N'Abend zusammen!
Mit Mat Playford schicke ich mal wieder einen Forumsdebütanten in die hiesige Tracksrubrik, mit dessen Namen auch meine Wenigkeit vor wenigen Wochen noch keinen Deut anfangen konnte. Erst eine eigentlich recht unmotiviert angelaufene Stöberaktion durch diverse Veröffentlichungen der letzten Monate brachte mir seine aktuelle EP auf den Schirm, bei der ich allerdings trotzdem nur für eine Hälfte eine Kaufempfehlung aussprechen kann, da sich hierbei kreativer Progressive House mit der gewissen sphärischen Note und unmotivierte dahindümpelnde Techhouse-Effekthascherei gegenüberstehen. Erschienen ist das Ganze jedenfalls in digitaler Form auf dem hauseigenen Label Social Problem, bei dem der Name hoffentlich nicht Programm ist. Alle Tellerrandinteressierten sollten dabei die Hörproben hüben wie drüben nicht im großen Schlund des weltweiten Netzes untergehen lassen...
Zu Beginn lässt es Moon Prism zwar noch recht gediegen angehen, wenn sich ein heruntergeschraubtes Drumming in progressiver Verwandtschaft einer schemenhaften Flächenwand durch den Raum bewegt, im Hintergrund machen sich jedoch zusehends auch einige Basslinefetzen bemerkbar, um sich im weiteren Verlauf mehr und mehr einen Stammplatz im Untergrund des Ganzen verdienen. Sorgsam ausgewählte Klickereffekte sowie stakkatierte Begleittöne mischen den Track währenddessen in atmosphärischer Hinsicht auf, sodass die Melodieebene nun auch insgesamt wesentlich selbstbewusster auftritt. Dies wird vor allen Dingen von den immer wieder passend hineinscheienden Flächenwellen demonstriert, welche nicht nur die Intensität der Stakkatotöne weiter forcieren, sondern auch stets einen spannenden Harmoniewechsel in petto haben, mit welchem sich das Stück stetig dichter in einen von mysthisch-düsteren Klängen durchzogenen Stimmungsdschungel steigert. Zudem wird auch die Abwechslung hier mal wieder mehr als groß geschrieben, wenn durch das gute alte Laut-Leise-Schema, welches sich in herrlich progressiver Manier durch den gesamten Track zieht, das Intensitätspegel in keinem Moment auch nur ansatzweise in Reichweite der Langeweileschwelle gerät. So ist es den Melodieelementen zwischendurch sogar kurzzeitig gestattet, in innovativ-stotternder Art und Weise in sich zusammenzubrechen, um sich im Folgenden dann umso eindrucksvoller wieder zurückzumelden, sodass im letzten Drittel noch einmal alle Register des atmosphärischen Ausnahmezustandes gezogen werden, bis sich das Stück mit seinen mittlerweile recht acid-lastig mutierten Stakkatotönen wieder irdischeren Regionen zuwendet. Die prägende Düsternis wird jedoch bis zum Schlusspunkt beibehalten, sodass auch die Übergabe imho überaus verdienter 5,5/6 noch in ihren Nachwehen stattfindet.
Greetz,
:: der hammer ::