• In der Tat. Ich finde es wichtig, dass man diese "Wunderwerke der Technik" auch als Bereicherung sehen kann. Als Grünschnabel stand ich der ganzen Software zunächst auch sehr kritisch gegenüber. Mittlerweile aber sehe ich die Möglichkeiten der neuen Technik - mit dem visuellen Beatmatching sieht man oft (nicht immer) das Auseinanderlaufen der Tracks bevor es überhaupt passiert und kann das entsprechend verhindern. Natürlich kann man Übergänge binnen weniger Sekunden crossfaden, allerdings konnte man das vorher auch problemlos mit Vinyl. Hat man desöfteren ja auch notgedrungen gemacht, gerade als Anfänger, wenn das Tempo nicht 100% gestimmt hat und die Scheibe auf's Ende zulief.
    Mit der Software kann ich jetzt loopen, komplexere Übergänge machen, spontan 1a Mashups laufen lassen und hab' dank der Scratch-Funktionalität immernoch Vinyl in der Hand, mit dem ich steuern kann.

    Letztenendes kommt es doch auf den DJ an, wie er die Software nutzt. Was ich nachvollziehen kann ist die Möglichkeit, die jetzt jeder Vollhorst hat, dass er nur noch drei Knöpfe drücken muss und sich dann als "DJ" bezeichnen kann. Wenn so ein Gehirnschmalzelfmeter dann in der örtlichen Dorfdisco pro Abend dreistellige Beträge als Resident-Gage kassiert dann macht mich das auch sauer. Aber richtig genutzt lassen sich damit schöne akustische Resultate fabrizieren. Und davon kann man profitieren.

  • Zitat

    Original von Jamis
    In der Tat. Ich finde es wichtig, dass man diese "Wunderwerke der Technik" auch als Bereicherung sehen kann. Als Grünschnabel stand ich der ganzen Software zunächst auch sehr kritisch gegenüber. Mittlerweile aber sehe ich die Möglichkeiten der neuen Technik - mit dem visuellen Beatmatching sieht man oft (nicht immer) das Auseinanderlaufen der Tracks bevor es überhaupt passiert und kann das entsprechend verhindern. Natürlich kann man Übergänge binnen weniger Sekunden crossfaden, allerdings konnte man das vorher auch problemlos mit Vinyl. Hat man desöfteren ja auch notgedrungen gemacht, gerade als Anfänger, wenn das Tempo nicht 100% gestimmt hat und die Scheibe auf's Ende zulief.
    Mit der Software kann ich jetzt loopen, komplexere Übergänge machen, spontan 1a Mashups laufen lassen und hab' dank der Scratch-Funktionalität immernoch Vinyl in der Hand, mit dem ich steuern kann.

    Letztenendes kommt es doch auf den DJ an, wie er die Software nutzt. Was ich nachvollziehen kann ist die Möglichkeit, die jetzt jeder Vollhorst hat, dass er nur noch drei Knöpfe drücken muss und sich dann als "DJ" bezeichnen kann. Wenn so ein Gehirnschmalzelfmeter dann in der örtlichen Dorfdisco pro Abend dreistellige Beträge als Resident-Gage kassiert dann macht mich das auch sauer. Aber richtig genutzt lassen sich damit schöne akustische Resultate fabrizieren. Und davon kann man profitieren.


    sehr richtig erkannt! gehirnschmalzelfmeter finde ich passend ausgedrückt!

    lg arne

  • Zum Thema Webradio:

    Ich hab immer mal versucht in meiner Webradioshow ein gewisses Konzept aufzubauen, ich such mir viel Musik die eben nicht "der Armada Kiste" entspringt, damit die Leute auch mal was anderes hören. Sicherlich kommt es mich teuer wenn ich mir irgendwelche Whitelabels zusammengreife anstatt die Sachen bei BeatPort für 1,59 zu kaufen und es steckt auch ein nicht unbeträchtlicher Zeitaufwand dahinter, aber es macht mir Spaß.
    Natürlich spiele ich bekanntere Sachen, Aboive & Beyond, Tiesto, etc. Aber nicht nur rauf und runter und wenn ich mal feststelle die neue Scheibe von Armin van Buuren gefällt mir nicht oder passt nicht in mein Showkonzept dann lass ich die auch mal beiseite.

