N'Abend zusammen!
Still und unheimlich serviert der russische Produzent Denis Alentiew auf seinem Label DAR eine hörenswerte Platte nach der nächsten, mit der er stets seine treue, aber sicherlich (in absoluten Zahlen) ausbaubare Anhängerschaft mit deep-sphärischen Stücken irgendwo zwischen Tech und Progressive House zu beglücken weiß. Zudem muss man dem Guten ein überaus passables Händchen für die passende Auswahl an Remixern sowie eine gehörige Portion Understatement attestieren, schließlich scheint es ihm nichts ausmachen, in guter Regelmäßigkeit von den Überarbeitungen auf hohem Niveau in den Schatten gestellt zu werden - man erinnere sich in diesem Zusammenhang nur an den herausragenden Robert Babicz Remix von Cuba. Auch seine vorletzte, bereits im Februar veröffentlichte Zwölfer namens Ocean, welche sich völlig zu Unrecht erst im vergangenen Mai in meinen Gehörgängen gepflegt niederlassen konnte, macht da keine Ausnahme und lässt sich vom dazugehörigen Monaque Remix einfach mal gepflegt die Butter vom Brot nehmen...
Bezeichnend, dass die Weiten des Internet für den Original Mix daher auch keine Hörprobe in Gänze vorweisen können!? Ohne mir an Verschwörungstheorien die Finger verbrennen zu wollen, verweise ich lieber mal auf die einschlägig bekannten, digitalen Download-Warenhäuser, welche mir mit ihren Hörproben den Eindruck vermitteln, dass es sich bei besagtem Track um unaufgeregt groovenden Progressive House mit der gewissen düsteren Note handelt, welche vor allen Dingen durch die sich wohl wie ein roter Faden durch das gesamte Stück ziehenden, trancigen Melodieversatzstücke evoziert wird. Selbige scheinen sich hierbei in überzeugender Manier in eher zwielichtigen Gefilden mit sphärischer Ausdruckskraft vollgesogen zu haben lassen sich immer mal wieder von dezent hoffnungsvoll anmutenden Kontrastklängen in Form von schüchtern im Hintergrund wehenden Melodiefahnen sowie passendem Echoeinsatz anreichern, während das Ganze sich in guter alter Progressive-Manier durch sein düster geschichtetes Klanggemälde, welches von einem minimalistisch agierenden Untergrund getragen wird, hangelt. Letzterer scheint zwar nach dem Motto "Bloß nicht zuviel Druck!" monoton in die Welt hinein zu leben, gibt mit seinem gepflegtem Hang zur Entschleunigung dem Ganzen aber dennoch eine interessante Note, zumal er nicht ganz unverantwortlich für die Verdichtung der nebligen Stimmung im hiesigen Track zu sein scheint. Unter Vorbehalt schicke ich mal gesunde 4,75/6 in den Ring der Bewertungen...
Der Monaque Remix, hinter welchem sich die russischen Landsmänner Alexej Monakhov (früher im Coldharbour-Umfeld unterwegs) und Sergej Ljubarskij alias Serge Que verstecken, nimmt diese Steilvorlage dann beim Wort und verpasst dem Originalthema ein äußerst druckvolles Gewand voller progressiver Durchschlagskraft, ohne dabei die sphärische Ader zu vernachlässigen. Sicherlich nicht ohne Grund erinnert mich das Ganze etwas an die Trackbauart eines Henry Saiz, welcher es für meinen Geschmack derzeit wie kein anderer versteht, die Hörerschaft mit seinen Tracks unweigerlich in Hypnose zu versetzen. Zunächst bändelt der Remix zwar noch mit einigem minimalen Geklicker, im Hintergrund sind jedoch schon die ersten düsteren Effektschwaden auf ihrer Einführungsrunde, ehe im weiteren Verlauf eine rollende Bassline ihr erstes vages Stelldichein gibt, mit zunehmender Dauer mehr und mehr zum unumstrittenen Vorwärtstrieb des Stücks avanciert und schlussendlich in leicht elektroid knarzender Instrumentierung endgültig den druckvollen Groove-Schulter umlegt (für mich jetzt schon DIE Bassline der ersten Jahreshälfte). Langsam, aber stetig schälen sich nun auch die ersten Originalmelodieandeutungen aus dem effektumschwirrten Untergrund des Ganzen und offenbaren in Zusammenarbeit mit dem gehaltvollen Drumming auf einmal ungeahnte Offensivkraft, während sich die Bassline zugunsten der passend zurechtgeschnittenen Melodiefragmente wieder leicht zurückzieht und damit den Weg freimacht für ein kleines Break. In selbigem mutieren letztere nun langsam, aber stetig zu flächigen Allzweckwaffen, welche insbesondere in sphärischer Hinsicht im Folgenden die Speerspitze des Remixes bilden werden, wenn sie zusammen mit dem wieder einsetzenden Drumming nicht nur das Intensitätspegel weiter nach oben treiben, sondern mit einigen Nadelstich-Alternativtönen dem Ganzen die sphärische Krone aufsetzen. In dieser Phase sollte das Ganze nicht nur die Tanzfläche im Sturm nehmen, sondern mit seiner kontrastreichen Kooperation zwischen dem düster-treibenden Untergrund und den immer flehender auftretenden Melodiespritzern mit der gewissen trancigen Note auch im hiesigen Forum über den Geheimtipp-Status hoffentlich bald hinauskommen. Abgerundet wird das Ganze schließlich durch eine weitere Drummingphase, in welcher die Bassline genüßlich ihre Ehrenrunde dreht und dabei nicht weniger als 5,5/6 von meiner Seite aus einstreicht.
Greetz,
:: der hammer ::