Marc Romboy vs. Stephan Bodzin "Triton"

Track Rating
4.4 / 6
(5 Bewertungen)
  • Tach zusammen!

    Nachdem es in den letzten beiden Jahren etwas still geworden ist um das Gemeinschaftsprojekt der beiden deutschen Ausnahmeproduzenten Marc Romboy und Stephan Bodzin, dürfen sich nun alle Freunde der gepflegten Clubklänge endlich auf eine Fortsetzung freuen, welche im nächsten Jahr wohl auch mit einem ganzen Album gekrönt werden soll. Als erster überaus vorzeigbarer Vorgeschmack auf diese Trackzusammenstellung fungiert dabei das vor wenigen Tagen auf Romboys Label Systematic Recordings veröffentlichte Triton, welches in bester Tradition der bisherigen Kollaborationsarbeiten dem Hörer wieder einmal vor Augen führt, wie die Vermischung von technoiden, progressiven, elektroiden und trancigen Versatzstücken zu einer äußerst schmackhaft-druckvollen Angelegenheit gerät. Die mittlerweile neunte Zusammenarbeit aus Mönchengladbach und Bremen kommt zwar insgesamt gesehen nicht an den Übertrack "Callisto" heran, empfiehlt sich aber dennoch jedem Forumsteilnehmer, der seinen Tellerrand mal wieder etwas füttern möchte, uneingeschränkt als Gehörgangsschmeichler. ;)

    Der Original Mix wartet zwar zunächst mit einem mystisch agierenden Intro aus zaghaften Tonanleihen sowie allerhand Geheimniskrämerei ausstrahlendem Stimmengeflüster auf, schon bald wird dieses sphärische Vorspiel jedoch von einer saftigen Kickdrum mit dem gewissen Hang zum Nachhall begleitet, welche alsbald auch die nebligen Flächenmelodiestücke zunehmend aus ihrer Nische herauslockt und mit passend dezent eingesetzten Klickereffekten versieht. Ein erstes Kurzbreak zitiert dann ebenfalls noch etwas aus dem Intro, im Hintergrund hat sich aber schon eine mächtige Bassline aufgeplustert, um im Anschluss das Drumming in ein äußerst druckvolles Gewand zu kleiden, welches den Track nicht nur deutlich in Richtung düsterer Gefilde steuert, sondern durch seinen brodelnden Charakter zudem die Hoffnung nährt, dass dieser Untergrund noch mehr Ausdruckskraft in petto hat. Von dieser Grundstimmung lassen sich die Melodieelemente vom Beginn glücklicherweise nur kurz beeindrucken und entpuppen sich im weiteren Verlauf als perfekte Vorbereiter für eine wesentlich clubaffinere Melodielinie, welche – angestachelt von der zusehends aggressiver nach vorn blinzenden Bassline – trotz eines recht simplen Aufbaus die Verdichtung des Tracks unaufhörlich voranschreiten lässt. Als Höhepunkte lassen sich dabei vor allen Dingen die nun immer häufiger auftretenden, gemeinsamen Ausflüge von Bassline und Tonfolge charakterisieren, welche ihre Feuerprobe in einem weiteren Kurzbreak überzeugend meistern und im weiteren Verlauf vom abwechslungsreich gestalteten Intensitätspegel des Untergrunds - mal elektroid ausbrechend, mal düster schwelend - herausgefordert werden. In diesem Zusammenhang geraten auch die Melodietöne zunehmend farbkräftiger, lassen sich aber dennoch ab dem nächsten Break für einige Momente von einer sirrenden Synthiefläche sowie den aus dem Intro bekannten Melodieanleihen zu einer Zwangspause überreden, welche in der Gesamtheit des Tracks jedoch nur als Ruhe vor dem Sturm zu werten ist. Schließlich entfacht das Ganze im Folgenden nach einem kurzen Sololauf des Drummings noch einmal eine Steigerung des äußerst druckvoll-intensiv geratenen Zusammenspiels aus trancigen Melodietönen und der teuflisch guten Bassline, in der sogar einige Alternativtöne zu Wort kommen, ehe die dezente Flächenmelodie vom Beginn den Laden übernimmt und für einen gelungenen Ausklang sorgt. Summa summarum mal wieder eine mehr als gelungene Bodzin/Romboy-Kollaboration, welcher ich meine 5,5/6 nicht vorenthalten möchte. :yes:

    Keinesfalls zu verachten ist jedoch auch Gaiser’s Trial Tone Remix, welcher seine Sache zwar etwas minimaler angeht, hinsichtlich des druckvollen Drummingaufbaus jedoch für meinen Geschmack mit dem Original deutlich mithalten kann, offenbart diese Überarbeitung doch von Beginn an eine herrlich stöckelnde Stakkato-Bassline, von welcher sich schnell auch die ersten Klickereien angezogen fühlen. Alsbald angereichert durch stetig wiederkehrende Ausreißer sowie einige Fragmente der Originalbassline entwickelt sich die hiesige nun zum nicht mehr wegzudenkenden Zugpferd des Ganzen und darf sich zudem mehr und mehr über die Unterstützung einiger alternativer Melodietöne sowie allerhand knisternder Effekte und zerhackstückelter Vocalsamples freuen, durch welche sogar die Atmosphäre allmählich aus ihrer anfänglichen Distanz zum Hörer erwacht und diesen zunehmend mit Zuckerbrot und Peitsche für sich vereinnahmen kann. Imitieren die Melodiefragmente im weiteren Verlauf dann immer deutlicher die Tonfolge aus dem Original und schrecken auch nicht mehr vor flächigen Ausflügen zurück, ist es schließlich nicht mehr weit bis zu den subtilen Melodieflächenstücken aus dem Original, welche im anstehenden Quasi-Break kurzzeitig in den Remix hineinschweben dürfen und die alternativen Melodietöne zu einer ganz entzückenden Spielkonsolen-Adaption der Originaltonfolge anstacheln. Im Anschluss wird Letztere zwar wieder in Verwahrung genommen, die minimalistische Vielfalt aus Klickereffekten, abgeschrägten Melodiefragmenten und Vocalspielereien lässt jedoch in Kooperation mit dem herrlichen Stakkato der Bassline keinen Moment der Wehmut zu, dürfte die geneigte Hörerschaft in dieser Phase auch beim x-ten Hördurchgang noch spannende neue Formationen der benutzten Trackelemente entdecken. Mit dem Wiedereinsetzen der dezenten Flächenstücke aus dem Original erprobt das Ganze zudem noch einmal die Gameboy-Version der bekannten Tonfolge, an welcher im weiteren Verlauf sogar die Bassline sowie das ein oder andere durch den Häcksler veredelte Melodiefragment Gefallen findet. Doch auch das sphärische Elemente kommt insgesamt nicht zu kurz und präsentiert sich immer mal wieder mystisch angehaucht, sodass das Ganze sich schlussendlich sogar für ein wunderbar schwebendes Outro entscheidet, welches die dem Original ebenbürtigen 5,5/6 dann endgültig unter Dach und Fach bringt. :D


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • Hmmmmmmmmmmm, das ist mir zu minimal.
    Steh ich nicht so drauf !
    Original: hmmm naja, kann man sich ja noch anhören, trotzdem etwas einschläfernd nach 5 min!
    3/6
    Gaiser´s Remix: kann ich gar nix mit anfangen. Ist mir viel zu einseitig und öde.
    Neeneeeeeeeeeeee, nicht meins. 1/6.

    Gesamt: 2/6

  • Der Gaiser's Trial Tone Remix ist mir auch schon über den Weg gelaufen und gefällt mir, wie die meisten anderen Sachen von ihm auch, echt gut! Hier gibt es einfach tollen, verspielten, minimalen Sound auf die Ohren, der in diesem Fall auch noch gut schiebt und von daher auch im Club für ordentlich Stimmung sorgen wird. 5,25/6. :yes: