Großraumdisco, die neue Heimat von Trance?

  • Moin zusammen!

    Ich bin mir nicht sicher, ob wir diesen Thread auch in die Diskussion "Trance in Deutschland" oder "Trance ist zurück" integrieren können. Mir geht es hier jetzt nicht um die Musik an sich, sondern um die Locations.

    Aktuell fällt mir auf, dass Trance wieder in die Discos, ja sogar in die Großraumdiscos zurückkehrt (Bsp: Vandit Label Night@Flame Parchim oder die Euphonic Sessions@Dragonpark, Freiberg a.N.)
    Unabhängig von den gängigen Vorurteilen(finden sich auch in dem ein oder anderen Thread wieder), würde ich von euch gern wissen, wie ihr dazu steht. Überwiegen die Vorteile: endlich wieder mehr Trancepartys in Deutschland(ohne riesige Anfahrtswege), Chance neue Hörer zu gewinnen etc. oder seht ihr die Nachteile überwiegen: Mehr szenefremdes Publikum (Prolls, Suffnasen, "Stylos"), eventuell eine schleichende Kommerzialisierung usw.

    Jenseits der großen Events/Institutionen wie N1, VN, EN, Technoclub, Trance und Einzelgigs von "Zugpferden" alla PvD und den aufstreben den kleinen Regionalprojekten (Feel Trance, Trancecube, Trust in Trance,Transition, die Partys in der Easy Schorre in Halle, etc. *wer sich jetzt vergessen fühlt möge darauf im Thread aufmerksam machen zwinker *) scheint das im Augenblick die einzige Möglichkeit einem weiten Publikum diese Art von Musik zu präsentieren und 'namenhafte' Leute nach Deutschland zu holen. Das besondere Augenmerk liegt für mich hier auf Regionen, die nicht eben mal nach Holland düsen können, wo ja eh alles besser ist*hust*, also auf dem östlichen Teil der Republik(jenseits von Berlin), den hohen Norden, und ganz spezielle Süddeutschland.
    In Gesprächen mit involvierten Leuten kam quasi als Konsens raus, dass Großraumdiscoverantwortliche/-besitzer durchaus zu 'Experimenten' bereit sind, solange der Laden voll ist. Die DJ's können dann ruhig mal ein paar Euro mehr kosten. Sie gaben allerdings ebenfalls zu verstehen, dass diese Läden nur laufen, wenn man mehere Musikrichtungen anbietet und somit ein breiteres Publikum bedient.

    2 Mal editiert, zuletzt von Skuz (23. März 2009 um 12:36)

  • Wie immer hat so was zwei Seiten.
    Betreiber, die dem Publikum mehr Auswahl bieten können, können sich gefloppte Experimente ab und zu erlauben, da diese durch den Erfolg der anderen Richtungen abgefangen werden. Die Betreiber sind auch meistens keine Enthusiasten, somit ist ihnen egal, was läuft, Hauptsache das Geld kommt rein.
    Nachteil ist natürlich, dass sich der DJ schon etwas beugen muss.

  • Zitat

    Original von GambaJo
    Wie immer hat so was zwei Seiten.
    Betreiber, die dem Publikum mehr Auswahl bieten können, können sich gefloppte Experimente ab und zu erlauben, da diese durch den Erfolg der anderen Richtungen abgefangen werden. Die Betreiber sind auch meistens keine Enthusiasten, somit ist ihnen egal, was läuft, Hauptsache das Geld kommt rein.
    Nachteil ist natürlich, dass sich der DJ schon etwas beugen muss.

    ich bezweifel, dass sich namenhafte DJ's alla Morph b2b Eyden, Ronski Speed, Stoneface&Terminal oder auch Giuseppe Ottaviani da beugen.

  • Zitat

    Original von Skuz
    Sie gaben allerdings ebenfalls zu verstehen, dass diese Läden nur laufen, wenn man mehere Musikrichtungen anbietet und somit ein breiteres Publikum bedient.

    meinst du Läden mit separaten Floors für die verschiedenen M.Richtungen oder 1 Floor und da jeweils zeitbeschränkt-laufende Musikrichtungen (wobei diese Art mMn Müll ist, gibt's aber leider recht häufig)?

  • Zitat

    Original von Tom Forbes
    meinst du Läden mit separaten Floors für die verschiedenen M.Richtungen oder 1 Floor und da jeweils zeitbeschränkt-laufende Musikrichtungen (wobei diese Art mMn Müll ist, gibt's aber leider recht häufig)?

    bei mir ist großraunmdisco gleichbedeutend mit meheren floors.

  • Skuz:
    Das habe ich schon oft gesehen/gehört. Eines der besten Beispiele dafür waren früher Cosmic Gate.
    Viele hier heulen auf der Trance Energy rum, weil ihre Lieblinge plötzlich „brettern“. Dabei passen sie sich nur der Party und dem Publikum an.
    So lange es keinen Kirmescharakter bekommt, finde ich das auch ok.

  • Wie Trance in der Großraumdisse scheitern kann, hat man am Giga Parc in Dülmen gesehen. Hier mal ein paar Beispiele aus der Vergangenheit:

    [2006-03-24] Johan Gielen & Ron v. d. Beuken @ Giga Parc, Dülmen

    [2007-06-01] Blank & Jones @ Giga Parc, Dülmen

    [2006-07-14] Scot Project, Solid Sleep Usw. @ GIGA Park Dülmen

    [2006-05-05] Dumonde @ Giga-Parc Dülmen

    [2004-11-05] Heller & Enkie, Andy B @ Giga Parc Dülmen

    Alles gescheitert! Seither laden sie Kirmesheinis ein und der Laden ist voll. Das "Volk" will einfach Dance und Musiktrends hören. Das ist halt so. Gefeiert wird nur zu Sachen die man kennt und die billig klingen!

    greetz West :shy:

  • Zitat

    Original von Southern

    Alles gescheitert! Seither laden sie Kirmesheinis ein und der Laden ist voll. Das "Volk" will einfach Dance und Musiktrends hören. Das ist halt so. Gefeiert wird nur zu Sachen die man kennt und die billig klingen!

    Tja da hatt der Southern schon recht die Massen wollen Musik hören die sie kennen mann könnte ihnen Trance in kleinen Happen anbieten.
    Wenn ein Resident Dj, ab und an mal, ein, zwei Trance lieder mit einbauen würde könnte der Umschwung wahrscheinlich irgendwann kommen aber das ganze mit der Brechstange zu lösen ist glaube auch nicht das wahre.
    Wie schon hier beschrieben kann man in den Großraumdiscos einen kleinen Trance-Floor einrichten und die leute die Intresse haben oder rein zufällig vorbei schauen finden evt gefallen an der Musik.

