• Wie gesagt, ich kann hier eure Ausführungen nur teilweise bestätigen. Von einem Totalausfall kannn man hier nicht reden (siehe aktuelle Umfragen), aber die Piraten müssen den richtigen Umgang mit den Medien noch lernen.

    Meine persönlichen Erfahrungen mit den "Bürgern" diesbezüglich, ist eigentlich recht positiv. Gestern beim plakatieren haben uns auch wieder einige Leute angesprochen. Es sind doch viele die auch erkennen, was von "den Medien gemacht ist" und wir sollten uns von soetwas nicht beirren lassen.

    Skuz:

    Zu A) Das ist der "Preis der Transparenz" und wir sind für eine offene Diskussionskultur. Es gibt niveauvolle Diskussion und weniger niveuavolle Diskussionen bei uns. In anderen Parteien werden nach Möglichkeit alle gleichgeschaltet und man hat möglichst die Klappe zu halten wenn die Partei etwas beschlossen hat. Dies haben auch schon viele Stammtischbesucher die aus anderen Parteien kommen berichtet. (FDP, Linke, SPD)

    Zu B) Es gibt noch wesentlich mehr Piraten, die wissen wie man sich präsentiert. In der Regel werden aber nur diese Drei eingeladen. Außerdem wollen wir Piraten ja keine "Aushängeschilder" haben, da Personen in "höheren Positionen" letztendlich nur die Meinung der Basis vertreten sollen.

    Zu C) Durch eine kontinuierliche Programmerweiterung, wie sie momentan läuft, werden wir auch bald noch mehr Menschen erreichen können.

    Zu D) Dies wurde schon bei A und B von mir beantwortet.

  • Zitat

    Original von Ace
    Von einem Totalausfall kannn man hier nicht reden (siehe aktuelle Umfragen), aber die Piraten müssen den richtigen Umgang mit den Medien noch lernen.

    Es kann ein Totalausfall in der PK vorliegen, auch wenn die Umfragewerte gut sind. Hier gilt nicht aus A folgt B und wenn B vorliegt, muss auch zwangsläufig A vorliegen, sondern ebenso kann C Ursache für das Vorliegen von B sein.

    Zum Thema Umfragewerte noch einmal was: Klick

    Und zwei Links zu meiner "Lieblingspiratin" Julia Schramm
    Porträt in der FAZ

    Interview im Cicero

    EDIT: "Gleichgeschaltet" ist übrigens suboptimale Wortwahl

    3 Mal editiert, zuletzt von Skuz (27. April 2012 um 13:04)

  • Falls Julia Schramm gewählt werden sollte, dann zweifle ich zum ersten mal an der "Piratigen-Schwarmintelligenz". Werd leider nicht vor Ort sein, um ihr meine Stimme nicht zu geben.

  • ach ja gut, dass die spd gegen die piraten stänkert ist ja logisch. die haben die hose ja sowas von voll :D genau wie die anderen parteien. ob herr eppler recht hat - ich bezweifle es. denn zu kritisieren die piraten hätten "nur" das thema internet ist schlichtweg falsch - zeigt aber vor allem das die spd gar nichts von netzpolitik versteht und die komplexität und wichtigkeit des themas völlig unterschätzt.

  • Ich verstehe die Argumentation sehr wohl - sie ist nur eben davon gezeichnet, das Herr Eppler nicht sieht, dass es den Piraten eben nicht nur um die drei von ihm genannten Punkte geht. Freiheit im Netz, allgemeines Grundgehalt, Transparenz. Das sind drei Punkte, aber es gibt einige mehr. Bildungspolitik wäre de facto zu nennen.

    Aber gut, der Mann meint ja auch die Grünen wären nur durch SPD-Menschen groß geworden. Eine sehr verschrobene Sicht der Dinge.

    Für Ihn beschränkt sich die ganze Freiheitsdebatte auf ein paar jurstische Feinheiten - das ist aber schlichtweg falsch. Es geht um eine andere gesellschaftliche und politische Bewertung des Netzes.