    Einmal editiert, zuletzt von mf2 (19. August 2009 um 21:01)

  • ..., es ist so, ich habe lange überlegt, ob ich hier überhaupt noch etwas antworten soll. Da ich es einfach nur schade fand, dass es wieder mit dem Thema Jung gegen Alt endete.

    Letztendlich bin ich das Problem. Meine Sichtweise. Wo fange ich an.

    Was erwarte ich von einem DJ bzw. was zeichnet einen guten DJ aus. Fragen, die hier schon behandelt worden sind. Ich möchte, dass er mich auf eine Reise mitnimmt. Dass er mich fesselt aber auch wieder gehen lässt. Ich möchte ausflippen und dann auch die Gelegenheit bekommen, mich auszuruhen. Das geht meines Erachtens halt nur mit einem Spannungsbogen und sehr viel Zeit. Zeit zum Entwickeln, zum Lesen des Publikums, um sich auf die Gegebenheiten (Location, Crowd, Set-Time, Uhrzeit,...) einzustellen. So erwarte ich an einem Abend auch mehrere Musikrichtungen und nicht nur den gleichen Sound. Bei Techno ist es natürlich einfacher, Mix-technisch mehr auf die Beine zu stellen. Von daher interessiert es mich schon, Pieter, wie da gemixt wird. So macht es Spaß und Laune, wenn ein Carl Cox, Marco Bailey und Co. aufdrehen. Es ist absolut richtig, wenn Toe sagt, dass jeder spielen kann, was er will, Hauptsache er steht dahinter. Nur tue ich es dann nicht. Wenn ich die Wahl zwischen dem Original und einem DJ habe, der nur die Großen nachspielt, darf er nicht auf meine Unterstützung hoffen. Eher im Gegenteil. So entscheide ich mich immer für das Original. Ich habe teilweise den Eindruck in diesem Forum bekommen, dass es mit dem Open-Mind-Gedanken nicht so gut bestellt ist. Doch dazu später mehr.

    Zur Radio-Geschichte, ich habe auch hier eine eigene Vorstellung. Ich habe definitiv übertrieben, als ich schrieb, dass mir überall der gleiche Sound entgegen wummert. Wobei ich nicht ganz Unrecht habe. Ich werde mir aber auf jeden Fall erneut die Mühe machen, die angebotenen Sendungen von den Mitgliedern dieses Forums zu hören. Weil es mich interessiert, was die "Jungen" machen. Ich werde dann aber auch meine Meinung hier niederschreiben. Doch zurück zu meinen Erwartungen an eine Radiosendung. Ich finde schon, das durchaus moderiert werden darf.

    Um das Thema Jung vs. Alt nochmal aufzunehmen. Da möchte ich mich entschuldigen, ich habe es vielleicht auch etwas forciert. Toe hat auch hier absolut Recht, wenn er schreibt, dass man endlich auch mal den Jüngeren eine Chance geben muss bzw. sollte. Nur, woran liegt es, dass sie kaum Chancen im normalen Clubleben bekommen? Bzw. bei einem Event, wo größere Namen im Spiel sind? Hat es vielleicht auch mit meiner nicht beantworteten Frage zu tun, warum wir gerade euch, die Jüngeren, hören sollen? Denn es gibt zu viele von denen, die Jamis liebevoll Gehirnschmalzelfmeter nennt. Hinzu kommt die Tatsache, wenn die "Alten" von den Jüngeren keine Wertschätzung bekommen, warum sollen wir dann den Jüngeren eine entgegen bringen. Letztendlich entscheidet die Reife bzw. Weitsicht, wer den ersten Schritt macht. Hier fand ich auch Toe's Aussage in einem anderen Thread bezeichnend. Er wäre enttäuscht über ein Line-Up mit Westbam, DJ Hell usw. gewesen. Meines Erachtens ist die Liste unvollständig. Denn es müssen die Namen Armin van Buuren, Paul van Dyk, Ferry Corsten usw. dazu geschrieben werden. Womit wir wieder auch bei dem Open-Minded wären.

    Wie oben schon angedeutet, ich bin das Problem. Ich mit meiner alten, starren Sichtweise. Nach und nach baue ich mir gerade etwas auf und ich bin gespannt, was wirklich hinter den Neuerungen steckt.

  • Jung gegen Alt, Digital gegen Analog?
    Als ob es nicht 20 jährige Vinyl-DJs und 40jährige Ableton-DJs gäbe?
    Was hat das mit Mixkultur zu tun?
    Nichts. Weil:

    Es gibt gute und schlechte DJs.
    DJs die nicht wissen welchen Übergang es bei welchen Liedern braucht und wie das Publikum darauf reagiert sind keine guten DJs. Kurze Übergänge können durchaus einen Energieschub auf die Tanzfläche bringen oder bei bestimmten Liedern super passen.
    Musikauswahl ist sowieso nach wie vor das A und O beim DJing. Danach kommt erst das Mixing (Mix Placement & Beatmatching).

    Außer dem Beatmatching nimmt einem moderne Software doch nichts davon ab? Und Beatmatching könnte man nun wirklich einem überdurchschmittlich begabten Affen beibringen - den Rest wohl eher nicht.

    Die Aussage, dass die Musik von jungen DJs nicht mehr gelebt wird empfinde ich übrigens als Beleidigung. Kann mir das jemand plausibel erklären?

    Wenn alle mal anfangen würden gute Arbeit zu honorieren statt schlechte DJs zu hypen weil sie gute Musik produzieren oder alteingesessen sind, dann müsste man diese Diskussion aber hier garnicht führen.

    Eins noch zum Schluss: Wenn wir die Diskussion schon führen dürfen wir nicht ausblenden, dass sich die Musik verändert hat. Die Auswirkung auf das Mixing wurde hier bislang - soweit ich das gelesen habe - außen vor gelassen.

    Ich selbst sehe mich mit 25 Jahren und als Serato-DJ übrigens ziemlich genau zwischen den Stühlen.

  • Hmm det hat ja hier iwie eine seltsame Art und der Weise der Kommunikation angenommen.

    Ich kann da jetzt nur für mich sprechen, also 99 angefangen mit Vinyl, 9 Jahre komplett ausschließlich Vinyl gespielt. Aufgrund der immer weniger werdenden Releases dann zusätzlich auf CD zurückgegriffen und letztlich 2009 komplett mit Vinyl aufgehört, einfach weil der Vinyl Markt mir nicht mehr das geben konnte was ich wollte. Seit Februar dieses Jahr bin ich in Taiwan, da ich keine Equi zum auflegen mitnehmen konnte habe ich mir hier den Numark Omni Control inkl Traktor LE zugelegt. Ich finde wenn man solange dabei ist macht es keinen Unterschied welches Medium du nutzt, ich habe bei Vinyl sowie bei Cd meist so 20-40 gebraucht bis der beat saß, alles andere war Feinabstimmung. Sicher ist bei der Software der Sync Knopf da aber die Feineinstellung musst du immer noch selber machen. Für mich persönlich eröffnen sich neue Möglichkeiten mit dem Traktor, ich habe mehr Zeit für die Trackauswahl, für das harmonische Mixing, für die Pinkelpause whatever.....ich verbinde auch viel CD und Vinyl, wenn ich wieder in Deutschland bin wahrscheinlich dann auch mit Digital....aber hey ist mir ladde..solang es passt kann es Medium XY sein^^

    Mich interessiert es nicht womit ein DJ auflegt, wichtig ist das er seinen Job gut macht und ein geiles Set hinlegt und ich total verschwitzt nach hause fahre.....

  • Zufälligerweise darüber gestolpert und vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen weitere Ansichten zu bekommen:
    Professional Djs Speaking About Djing & Mixing Art Part 1

    This particular video presents various international Djs speaking about the art of Djing and mixing electronic music! Through this you will get the opportunity to listen the opinion of well known around the world djs about mixing and how they got involved with this sector of electronic music.

    You will see and listen Djs such as: Juan Atkins, Derrick Carter, John Acquaviva, David Alvarado, Christopher Lawrence, Sander Kleinenberg, Ming RFS, Colette, Theo Parish, John Kelley, Steve Lawler, Derrick May, Doc Martin, Barclay Crenshaw, Miguel Migs, Slam, Paul Van Dyk, Timo Maas, Dano, Halo, Phil K, Sandra Collins, Stacey Pullen, Chris Healings of Hybrid, DRC, Migel Richards, The Detroit Grand Pubahs, Mars, Charles Feelgood, Gina Rene of Solstice Ali Shirazinia of Deep Dish Ectomorph Jolen Essex Jerry Bonham David Brown of Swayzak Orbital, Kit Clayton and Dyloot..!Enjoy!

  • Wenn ich spiele dann nutze ich unterwegs mitlerweile eine Vestax VCi 300 mit einem Vestax VFX dazu ein Macbook Pro.

    Ich habe auch mit VInyl angefangen.
    Es ist einfach ein Fortschriit

    Für mich ist es halt wichtig, dass man mit seinem Equipment vertraut ist.
    ob nun Vinyl, CD oder ganz Digital mit Lappi. Wichtig ist das die Leute spaß an der Musik haben. Und ich kenne einige die mit Controllern sehr gut auflegen und auch die Menge anheizen.

    Da auch das Zitat von Soulcatcher, welches ich aus seinem Post entnehmen konnte.

    Ein Equipment macht noch lange keinen DJ

    Jeder hat seine Passion, sein Set kreativer zu machen. Ich habe eben das Gefühl, dass ich mit einem Controller besser unterwegs bin. Da ich mein Equipment kenne und ich auch weiß wie ich es zu nutzen habe. Ich nenne mich jetzt auch nicht DJ Überflieger Jose. Ich lege auf, weil ich Spaß an der Musik habe und ich auch andere begeistern möchte.

  • Da ich nicht öffentlich auftrete, kann ich nicht vom "Auflegen" sprechen, sondern ich mixe zu Hause, meistens einfach für mich, weil das Feeling unbeschreiblich geil ist, und ab und zu gebe ich ein von mir aufgenommenes Set an Freunde weiter, um Feedback zu erlangen (und um Trancekultur zu verbreiten, da viele eher ablehnend dem gegenüberstehen). Da ich mich erstmal mit dem Ganzen vertraut machen muss, habe ich mir nur einen Anfänger Mixer gekauft, der aber am Traktor gekoppelt ist.

    Ich bereite alle Tracks per Beatgridding vor und lasse dann den einen Track in den anderen übergehen. Das hat sicher nach dem Verständnis eines DJs nichts mit Auflegen zu tun, aber ich versuche eben nicht Party-Stimmung zu machen, sondern richtig gute Übergänge (damit sind nicht nur Synchrobeats gemeint) hinzukriegen, die dem Hörer nicht auffallen und eben auch mal 2 Minuten dauern können. Ich denke, adss das gar nicht mal so übel rüberkommt.

    Im Gegensatz zu einem Clubauflegen muss jedoch bei einem gespeicherten Set kein Fehler vorkommen, da man diesen Fehler eben beim nächsten Abspielen wieder hört (ich habe auch schon Sets nach ca. 1h in die Tonne gekloppt, da ich irgendwann doch den falschen Takt erwischt oder irgendetwas anderes falsch gemacht habe).

    ich beneide Leute die Platten ineinander mischen, für Tranceliebhaber mit einem Faible fürs Mixen ist Traktor oder Ähnliches ein Segen.

    So jetzt muss ich wieder mal wenigstens ein paar Minuten ´was mixen...

  • ich sehe das mit dem mixen so:

    für nen aufgenommenes set müssen die übergänge stimmen - daher nehme ich dafür - wie so ziemlich alle halbwegst namhaften djs inklusiv armin und co. auch, ableton.

    live interessiert es keinen, ob der eine track gerade sauber ausfadet, da muss der übergang hart und in sync sein - genau dafür ist traktor perfekt.

    so hab ich quasi "the best of both worlds"

    sonic waves: probiers echt mal mit ableton, im arrangement view, hat zwar nix mit auflegen im eigentlichen sinne zu tun, aber damit bekommst du tolle aufnahmen hin ;)

  • Einem Anfänger gleich Ableton um die Ohren zu hauen finde ich gelinde gesagt "sportlich". Generell nimmt einem Software Vieles ab. Das ist zwar komfortabel, fördert das Grundlagenverständnis aber nur bedingt und trainiert das Gehör nur marginal bis garnicht.