    Und schwups die Bups haben wir eine große Trance- szene in Deutschland :D

    Einmal editiert, zuletzt von Aiiwa (23. März 2009 um 17:44)

  • Zitat

    Original von Southern
    Wie Trance in der Großraumdisse scheitern kann, hat man am Giga Parc in Dülmen gesehen.

    Der Laden is nich mal mit kommerzheinis voll, geschweige denn das noch viele kommerzheinis hinkommen...

    warum der ganze trance kram auch schon gescheitert ist lag mit an so aktionen wie dem zweiten b&j gig, wo die beiden für den ersten immernoch nicht bezahlt wurden afaik und den zweiten halt einfachmal 5 std vorher abgesagt haben...

    mal ganz davon abgesehen scheitert der giga parc eh... freitags kommste mitlerweile ab 16 rein weil der laden sonst nich mehr voll wird (nur blagen da), samstag is zwar offiziell ab 18, kontrollieren tut allerdings eh kein schwein... dann permanent aktionen wie 2 für einen/3 für einen damit sie auch ja die bude vollkriegen...

    selbst von den kommerzspacken war lange zeit keiner mehr da, bzw nicht mehr in dem ausmaße wie vor 3 jahren oder so... da war jedes weekend mit irgendnem "headliner" (ja, ich bezeichne rocco oder so in dem fall als headliner...) vollgepackt, heute haste sowas im prinzip vllt. mal alle 2 monate wieder, wenn überhaupt...

    der laden ist echt über geworden... einzig die house area geht noch ganz gut klar und im sommer halt chillen im biergarten, die paar mal die ich im jahr vllt. im giga bin kannste jedoch an beiden händen abzählen xD


    ------------------

    zum topic: ich fänds nicht allzu verkehrt, bzw schlimm... weiß auch immer nich was sich einige an anderem publikum stören... who cares? ich merk nur nix von diesem neuen trend hier^^

  • Trance in der Grossraumdisco hab ich das letzte Mal 2002 erlebt, also wo es auch voll blieb auf dem Floor. Damals war z.b. Twisted von Svensson & Gielen auch endlich nach Deutschland übergeschwappt. (also sie waren nicht selbst da, sondern nur die Platte wurde gespielt)

    Die Jahre danach, z.b. 2005 war auf demselben Floor z.b.Techno mit DJ Ghost aus Belgien, der selbst da war, aber fast keine Leute - da kurz nach seinem Start alle auf den HipHop-Mainfloor geflüchtet sind..

    ob jetzt wieder Trance kommt ist mir auch egal, da ich fast nicht mehr zur Disko gehe..

  • Ich finde das durchaus schon ne gute Entwicklung - da man immerhin nicht erst 100km fahren muß um seinen Sound zu hören und Auflegetechnisch ist es heutzutage ja auch kein Problem mehr gut von einem Resident beschallt zu werden (die Skills sind überwiegend besser geworden)...

    Was bisher die ganze sache so ein bissel versaut hat, seit 2002 ist eher die Mentalität der DJ's gewesen die sich haben zu viel Sagen lassen.

    Ich mein - ich geh auch nicht zum Bäcker und sage ihm wie ich mein Brot gebacken haben will! Das ist eigentlich das was ich so am meisten kritisieren möchte, das viele zwar "musikalische Weiterentwicklung" auf ihre Fahne schreiben aber sich im Endeffekt doch nur irgendwelche Pseudo-Trends der "großen" anpassen.

    Als DJ der mit Herzblut die aktuellen Releases durchforstet sollte man ganz auf seinen Geschmack vertrauen und nicht wirklich zum 353 Abend immer noch "3 Tage Wach" spielen.


    Da seh ich das Hauptproblem...

  • Aber man konnte das ja auch in Köln sehen bei der Party vom Uhrmacher mit Ferry Corsten......der geneigte SSL Hörer hat fast fluchtartig den Floor verlassen als Uhrmacher fertig war und Ferry übernahm...einige kannten Ferry ja nichtmal.

    Man hat also einen Star der Scene da und niemand interessierts.....also zieht es schonmal nicht wenn ein Club gute DJs bookt.

    Denke das "Problem" bei Trance ist dann noch, das dabei zu wenig getrunken wird. Die Leute kommen ja wegen der Musik/des DJs.

    Packt man aber die Ballermann Kirmes Mucke aus, dann saufen die Leute noch und die Kasse klingelt noch mehr. Beim Hip Hop /Black ists ähnlich.

    Also wäre es ganz cool wenn man auf dem ein oder anderen nebenfloor mal gute Musik bekommt und ansonsten gibts ja immermehr gute Partys.

  • Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich nic chagall im e-dry in geldern gesehen habe. ansich könnte den cosmic gate fans der laden bekannt sein, da cosmic gate erst in diesem club entstanden ist.

    jedenfalls kannte ich nic chagall nicht als nic chagall aber es war geil.
    cosmic gate war mir natürlich ein begriff, aber da sagte ja keiner was von.
    der laden hat mir weit und breit am besten gefallen, weil ich den eindruck hatte, dass nur da der sound läuft, den ich so gerne gehört habe
    es muss 2003 oder 2004 gewesen sein, da wir zu der zeit gerne dahin gefahren sind und im auto die auch der essential mix von ferry corsten immer dabei war, der 2004 @ bbc radio1 lief und ich mir den besorgt habe.
    sowas wie nyana und isos 3 lief auf der rückfahrt ;)

    der laden war also echt gut und vorallem überwiegend von holländern besucht.
    es sind ja nur 20 km bis holland oder so von da aus.
    ja die twisted wurde auch viel gespielt.
    tiesto - traffic auch, das hängt noch sehr im kopf aus dieser zeit.
    eigentlich lief sogar viel tiesto kram.

    so nach nem halben jahr geriet der laden immer mehr in den hintergrund unserer köpfe und wir hatten dann andere interessen.

    2006 bin ich in den laden und war dann erstmal geschockt.
    klabimbim mugge wie aut der kirmes oder so lief da.
    und das komische war, der trance, der da 2003 und 2004 lief, wurde auch gespielt.
    die sind einfach auf den alten sachen hängengeblieben.
    ich denke die twisted und die traffic laufen wohl jetzt immernoch zwischendurch, denn ich hab den eindruck, dass die nichts neues kaufen oder bekommen.
    alle plattenläden haben ja dicht gemacht, die im umkreis waren.

    oder sollen da echt die bosse der diskotheken dahinter stecken ?

    ich glaube ich mach mich demnächst mal auf den weg dahin und teste mal die sounds, die die spielen.
    allerdings befürchte ich, dass es nie mehr so sein wird wie früher und ich auf housebeats stoßen werde.

    und wo in NRW könnte meiner einer sonst hin um mal vernünftige musik zu hören, außer in meinem auto oder zu hause ??

    vorschläge?

