Exoplanet "Even impermanence is transient"

Track Rating
6.0 / 6
(2 Bewertungen)
  • N'Abend zusammen!

    Oscar Thomas van der Knaap - wer immer noch denkt, dass hinter diesem unscheinbaren Namen aus unserem calvinistischen Nachbarland nicht mehr Substanz steckt als in einer Tüte Vla, sollte den Niederländer unbedingt einmal unter seinem Pseudonym Exoplanet erfahren, mit dem er seit einigen Jahren in für meinen Geschmack hervorragender Manier die Vermählung der Attribute "deep" und "progressiv" voranzutreiben weiß. Etliche EPs, auf denen die Tracks stets um die Trophäre für das Stück mit der ertragreichsten Tiefenentspannung wetteifern, haben in diesem Zusammenhang im Dunstkreis der für alle Progressive-Sympathisanten nicht minder zu empfehlenden Labels Proton Music bzw. Proton Particles das Licht der Welt erblickt, mit Nothing Divides Us Here wagt sich der aus Groningen stammende Produzent nun jedoch erstmals an eine Trackzusammenstellung in Albumlänge. Prall gefüllt mit der sphärischen Stahlkraft feinsinnig ausgearbeiteter Melodielinien, psychedelischer Klangfetzen und düsterer Bassfiguren sind auch die darauf enthaltenen zehn neuen Stücke erneut mit dem Potenzial ausgestattet, die geneigte Hörerschaft mitzunehmen auf einen alles andere als gesundheitsgefährdenden Trip voller surrealer Klangbilder. Es gehört sich zwar normalerweise nicht, nur einen Track des Albums herauszupicken und in den folgenden Fokus dieses Threads zu verfrachten, aber ich pfeife heute einfach mal auf die üblichen Konventionen... :p

    ...und schubse einfach mal das in meinen Ohren hochkarätigste der zehn Stück namens Even Impermanence Is Transient galant auf die große Bühne. Als Ausgangspunkt dient hierbei ein kurzes Intro, in welchem bereits die ersten spannenden Fragmente der hiesigen Melodieebene in die Runde geworfen werden, ehe langsam aber sicher eine entspannte Kickdrum die Rhythmusmaschine anwirft und sogleich mit wunderbar zurückgelehnt agierenden Hintergrundflächen subtiler Natur aufwarten kann. Ebenfalls mit von der Partie ist ein dezent drückendes Bassline-Stakkato, welches sich irgendwo zwischen Offbeat-Manier und Trampolincharakter einreiht und alsbald als Kontrast der fragil wirkenden Klanggebilde nicht mehr aus dem Track wegzudenken ist, während sich parallel dazu die sphärische Dichte mittels interessanter Vocalsamples, mit Liebe fürs Detail arrangierter Klickereffekte, alternativen Deephouse-Flächenanleihen und der immer wieder engelsgleich melancholisch an- und abschwellenden Melodielinien vom Beginn zunehmend mächtiger ins Zeug legt. Doch damit längst nicht genug, die progressive Trackentwicklung fördert in der folgenden Phase bereits das nächste überaus unaufdringlich tänzelnde Tonfolgenfragment hervor, welches die von den bisherigen Elementen initiierte, erhabene Traumfahrt in erfolgreicher Art und Weise weiterführt, da das Ganze den einzelnen Melodiezutaten auch immer mal wieder verdiente Verschnaufpausen gönnt, in denen die übrigen sich dezent in den Vordergrund schleichen können. Durchzogen von Kurzbreaks entpuppt sich im Mittelteil des Stück schließlich ein solches als bestens präparierter Helfershelfer der sphärischen Ebene, welche nach einem kurzzeitigen Flächenbad im Anschluss zusammen mit den Drumming schließlich noch eine weitere Melodielinie geschenkt bekommt. Selbige zeigt sich in ihren Synthieklangfarben zwar besonders verspielt, ist jedoch insbesondere durch ihre vielfältigen Melancholiewanderungen im weiteren Verlauf imstande, in Kooperation mit den peu à peu nachrückenden, bekannten Elementen und Effekten die sphärische Intensität des Ganzen in herrlich progressiver Manier in ungeahnte Hören zu verschieben. Entspannung durch Reduktion heißt es dann im Folgenden wieder, wenn dem mäandernden Tonfolgenfragment aus dem ersten Drittel eine kleine Solofahrt gegönnt wird, ehe eine letzte dezente Intensitätssteigerung mit Hilfe der verspielten Melodielinie inszeniert wird. So ist meinen 5,75/6 bereits vor dem anstehenden und in einem gelungenen Outro endenden Rückbau so euphorisch und entspannt zugleich zumute, dass sie nicht länger mit ihrer Bewertung hinter dem Berg halten können und wollen. ;)


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • habe mir das Album direkt gekauft als es rauskam, was für großartige Tracks, wobei mich The Periphery Of Unity immer noch am meisten kickt, finde die Spielerei mit der Vocal so geil...

    Für mich bis jetzt das Album des Jahres und 6/6 ist noch untertrieben :D