    Für mich gehören Platten oder meinethalber notfalls auch CDJs (ohne Beatcounter) einfach dazu, um sich mit der Materie vertraut zu machen. Mit Ableton oder auch Traktor mit Midicontroller etwas "Tolles" zu basteln mag zwar einfacher sein, aber wenn ich meinen unübersichtlichen SLK von der Einparkautomatik ohne über die Schulter zu schauen in die Lücke fahren lasse, dann sieht das von außen auch cool aus. Autofahren lern' ich davon nicht. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur masochistisch.

  • also erstens hab ich hier keinem zu irgendwas geraten. es ging darum, wie man gute download-sets baut und das tut man nunmal mit ableton. ich habe geschrieben was ich selber benutze und warum, mehr nicht.

    zweitens, nehme ich diesen post jetzt aber zum anlass zu einem kleinen statement zum thema "mixkultur":

    ich finde - in jedwedem kontext - egal ob in der vinyl diskussion oder ausserhalb davon, den aspekt des "beatsyncen" völlig übertrieben. es ist absolut überbewertet. mein gott, es geht darum eine platte was langsamer oder schneller zu machen und im richtigen moment anzuschieben. und im jahre 2011 ernsthaft noch mit platten trance auflegen zu lernen ist echt - sorry - lächerlich. bei techno, ok, aber bei trance? das meiste gibt es gar nicht auf vinyl.

    bei vielen djs hab ich das gefühl, dass diese "beatmatching" diskussion nur daher kommt, das es sie nervt, das andere bessere übergänge spielen. und wenn derjenige dann einen laptop da stehen hat ist er ja eh ein idiot. dass man mit den ganzen programmen die es so gibt, viel mehr machen kann als nur übergänge mixen oder syncen wird da immer übersehen.
    währenddessen stehen die guten djs alle mittlerweile mit cdj2000, per netzwerkkabel vernetzt rum und machen im grunde das selbe wie laptop djs...

    soviel dazu ;)

  • Zitat

    Original von DaveDowning
    sonic waves: probiers echt mal mit ableton, im arrangement view, hat zwar nix mit auflegen im eigentlichen sinne zu tun, aber damit bekommst du tolle aufnahmen hin ;)

    Zitat

    Original von DaveDowning
    also als erstens hab ich hier keinem zu irgendwas geraten.

    *hust* Sonic Waves schrieb selbst, dass er noch nicht allzulang dabei ist. Ist aber auch egal, aufhängen will ich mich daran nicht.

    Ich habe mittlerweile selbst einen Laptop beim Auflegen stehen und nutze ihn auch angetan, teils mit Vinyl, teils mit Timecodes. Zwar weniger mit Trance, aber ich weiß die Vorzüge zu schätzen. Ich habe vor 7 Jahren mit Vinyl angefangen und zweifle trotzdem keineswegs daran, dass es Frischlinge gibt, die schon nach 3 Monaten bessere Übergänge als ich hinbekommen. That's life. Was ich aber keinesfalls missen möchte ist das Training, das ich mir durch den harten Einstieg selbst auferzwungen habe. Wenn ich heute mal ein wenig in Richtung Dubstep oder Breakbeats abdrifte oder mal einen Reggae-Track meines Kumpels mit etwas DnB unterlegen will, dann kann ich den automatisierten Beatmatcher getrost in die Tonne treten. Wenn sich mein betagter Laptop mal spontan verabschiedet - egal. Mach' ich eben mit Vinyl weiter. Einen guten Dienstleister zeichnet ein professioneller Umgang mit den ihm gegebenen Werkzeugen aus. Das gilt für einen DJ ebenso wie für einen IT-Berater oder einen Klempner. Mit einem Hammer sieht vielleicht jedes Problem aus, wie ein Nagel... aber ein Porzellanwaschbecken kriegt man damit auch nicht eingebaut. Mein Punkt ist: Wer Vinyl oder CDs beherrscht, findet sich in Softwarelösungen wie Traktor in Minuten rein (Ableton wahrscheinlich etwas länger). Wer nur Software kennt, der wird dir nicht einmal sagen können, wozu das rote Licht an den Technics dient. Und einen Übergang kriegt er damit schon garnicht hin. Die Softwarelösungen sind toll - mir gefällt super, was ich damit machen kann. Aber für Einsteiger sind sie nur der schnelle Weg - nicht der gesunde.