  • ach btw..hier im Butan Club also "Deutschalnds bestem Technoclub" läuft am meisten und besten alles möglich Rock geschrabbel mit Saufgelage und regelmässigen Prügeleien........

    geworben wird aber trotzdem mit PvD, Carl Cox Discoboys und co.....was dann ne Hand voll Partys im Jahr entspricht.

    Aber wöchentlich gibts da gar nix.

  • das 3001 war mal ganz gut. hatten tiesto, ferry etc schon da drehen.
    aber ist ja auch nuuur noch house oder prommi events.

    es muss doch irgendwas geben.
    wenns bloß noch den 1live partyservice gäbe.
    da hatte man wenigstens einmal im monat ne ordentliche party in der umgebung...

  • Was halt dazu noch schlimm ist, ist das der Otto-Normal Musikhörer mit Trance auch die Kirmes Mucke verbindet, wegen den ganzen "Trance" Compilations.....und wenn hier mal "Trance" gespielt wird dann mit "DJ CosmicJens" oder sowas und dann läuft Cascada und Horst rauf und runter.....kotz.

    Was aber langsam aufkommt ist relativ gute Housemusik....zwar nciht mein Ding, aber es gibt mir dann doch Hoffnung das dies auch auf andere qualitative Bereiche überschwappt. Zumal oft die Grenzen zwischen House und Progressive sehr fließend sind.

    Lets wait and see

  • man müsste jemanden kennen, der jemanden kennt, der da so ne connection hat, gg

    und dann darüber sowas wie eine trance party on tour durch jedes bundesland oder so jagen.
    sagen wir mal es wäre in diesen großraum diskotheken und man würde 12 clubs finden, die man pro jahr abklappert.
    wenn es pro bundesland spwas gäbe, wäre es für einige evtl interesant, weil nicht zu weit weg und zum anderen würde man evtl ja junge leute auf den geschmack bringen oder das interesse wecken.

    die kennen ja alle nur mtv, viva und den chart kram im radio.
    das ist ja der reinste boykott unserer musik.

    aber naja. träumen darf man doch, gell

  • Die Großraumdisko in meiner Nähe hat Freitagsprogram auf "Trance / Techno / Hands Up" umgestellt. Das mag beim ersten Lesen zwar ganz nett klingen, aber ich befürchte genau das, was Veetro schon geschrieben hat: Die letzten Jahre haben die bloß noch Kommerz-House gespielt und nie Trance, also werden wohl bloß eine handvoll (viellei auch zwei) ältere Trancesachen gespielt und der restliche Abend beschäftigt sich dann mit den anderen zwei Sachen, auf die ich gern verzichten kann.

    Ich bevorzuge dann lieber kleinere Locations, denn die haben für mich zwei Vorteile: erstens hat man schneller eine gewisse Dichte an Publikum, zweitens verirren sich in kleinere Clubs weniger Prolls, dafür hat man wesentlich mehr leute da, die wirklich wegen der Musik da sind und nicht wegen einer persönlichen Modeschau.

  • Bei mir in der Nähe kenne ich leider keine Disko in der Trance gespielt wird.
    Und wenn doch irgendwann mal Trance im z.B. Funpark Hagen(Vielleicht kennt jemand den Laden..) gespielt wird glaube ich das der Laden entweder leer sein
    wird, weil die meisten Trance garnicht kennen oder es sind die standart Prolls da und es macht keinen Spaß.

    Mir wäre es lieber, wenn eine Disko wie dem Prisma statt dieser ewig leeren Salsahalle eine kleine, aber feine, Trancehalle einrichten würde. Dann würden sich die Prolls spätestens nach einer halben Stunde verziehen, weil sie merken das kein Cascada gespielt wird wieder in die anderen Hallen verziehen und die Leute die wirklich Trance hören wollen hätten eine Möglichkeit wo sie dies auch dauerhaft tun können.

  • Hmm ich denke der Ansatz, den Fehler bei den Betreibern zu suchen ist zu einfach. Es gibt schon einige Trance Partys in Deutschland, siehe Tranceport ( HH), Cosmic Club ( HL) Feel Trance ( Aachen) die Trance Mission in Stuttgart oder halt auch unsere Progressive Athmosphere in Nrw und die Tranceseries ( HL). Das teils auch mit fettem Line Up, aber trotz steigender Qualität bei den meisten VAs und immer besseren Bedingungen für die Besucher ist die Zahl der Besucher insgesamt sinkend.

    Da stellt sich mir natürlich die Frage nach dem warum. Ich denke die Szene ist insgesamt zu sehr verklüftet. Da gibbet Leute die Progressive als House und Elektro abstempeln, wieder andere Tech als Techno und noch andere Uplifiting als kommerz und niemand will mit dem anderem was zu tun haben. Alle haben aber eins gemeinsam, sie sind nicht open minded, auch wenn sie es immer gerne von sich behaupten, sag ich Bullshit!! Solang das so ist, wird es keine gefüllten Trancepartys geben, jdf nicht in der Masse. Nur warum kocht jeder sein eigenes Süppchen, warum kann man nicht einfach toleranter sein und auch mal über den Tellerrand schauen?

    Wenn wir alle mehr als Einheit funktionieren würden, die Veranstalter, sowie die DJs und Besucher dann hätte man ne Chance, aber dazu muss sich im Kopf vieler Leute einiges ändern.....

    Das ist nun einfach mal meine subjektive Meinung zu dem Thema....

  • ...auch hier muss man alles beleuchten und mehrere Faktoren berechnen. Da sind zum Einen die Discotheken-Betreiber. Sie handeln stur nach Angebot und Nachfrage. Rechnet sich eine Sache nicht, wird sie auch nicht in Angriff genommen. Experimente kann sich keiner mehr leisten. Zumal da auch der Mut fehlt. Es würde eine Menge an Überzeugungskraft dazu gehören, um dann am Schluss fest zu stellen, dass es sich nicht rechnet. Und auf Dauer angelegt, um zu schauen, wie sich die Sache entwickelt, dazu fehlt die Zeit und der Umsatz.

    Bei den DJ's wäre es sicherlich kein Problem. Gerade in der Grössenordnung von Alex M.O.R.P.H. bis Menno. Obwohl es da vielleicht an zu überzogenen Vorstellungen hapern könnte.

    Das Hauptproblem liegt mehr an der Jugendkultur. Heute kann man alles sein und wieder nichts. Jedes Jahrzehnt hatte seine eigene Jugendbewegung. Bis 2000! Wodurch definiert sich die Jugend heute? Über Handy's? Klingeltöne? Sonnenstudio? Null-Bock? Man wechselt von HipHop, zu Gossic, Metal, Rap, Rock, Pop.... Die grosse Techno/Rave-Bewegung gibt es nicht mehr. Die Zeiten sind vorbei! Was auch die Disco-Betreiber wissen. Wir sind eine kleine Gruppe geworden. Wobei man nicht vergessen darf, dass elektronische Musik in Deutschland nie einen Stellenwert hatte und auch nie bekommen wird. Unsere Musik geht leider mit dem Begriff Spassgesellschaft einher!

    Grundsätzlich habe ich nichts an der Location "Grossraumdisco" auszusetzen.
    Worauf ich jedoch auch verzichten kann, sind die Sonnen gebräunten, Fitnessstudio gestählten, mit freiem Oberkörper und Rasierklingen unter den Achseln tanzenden Prolls und ihren blondierten Freundinnen, bei denen ich mich immer freue, wenn sie mich mit ihrem Schweiss bedeckten Oberarmen streifen, um dann zu fragen, wann denn endlich mal Guru Josh Project gespielt wird.

  • Zitat

    Original von Soulcatcher
    Hmm ich denke der Ansatz, den Fehler bei den Betreibern zu suchen ist zu einfach. Es gibt schon einige Trance Partys in Deutschland, siehe Tranceport ( HH), Cosmic Club ( HL) Feel Trance ( Aachen) die Trance Mission in Stuttgart oder halt auch unsere Progressive Athmosphere in Nrw und die Tranceseries ( HL). Das teils auch mit fettem Line Up, aber trotz steigender Qualität bei den meisten VAs und immer besseren Bedingungen für die Besucher ist die Zahl der Besucher insgesamt sinkend.

    Da stellt sich mir natürlich die Frage nach dem warum. Ich denke die Szene ist insgesamt zu sehr verklüftet. Da gibbet Leute die Progressive als House und Elektro abstempeln, wieder andere Tech als Techno und noch andere Uplifiting als kommerz und niemand will mit dem anderem was zu tun haben. Alle haben aber eins gemeinsam, sie sind nicht open minded, auch wenn sie es immer gerne von sich behaupten, sag ich Bullshit!! Solang das so ist, wird es keine gefüllten Trancepartys geben, jdf nicht in der Masse. Nur warum kocht jeder sein eigenes Süppchen, warum kann man nicht einfach toleranter sein und auch mal über den Tellerrand schauen?

    Wenn wir alle mehr als Einheit funktionieren würden, die Veranstalter, sowie die DJs und Besucher dann hätte man ne Chance, aber dazu muss sich im Kopf vieler Leute einiges ändern.....

    Das ist nun einfach mal meine subjektive Meinung zu dem Thema....

    Guter Ansatz!
    Es gibt überhaupt kein richtiges Zusammenhörigkeitsgefühl mehr, unter Anhängern der elektronischen Musik.
    Techno- Hörer bezeichnen Trance als Kinderkacke, und Trance-Hörer bezeichnen Techno möglicherweise als Druffi-Musik? Ich weiß es nicht ... sowas muss doch nicht sein

    Habe zum Beispiel letztens bei Youtube ein Video gesehn, in dem Tiesto Gebrunn Gebrunn von Paul Kalkbrenner spielt.
    Ein Kommentar dazu war dann: "Tiesto soll mal lieber die richtige Musik den Techno Hörern lassen, und lieber wieder Kinder Trance spielen" (so ungefähr wars zumindest)

  • Was auch noch ein Problem sein wird, dass die Breaks der Trance Tracks meistens ziehmlich lang gezogen sind fast 1,30 bis 2,30 min was den normalen Trance Hörer nicht weiter stören dürfte :D aber die meisten Ottonormal Musikhörer stempeln das als "Langweilig" ab, da kann ich nur meine gute Freundin zitieren der ich schon mal probiert habe Trance näher zu bringen "da passiert doch gar nichts, finde ich langweilig" nach mehrern Versuchen habe ich es dann auch aufgegeben.
    Ich denke mal so reagieren die meisten Leute auf diese Musik die bisher nur mit groovigem House oder stampfenem Techno zu tun hatten.

    Einmal editiert, zuletzt von Aiiwa (25. März 2009 um 23:55)

  • Zitat

    Das Hauptproblem liegt mehr an der Jugendkultur. Heute kann man alles sein und wieder nichts. Jedes Jahrzehnt hatte seine eigene Jugendbewegung. Bis 2000! Wodurch definiert sich die Jugend heute? Über Handy's? Klingeltöne? Sonnenstudio? Null-Bock? Man wechselt von HipHop, zu Gossic, Metal, Rap, Rock, Pop.... Die grosse Techno/Rave-Bewegung gibt es nicht mehr. Die Zeiten sind vorbei! Was auch die Disco-Betreiber wissen. Wir sind eine kleine Gruppe geworden. Wobei man nicht vergessen darf, dass elektronische Musik in Deutschland nie einen Stellenwert hatte und auch nie bekommen wird. Unsere Musik geht leider mit dem Begriff Spassgesellschaft einher!


    Jetzt verrat mir mal, wer eigentlich die Schuld daran hat !

    Beispiel:
    Schalt mal MTV ein...
    Schalt mal Viva ein...
    Schalt mal Radio ein...

    Und dann mach mal das gleiche in Polen, Holland, Belgien, Skandinavien oder sonst wo auf dieser Welt.
    Also ich bekomm in solchen Ländern irgendwie immer Sounds auf die Ohren, die wahrscheinlich nur den hier im Forum aktiven bekannt sein sollte.
    Es ist ja nicht permanent, aber allg. die Dance Musik gibts überall.
    Überall um uns herum, nur nicht in Deutschland.

    Überall um uns herum sind Tiesto, Armin, Paule und Ferry wenigstens Begriffe oder Namen, die man zumindest kennt. Man muss die ja nicht mögen.

    Wenn die gängigen Medien in Deutschland unsere Musik boykottieren und das ist absolut meine Meinung, kann die Jugend es nie kennenlernen und niemals ein Interesse dafür entwickeln.
    Das war mal anders.
    Solange nur der halbe Euro (50cent), Sportfreunde Stiller und und und ausgestrahlt werden, werden auch nur diese Produkte gekauft.
    Man kennt ja nichts anderes, was will man dann anderes hören ?

    Ich bin ganz fest in diese These vernarrt...
    Das ist meine Meinung...
    Der Hauptgrund sind die dicken TV und Radiobosse hier in Deutschland, die nur senden lassen, was gekauft wird und das Kaufverhalten im grunde selber steuern oder beinflussen.

    Solange die nicht die gesammte musikalische Vielfalt, die es so an moderner Musik gibt an die Jugend bringen, wird es keine positive Verbreitung der Trancemusik in Diskotheken geben...

  • Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Trance für die Jugend von heute zum „alten Eisen“ gehört. Ganz taufrisch ist es nicht, wenn man sich so die vielen Classix-Partys anschaut. Im Prinzip ist das nichts anderes als Oldie-Partys, nur halt nicht mit Country-Songs, sondern mit Trance.

    Als ich noch jung war, war elektronische Musik etwas Neues (mehr oder weniger zumindest). Das war aufregend, man war neugierig, man konnte sich von den Generationen davor abgrenzen. Genau die gleiche Rolle hat mal Rock, Matal, Rap/HipHop usw. auch erfüllt. Es hat sich eine Subkultur drum herum entwickelt.
    Die Leute in meinem Alter, die damals, so wie ich jedes Wochenende unterwegs waren, sind heute Väter/Mütter, Menschen im Alter zwischen 25-35 Jahren, und dadurch mit ganz anderen Interessen.

    Der Jugend von heute fehlt dieses Element, und sie ist auch zu phlegmatisch, um etwas selbst auf die Beine zu stellen. Man hat andere Sorgen und Interessen.

    Damals gab es das Internet in der Form, wie heute, noch nicht. Die Tracks konnte man sich nicht jederzeit irgendwo saugen. Um gute Tracks zu hören, ging man eben feiern, oder kaufte die CDs. Das hat sich für die Produzenten noch gelohnt. Man hatte das Gefühl zu etwas Elitärem zu gehören.

  • Zitat

    Original von GambaJo
    [...]
    Als ich noch jung war[...]

    Der Jugend von heute fehlt dieses Element, und sie ist auch zu phlegmatisch, um etwas selbst auf die Beine zu stellen. Man hat andere Sorgen und Interessen.[...]

    Diese Wortwahl erinnert mich ein wenig an meine Großmutter, wenn sie mir von 'früher' berichtet ;)

    Nein, ernsthaft: Grundsätzlich würde ich bei der Problematik mehrere Blickwinkel unterscheiden, die größtenteils auch schon mehr oder minder ausführlich angesprochen wurden. Ungeachtet des "Henne-Ei"-Problems werde ich einfach mal mit einem beginnen und hoffe, das Ganze nachher als eine Art 'Teufelskreis' schließen zu können.


    1. Der Mentale

    Wie schon angesprochen spielt die Mentalität bei der Wahl des Musikgeschmacks eine nicht ganz zu verachtende Rolle. Viele Menschen interpretieren Musik anders, und verbinden mit ihr andere Absichten - und feiern demnach auch anders. Während der stereotype 'Trancer' (den es natürlich nicht gibt) feiert, indem er sich von der Musik treiben lässt, von euphorischen Melodien mitreißen lässt, mag beispielsweise der Anhänger von RnB, Black Musik, Kauf-House oder Dergleichem sich das eine oder andere Bierchen genehmigen, das Hirn ausschalten und den Ausblick auf devote Tussis im Bordsteinschwalbenoutfit oder dicke Goldkettchen mit Hosen in den Kniekehlen hängen, während man auf der Tanzfläche korrekt zu 80 bpm shmoovt. Auch wenn ich an dieser Stelle durch meine Wortwahl unausweichlich eine Wertung abgebe, so bitte ich doch, diese hier außer Acht zu lassen. Man betrachte es einfach als zwei unterschiedliche Mentalitäten, um einen schönen Abend zu haben.


    2. Der Ökonomische

    Seitens der Großraumdiscobetreiber streben sie, wie man es ihnen aus volkswirtschaftlicher Sicht auch nicht verdenken kann, nach Gewinnmaximierung. Die Großraumdisco hat die Eigenschaft, dass sie ihren Gewinn aus der Summe aus der Anzahl der Besucher sowie der konsumierten Getränke schöpft.

    Sei e der Eintrittspreis der Discothek, sowie x die Anzahl der Besucher an einem Abend, p der Preis eines Getränks sowie gi die Anzahl der Getränke, die Besucher i während eines Abends konsumiert.
    Damit ergibt sich der Umsatz U der Discothek an einem Abend folgendermaßen:

    U = p * x + (Summe i=1 bis x) (p * gi)
    (zugegeben etwas unleserlich in Forenschrift)

    Der Faktor p*x als solcher ist zunächst einmal unabhängig von der Art des Publikums.
    Ist aber nun gi, also die Anzahl der konsumierten Getränke, geringer, wenn er Trance laufen ließe, ist es nur logisch, dass er die Musikauswahl in eine andere Richtung steuern wird, weil er dadurch seinen Umsatz steigert. (Befinden sich zu diesem Zeitpunkt noch Trancer im Publikum, die sich nun die Musik erträglich saufen müssen - umso besser ;) )


    3. Der Mediale

    Nachdem also, aus überwiegend ökonomischen Gründen, die Musikauswahl im Club geklärt ist, wenden wir uns Medien wie Radio und Fernsehen zu. Da Qualität bei Musik schlecht bis garnicht quantifizierbar ist, bleibt ihnen als einziges Indiz für den Geschmack der Bevölkerung die Anzahl der verkauften Tonträger bzw. MP3s. Eine Erhebung über dieselbigen bringt natürlich ein voraussehbares Ergebnis, der Bekanntheitsgrad der Musikrichtungen wurde ja bereits in Punkt 2 geklärt. Hier können sie sich der Einschaltquoten sicher sein, weil sie wissen, dass die Musik 'funktioniert' und beim Publikum wieder die Lust zum Feiern weckt.


    4. Der Musikalisch-Ökonomische

    Der Clubbetreiber lässt sich also, wie einfach zu folgern ist, mit dem Einladen von Trance-DJs auf ein Experiment ein. Um die Menge an potenziellem Publikum möglichst groß zu halten, bedarf es eines halbwegs renomierten DJs - bekanntermaßen ist die Szene ja nicht die größte. Da aber auch diese Stolz und Honorare haben, ist der Zwang eines akzeptablem Umsatzes besonders groß. Da der stereotype Trancer allerdings selten so viel säuft wie ein Jürgen Drews-Hörer auf einer Après Ski Party (siehe 1.) muss er zwangsläufig an den Faktoren drehen, die den fallenden gi-Faktor (siehe 2.) kompensieren - womit er nur an den Preisen drehen kann... was natürlich wieder Leute abschreckt. Nicht nur des Preises wegen, sondern auch dank der diskrepanten Szene, die die 'großen' Namen schnell als zu kommerziell abstempelt und die hohen Preise für die Musik kaum bezahlen will (das in einem vorherigen Post angesprochene 'open-minded'-Problem, das in keiner Szene so extensiv zelebriert wird, wie bei uns).
    Wieso sollte also ein (angenommen nicht philantropischer) Clubbesitzer ein Risiko übernehmen, ohne einen Umsatzgaranten wie DJ Vollhorst mit seinem Marianne Rosenberg-50 Cent Mashup?


