Mathew Jonson "When love feels like crying"

Track Rating
5.0 / 6
(3 Bewertungen)
  • Tach zusammen!

    Ich bin in den letzten Tagen durch Zufall über ein äußerst filigranes Stückchen Atmospheric Techno gestolpert, das ich euch nicht vorenthalten möchte. Verantwortlich dafür zeigt sich der kanadische Produzent Mathew Jonson, der dem ein oder anderen vielleicht auch als Mitglied der experimentellen Technotruppe Cobblestone Jazz oder als einer der Labelchefs von Wagon Repair bekannt sein könnte. Wie dem auch sei - wer so wie meine Wenigkeit gerne mal über seinen Tellerrand schaut und minimalen bzw. bisweilen ambienten Strukturen nicht abgeneigt ist, in dessen Gehörgängen dürfte dieser Track sich vielleicht ebenfalls ein hübsches Plätzchen reservieren. Erschienen ist das Ganze jedenfalls im Juni auf der Walking On The Hands That Follow Me EP, dessen Titeltrack aber in seiner monotonen und mit bedrohlich-schrägen Synthies gespickten Art dann auch für meinen Geschmack die Grenzen der hiesigen Tracks-Rubrik sprengt, allerdings für alle Freunde technoider Klangwelten nicht minder empfehlenswert ausfällt... ;)

    When Love Feels Like Crying lässt jedenfalls bereits durch seinen eher weniger freudestrahlend ausgefallenen Titel vermuten, dass für die Hörerschaft hier kein Feuerwerk an lebensbejahender Sommeratmosphäre bereitsteht. Vielmehr beschränkt sich das Stück auf einige markante Melodiefragmente, welche es nach einem überaus verhaltenen Beginn mehr und mehr in gekonnter Manier in seinen Spannungsaufbau einflechtet. Auch das Drumming ist von stampfenden Rhythmen in etwa so weit entfernt wie die Staatsfinanzen von ausgeglichen und zeigt sich in einem angenehm dezenten Rahmen aus schwebender Monotonie und immer mal wieder eingeworfenen Bassline-Tupfern, welche sich immer genau dann aus dem düsteren Untergrund herauskristallisieren, wenn die durch den Raum schwebenden Melodiefäden sich wieder für einige Momente etwas intensiver in Szene setzen können. Der Trackaufbau bewahrt damit nicht nur seine überaus progressiv ausgerichtete Eleganz, sondern ködert den nach Melodiefragmenten lechzenden Hörer mit einer spannenden Mischung aus Drummingphasen und atmosphärisch frühherbstlicher Düsternis. Die in unregelmäßigen Abständen sich dazugesellenden Tonkaskaden ergießen sich zwar ebenfalls in die dunklen Klangschichten dieses Tracks, versprühen durch ihre etwas hellere Instrumentierung allerdings immer wieder einige Hoffnungsschimmer im ansonsten vollständig schattierten Tracktal. Im letzten Drittel verschwindet das Drumming dann schließlich allmählich in den Nebelschwaden des Untergrunds, die herrlich subtilen Melodieelemente sind jedoch auch in diesen Momenten in der Lage, ihre filigran-sphärischen Ansätze über den Äther zu schicken. Mit einem nur halbwegs rehabilitierten Drumming geht das Stück dann seine letzten Meter an, auf welchen sich sämtliche Elemente regelrecht aus dem Blickfeld schleichen. Alles in allem eine in meinen Ohren großartig minimal-ambient-technoide Melange, die mit nicht weniger als 5,75/6 verdient entlohnt werden sollte. :yes:


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • toller track. :yes:

    find den total schön, der is m.e. für entspannte zeiten gedacht, und anscheinend auch für die momente, die der titel vermuten lässt... (zieht einen nich noch mehr runter, überfordert aber auch nich mit happy-laune-sound... ;) )

    toll stell ich mir den auch am cafe del mar vor oder bei nem x-beliebigen sonnenunter-/aufgang... oder irgendwo im sommer, wenn man mit nem cocktail in der hand einfach nur die atmosphäre genießt... ja ja...

    :D

    6/6

    Einmal editiert, zuletzt von Iniii (13. September 2009 um 23:03)