  • also wenn du das als ratschlag verstehst, bitte - ich bewerte aussagen in web-foren im allgemeinen differnzierter.

    natürlich hast du recht damit, dass es einfacher ist, sich mit software zurecht zu finden, wenn man mit vinyl lernt - ich hab das selber hinter mir. trotzdem finde ich die diskussion darum völlig nichtig. das publikum interessiert es - um ein beispiel zu nennen - einen scheißdreck, was das rote licht an dem technics macht. und ich muss vor allem sagen dass ich durch traktor und co. mehr übers auflegen gelernt hab als durch vinyl, cds oder beatmatching. nur ein beispiel: wenn dir beim digital auflegen zwei tracks auseinanderlaufen, merkt das sofort jeder, bei vinyl kommt das halt "vom vinyl" ;)

    und gerade im kontext von einem unerfahrenen dj, wie kann man da ernsthaft zu vinyl oder cdjs raten? für den preis eines vinylplayers / cdjs bekommt man nen laptop und n gutes interface etc. dürfte dem preis des zweiten players entsprechen, mixer nicht eingerechnet. und im gegensatz zu vinyl bekommt man auch neue releases.

  • Der Kostenfaktor steht natürlich auf einem anderen Blatt, da muss ich dir zustimmen. Die Boxed-Version von Ableton liegt zwar auch bald in einer Preisklasse, in der man ein Paar halbwegs brauchbarer Plattenteller erwerben könnte, aber das ist kann beides kein Probierequipment mehr.

    Ebenso stimmt es natürlich, dass es dem Publikum im Regelfall völlig einerlei ist, woher die Musik kommt. Im Hinblick auf das "Endprodukt" hat man allein schon wegen Loops und Masterkey-Adaption mit den Softwarelösungen deutlich leichtere Karten. Mein Argument war nur, dass seitens des "Handwerkers", also des DJs, eine Lernkurve erstrebenswerter ist, die sich nicht nur auf eine Technologie beschränkt, sondern auch das, was dahinter steht. Ausreichend ist es, wenn ich weiß, was mein Programm alles Tolles kann. Professionell ist es, wenn ich weiß, wie es funktioniert, und wie ich das zu meinem Vorteil nutzen, kombinieren, adaptieren oder modifizieren kann. Und - vor allem - wenn ich nicht auf ein Gadget angewiesen bin. Denn, um das Eingangsargument wieder aufzugreifen - das Publikum will etwas hören. Bei großzügig geschätzt 3 von 5 Events funktioniert irgendetwas mit der Technik nicht, gerade in den kleineren Clubs. Zuwenig Steckdosen, Line-Funktion des Mixers auf einem Kanal tot, auf die Schnelle nicht nachvollziehbare Brummschleife oder Feedback... ist mir alles schon passiert. Probleme, die sich vielleicht in einer überschaubaren Zeitspanne beheben ließen - aber das Publikum nicht interessieren. Und du kannst sagen, was du willst... selbst wenn dein Beatgridding in der Software versagt, hast du schon gelitten.

    Kurzum: Um abends mal ein paar Miezen zu beeindrucken reicht dir Software durchaus. Für kontinuierliches professionelles Auflegen sind Grundlagenkenntnisse, zumindest in meinen Augen, unumgänglich. Ansonsten gebe ich dir Recht.

  • Zitat

    bei vielen djs hab ich das gefühl, dass diese "beatmatching" diskussion nur daher kommt, das es sie nervt, das andere bessere übergänge spielen. und wenn derjenige dann einen laptop da stehen hat ist er ja eh ein idiot. dass man mit den ganzen programmen die es so gibt, viel mehr machen kann als nur übergänge mixen oder syncen wird da immer übersehen.
    währenddessen stehen die guten djs alle mittlerweile mit cdj2000, per netzwerkkabel vernetzt rum und machen im grunde das selbe wie laptop djs...

    Nur weil man mit so nem Programm tausend Effekte dazupacken kann, sind Übergänge nicht besser.

    Jemand der live auflegt kann genauso syncron arbeiten wie jemand der im Ableton hockt.