    Was also tun?
    Es ergeben sich offentsichtlich nicht allzuviele Möglichkeiten, diesen Kreis zu durchbrechen.

    Vorschlag a) Mentalität anpassen
    Lässt sich der stereotype Trancer darauf ein, in den Clubs mehr zu saufen, steigt damit die Lukrativität für die Clubbesitzer. Allerdings widerspricht das möglicherweise dem Musikerlebnis.

    Vorschlag b) höhere Preise und bekanntere DJs in Kauf nehmen
    Wer bereit ist, höhere Eintrittspreise zu bezahlen, trägt dazu bei, die Sparte zu kultivieren. Wenn die Besitzer merken, dass die Musik 'funktioniert', findet sie auch Verbreitung - im utopischen Idealfall sogar in den Medien.

    Vorschlag c) längere Anfahrtszeiten in Kauf nehmen
    Die günstigeren und meist trotzdem qualitativ nicht minderwertigen kleineren Veranstaltungen, oder Events im Ausland, sind nicht für jeden ohne Weiteres erreichbar. Und mal ehrlich - wer will schon für einen schönen Abend regelmäßig mehr als 2 Stunden Anfahrt haben? Immerhin muss man ja auch wieder zurück, vom Kostenfaktor ganz zu schweigen.

    Vorschlag d) 'open minded' werden
    Wer sich nicht allzusehr auf eine spezielle Subkultur-Musikrichtung verbohrt wird es viel leichter finden, schöne Abende zu verbringen. Wer selbst künstlerisch tätig ist, muss dadurch ja nicht zwangsläufig seinen eigenen Stil verwässern lassen. Allerdings müssen meines Erachtens auch für einen Trance-Producer ein paar Pop- oder Electro Inspirationen nicht unbedingt schädlich sein.

    Vorschlag e) nichts tun
    Die einfachste Methode ist natürlich, weiter auf dem Hosenboden sitzenzubleiben und wehleidig darüber zu klagen, dass man nirgends die Musik zu hören bekommt, die man hören will. Damit hilft man weder seiner Szene, noch hat man Spaß am Feiern. Aber man hat sicher einen Heidenspaß daran, im Selbstmitleid zu baden, hm?


    Unter dem Strich hat man also unter der Prämisse der neoklassischen Wirtschaftstheorie und dem damit unmittelbar verbundenen homo oeconomicus, sowohl seitens der Clubbesitzer und der Medien als auch der Partygäste, nur die Möglichkeit, entweder tiefer in die Tasche zu greifen oder sich anzupassen. Ein grundliegender Umschwung der Szene-Mentalität ist doch mehr als unwahrscheinlich.

    2 Mal editiert, zuletzt von Jamis (26. März 2009 um 14:02)

  • Zitat

    Original von Jamis
    Diese Wortwahl erinnert mich ein wenig an meine Großmutter, wenn sie mir von 'früher' berichtet ;)

    Ja nu. So ist das halt. Der wirkliche Zenit von EDM in DE liegt nun Mal schon ein paar Jahre zurück. Sie hat sich etabliert und ist nichts Neues mehr.
    Geh mal auf ein Konzert der klassischen Rock-Bands. Da wirst Du sehr viele Besucher im fortgeschrittenen Alter vorfinden. Rock war damals für sie ihre Art von Rebellion, und sie verbinden bestimmte Erinnerungen dran.
    Genau so geht es mir mit EDM. Ich bin mittlerweile 31 Jahre alt, und komme mir auf mancher Party schon alt vor (bis auf den Trance-Classix-Partys). Ich höre seit Anfang der 90er EDM, und seit ca. Mitte der 90er gehe ich dazu feiern. Die Welt hat sich seit damals weiter gedreht, ich gehöre nicht mehr zu der Jugend, die rebellieren muss. Dies such nun etwas Neues dafür.

  • Da stellt sich mir aber die Frage, wie es denn kommt das wir hier Riesen Festivals haben wenn es dafür kein Klientel gibt?

    Elektronische Musik hat sich immer weiterentwickelt in den letzten Jahren, jdf die meisten Formen davon, Trance ( ich nehme da mal Uplifting oder Melodic) also so in seiner UrForm ist aber stehen geblieben, du hörst immer noch die selben Flächen und Synths und das schon seit Jahren, vllt liegt es auch daran, das es nicht mehr so viele spannend finden zu diesem Sound feiern zu gehen, weil sie schlicht und ergreifend wissen was sie erwartet. Ich kann zum Beispiel nicht mehr den ganzen Abend auf einer Party wo den ganzen Abend nur uplifting oder melodic läuft feiern gehen, gibt mir nichts mehr, nach 2 Stunden bin ich gelangweilt. Deswegen sage ich ja auch alle müssen mehr Open minded sein. Was ist denn so schlimm daran wenn an einem Abend in nem Club Progressive mit Housige, Minimalen oder Elektro Einflüssen läuft ?? Ich denke da wird sich zu sehr an dem Befriff Trance insgesamt festgehalten.

  • Jamis: sehr schöner Beitrag, im Großen und Ganzen seh ich das auch so, und dann noch diese Gleichung: sehr schön :D

    Zum Stichwort openminded: ich lass mich schon dazu hinreißen 1-2x im Monat in einen "normalen" Club zu gehen und lasse mich mit der 08/15-Musik berieseln. Ok, als Fahrer braucht man mich dann nicht einzuplanen, denn mir geht es genauso wie es Jamis unter 2. geschrieben hat. Aber bei Hip Hop / Black / R'n'B hört es einfach bei mir auf, ich kann mit dieser Musik nix anfangen :boxing: Wenn man dann auf einen zweiten Floor ausweicht, wo normalerweise 80er / Schlager läuft und dort wird man auch mit Black beschallt, also dann ist meine Lust auf Disco für ein paar Wochen dahin.

