Präsidentschaftswahlen in den USA

  • Wenn es einer weiß, dann Nate Silver: Klick

    Dessen Blog hat während des Wahlkampfes Kultstatus erreicht - unter anderem deshalb, weil seine Prognosen bislang genauer waren als die Umfrageergebnisse von CNN oder Gallup. Deshalb: Obamas Sieg kann als sicher betrachtet werden, sofern nicht noch irgendwelche unvorhergesehenen "Störvariablen" auftreten.

  • momentan sieht es ganz ordentlich aus.

    34 zu 102 Wahlmännerstimmen, aber kommt noch viel aus dem zentralem Raum. Das macht Kalifornien hoffentlich wieder wett :D

    edit: 49 zu 174...

    Einmal editiert, zuletzt von Maeijgo (5. November 2008 um 03:13)

  • So sehr ich hier auch jubeltrunken durch die Gegend springen will: Kommen wir mal wieder runter und werden realistischer. Versprechen kann man viel, die Umsetzung ist das Entscheidene. Wie jeder Präsident wird auch er die Interessen Amerikas vertreten und ich denke mal härter als andere das an seiner Stelle getan hätten. Ich hoffe er kann die Erwartungen, welche er geweckt hat, besonders in Bezug auf Außen- und Klimapolitik erfüllen. Wenn er es dann noch schaffen sollte sich durch die Rezession zu hangeln, dann hat der Mann ne echte Chance, aber wie das sooft ist, wird er wohl nur eins von beiden wirklich erfüllen können...
    Und das letzte was man jetzt gebrauchen kann ist eine Assassination. Da setz ich meinen Glauben aber in den Secret Service und den bereits vollzogenen Wertewandel in den Staaten: Rassismus ist zwar noch vorhanden, spielt aber keine so dominante Rolle mehr.

  • Zitat

    Original von Skuz
    Ron Paul...ebenfalls ein uralter Sack, wie Mccain, und wer will bitte, dass sich die USA außenpolitisch isoliert? Das kann kein denkender Mensch wollen...

    Langfristig werden sich die USA von der Rolle als "Weltpolizist" verabschieden, weil der amerikanischen Steuerzahler irgendwann nach dem Nutzen fragen wird oder der Staat pleite ist. Ich gehöre nicht zu den Leuten die einen sofortigen Abzug aus Afghanistan und dem Irak fordern. Wenn man etwas anfängt, dann muss man es auch geordnet zu Ende bringen. Da unterscheide ich mich deutlich von vielen Obama-Fans und den deutschen Linken. Allerdings wird in beiden Ländern bestimmt keine Demokratie nach westlichem Muster entstehen. Im besten Falle wird es im Irak ein autoritäres Regime geben oder im schlechteren Fall einen ein Islamistisches. Was es zu verhindern gilt ist aber ein Bürgerkrieg. In Afghanistan wird der Westen geauso wenig Erfolg haben, wie die Sowjets in den Achzigern; dort herrschen die Feudalherren; ob uns das gefällt oder nicht.

    Die große militärische Präsenz in Europa wird auf Dauer auch nicht zu halten sein; militärisch macht sie für die Amerikaner keinen Sinn mehr. Franzosen und Briten werden damit keine Probleme haben. Für uns Deutsche wird das natürlich eine große Umstellung sein. Die niedrigen Wehretats der Vergangenheit werden nicht durchzuhalten sein. Es ist aber auch naiv zu glauben, dass eine so große Wirtschaftsmacht wie Deutschland ohne glaubhafte Abschreckung auskommt. In einer Welt in der Staaten wie der Iran nach Atomwaffen strebt, Russland immer noch tausende Nuklearsprengköpfe besitzt und es ein politisch instabiles Pakistan mit Atomwaffen gibt, darf sich Deutschland nicht erpressbar machen.

    Die Außenpolitik der Zukunft muss durch Kooperation, aber nicht durch Annektion und Intervention bestimmt sein. Innenpolitische Probleme in anderen Ländern können nicht von außen gelöst werden. Da ist jedes Volk für sich selbst verantwortlich.

    2 Mal editiert, zuletzt von DoubleUS (5. November 2008 um 11:58)

  • Meine Bemerkung zielte nicht auf die Sicherheits- und Militärpolitik ab, sondern auf Topics alla Umwelt- und Klimaschutz und Energiepolitik. Da wird ohne die USA auch in naher Zukunfts nichts zu reißen sein, denn eine Reihe von Staaten würde dann die Frage stellen: Wieso sollten wir mitmachen, wenn selbst ein so mächtiger Staat wie die USA nicht mitmachen (Olsens Gruppentheorie).