    Überhaupt zeugt der ganze Kommentar von leichter Verblendung. Ökobewegung, Nachhaltigkeitsdenken schön und gut, das aber gleichzusetzen mit der größten technischen Weiterentwicklung seit der industriellen Revolution, ist einfach lächerlich.

  • Jemand Lanz geschaut?

    Ich fand die Marina ja recht sympathisch, sowas meinte ich - ne Partei braucht ein Gesicht mit dem man sich identifizieren kann.

    Genau sowas haben die anderen Parteien seit Schmidt nicht mehr gehabt.

  • Naja Dave, Epplers Hauptargument ist eigentlich, dass er dieser großen "technischen Weiterentwicklung" das dauerhafte Konfliktpotential abspricht. Umweltschutz&Co kamen im damaligen politischen Prozess quasi nicht vor und es hat Jahrzehnte gedauert bis die anderen Parteien diesen Aspekt einigermaßen adäquat aufgegriffen haben. Umweltschutz, Nachhaltigkeit etc. hatten die Grünen quasi jahrelange exklusiv. In Sachen Netzpolitik sieht der Spaß anders aus. Auch wenn die etablierten Parteien in diesem Bereich noch Nachholbedarf haben, wollen sie sich nicht noch einmal so düpieren lassen.
    Und ja, die Piraten besetzten inzwischen ziemlich viele Themen, aber ansonsten keines, dass sie "exklusiv" haben. Zum Thema Bildung hat jede der großen Parteien etwas im Programm. Und ich prophezeie mal, dass das beim Urheberrecht etc. demnächst genauso sein wird. Das sieht Eppler vermütlich ähnlich und schlussfolgert, dass die Piraten bald überflüssig sind. Sie haben seiner Meinung nach, eben keine anderen Ideen/Themenspektren, welche nicht auch von anderen Parteien abgedeckt werden.

  • Zitat

    Original von Skuz
    Das sieht Eppler vermütlich ähnlich und schlussfolgert, dass die Piraten bald überflüssig sind. Sie haben seiner Meinung nach, eben keine anderen Ideen/Themenspektren, welche nicht auch von anderen Parteien abgedeckt werden.

    Den genauen Unterschied zwischen abdecken und umsetzen kennst du aber oder?
    Die FDP steht auch für mehr Netto vom Brutto, haben dieses Thema abgedeckt. Tja, die Umsetzung hat da nur für ihr Arbeitgebeklientel gegolten.
    Die CDU deckt auch ihr Christliches Thema ab, umsetzung zum Thema Nächstenliebe etc. sieht auch anders aus.
    Und nur weil Partei XY nun sagst sie stehen dafür nun auch ein. Heißt es noch lange lange nicht, dass sie genau das auch machen.
    Skuz, für so naiv hatte ich dich nicht gehalten, muss meine Meinung wohl ändern ;-)

    Und genau deshalb, weil die anderen Partein zwar sagen, dass sie jetzt total Hip sind und nun auch Twitter nutzen, darf man sich nicht davon blenden lassen. In wirklichkeit ist für die dicken Partein Kommunikation über das Internet noch immer Teufelswerk und sollte sanktioniert werden. Für mich hat jegliche Partei die schon seit mehr als 40 jahren den Bundestagssessel zupupsen an glaubwürdigkeit verloren. Deren ziel ist es ihren besitzstand zu wahren und zu pflegen. Glaubwürdige und Bürgernahe Politik sieht echt anders aus.

  • Ach Nils, willst du jetzt wirklich, dass ich deine Aussage in ihre Einzelteile zerlege und auseinandernehme? Oder siehst du selbst ein, dass deine Argumente, mit denen du glaubst meine Naivtät zu entlarven, sich 1:1 auf die Piraten übertragen lassen?

    Zitat

    Und nur weil Partei XY nun sagst sie stehen dafür nun auch ein. Heißt es noch lange lange nicht, dass sie genau das auch machen.

