Manuel Sofia "An endless forest"

Track Rating
5.0 / 6
(2 Bewertungen)
  • N’Abend zusammen!

    Obwohl erst im Sommer letzten Jahres ins Leben gerufen hat sich das von Hérnan Cattáneo, seines Zeichens bekanntestes Aushängeschild Argentiniens für progressive elektronische Musik, kuratierte Label Sudbeat mittlerweile zu einer festen Größe innerhalb der Szene gemausert. Davon kann auch die neueste Veröffentlichung, welche seit dem heutigen Tage über den digitalen Ladentisch gehen darf, wieder einmal ein packendes Lied singen, zeigt sich auf An Endless Forest der ebenfalls argentinische Produzent Manuel Sofia (auch bekannt unter seinem Pseudonym „MOS“) doch von seiner besten sowie melodieseligsten Seite. Besitzern der letzten Ausgabe der Mix-CD-Reihe Masters Series, welche vom Labelgründer selbst zusammengestellt wurde, dürfte der Track zudem nicht mehr ganz unbekannt vorkommen, die hinzugestoßene Überarbeitung von niemand Geringerem als Robert Babicz dagegen zeigt sich als ganz frischer Studioabsolvent des Kölner Produzenten mit polnischen Wurzeln. :yes:

    Der Original Mix macht dabei von Beginn an keinen Hehl aus seiner Vorliebe für sphärische Schmeicheleinheiten, sodass bereits nach wenigen Sekunden Kickdrum-Einführung die ersten subtil agierenden Melodieanleihen im äußersten Hintergrund zusammentreffen und sich im Anschluss in einer wellenartigen Fortbewegungsform aus dieser Nische herausbewegen und alsbald in Kooperation mit dezent tänzelnden Begleittönen die irgendwo im Grenzbereich zwischen mystischen und wärmenden Gefilden anzusiedelnde Atmosphäre verdichten. Letzteres war auch der Plan des Drummings, welches sich währenddessen zu einem ansehnlich groovenden Unterstützer erweitert hat und im Anschluss an ein schon recht bald anstehendes Kurzbreak mitsamt angenehm dezenter Anschwellaktion mit einer den Druck im Untergrund erhöhenden Bassline verstärkt, auf welcher sich auch die nun zunehmend tranciger gestaltete Melodieebene mehr als wohlzufühlen scheint. In dieser Formation mag das Stück zwar für einige Momente den Eindruck eines plätschernden Ganzen erwecken, hat aber bereits hinter der nächsten Biegung die passende Lösung parat, indem eine wunderbar verträumt gehaltene Synthietonfolge auf die Bühne gelockt wird und von nun an mit ihrer herbstlich-melancholischen Stimmungslage die sphärische Komponente des Tracks wieder ins Rampenlicht rückt. Dies funktioniert auch in einem weiteren Kurzbreak vorzüglich, während im Untergrund allerhand Effektwolken, Melodiefragmente und Basslinewände vorbeiziehen und bei der anschließenden Rückkehr des Drummings der Bassline noch eine gute Portion mehr Groove mit auf den Weg geben, welche im weiteren Verlauf besonders gut bei einem zwischenzeitlichen Sololauf zur Geltung kommt. Im Hintergrund lassen sich die Melodiewellen dennoch in keinem Augenblick ausmerzen, sodass ein weiteres Kurzbreak sein Hauptaugenmerk wieder auf die verträumte Synthietonfolge legen darf, welche zusammen mit flirrenden Begleittönen zwar noch eine dezente Anschwellaktion anvisiert, die Rolle des hiesigen Zugpferds im letzten Drittel jedoch erneut der herrlich groovenden Bassline zuspielt und ihren eigenen Abgang heimlich und leise mit Hilfe schwebender Fragmente vollführt. Die imho überzeugenden 5,5/6 tangiert diese Entwicklung jedoch nur noch peripher. ;)

    Der Robert Babicz Remix zeigt sich zwar ebenfalls in progressiven Gefilden beheimatet, ist jedoch in der Lage, dem Originalthema in ein noch etwas entspannter wirkendes Ambiente zu verhelfen, welches für meinen Geschmack trotz einer Laufzeit von knapp 10½ Minuten um fast jegliche Längen einen Bogen macht. Anfangs dominiert dabei zwar noch eine spannende Bassline, welche in monoton-stakkatierter Instrumentierung nicht nur als Antreiber des Tracks fungiert, sondern auch eine gewisse Dosis Groove inhaliert zu haben scheint, das Geschehen, erhöht sich im weiteren Verlauf jedoch die Schlagzahl der begleitenden Effekthaschereien, machen sich im Hintergrund schon die ersten Ableger der Melodieebene auf den Weg nach vorn. Selbige entpuppen sich in diesem Zusammenhang zunehmend deutlicher als wabernde Alternativtöne, welchen besonders die Annäherungsversuche der Bassline äußerst gelegen kommen, sodass sich im Folgenden eine druckvolle Symbiose der beiden Elemente entwickelt, in der die Tonfolge auch vor stetigen Intensitätsveränderungen nicht Halt macht. In einem anstehenden Break gesellt sich dann sogar noch eine weitere wabernde Melodiefolge mitsamt sporadischen Tonspritzern zur sphärischen Unterstützung des Ganzen hinzu, welche nach einer kleinen Anschwellaktion jedoch leider den Übergang in die anstehende drumming-unterstützte Phase verpasst. Die Melodiewellen vom Beginn blasen in dieser Situation allerdings nicht allzu lang Trübsal, steht hinter der nächsten Trackecke doch die wunderbar melancholische Originalmelodie zur Abholung bereit, durch welche der Remix nun auch in sphärischer Hinsicht endlich unverkennbar zulegen kann. Die melodische Gestaltung schwankt hierbei zwischen Phasen, in denen die melancholische Synthietonfolge mit flächigem Echo ihre schwebende Ader über die restlichen Elemente legen kann, und der darauffolgenden Besinnung auf ihre Stärke als begleitende Melodielinie, wodurch wieder die kaum unterzukriegenden Klickereffekte oder die zwischenzeitlich etwas untergetauchten Wabertöne mehr in den Fokus des gemeinen Hörers rücken. Subtile Fragmente des flächigen Melodienachhalls in unterschiedlicher Intensität ergänzen diese Entwicklung und unterstreichen einmal mehr den progressiven Charakter dieses Stücks, welches erst von einem Kurzbreak im letzten Drittel auf einen möglicherweise bald hinfälligen Rückbau aufmerksam gemacht wird, sodass nach einer weiteren kleinen Anschwellaktion die wabernden Alternativtöne den Remix an die Hand nehmen und sicher heimwärts geleiten. Schließlich warten dort bereits verdiente, aber dem Original nicht ganz ebenbürtige 5/6 auf ihren neuen (hoffentlich) glücklichen Besitzer. :D


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • Oh, eine neue Sudbeat :huebbel:. Hab zwar jetzt gerade keine Zeit hier mal reinzuhören, werde das aber morgen mal in Angriff nehmen. Dazu gibt's dann sogar noch einen Robert Babicz Remix :huebbel:. Kann ja eigentlich nur gut sein!

  • Kraaaaaank! Grade die Preview angehört :D
    Hammer du machst mich echt fertig. Kannte den Track schon aus der letzten Ranaissance und schon damals für Klasse befunden.
    Babicz mit seinem Babicz Style macht natürlich nie was verkehrt. Deshalb 5/6 :huebbel:

    Einmal editiert, zuletzt von Edik'ted (1. November 2010 um 22:07)