  • Zitat

    Original von Skuz
    Meine Bemerkung zielte nicht auf die Sicherheits- und Militärpolitik ab, sondern auf Topics alla Umwelt- und Klimaschutz und Energiepolitik. Da wird ohne die USA auch in naher Zukunfts nichts zu reißen sein, denn eine Reihe von Staaten würde dann die Frage stellen: Wieso sollten wir mitmachen, wenn selbst ein so mächtiger Staat wie die USA nicht mitmachen (Olsens Gruppentheorie).

    Selbst wenn die USA in Zukunft zum Musterknaben im Bezug auf Ressourcenverbrauch werden sollte, wird sich nicht viel ändern. Andere Staaten folgen vielleicht temporär, aber bestimmt nicht auf Dauer. Wenn der Umweltschutz zu teuer wird, wird man sich von allen Sparmaßnahmen wieder verabschieden, da Menschen nun einmal kurzfristig Denken; dass liegt in ihrer Natur. Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, in dem all das Öl, Gas und die Kohle als CO2 in der Atmosphäre "deponiert" sein wird. Die Frage ist nur wann.

    Das ganze mag zynisch klingen, aber die Welt ist so wie sie ist.

  • Schön durchgemacht, war anstrengend, aber hat sich gelohnt. Als um 5 Uhr dann Obama endlich zum Präsidenten "ernannt" wurde, gab's erstmal ne Runde Schnaps. :D


    Zitat

    Original von DoubleUS
    Wenn der Umweltschutz zu teuer wird...


    Umweltschutz wird in Zukunft eben nicht teurer, sondern sich auch aus wirtschaftlicher Sicht rechnen (tut er jetzt schon).

  • In punkto US Außenpolitik stimme ich Double US zu, die Amerikaner werden es sich (wie so vieles anderes) in Zukunkft nicht mehr leisten können ihre Streitkräfte in der ganzen Welt zu verteilen.
    Ihre eigenen wirtschaftlichen Probleme sind so groß, dass wir Deutschen nur Mühe haben die Auswirkungen auf unsere Wirtschaft abzudämpfen.
    Ich sehe keinen Grund Obama zu feiern, schließlich muss er die Interessen der USA vertreten und nicht unsere. Was auf uns zukommt wird man sehen.

  • Wichtig ist doch, dass Obama erstmal für einen Wechsel steht. Mc Cain hätte mit seiner Politik an Bush angeknüpft. - Das ist einer der vielfältigen Gründe, warum es mit "Präsident Mc Cain" nicht geklappt hat. Mit der "radikalen" S. Palin und Schmutzkampagnen hatte er in den US-Kriesenzeiten gegen "Yes we can"-Obama einfach keine Chance!

    Was Obama nun wirklich verändern wird, bleibt selbstverständlich abzuwarten. Aber die Menschen haben durch ihn mehr Hoffnung, dass sich etwas ändert. Die USA hatten lange genug einen kriegerischen Präsidenten. Ich freue mich für die USA und Obama!

    greetz West :D

  • Realität hin, Realität her, Obama kann sehr viel erzählen und muss nun auch dementsprechend handeln.
    Aber manchmal geht es auch einfach nur um die Symbolik: Obama ist ein Symbol für einen "Neuanfang" und vor allem für den Bruch mit den Werten und dem Verhalten der erzkonservativen militärisch ausgerichteten Republikaner.
    "Sympathisch" wurde mir Mc Cain durch seine Aussagen nach der verlorenen Wahl. Man kann nur sagen: ein guter Verlierer.

    Einmal editiert, zuletzt von e-music (5. November 2008 um 21:43)

  • Ich freue mich natürlich auch, aber es gibt da auch ein Problem.

    Ich denke aus dem Grund, dass Obama für "den Wechsel" steht und außerdem in Europa auch eine klare Mehrheit findet, ist er zu mehr Dingen legitimiert als nun zB John mc Cain.
    Soll nicht heißen das er mehr Rechte hat, sondern das die Bürger seine Politik oder ganz bestimmte Aspekte vllt. nicht ganz so kritisch sehen oder verurteilen, als würde mccain es tun, weil es nunmal obama ist.

    ich bin gespannt, aber ich denke die Welt wurde vor dem größeren Übel bewahrt.