    Gilt das nicht auch für die Piraten? Hast du schon einmal überlegt, dass sich von der Oppositionsbank aus viel erzählen lässt? Wieso kann Die Linke auf Bundesebene denn so ziemlich alles fordern was gerade en vouge ist? Hast du schon einmal daran gedacht, dass sie auf absehbare Zeit nie in die Verlegenheit kommen wird, für irgendwas einstehen zu müssen? Hast du schon mal daran gedacht, dass sich aus solch einer strategischen Position aus, die Realität leicht ignorieren lässt? Hast du dir dann schon einmal die Forderungen der Linken auf Landesebene in Bundesländern angeschaut, in denen die reale Gefahr besteht, dass sie an einer Regierung beteiligt werden? Falls nicht, solltest du das schleunigst tun.
    Der springende Punkt ist, dass man viel fordern kann. Wenn man dann irgendwann in die Verlegenheit gerät Verantwortung übernehmen zu müssen, dann sieht das Bild auf einmal ganz anders aus.
    Wofür stehen denn die Piraten? Für Transparenz und ein anderes Demokratieverständnis? Vielleicht! Für soziale Gerechtigkeit? Kann ich bis dato nicht erkennen. Für Freiheit? Falls ja für welche Art von Freiheit? Und was passiert, wenn verschiedene Freiheiten in Konkurrenz zueinander treten? Wonach wird dann entschieden, welche Freiheit Vorrang genießen sollte? Für Utopien? Manche sicherlich!
    Worin besteht jetzt genau die Glaubwürdigkeit der Piraten? Darin, dass sie "dem Volk", d.h. dem Stammtisch, ein höheres Gewicht einräumen als bisher? Für mich beginnt Glaubwürdigkeit immer im kleinen, d.h. ich übernehme auf kommunaler Ebene Verantwortung und arbeite mich dann langsam zur großen Politik vor. Vielleicht habe ich die falschen Stände und Stammtische besucht und mit den falschen Leuten geredet oder folge den falschen Piraten im Netz, aber das was bis dato von den Piraten kam, war der dritte Schritt bevor sie den ersten getan haben. Fast jeder hat eine Meinung zum Thema "geistiges Eigentum" oder wie die Piraten diesen Kampfbegriff bezeichnen "geistige Monopolrrechte", zu ACTA, zu Internetsperren etc.. Aber keiner konnte mir konkrete Vorschläge nennen, wie er auf kommunaler Ebene dafür sorgen würde, dass seine Stadt, sein Dorf, seine Gemeinde attraktiver werden könnte. Die Vorschläge, die kamen, lagen außerhalb des Kompetenzbereiches der Kommune oder reduzierten sich auf "baut dies, baut das, werft hier noch Geld zum Fenster raus", um es zu überspitzen.
    Also was bitte genau macht die Piraten nun glaubwürdiger?
    Leute, die über die anderen Parteien meckern, dass diese alle keine Ahnung hätten und sich somit mit denen auf eine Ebene stellen? Leute, nicht einmal rudimentäre Kenntnisse des politischen Systems der BRD haben, geschweige denn die Spielregeln der Politik auch nur im Ansatz verstehen?

