N'Abend zusammen!
Ich möchte heute die Gelegenheit beim Schopfe packen, euch ein bisher leider noch unveröffentlichtes Stück des Kölner Produzenten Robert Babicz näherzubringen, welches für meinen Geschmack auch bestens auf seinem vor einigen Wochen auf Systematic Recordings veröffentlichten Album Immortal Changes aufgehoben gewesen wäre. Dort hätte dieses auf den Namen Remote Kiss getaufte, wunderbare Kleinod aus progressiven, techhousigen und trancigen Gefilden sogar der inoffizielle Höhepunkt der doch recht ambient gehaltenen Trackansammlung werden können, stattdessen hat sich der Gute das Stück aber für sein neues Label Babiczstyle, dessen Geburtstermin in absehbarer Zeit bevorsteht, aufgehoben, sodass dieses dann eine mehr als würdige Debütveröffentlichung aufweisen kann. Ein VÖ-Datum steht zwar zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, doch so lang können sich sowohl alle Freunde des Babicz'schen Klangkosmos als auch all diejenigen, die es noch werden wollen, an dieser (geschmackvoll auch in visueller Hinsicht) oder jener Stelle an den herrlich subtil-sphärischen Klängen laben.
Dass Remote Kiss sich allerdings nicht nur auf die Ausarbeitung gehörgangsumscheichelnder Melodieversatzstücke konzentriert, wird bereits beim einleitenden Knarzbassfragment à la Babicz deutlich, mit welchem von Beginn an deutlich gemacht wird, dass der hiesige Track sich keinesfalls als akustische Kaffeefahrt versteht. Dezente Klickereffekte und ein weiteres markantes Basslinefragment, welches mit seinem seltsam wippenden Charakter für eine ganz eigene Definition von Groove sorgt, stehen dann im Anschluss im Vordergrund, während im äußersten Hintergrund monotone Stakkatotöne den Blick nach vorn richten und dabei in steter Regelmäßigkeit vom immer wieder aus den Untiefen des Tracks auftauchenden Knarzbassgrollen angestachelt werden. Zudem trauen sich nun mehr und mehr perkussive Elemente in den minimalistisch arrangierten Untergrund, welcher sich damit in gebührender Weise auf die baldig erwartete Ankunft eines wundervoll verträumten Melodiefragments vorbereitet, das sich trotz bzw. gerade besonders aufgrund seiner herrlich unaufgeregten Instrumentierung zunehmend in die Herzen der Hörerschaft spielt und nebenbei das Ganze auch in sphärischer Hinsicht mehr als beglückt. Schließlich macht sich im weiteren Verlauf auch eine subtile Alternativmelodiefolge auf den Weg hinaus aus dem leicht düster agierenden Hintergrund, wobei ihr stetig Steine in Form von knarzenden Bassfragmente in den Weg gelegt werden; selbige präsentiert sich allerdings erstaunlich zäh und kann sich damit alsbald in zweiter Reihe hinter den immer wieder passend eingeworfenen und herrlich schwebenden Melodietönen etablieren. Mit weiteren stakkatierten Begleittöne setzt sich die progressive Melodieentfaltung dann fort, ehe ein äußerst fließender Übergang ins anstehende Break inszeniert wird, in welchem die Melodieebene schließlich ihre intensivste und vielfältigste Phase erlebt, wenn die bisherigen Elemente von harmonischen Flächen und allerlei flackernden Versatzstücken beseelt werden. Die knarzigen Nadelstiche lassen sich zwar auch in dieser Formation nicht wirklich abschütteln, sorgen aber für markante Kontrastpunkte in der verträumten Atmosphäre, welche in Kooperation mit dem Drumming im letzten Trackdrittel aber wieder auf die bekannten Tonfolgen aus der zweiten Reihe reduziert werden, ehe das Ganze sich fast unbemerkt in ein Outro verwandelt und von meiner Seite aus mit überaus gehaltvollen 5,75/6 verabschiedet wird.
Greetz,
:: der hammer ::