eines Tages bei einem AvB. Aber noch hat er die gleichen Wellenlänge, wie ich sie selbst gerne hören möchte. Das Feedback war nebenbei nach Den Bosch, dass er ungewohnt "härter" war als sonst. Eigentlich müsste dies sich ja mit Deinen Erfahrungen widersprechen.

  • Stimme reisi1990 100% zu. Armin und Markus sind wesentlich massenkompatibeler geworden und machen somit mehr Umsatz. Mir und längst nicht nur mir geht die Armada Schiene ziemlich auf den Sack. Ich finde es aber auch nicht schlimm wenn jemand den Sound mag,Zudem ist nicht jeder Armada Track zwangsläufig scheisse. Ich empfinde mich auch nicht als Nabel der Welt in Sachen Trance. Da ich Trance schon sehr lange höre und es offensichtlich ist wie einige DJs freiwillig bzw. unfreiwillig auf diesen Einheitsbrei- Zug aufspringen denke ich kann man so eine Behauptung aufstellen-zudem würde dieser Thread nicht existieren wenn einige User mit der Tranceentwicklung nicht wirklich glücklich sind. Jedem seine Meinung und seinen Geschmack! Ich für meinen Teil bleibe dem Trance treu und bin froh dass ich in der Lage bin für mich noch einige interessante Tracks in unserem Genre zu finden

    Ganz aktuelles Beispiel: Markus Schulz und Jochen Miller: Rotunda..laaangweilig und auf Armada erschienen

  • Was dieses Armada-Rumgefluche immer soll ...

    Ich höre den Uplifting Sound gerne und muss mich in den seltensten Fällen bei einem der Label dort bedienen, lediglich FSOE sticht da Uplifting-mäßig etwas raus. ;)

    Scheinen Harmonic Breeze, Unearthed, Only One, Enhanced, Blue Soho, Redux, Perceptive und Alter Ego wohl vergessen zu sein. :shy:

    Einmal editiert, zuletzt von Ikarus (27. April 2011 um 15:51)

  • Ich finde, man kann es drehen und wenden, wie man will: Letztendlich wird es schwer bis unmöglich sein, eine "objektive" Bewertung des ganzen zu finden. Meiner Meinung nach resultieren auch alle Meinungen in diesem Thread hier aus persönlichen Geschmäckern bzw. Abneigungen.

    Und das ist doch auch gut, dass nicht alle das gleiche hören... ;)

  • Nehmen wir doch einfach ein Beispiel: ASOT 500, AvB-Ausschnitt.

    Man kennt die Lieder, man wiedererkennt sie vor allem, man hat ständig einen anderen Gassenhauer. Und man kann sich einfach der Musik erfreuen. Dies ist für mich Trance, melodiös, Beat dezent im Hintergrund, erkennbare Melodien und kein ständiges Gehämmer.

  • ... für ein Anspruch?

    Für mich liegt die Problematik in ganz anderen Bereichen. Davon mal abgesehen, dass nun mal jeder logischerweise einen anderen Anspruch hat und hegt. Es soll Leute geben, die möchten halt auf einem Event 500 DJs hören und sehen. Da stellt sich mir die Frage:"Alle gleichzeitig?" Das auf solchen Veranstaltungen dann natürlich nur Tracks gespielt werden, die die Meute bei Laune halten, ist doch wohl klar. Anspruch? Besteht ein gewisser Anspruch darin, Produzenten beim Auflegen ihrer Tracks zu zuhören? Das kann ich auch zuhause. Liegt der "Full Focus" denn überhaupt noch auf den Tracks? Oder geht es eher um das Dabeisein, Selbstinszenieren, dem absoluten Exzess, dem Popstar vor dem Laptop bzw. den CD-Spielern? Was ist denn wichtiger? Ein weißes Hemd? Das Tanzen zum DJ hin?