    Mit der Politik ist genauso wie im Fussball. Wir haben 82 Mio. Bundestrainer, aber nur einer kann diesen Job machen. Weshalb sollte ich nun glauben, dass der Couchpotato besser ist als Leute, die sich jahrelang mit Politik beschäftigt haben? Als Leute, die sich auf ihren Fachgebieten zumindest im Ansatz auskennen (Vollständige Information gibt es nicht)?
    Und ich habe nie bestritten, dass die etablierten Parteien in Sachen Netzpolitik und Bürgerdialog erhebliche Defizite aufweisen. Die bis dato größte Leistung der Piraten besteht darin, dass sie auf diese Defizite hinweisen und scheinbar einen Prozess in Gang gesetzt haben, dass langsam ein Umdenken bei den Eliten stattfindet. Dass das nicht von heute auf morgen geht, dürfte klar sein. Genauso wie die Eliten Zeit benötigen sich in dieses neue Themenfeld einzuarbeiten, benötigen die Piraten Zeit sich in die parlamentarische Arbeit einzuarbeiten. Meine These an dieser Stelle ist nun, dass sich die Eliten schneller ins Netz und die dadurch geänderten Gegebenheiten einarbeiten werden, als sie es damals beim Thema Umwelt etc. gemacht haben. Irgendwann kopiert Merkel, dann auch die guten Ansätze der Piraten, wie sie es mit vielen Ideen bisher gemacht hat, die von anderen Parteien prominent vertreten würden. Wie einige Kommentatoren vollkommen richtig bemerkt haben, ist Merkel manchmal ziemlich heftige Piratin. Sie revidiert ihre Meinung, wenn Entwicklungen dies nötig machen. Der Unterschied ist nur, dass man ihr das als Lüge anlastet, wenn sie ihre Positionen ändert und bei den Piraten gilt das bisher noch als cool.

    Einmal editiert, zuletzt von Skuz (4. Mai 2012 um 14:43)

  • Zitat

    Original von Skuz
    Leute, die über die anderen Parteien meckern, dass diese alle keine Ahnung hätten und sich somit mit denen auf eine Ebene stellen? Leute, nicht einmal rudimentäre Kenntnisse des politischen Systems der BRD haben, geschweige denn die Spielregeln der Politik auch nur im Ansatz verstehen?

    Spielregeln der Politik, das hört sich wieder so an wie: Was schon seit 100 Jahren so ist muss gut sein.
    Nein es ist vielleicht gut, aber ein anderes Szenario könnte noch viel viel besser sein. Wenn einer von Spielregeln in der Politik fasselt, denkt man immer es geht um Mathemathische Formeln. Du redest so als ob 1+1 = 2 sein MUSS das man an einem Politischensystem (oder in deinen Worten: Spielregeln der Politik) nicht rütteln kann. Und das es nun für die nächsten 2 Mrd Jahre feststeht. Nein keine Partei muss sich an Spielregeln halten, die andere Parteien mal aufgestellt haben.
    Das ist genau das gleiche wie: Man muss zu jedem Thema SOFORT eine Meinung haben, bzw. eine Position.

    Hätte man vor 4 Jahren die CDU gegründet würde mich mal heute interessieren ob sie ebenfalls zu allem und jedem Stellung beziehen könnten. Mom lass mich überlegen. Hoch nein könnten sie nicht.
    Im gegenteil, im moment wechseln die ihre Grundsätze wie es gerade in die Umfragewerte passt.

    Zitat

    Mit der Politik ist genauso wie im Fussball. Wir haben 82 Mio. Bundestrainer, aber nur einer kann diesen Job machen. Weshalb sollte ich nun glauben, dass der Couchpotato besser ist als Leute, die sich jahrelang mit Politik beschäftigt haben? Als Leute, die sich auf ihren Fachgebieten zumindest im Ansatz auskennen (Vollständige Information gibt es nicht)?

    Nochmal: Politischer Diskurs entsteht wenn ich die breite Bevölkerung mit ihren belangen einbeziehe. Nicht indem ich ein Intressensverband Frage und mir von diesem verband auch noch das Gesetz schreiben lasse. Da hat nämlich die Gegenseite die in "Konkurenz" mit dem Beschluss steht, verloren. Und genau das passiert bei den Etablierten. Meinungsbildung findet ausschliesslich nur noch über Kommunikation mit Fachverbänden statt (ich nenn es mal typischen Lobbyismus) Und nicht mehr im Gesamtenkonsens mit allen.

    Aber okay, deine Sichtweise ist die Politisch korrektere, und eine andere wird wohl nicht gerne gesehen, zerstört es doch die Sichtweise der ganzen PoWis die jahrelang studiert haben. Und das was ihnen gelehrt worden ist bestimmt immer das richtige ist.