    Um zum Thema zurück zu kommen: Ich kann die Discothekenbetrieber durchaus verstehen. Sie sind Unternehmer, haben Ausgaben und müssen unterm Strich auch von was leben. Was ist also lukrativer? 100 Gäste ohne Anspruch die erst nach entsprechendem Geldverlust an der Bar anfangen zu feiern oder 50 Trancehörer, die soviel Wert auf die Musik legen, dass Sie ohne große Trinkerei dazu feiern können? Und diese Verluste auf einen höheren Eintrittspreis umzumünzen ist leider auch nicht so einfach, denn dann geht man das Risiko ein, noch die letzten Stammgäste durch den Preis fern zu halten. Ebensowenig wie ich mehr zahlen würde für irgend einen House-DJ, würde der Guru Josh-Fan für einen ihm unbekannten Trance-DJ mehr zahlen

  • ich sehe dass auch etwa so wie in den letzten Beiträgen geschrieben,
    besonders geb ich auch den dt.Medien die Schuld, wie Veetro oben geschrieben hat..

    die aktuellen Charts kenn ich nur aus der Sonntagswerbezeitung hier, da stehen immer die aktuellen Top20 vom regionalen Radio drin.
    und seit 3-4 Jahren ist da entweder immer 1 Künstler gleich 2-3 mal vertreten (also 50cent, alles was mit Timbaland zu tun hat usw..) u. der Rest besteht hauptsächlich aus "Entdeckungen" der diversen DSDS, Popstar-Shows usw...Hirte, Bauer Schäfer ...

    die Medien/Plattenfirma gehen eben kein Risiko ein u. wollen möglichst billig noch möglichst viel verkaufen

    selbst wenn man TV-Sender über Sat aus der Ukraine einschaltet (StarTV, Inter+ ) - da laufen mehr innovative u. gut gemachte Sachen als in Deutschland.. ich bin auch schon über 30 u. da müsste das Interesse für Neues zurückgehen u. der Musikgeschmack feststehen - aber ausserhalb von Deutschland gibts trotzdem auch für mich noch was zu entdecken..

  • Zitat

    Original von Jamis
    Nein, ernsthaft: Grundsätzlich würde ich bei der Problematik mehrere Blickwinkel unterscheiden, die größtenteils auch schon mehr oder minder ausführlich angesprochen wurden. Ungeachtet des "Henne-Ei"-Problems werde ich einfach mal mit einem beginnen und hoffe, das Ganze nachher als eine Art 'Teufelskreis' schließen zu können.
    (...)

    Großartiger Beitrag, der endlich mal alle Facetten und Probleme beleuchtet und Lösungsansätze auf eine fundierte Art und Weise liefert. Es liegt nicht nur an den Club-Betreibern, dass bei uns so wenig Trance läuft. Die Szene muss mehr Eigeninitiative zeigen und idealistischer sein.

  • ..."Idealismus"! Auf das Schlagwort habe ich gewartet. Es bringt die Sache jedoch ziemlich auf den Punkt. Bei uns ist der Markt seit ca. 2000 gesättigt. Davor war alles neu, unbekannt, aufregend. Es war eine neue und für mich gesehen die letzte richtige Jugendkultur! Der Gipfel war die Love Parade 1999. Danach, mit RTL 2 und Konsorten war das Thema durch. Es ging in den Medien nie um die Musik. Wenn ich mich an die anschliessenden Spiegel-Reportagen erinnere, bekomme ich das kalte Kotzen. Jahr für Jahr die gleiche Berichterstattung! Wobei das Schlagwort Spassgesellschaft da nicht fehlen darf. Viva und Co haben schon berichtet, jedoch blieb und bleibt es jetzt nur noch bei Kurzbeiträgen von den hiesigen Festivals. Warum Festivals? Es liegt auf der Hand. Eine grosse Auswahl an DJ's, Live-Acts, relativ grosses Publikum. Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, eine neue Aufbruchsstimmung erzeugen zu können! Die wird es nicht geben! Die werden wir auch nicht bei den Disco-Betreibern sehen. Sie haben uns schliesslich mitte der 90er geschröpft und den Hype ausgenutzt! Sicherlich könnte man mit dem Argument vom Ausland kommen, jedoch sind sie teilweise noch längst nicht so weit, wie wir. Gerade der ferne Osten. Schaut euch nur mal teilweise die VÖ's der DJ's an. Die stehen zum Teil am Anfang. Ich behaupte auch mal, dass die Euphorie dort dafür ein Grund ist, dass unsere Global-Player nun mal Global-Player sind. Es liegt letztendlich an uns, eine schöne Party zu haben, die, vielleicht auch in einer Grossraumdisco. Wir haben es in der Hand. Open Minded vorausgesetzt. Wobei ich glaube, dass das, das geringste Problem von uns ist.

    Warum elektronische Musik in Good Old Germany keinen Stellenwert hat, kann ich mir nur damit erklären, dass wir es verpasst haben, dass man sie ernst nehmen kann und sie nicht nur aus Klischee-Spiegel-Dogenleichen besteht! Ein weiterer Faktor ist meines Erachtens, dass wir uns viel zu ernst nehmen. Westbam hat es von Anfang an richtig gemacht, Selbstironie. Denn, je mehr wir um ein Standing kämpfen, desto weniger werden wir es erreichen. Lasst uns einfach eine schöne Party haben, egal wo.

  • Zitat

    Original von starchaser078Der Gipfel war die Love Parade 1999. Danach, mit RTL 2 und Konsorten war das Thema durch..

    sehr schöner Beitrag,

    bei der LoveParade 1999 im TV, besonders was abends bei VIVA lief - bekam ich damals schon ein ganz eigenartiges Gefühl - ich wäre gern direkt noch nach Berlin gefahren...damals hing es vllt. vor allem mit dem Jahr 1999 zusammen, aber man wusste irgendwie, so etwas gibts es nicht noch einmal,
    besonders beim Set von PvD mit seinem Avenue u. ich glaube Cream von Blank&Jones hatte er auch drin..tja irgendwie kann man nichts ändern dran, Geschichte eben..

    davor war ich leider nie bei der LoveParade u. danach auch nicht wg. Medien-Hype

    hab eben mal bei PvD auf SSL reingehört - selbst da läuft "Elektro" gerade, naja nachher kommt noch TechnoClub

