Zachary Zamarripa "Calling"

Track Rating
5.2 / 6
(6 Bewertungen)
  • Der gewöhnungsbedürftige Name Zachary Zamarripa weckte zwar bisher keinerlei Assoziationen in mir auf, mit diesem mehr als ansprechenden Beitrag zu Andy Duguids soeben erschienener Mix-CD Miracle Moments liefert der Gute jedoch alles andere als einen schlechten ersten Eindruck ab. Schließlich haben wir es bei Calling mit einem auch für meinen Geschmack ziemlich spannenden, weil nicht allzu sehr auf Stromlinienförmigkeit gebürsteten Vertreter des "modernen" Trance zu tun, welcher sich irgendwo auf der grünen Grenze zwischen Uplifting und Progressive ein pittoreskes Eigenheim eingerichtet und dabei glücklicherweise an wunderbar spätsommerlich schimmernden Klavierklängen nicht gespart hat. Zu Beginn konzentriert sich der Track jedoch erst einmal auf die Entfaltung eines minimalistisch agierenden Drummings, welches alsbald in den Genuss der wärmenden Gesellschaft einiger entspannter Hintergrundflächen kommt; ehe diese in Kooperation mit tänzelnden Alternativtönen allerdings die sphärische Komponente komplett an sich reißen können, steht dem Ganzen noch die Begrüßung einer wunderbar knochentrockenen sowie äußerst effektvoll nach vorn stierenden Bassline, welche sowohl techige als auch elektroide Referenzen mitbringt, ins Haus. Das Stück will sich allerdings nicht zu sehr auf den Untergrund festnageln, sodass im Folgenden bereits wieder die ersten zaghaften Flächenanleihen hinaufschweben und zusammen mit subtilen Klickereffekten einige versöhnliche männliche Vocals aus dem Ärmel zaubern. Abgerundert welchen diese zudem durch eine frische Stakkatomelodielinie sowie die angesprochenen Klavierklänge, welche noch in Fragmenten herrlich klimpernd durch den Hintergrund torkeln. Kurz vor dem Break gewinnt zwar eine synthielastige Alternativmelodie die Oberhand, wird dort dann aber durch eine zurückgelehnte Streicher/Piano/Vocal-Mixtur abgelöst, bevor sich im Anschluss zusammen mit dem minimalistischen Drumming das eigentliche Prunkstück des Tracks in Form einer herrlich verspielten Klavierfolge mit unverkennbarem Hang zum akzentuierten Nachhall endlich auf die große Bühne traut. Selbige entpuppt sich schließlich auch in Zusammenarbeit mit den restlichen Melodieextrakten, welche sich alsbald langsam aber stetig wieder aus dem Untergrund heraustrauen, als tragendes Element des Ganzen, welche die Hörerschaft die beruhigende Wärme der Spätsommersonne quasi in jeder Pore spüren lässt. Dieser organische Charakterzug wird im nächsten Kurzbreak zwar zugunsten der synthielastigen Alternativmelodie zurückgestellt, zunehmender Streichereinfluss beruhigt die Szenerie zusammen mit den Vocals allerdings wieder, ehe im weiteren Verlauf eine weitere Alternativmelodiefolge ins Leben gerufen wird, welche trotz recht typischer Trance-Instrumentierung im letzten Drittel - unterstützt durch die großartig arrangierte Klavierfolge - noch einmal die sphärischen Kohlen aus dem Feuer holen kann. In diesem Zusammenhang verwundert es dann auch nicht, dass den Klaviertönen kurz vor Toreschluss noch eine weitere kleine Solofahrt auf der druckvoll agierenden Bassline gegönnt wird und der hiesige Track mit der Lizenz zum Wegschweben damit seine imho überaus verdienten 5,25/6 endgültig unter Dach und Fach bringt. Mit etwas weniger Vocaleinsatz hätten das übrigens sogar noch etwas mehr werden können... ;)

  • Geiler Scheiß. Ich mag die Vocals irgendwie. Das Klaviergeklimper ist auch nicht zu verachten. Und alles schön reduziert, nicht so überladen wie die meisten Trance-Tracks heute. 5/6

    Danke für die Vorstellung an Trancemarv und auch an hammer für seine wie immer gelungene und sehr treffende Rezension. ;)

  • Ein klein wenig erinnert mich die Nummer an G&D, auch wenn die Tiefe, insb. bei der Bassline fehlt. Gewöhnungsbedürftig, nein sogar wirklich störend, ist dieses scheinbar bewusst platzierte Gegensatz mit dem Pianogeklimper. Von meiner Warte aus gibt es dafür Punktabzüge. Ansonsten hätten erfahrenere Produzenten sicherlich noch etwas mehr aus der Nummer rausholen können.
    5/6