Mark Knight & Funkagenda "Antidote"

Track Rating
4.8 / 6
(4 Bewertungen)
  • Mark Knight, Funkagenda, Toolroom Records - drei (sicherlich auch hier) nicht ganz unbekannte Namen, die für qualitativen House aus UK stehen. Mit dem neuesten Release blicken die zwei Produzenten aber weit über den Tellerrand, sodass "Antidote" auch hier den ein oder anderen so begeistern könnte wie mich. :)

    Den Track gibt es (vorerst?) nur im Original Club Mix, der erstmal zwei Minuten vor sich hinklickert, eher eine geradezu monströse Bassline einsetzt und das Ganze ordentlich nach vorne drückt. Doch bereits davor lassen einige simple, sehr schöne Melodiespritzer aufhorchen. Zusammen mit dem hektisch-treibenden Drumming und der bereits erwähnten wuchtigen Bassline schraubt sich der Track seinem Break entgegen, in dem sich die relativ einfach gehaltene Melodie voll entfalten kann, tatkräftig unterstützt von einigen Flächen. Im folgenden Mainpart nimmt der Track noch einmal etwas an Fahrt auf, Wahnsinn. Übel, einfach übel. 5,5/6 :huebbel: :boxing:

    Hörprobe (YouTube)

  • Sowohl Mark Knight als auch Funkagenda konnten mich bereits seit geraumer Zeit mit ihren Produktionen nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken, da für meinen Geschmack einfach zu viele belanglose Techhouse-Produktionen hintereinander den Anschein erweckten, dass hier eher am Fließband statt in filigraner Handarbeit produziert wurde. Da die beiden Briten mit Antidote nun allerdings (kurzzeitig) das Bedürfnis anmelden, sich in sphärischen, teilweise schon fast trancig anmutenden Territorien austoben zu wollen, muss auch meine Wenigkeit zugeben, dass sie dem Track eine gewisse Zuneigung nicht verwehren kann. Dabei kann das Ganze es sich sogar leisten, seine ersten zwei Minuten komplett ohne Kickdrum auszukommen, und ist dabei dennoch in der Lage, mit seiner erhaben nach vorn ausgerichteten Bassline ein mächtiges Druckpotenzial zu entfalten, auf welchem sich nicht nur ein progressiv heranschwebendes Flächensegement, sondern auch geheimnisvolles Flüstern wohlzufühlen scheint. Ganz unscheinbar kann sich hierbei zudem aus der sirrenden Fläche eine monotone Stakkatomelodie herauskristallisieren, welche im weiteren Verlauf zunehmend harmonischer verlaufende Züge verpasst bekommt - das Drumming zeigt sich davon zwar zunächst noch unbeeindruckt, spürt dann aber alsbald, dass es nun schnellstens nachlegen muss, sodass die Tonfolge nun auch auf dem vervollständigten Untergrund stolzieren darf. Bis zum Break passiert dann - abgesehen von einigen dezenten An- und Anschwillaktionen begleitender Effekte - nicht viel, sodass sich die Bassline mehr und mehr darin gefällt, in ihrem äußerst druckerzeugungsbegabten Arrangement die Hauptrolle des Stücks auszufüllen. Dieser Eindruck mag zwar zunächst auch im angedeuteten Break seine Fortsetzung finden, in Kooperation mit alternativen Flächenklängen, welche sich langsam, aber stetig aus dem Hintergrund hinaus in Richtung großer Bühne bewegen, erarbeitet sich die bekannte Stakkatomelodie hier allerdings mehr und mehr sphärische Präsenz, welche im Anschluss auch zusammen mit dem herrlich treibenden Untergrund glücklicherweise nicht verloren geht. Vielmehr erheben nun weitere flächige, operettenhafte Alternativtöne das Ganze zu einem fast schon epischen anmutenden Finale, ehe ein schneller Rückbau kurzen Prozess mit den Trackelementen macht - einzig die imho verdienten 5/6 sind davon ausgenommen und beweisen, dass hier trotz eines relativ einfach gestrickten Themas der Durchschnittlichkeit keine Chance gelassen wurde. :D