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    Spielregeln der Politik, das hört sich wieder so an wie: Was schon seit 100 Jahren so ist muss gut sein.
    Nein es ist vielleicht gut, aber ein anderes Szenario könnte noch viel viel besser sein. Wenn einer von Spielregeln in der Politik fasselt, denkt man immer es geht um Mathemathische Formeln. Du redest so als ob 1+1 = 2 sein MUSS das man an einem Politischensystem (oder in deinen Worten: Spielregeln der Politik) nicht rütteln kann. Und das es nun für die nächsten 2 Mrd Jahre feststeht. Nein keine Partei muss sich an Spielregeln halten, die andere Parteien mal aufgestellt haben.

    Spielregeln der Politik kann man sicherlich so interpretieren. Ich meine damit aber eher das institutionelle Gefüge. Was wird auf welcher Ebene geregelt. Wie sieht die Kompetenzverteilung aus, welche anderen Einflussfaktoren gibt es noch, worauf wirkt sich das neue Gesetz aus, usw.

    Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    Nochmal: Politischer Diskurs entsteht wenn ich die breite Bevölkerung mit ihren belangen einbeziehe. Nicht indem ich ein Intressensverband Frage und mir von diesem verband auch noch das Gesetz schreiben lasse. Da hat nämlich die Gegenseite die in "Konkurenz" mit dem Beschluss steht, verloren. Und genau das passiert bei den Etablierten. Meinungsbildung findet ausschliesslich nur noch über Kommunikation mit Fachverbänden statt (ich nenn es mal typischen Lobbyismus) Und nicht mehr im Gesamtenkonsens mit allen.

    Das bestreitet niemand im Ansatz. Allerdings wirst du nie im Ansatz auch nur einen Gesamtkonsens hinbekommen. LF mag sicherlich in einer Partei funktionieren, aber was ist, wenn du irgendwann vor der Wahl stehst, ob du mit einer Stimme deinen Arbeitsplatz erhälst oder ob du ihn wegrationalisierst? Dein Verstand steht dann ggf. vor der Wahl: Habe ich in Zukunft Arbeit oder stimm ich für das "Vernünftigere"? Da kannst dann auch gleich Lobbyisten fragen. Das bei der Gesetzgebung einiges schief läuft, steht außer Frage, aber um das intern zu regeln, müsstest den Beamtenapparat noch viel mehr ausdehnen. Die Sichtweise der Piraten ist sicherlich legitim, aber eben auch nur ein Extrempunkt. Die Wahrheit liegt dann wieder irgendwo dazwischen.

  • Zitat

    Original von Skuz
    Die Wahrheit liegt dann wieder irgendwo dazwischen.

    Richtig, genau, mehr sag ich auch nicht. Politik heißt nicht: Die Piratenpartei hat nun bei allem Recht und nur diese Meinung ist die richtige. Aber die Piratenpartei ist wenigstes auf den Weg dahin, einen gesamtbreiten Konsens zu bestreben. Aber genau das heißt eben: In der einen Sache gewinnt man, in der anderen verliert man...

    In unserer Gesellschaft muss ein Umdenken stattfinden das der eigene Ego nicht immer gewinnen muss/kann/darf. Leider wird dieses denken immer immer schwerer. Es ist echt erschreckend wie Egoistisch die Leute in den letzten Jahrzehnten geworden sind. Immer nur noch "ICH ICH ICH ICH ICH" Und warum? Weil die Politik und die Firmen dieses Bild weiter prägen. Soziale Verantwortung? Fehlanzeige!

    Aber genau hier greift die PP die Wähler ab, bei den Personen die noch Hoffnung haben, dass gelebte Demokratie in Deutschland noch möglich ist. In wie weit das geht, bleibt ab zu warten wenn die Piraten in die Parlamente kommen und dort mitmischen. Ob die Illusion dann schnell versiegt wird man sehen müssen, bis dahin siegt die Hoffnung das man dem Lobbyistemsumpf endlich entgegentreten kann.
    Wir werden sehen.

  • Zitat

    Original von Ace
    DANKE JOHANNES! :D

    Wofür? Für all die amüsanten Missverständnisse, die dieser Text ausgelöst hat?
    Oder dafür, dass der Herr sich für das Normalste der Welt heroisch feiern lässt?

    Zitat

    Er tritt nicht etwa zurück, weil er nun eigenständig seine Brötchen verdienen will, sondern weil die Hand, die ihn fütterte, so unerträglich [... ]gewesen sein soll

    Kommentar von Jennifer Nathalie Pyka dazu.

  • Seh ich anders. Die Würde des Menschen ist in diesem Fall nicht einmal ansatzweise tangiert. Er stellt einzig und allein die miserable Organisation/Überforderung der Jobcenter (zu viele sich ändernde Regeln, Erfolgsdruck, zu wenig Personal) an den Pranger und fährt anschließend die Mitleidsmasche. Außerdem interpretiert er das ALG-II als eine Art BGE, was ich für vollkommen verfehlt halte. Wenn ich ALG-II beziehe, stehe ich in der Schuld der Steuerzahler/Gemeinschaft. In meinen Augen besteht eine Verpflichtung zunächst gegenüber sich selbst und dann erst gegenüber der Gesellschaft sich aus diesem Zustand zu befreien und dafür alles erdenkliche zu tun. Aus dieser Sichtweise sind dann Sätze wie "„seine berufliche Situation lasse zu, mehr als 40 Stunden die Woche für sein Parteiamt aufzuwenden“, maximal unglücklich. Ein Ehrenamt ist ein Ehrenamt und eben kein Fulltimejob und sollte daher auch entsprechende Zeitumfänge haben. Wer darüber hinaus mehr Zeit für das Ehrenamt aufwenden will, kann diese gern tun, sofern er dennoch konstant in der Lage ist seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Beziehe ich hingegen ALG-II sehe ich die Pflicht eher darin mich 40h die Woche um Arbeit, Fortbildungen etc. zu bemühen.

  • Der tut mir fast schon leid. Mir ist sowas absolut unverständlich. Der Typ ist intelligent und hätte zumindest vom Intellekt her kein Problem einen Job zu finden. Aber warum, wenn wir ihm sein Dasein bezahlen? Mitleid macht sich breit, wie sehr er doch gegängelt wird.
    Klar, die Strukturen bei den Jobcentern und der Bundesagentur für Arbeit sind oft wenig jobfördernd. Wenn jemand aber derart um eine eben solche Behandlung ja schon förmlich bettelt, dann soll man ihm das doch geben. Allein der Bewerbungssatz um den Posten zeigt doch, was man von diesem Typ zu halten braucht!

  • Zitat

    Original von Skuz
    Die Würde des Menschen ist in diesem Fall nicht einmal ansatzweise tangiert.

    Also wenn Leute in meine Wohnung kommen und diese "durchsuchen", ich meine Rechte nicht wirklich geltend machen kann (Einsicht ins Protokoll) und mir Menschen sagen was ich zu tun habe, obwohl sie auf "meinem Gebiet" garkeine Kompetenzen haben, dann würde ich mich schon in meiner Würde verletzt füllen.

  • Zitat

    Original von Clear_Blue
    Der tut mir fast schon leid. Mir ist sowas absolut unverständlich. Der Typ ist intelligent und hätte zumindest vom Intellekt her kein Problem einen Job zu finden. Aber warum, wenn wir ihm sein Dasein bezahlen?

    Statt das sich alle freuen, dass dieser Herr weniger Geld vom Staat bezieht, als wenn er von einer Partei aus Deutschland (HUUUUPPPPSSS ja wer bezahlt die denn? Ahhh ja genau der Steuerzahler aus Uganda) bezahlt wird, die weit aus mehr für dieses Amt ausgeben würde.