    Ich schließe mich Jamis dort auch an, wer wirklich verstehen will warum Platten zusammen laufen, wann man sie mixen muss etc. der wird an Hardware nicht drumherum kommen.

    Ableton ist schön und gut, aber lernen tut man dort leider nix weil man das Gehör nicht richtig fordert und die Struktur der tracks gar nicht verstehen kann.


    Wo Dave Recht hat sind die releases. Als Neuling wirst du einfach kaum gute Trance Platten bekommen, weil alles über mp3´s, wave geht. Ein Neuling ist auch in keinen pools drin, oder bekommt von labeln die CDR´s zugeschickt.

    Der muss zwangsläufig mit diesem digiitalen Kram arbeiten, auch ein Grund warum viele Neulinge nie gute DJ´s sein können - da ihnen die Software die set´s baut, aber das Verständnis nicht erlent wurde.

  • es werden mittlerweile auch kaum mehr cdr verschickt. das läuft per mp3 und email.

    ich finde auch das beatmatching weniger wichtig, ich kenne genug djs die zwar toll mit vinyl mischen können, aber der unterschied zwischen auf die 1 und auf die 2 kennen sie nicht...

  • Ob super Übergänge mit digital oder schlechtere mit Vinyl, wie auch immer....Es gibt nur noch wenige DJs, die es beherrschen Jemanden wirklich auf die Reise zu schicken. Da rückt die digitale Technik in den Vordergrund und trotzdem ist es der letzte Mist. Aneinandergeklatschte Hits aus den Beatport Top Ten, widerliche Remakes ( damit kann jeder Trottel irgendwelche Betrunkenen wachrütteln) und null Spannungsbögen. Da kannst Du genauso gut eine "Best Of Dance" - CD einlegen und pinkeln gehen. Auf solche DJs kann ich auch verzichten und das werden immer mehr. Deartigen Pappnasen eine Vinyl in die Hand zu drücken, nützt dann auch nichts mehr, selbst wenn sie das Beatmatching beherrschen. Das ist doch so oberflächlich, da ist es mir immer noch lieber Jemand verhunzt mal etwas, als wenn die Technik im Vordergrund steht und das Set ansonsten lieblos ist. Jetzt mag zwar jeder Depp dadurch auflegen können, aber ein gutes Set macht er dann immer noch nicht. Natürlich gehört es dazu in ein Set auch den einen oder anderen Hit enzubauen, aber ich finde es gehört auch genauso dazu eine interessante Auswahl zu treffen, einen eigenen Stilt zu entwickeln den nicht Jeder hat. Ist es ein Wunder, wenn aus Trance-DJ Newcomern nichts wird wenn sie ihre Musikwahl ausschließlich danach treffen was bei ASOT läuft ? Das können die Großen auch, weswegen sollte man also den Unbekannten interessant finden ??? Ohne Produktion wird sowieso meistens nichts aus der DJ Karriere. Es ist also wichtiger eine Produktion zu haben um dann anschließend mit dem Laptop ein Set zu spielen, dass die komplett gleiche Playlist wie AvB hat und anschließend kann man Großevents entweder mit allen ASOT-Tunes Of The Week oder mit so tollen Elektroremakes von Binary Finary-1998 , Cafe Del Mar oder Kernkraft 400 beschallen. Na was für eine DJ-Leistung. Für so einen s***ß gibts dann auch noch Applaus.

  • wo ist der gefällt mir button? gebe dir vollkommen recht, martin. am ende muss es ne gute party mit nem guten set werden. alles andere ist nebensächlich. übergänge sollten trotzdem passen meiner meinung nach. und wer nur mit laptop oder bpm-anzeige auflegen kann ist in meinen augen kein dj. jeder sollte es erstmal so oldschool wie möglich lernen, dann hat er auch kein problem damit, wenn der laptop oder die soundkarte mal versagt... ;)

  • Ich lege nicht auf weil es den anderen gefällt. Ich spiele teils nur Hobbymäßig im Radio und sehr selten bei VA's.

    Es ist auch egal mit was man spielt. Ich liebe ganz einfach meinen Sound und dieser heißt Trance. Ob nun Vinyl, CD oder MP3 Hauptsache ist der DJ nimmt seine Musik ernst. Das zeichnet doch ein DJ mehr aus.