  • also ich bin ja ziemlich jung mit meinen 15 Jahren und bin zur Trance bzw. überhaupt EDM nur durch meinen onkel gekommen. der ist mitte 30 also die Generation wie die meisten von euch. Der hat mir irgendwann mal ne dream dance mitgebracht das war so 2003 damals waren die ja noch halbwegs brauchbar. Mir ham da zwar nicht alle lieder gefallen aber die mit einer einfach und schönen melodie waren echt klasse^^
    ich glaub 2003 war tiesto uch ganz groß mit traffic das war damals mein lieblingslied und ich binförmlich ausgerastet wenn das mal bei viva oder mtv kam (die Medien ham ja auch was gutes).
    irgendwann hörte ich dann wöchentlich Asot ja und seitdem hör ich eigentlich nur noch EDM.
    Allerdings kann ich aus meinem Umfeld berichten das keiner Trance hört bzw. irgend nen Deejay kennt.
    Irgendwie hört man auch wenn man nicht danach sucht auch nichts über Trance ab und zu kommt mal was vom paule im fernseh oder radio das ist aber auch eher selten.
    Wenn Trance Mainstream werden soll muss es der breiten masse duch die Medien zugänglich gemacht werden.
    Das wird aber schwer umsetzbar sein da der sound einfach komplett anders ist zu pop rock hp hop ect. pp.
    ich spiele meinen kumpels oft lieder vor die fragen meist nur wasn das da singt ja gar keiner voll langweilig....
    ich denke House oder minimal haben eine größere Chance Mainstream zu werden denn besonders House hört wirklich jeder gerne.
    Ich finde es gut so wie es momentan ist wenn man trance hören will findet man in deutschland zwar nich die großen deejays aber wenn man diese unbedingt sehn will muss man ebn nach holland oder warten bis sie dann mal auf der N1 Mayday LP oder Sensation White kommen.
    bis ich soweit bin dauert das aber noch 2 jahre :D
    Trance wird wohl in Germany nicht mehr groß rauskommen aber vllt andere elektronische Musik
    die meisten deutschen haben sowieso einen eigenartigen geschmack: schnappi,bushido,Las ketchup usw. naja aber drüber aufregen lohnt sich auch nicht jeder hört das was ihm gefällt und es gibt immer ne radioshow in der zurzeit wirklich gute qualitativ hochwertige Musik läuft.


    Grüße jan

  • Nun, ein D. Bohlen meinte mal das man in Deutschland rund 20.000 Platten verkaufen muss um in den Top 10 zu sein.

    Nun, fakt ist aber auch, Trance Musik ist die mit einer der illegalsten Musik-szenen die es gibt. Da der Kreis der Leute so klein ist ,gibt es keinen großen CD-Markt. So, unser Beschaffungsmarkt liegt schon lange im Internet, und wenn man schon die Qual der Wahl hat.

    Beatport oder Clubbers.pl Tja da nehm ich doch die günstigere Alternativen die ich von den Polen angeboten bekomme. Und da Illegale Plattformen nicht in die Chartswertung mit einfließen, gibts da Probleme. Wenn ich den Track mit zusatzvermerk "Rapidshare" eingebe, spuckt mir Google netterweise direkt den Link zum downloaden raus. Wir wollen nur haben...
    haben...haben. Aber nix dafür bezahlen...

    Mich würd mal ein Ranking mit Illegalen Plattformen interessieren, wir hätten aufeinmal ganz komische Charts, mit Interpreten die keine Sau kennt.

    Bevor wir unsere Jungedkultur verteufeln, sollten wir lieber mal daran denken unsere Musik auch wirklich legal zu beschaffen. Dann würden die Charts anders aussehen.

  • Wenn ihr mal meine Meinung hören wollt, die ganze Diskussion hier ist doch mal wieder total müssig und sinnlos. Was wird sie bewirken? Nichts, wie alle vorangegangenen auch. Eigeninitiative ist gefragt, das ist das Einzige was helfen kann.

  • Zitat

    Original von Mr. White
    der ist mitte 30 also die Generation wie die meisten von euch.

    ok, da grenz ich mich mal aus von :D

    Hayden: der Sinn & Zweck eines Forum's soll aber schon noch die Diskussion und Auseinandersetzung mit Themen sein; ob manche Debatten sinnlos sind oder nicht, ist doch sekundär

  • Zitat

    Original von Hayden
    Eigeninitiative ist gefragt, das ist das Einzige was helfen kann.

    in 2 Wochen ist hier Osterfeuer u. gestern hab ich jemanden der da immer die Musik macht den Laptop bisschen erklärt - da er das 1.Mal vom Rechner da Musik machen will - vielleicht kann ich ihm ja noch noch ne schöne Trance-Playlist einrichten, die er dann abspielen kann :D

    da wäre ich mal auf die Reaktion der Leute gespannt, wenn mal nicht die ewig gleichen 0815-PartyHits laufen - aber vermutlich das Gleiche wie in der Disko - es wird schnell leer u. ich bekomme Ärger mit den Leuten, die Bier+Bratwurst verkaufen

  • Zitat

    Original von Dennis Sheperd
    Danke für den wissenschaftlichen Beitrag. Da scheint wohl jemand Wirtschaftswissenschaften zu studieren. :D

    Beinahe... teilweise, aber nicht ganz ;)

    Zitat

    Original von MoreTrance
    in 2 Wochen ist hier Osterfeuer u. gestern hab ich jemanden der da immer die Musik macht den Laptop bisschen erklärt - da er das 1.Mal vom Rechner da Musik machen will - vielleicht kann ich ihm ja noch noch ne schöne Trance-Playlist einrichten, die er dann abspielen kann :D

    da wäre ich mal auf die Reaktion der Leute gespannt, wenn mal nicht die ewig gleichen 0815-PartyHits laufen - aber vermutlich das Gleiche wie in der Disko - es wird schnell leer u. ich bekomme Ärger mit den Leuten, die Bier+Bratwurst verkaufen

    Ob das nun die richtige Zielgruppe ist wage ich zu bezweifeln... das geht möglicherweise wirklich sehr nach hinten los. Allerdings ist der Ansatz nicht verkehrt.

    Wer die Möglichkeit hat, kann ruhig etwas subtile Missionierungsarbeit leisten. Auch wenn bei uns die Samstage unter dem Decknamen "House Vibrations" laufen, hört man trotzdem mittlerweile Kyau & Albert, Sander van Doorn, Claes Rosen und Armin. Wenn man zwischen etwas Geknarze mal Another you, Another me einbaut dann hüpfen auch die Leute, die von der Musik noch nie was gehört haben. Ich denke unter dem Deckmantel "House" (oder auch Minimal) kann man vieles unterbringen und aufgrund des Hypes, die die ganze House-Szene momentan erfährt, finde ich es auch falsch, vom Zenith der EDM in der Vergangenheit zu reden. Sicher, die Musik damals war anders. Mancher mag sie als 'besser' empfunden haben. Aber mein Gott... war 'damals' nicht sowieso alles besser? :no:

    Meiner Erfahrung nach sind die Möglichkeiten durchaus da, solange man zu Kompromissen bereit ist. Wenn ich durchweg nur mit 145 bpm brettere, dann wird der Saal der eigentlichen House-Homies schnell leer. Aber ein paar Impulse in die Richtung (wenn auch nur mit 135 bpm) wirken sich meistens sogar deutlich positiver aus, als wenn sich nur Paxi Fix" mit David Guetta und Infinity abwechselt.

    Der falsche Weg ist aber, auf einer Party mit reelem Volksfestcharakter gleich mit der Musik einzusteigen. Damit macht man sich keine Freunde und tut der Musik auch keinen Gefallen. Kann man möglicherweise versuchen, wenn die Meute ohnehin schon voll ist wie eine Rakete, aber auch das halte ich für ein Spiel mit dem (Oster-)Feuer.