    Ganz ehrlich, wir sind selber schuld. Es liegt an uns. Ich wünschte, in der Szene würde mal etwas mehr Selbstreflexion einkehren. Für mich liegt die Problematik darin, das einfach gewisse Werte in der elektronischen und gerade in der Trance-Szene über den Jordan gegangen sind. Es ist doch heute schei...egal, was auf die Teller kommt. Man kann gerade heute als DJ und Producer den letzten Schwachsinn kredenzen, es wird immer einen geben, der es superduppi gut findet, was ihm da serviert wird. Anspruch? Man darf heute ja auch nicht mehr kritisieren, es wird einfach alles hingenommen. Wenn ich dann auch noch solche Sätze lesen muss:"Also ist im Umkehrschluss derjenige "falsch" am Platz, der der Mehrheit nicht entspricht." Sorry Firderis, da bist du auf dem absoluten Holzweg. Schon mal etwas von Individualität gehört? Denk bitte noch mal darüber nach, ob du tatsächlich willst, dass jeder der Mehrheit angehören solle. Nebenbei, Individualität ist ein Wert, den sich unsere Szene mal auf die Flagge geschrieben hat. Zum Kritisieren. War es falsch, Mark Oh auf der Mayday zu seinem "Droste" auszubuhen? Ist es von mir falsch, wenn ich zu Armin's Remix zu Faithless die Tanzfläche verlasse, weil ich es nicht hören will? Immerhin habe ich ihn nicht ausgebuht. Wird heute eigentlich noch gebuht? Darf ich in meinem einfachen Gehirn noch den Gedanken von Underground tragen? Ist es verwerflich, wenn ich lieber in den Club gehe, um mir "einen" DJ anhören zu können, um zu zuhören, sich mitnehmen zu lassen, zu tanzen, zu hören, was er mir musikalisch zu erzählen hat? Wie er über alle Genre der EDM hinweg auflegt? Was ist eigentlich aus der betitelten "DJ-Culture" von Blank & Jones geworden? 50 DJs, welche vom Sound her ähnlich klingen, die ganze Nacht. Anspruch? Hat denn ein DJ heute überhaupt noch Zeit, sein Set musikalisch entwickeln zu können? Geben es die Trance-Tracks denn überhaupt her, eine komplette Nacht durchgespielt werden zu können?

    Es wird wieder Zeit, eine "soulige" Sache aus einem Abend zu machen. Um es mal mit den Worten von Koze zu sagen. Kein abgehalftere von Namen. Kein "Hyper, Hyper". Keine Doktrin von "einem" Label. Sondern einfach nur elektronische Musik. Das wäre mein Anspruch.

    Zu welcher Gruppe ich gehöre, zu keiner.

    • Offizieller Beitrag

    Was ich mir im Zuge dieser Diskussion wünschen würde: besonders im Tracks- und im Events-Bereich könnten da mal einige User ein ganzes Stück entspannter an die Themen rangehen. Das geht besonders an die Fraktion der "ewigen Nörgler" und der "früher war alles besser"-Menschen - die Divas halt. Warum immer so verbittert? Selbstverständlich muss man nicht alles immer toll finden, was in diesen Tagen veröffentlicht wird - wahrlich nicht. Aber Kritik kann man durchaus auch sachlich formulieren. Sicher - der Trancer im allgemeinen ist ein emotionaler Mensch und drückt sich dementsprechend auch aus - was sowohl in die eine als auch in die andere Richtung ausschlagen kann. Aber manche hier im Forum scheinen da richtig einen Wettbewerb daraus zu machen, wer wohl die abfälligste Bewertung zu einer Produktion oder die kleinste negative Kleinigkeit zu einem Event postet.

    Ich hatte das vor einiger Zeit schon mal gepostet: Ich glaube, das Einige einfach Trance konsumieren wie Fastfood (was in dieser schnelllebigen, digitalen Welt nicht verwundert) und sich viel zu selten die Zeit nehmen, nach Perlen zu suchen, um diese zu geniesen.


    greetinx,
    Teh'leth

  • Zitat

    Original von starchaser078
    Davon mal abgesehen, dass nun mal jeder logischerweise einen anderen Anspruch hat und hegt.


    Dies ist die Grundaussage meines Postings. Und auch die Antwort auf die Aussage Skytune82s, dass angeblich AvB der Entwicklung nicht gut tun.


    Zitat

    Es soll Leute geben, die möchten halt auf einem Event 500 DJs hören und sehen. Da stellt sich mir die Frage:"Alle gleichzeitig?" Das auf solchen Veranstaltungen dann natürlich nur Tracks gespielt werden, die die Meute bei Laune halten, ist doch wohl klar. Anspruch? Besteht ein gewisser Anspruch darin, Produzenten beim Auflegen ihrer Tracks zu zuhören? Das kann ich auch zuhause. Liegt der "Full Focus" denn überhaupt noch auf den Tracks? Oder geht es eher um das Dabeisein, Selbstinszenieren, dem absoluten Exzess, dem Popstar vor dem Laptop bzw. den CD-Spielern? Was ist denn wichtiger? Ein weißes Hemd? Das Tanzen zum DJ hin?