    Einmal editiert, zuletzt von Maeijgo (6. November 2008 um 01:29)

  • Es ist das Positive, dass die Bevölkerung in den Staaten es begriffen hat, dass es so nicht weitergehen kann.
    Es mussten aber auch erst schmerzhafte Erfahrungen wie die Immobilienkrise und die Irak- Toten her. 2004 hat Bush seinem Volk noch Angst gemacht und den Anti- Terror- Beschützer gespielt, um zu gewinnen. Mc Cain hatte von Anfang an keine Chance, weil sein republikanischer Parteifreund einfach zu viele Fehler gemacht hatte.

  • Hey,

    ich freue mich sehr über den Wahlsieg von Obama und bin froh solch ein geschichtliches Ereigniss mit erleben zu dürfen.
    Nun bin ich gespannt auf die Zukunft von Amerika und der ganzen Welt wie sich dieses Ereigniss auf die gesamte Befölkerung auswirken wird evt bleibt alles so wie es ist oder es wird ein Stück weit besser. Diese Veränderung (falls es eine geben wird) wird bestimmt erst in ein bis zwei Jahren eintreten aber wir haben ja Zeit.
    Ich bin trozdem guter dinge :D

  • Ich finde, es ging indirekt in diesem Wahlkampf eher um das Duell Obama gegen Sarah Palin.

    McCain ist schon ein sehr alter Mann, wer weiß, wie lange er die Wahl überlebt hätte, wenn er Präsident geworden wäre. Nach seinem Ableben hätte Frau Palin dann die Macht übernommen und - sorry - die Frau hat einen leichten Knacks in der Birne.

    Sie ist strickt gegen gleichgeschlechtliche Ehen, glaubt, dass Dinosaurier und Menschen vor einigen tausend Jahren gleichzeitig die Erde bevölkerten.

    Sie denkt, dass Amerika dank Gott reich mit Rohstoffen ist und man diese ausbeuten muss.

    Jagd auf wilde Tiere in Alaska per Flugzeug hat sie wieder erlaubt und sie will, dass Eisbären von der roten Liste der gefährdeten Tierarten gestrichen werden, da sie ja ansonsten die ganzen Ölfelder und so in Alaska nicht ausbeuten kann.

    Sie glaubt nicht, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wurde.

    Sie ist gegen Sex vor der Ehe, hat gleichzeitig eine schwangere minderjährige Tochter.

    Als Außenministerin wäre sie auch sehr geeignet, hat sie doch letztens tatsächlich behauptet, Afrika sei ein Land (das hat mich wirklich extrem schockiert...)

    Insofern, egal, was Obama macht: Schlimmer als Palin gehts nimmer! :D

  • Wenn ich das so lese, kann man ja nur froh sein, dass es bisher keine Bush/Palin Regierung gab. :autsch:

    Obamas Sieg freut mich auch sehr. Leicht wird es für ihn nicht. Innenpolitisch sind die USA angeschlagen, die Finanzkrise hat nun noch den Rest gegeben. Das internationale Ansehen ist ruiniert und die Erwartungen an den neuen Präsidenten sehr hoch. Hinzu kommt noch der geschichtlich erste schwarze Präsident, was wahrscheinlich nochmal ein paar Kritiker mehr bringt. Ich hoffe dass Obama in der Lage ist mit diesen Bürden umzugehen. Selbst wenn er nicht alle Erwartungen 100%ig erfüllt, wird er dem Land mehr Nutzen bringen als sein Vorgänger.

    Bleibt zu wünschen, dass er mindestens eine Wahlperiode an der Spitze bleibt, denn eine Regierung, die sich gegen Krieg ausspricht hatte es in den USA noch nie leicht :upset:

  • uff, Obama wird tatsächlich neuer US-Präsident!? hab das wohl in den Medien der letzten Tage gar nicht so richtig mitbekommen :D

    man kann ihm für sein Vorhaben wirklich nur Erfolg und Durchhaltevermögen wünschen; The Onion schrieb bissig dazu, dass Obama den miesesten Job der Welt bekommt; und viele reden auch davon, dass nun durch Obama's Wahlkampfsieg endültig mit dem Untergang der Rassentrennung zu rechnen ist - gleichzeitig muss nun ein Schwarzer den ganzen Dreck wegräumen, den ein Weißer hinterlassen hat! :D