    Ich stelle fest: der Mittelstand zerfleischt sich mal wieder selbst weil ein Arbeitsfähiger ALG 2 Bezieher eine Tätigkeit in einer Partei ausübt die ehrenamtlich erfolgt. Bezieht dadurch also nur die ALG2 Staatsleistungen. Im Umkehrschluss wird verlangt das ihm eine (vorsicht jetzt wird es ganz lustig) Partei für dieses Amt bezahlt die ebenfalls von Staatsgeldern getragen wird. Aber dafür weit mehr ausgeben muss als der ALG2 Satz.

    Das heißt: Sollte ihn die Partei finanzieren, wird sie mehr an Ponader bezahlen als sein gegenwertiger ALG2 Satz hoch ist. Das wiederum heißt: er liegt dadurch dem Staat noch viel mehr auf der Tasche als er das durch ALG2 macht.

    Das ist genauso absurd, wie sich im moment der Linke Ramelow echauffiert, das Ponader Leistungen bezieht. Also einer der viel viel viel viel mehr Knete vom Staat bezieht, beschwert sich über einen anderen der gerade mal ALG2 bezieht.

    OHHHHHHHHHHYEAH Absurdistan Hoch 123456787654345678765432345678765434678986431245678764321234679

    Willkommen in der Unlogik! ;-)

  • Ganz so einfach ist die Geschichte nun nicht. Zunächst sind so Regeln wie absolute und relative Obergrenze zu berücksichtigen, d.h. dass es eine Deckelung der staatlichen Mittel für Parteien gibt. Die relative Obergrenze bemisst sich in Abhängigkeit der eingesammelten Mitgliedbeiträge+Spenden. Die staatliche Teilfinanzierung darf die so generierten Einnahmen nicht übersteigen.
    Was folgt daraus?
    ALGII-Regelsatz: 374€. Hinzu kommen Kosten für Wohnung und Heizung. Je nach Wohnort sind die unterschiedlich. In Berlin geht das bis zu 378€ für einen Einpersonenhaushalt. Hinzu kommen Einmalleistungen. Lass mal ganz vorsichtig mit 800€ im Monat rechnen, die der Staat auf einen Single-ALG II Empfänger aufbringen muss.
    Angenommen die Piraten würden ihre Mandatsträger auf Bundesebene bezahlen:
    Lass uns ein weiteres mal großzügig sein und mit den 2010 Zahlen rechnen, wonach die Piraten sich zu 47,7%, also grob gerundet zur Hälfte aus staatlichen Mitteln finanzieren. Bis dato kannst einem Mandatsträger also 1600€ zahlen, ohne dass der Steuerzahler mehr belastet wird.
    Bedenken wir nun, dass die 800€ vom Amt evtl. auch unterschätzt sind und der Staat durchschnittlich etwas mehr für einen ALG-II Empfänger aufwenden muss, die Piraten inzwischen mehr Mitglieder (alles zahlende, sofern die Partei das endlich mal effektiv auf die Reihe bekommt; bei 33.108 Mitglieder (Quelle Wiki Stand Mitte 2012) a 48€ Jahresbeitrag (ohne Mindereinnahmen durch später EIngetretene => 1.589.184€ vgl 2010: 372.986,97€) haben und mehr Spenden als 2010 bekommen. Bei den BT-Parteien liegt der Anteil der staatlichen Parteienfinanzierung zwischen etwas unter 30% bis knapp an die 40%. Gehen wir mal davon aus, dass sich das bei den Piraten auch so einpendelt und stellen mal ne weitere Milchmädchenrechnung auf. Bei 40% Anteil kannst 2000€ locker machen, bei 30% 2666€, ohne dass der Steuerzahler einen Cent mehr blecht. Find ich persönlich jetzt nicht so bad, vor allem, wenn man bedenkt, dass von diesem "Gehalt" seine Mitgliedsbeiträge bezahlen kann (die höher ausfallen dürften, da sie ja nach Gehalt gestaffelt sind) und Steuern und sonstige Abgaben zahlen kann. Man wird zwar nicht reich, aber besser als ALG II ist es alle mal.