    Über die 500 DJs müssen wir uns nicht unterhalten, deren Sinn kann ich auch nicht entnehmen. Ich frage mich allerdings warum ihr an eine Party geht, so nicht um zu festen. Mir ist es eigentlich egal was der DJ da vorne auflegt, solange es meinem Erwartetem entspricht. Ich gehe auch nicht ins Theater und in ein Drama, um dann eine Komödie zu bekommen.

    Ich verstehe euch wirklich nicht. Es gibt mehr als genug Nischen-DJs, vermutlich sogar gleich bei euch um die Ecke. Offensichtlich entsprechen die derzeitigen Mainstream-DJs nicht euren Wünschen, dann hört sie nicht und damit hat es sich. Was spielt es für eine Rolle? Nehmt doch denen nicht die Freude, welche an der Musik Gefallen finden. Ihr habt sicher auch irgendwo eure Möglichkeit, euch auszutoben. Ich kann mit Justin Biber auch nichts anfangen, doch deshalb stürme ich nun nicht die Foren und mache meinem Unmut Luft.


    Zitat

    Ganz ehrlich, wir sind selber schuld. Es liegt an uns. Ich wünschte, in der Szene würde mal etwas mehr Selbstreflexion einkehren.


    Ja, richtig, ihr seid selber schuld. Denn entweder seid ihr in der falschen Szene oder aber ihr habt bewusst die Contrarolle gewählt. Es gibt mehr als genug Szenen in Bewegungen, zu welchen man sich zugehörig fühlen kann. Es gibt vermutlich auch nicht DIE Tranceszene, sondern eben viele verschiedene. Und ihr gehört offensichtlich nicht zu denen, die dem Mainstream angehören. Na und? Muss man der angehören? Und muss man denen die Musik garstig machen, denen diese Musik gefällt? Ich verstehe euch wirklich nicht.

    Zitat

    Für mich liegt die Problematik darin, das einfach gewisse Werte in der elektronischen und gerade in der Trance-Szene über den Jordan gegangen sind. Es ist doch heute schei...egal, was auf die Teller kommt. Man kann gerade heute als DJ und Producer den letzten Schwachsinn kredenzen, es wird immer einen geben, der es superduppi gut findet, was ihm da serviert wird.


    Für mich liegt das Problem eher darin, dass ihr vorschreiben wollt was zu gefallen hat und was nicht. Irgendjemand gefällt also die Nummer? Und jetzt? Dies ist doch Sinn der Nummer, und sei es nur der Schreiber, der die Nummer produziert hat, hat seine Freude daran. Darum gibt es ja Musik...und selbst so es in euren Ohren der grösste Schachsinn ist, falls es nur irgendjemand da draussen gefällt hat die Musik jemanden erreicht und ihre Daseinsberechtigung.


    Zitat

    Anspruch? Man darf heute ja auch nicht mehr kritisieren, es wird einfach alles hingenommen.


    Dafür, dass man nicht kritisieren darf, macht ihr es aber ganz schön oft *knufft starchaser*

    Zitat

    Wenn ich dann auch noch solche Sätze lesen muss:"Also ist im Umkehrschluss derjenige "falsch" am Platz, der der Mehrheit nicht entspricht." Sorry Firderis, da bist du auf dem absoluten Holzweg. Schon mal etwas von Individualität gehört? Denk bitte noch mal darüber nach, ob du tatsächlich willst, dass jeder der Mehrheit angehören solle.


    Hast Du mein Posting überhaupt richtig gelesen? Ich schrieb nichts anderes. Man muss nicht dem Mainstream angehören, ich sagte ja, jeder findet da draussen seine Nische. Man soll nur nicht den Mainstream verfluchen, so man selbst ihm nicht angehört, denn offensichtlich hat die Mehrheit eine andere Meinung.


    So, genug Klarstellungen. Eigentlich unterhalten wir uns über Nichtigkeiten, und sind gleicher Meinung. Jeder hat das Recht seine Musik zu hören. Er sollte aber nicht über die Musik anderer urteilen, nur weil sie einem selbst nicht gefällt.

  • Sei doch nicht so ang'rührt. Niemand macht dir die Musik garstig. Wir üben lediglich Kritik an ihr. Das wird ja wohl noch erlaubt sein.

    Zu der "Mainstream"-Sache: Jahrelang haben sich die Anhänger des Genres (auch ich!) aufgeregt, dass Leute außerhalb der Szene "Trance" mit Mainstreamkommerzmüll in Verbindung gebracht haben - und nun entwickelt sich Trance in - wenn nicht genau diese, aber in eine ähnliche Richtung und wird auch noch groß gefeiert? Erklärt mir das mal jemand?

    Einmal editiert, zuletzt von reisi (27. April 2011 um 21:00)