    Zur Einführung: [URL=http://www.bpb.de/themen/LZSPWA,…nanzierung.html]bpb[/URL]
    BPB II

    Praxisbeispiel Piraten: Focus

    Hintergrundinfos: Parteiengesetz
    BT Verwaltung
    BT Bericht aus 2010 für sonstige Parteien inkl. Piraten

  • Diese Frau ist nicht das erste Mal unangenehm aufgefallen. Und es ist schon ausgesprochen dumm so vorzugehen, wie sie es gerade macht. Damit schadet sie sich und der Partei, und zwar mit Ansage und Anlauf.

    Das ist es, was mich im Moment bei den Piraten ärgert. Einige wenige bauen Mist, der eigentlich nichts mit der Partei oder der Idee zu tun hat, und bringen die ganze Bewegung in Verruf.

  • Wie schafft die Dame es dann in den Bundesvorstand? Mal ehrlich, das Buch hätte ein Paradebeispiel für die Argumentation der Piraten werden können. Damit hätten die Piraten im Erfolgsfall eindrucksvoll belegen können, das ihr Konzept funktioniert und gut ist. Aber man verkauft lieber es für 100K an die so verhasste Content Mafia.... :autsch: :autsch: Ne, also wirklich, da fehlen mir echt die Worte!

  • Zitat

    Original von GambaJo
    Habe jetzt gelesen, dass nicht sie gegen den Download vorgegangen ist, sondern der Verlag. Wie Verlage das Üblicherweise so machen.

    Ja logisch, das wird aber auch so in ihrem Vertrag drin stehen. Der Verlag muss 100K für die Julia rausholen, die Produktionskosten plus Werbung wollen bezahlt werden und deren Hausangestellten müssen auch von was leben....So naiv, das vorher nicht zu wissen kann keiner sein! Das ganze Urheberrechts Bla von den Piraten funktioniert eben nur solange es nicht um die eigene Kohle geht.... wirkungsvoll demaskiert würde ich sagen :D

  • Ich frage mich ja immer noch, wer 13,99 bzw 16,99 € für diesen Schund ausgibt und wie zum Henker der Verlag die 100k wieder einspielen will. Neben der besseren PR, die eine kostenlose Verfügbarkeit dieser losen Aufsatzsammlung auf dem Niveau einer bestenfalls Achtklässlerin, mit sich bringen würden, würde die Häme, die die egozentrische Autorin einstecken muss, sicherlich etwas mäßiger ausfallen.

    Ansonsten findet sich in der aktuellen Printausgabe der Zeit eine Bestandsaufnahme der Piratenpartei ein Jahr nach deren Einzug in das erste Landesparlament. Auch wenn die dort benannten Probleme keine großen Neuigkeiten sein dürften, so fasst er die Probleme der Partei und ie zunehmende Frustration der "führenden" Leute wunderbar zusammen. Mal schaun, ob die lange prophezeite Professionalisierung nun endlich mal in Gang kommt oder ob die "Schwarmintelligenz" lieber weiterhin für Unsichtbarkeit plädiert, indem sie weiterhin substantielle Positionierungen zu essentiellen Themen verhindert.

  • Zitat

    Original von zocker1988
    Kurz und knapp auf den Punkt gebracht....hahah

    https://www.youtube.com/watch?v=ro7g5icFdcU&sns=em

    haha, ich kann nicht mehr :D

    Gestern bin ich durch Zufall bei Stuckrad-Barre auf Tele 5 gelandet (einen Sender den man wohl eher selten einschaltet). Der hatte Johannes Ponader zu Gast. Man kann ja von ihm halten,was man will, aber dass er sich freiwillig in so eine Sendung begibt und sich dem Stuckrad-Barre sowie einem Spiegel- und Bild-Redakteur stellt, das hätte wohl nicht jeder Politiker gemacht (v.a. nicht bei so einem Ruf). Jedenfalss war es sehr unterhaltsam, und beim Thema Internet / Freiheit finde ich, hat sich Ponader dann doch noch ganz gut geschlagen: Ponader bei Stuckrad-Barre