Leon Bolier vs. Jonas Steur "Lost Luggage"

Track Rating
4.5 / 6
(2 Bewertungen)
  • Ich fand den Original Mix schon sehr gut, aber der Arnej Mix geht ja mal richtig gut ab. Hebt sich auf jeden Fall von den beiden anderen Versionen deutlich ab!
    gruß aex

  • Der Original Mix ist mir auch vom Album bekannt: Ein eigentlich durchschnittlicher Track; daher gibt es noch Bessere auf dem Album. 4/6

    Rank 1 Remix: Hat, wie ich finde, ein Bisschen was von der Trance Energy Hymne, falls ich mich da nicht komplett vertue. ;) Finde ich allerdings etwas besser als das Original! 4,5/6

    "Ye" ist absolute Bombe! Ist mir auch vom Album bekannt und wurde auch schon von diversen DJ's gespielt.
    Typische Leon Bolier Bassline, schon in mehreren Tracks gehört, aber die brettert ordentlich! 6/6 :)

    Zu guter Letzt der Arnej Remix: Finde ich auch am besten von den drei Versionen. Flotte Bassline und zerstückelte Melodie- Emelente machen seinen Remix doch wieder außergewöhnlich! 5/6

  • Mit Lost Luggage, das seinen Titel übrigens durch einige leidliche Erfahrungen der Protagonisten mit diversen Fluggesellschaften erhielt, liefert die Benelux-Kombo aus Jonas Steur und Leon Bolier mal wieder eine gelungene musikalische Zusammenarbeit ab. :yes:

    Der Original Mix summiert sich zwar nur auf relativ kurzweilige 5 Minuten auf, ist aber dennoch in der Lage, einen angenehm schaukelnden Groove zu entwickeln, der ein passendes Fundament für die elektroid-trancige Ausrichtung dieses Stücks darstellt. Anfangs versucht das Ganze zwar, dem gemeinen Hörer mit einigen klickernden Effekten einen minimalen Pfad vorzugaukeln, doch spätestens wenn sich die ersten Klänge einer trancig inspirierten Stakkatomelodie zusammen mit elektroid drückenden Basslinefragmenten paaren, dürfte sich dieser Gedanke schnell mit seinem Grab anfreunden. Unterschiedliche Intensität der Trackelemente sorgt dabei für die nötige Portion Abwechslung, sodass das Ganze immer wieder zwischen anschwillenden Euphorieschüben und aufs Wesentliche reduzierten Phasen schwankt, bis sich der Track schließlich doch noch entschließt, ein konventionelles Kurzbreak einzulegen. Dieses steht vor allen Dingen der melodischen Seite dieses Stücks gut zu Gesicht, wenn sie sich dort von unterstützender Flächenarbeit zu einem sphärisch intensiven Anschwillen überreden lässt und auch im Anschluss mit etwas mehr Nachdruck auf dem gemütlich groovenden Untergrund auftritt. Mitverantwortlich dafür zeigen sich vor allen Dingen weitere harmonische Begleittöne, welche die anheizende Rolle der Flächen aus dem Break übernehmen. Ein weiteres Kurzbreak rundet das Ganze schließlich ab, das sich im weiteren Verlauf mit den wieder in einen monotoneren Gang geschalteten Melodieelementen gelungen verabschiedet. Alles in allem haben wir es hier mit einem perfekten Beispiel für das Sprichwort "In der Kürze liegt die Würze" zu tun, welchem ich meine vorzeigbaren 5/6 nicht vorenthalten möchte. ;)

    Der Rank1 Remix präsentiert sich dann noch eine gute Ecke losgelöster von jedweder Genregrenze und interpretiert das Thema wesentlich techhousiger, ohne dabei die Vorzüge der Originalmelodien allzu sehr in den Hintergrund zu drängen. Zudem bewegt sich das Ganze nun in einem etwas schwungvolleren Rahmen, der zu Beginn nur einige Tonwellen auf seinem nach vorne ausgerichteten Drumming duldet, der Übermacht der stakkatierten Originalmelodie aber trotzdem bald nichts mehr entgegenzusetzen hat. Langsam, aber stetig befreit sich diese aus den Fesseln des Untergrund und erstrahlt im anschließenden Break sogar im bekannt intensiven Anschwillen, ehe sich nach dem Moment der Ekstase jäh eine monotone Alternativtonfolge zusammen mit dem Drumming an das Ruder setzt und ihr Vorbild in rasender Geschwindigkeit wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden sieht. Doch auch dieser Zustand hat nicht allzu lang Bestand, probt die Originalmelodie im Untergrund in flächig brodelnder Instrumentierung doch recht bald wieder den Auftstand, der ihr im kommenden Break dann auch wieder für einige Momente gelingen soll. Anfangs gehört das Parkett zwar noch einigen äußerst fragilen Alternativtönen, doch aus dem Hintergrund schnauft bereits der Express der Stakkatomelodie heran und versetzt der Atmosphäre auch hier einige euphoriegeschwängerte Stöße, bevor sich unvermittelt wieder die monotonen Techhouse-Klänge auf dem Höhepunkt einmischen und den Remix ihren drückenden Charakter aufbinden. Dass sich die restlichen Melodieelemente dies allerdings nicht gefallen lassen, dürfte in einem überaus schnell anschließenden zweiten Break deutlich werden, welches noch ein weiteres Mal die Originalmelodietöne flächig und intensiv anschwillen sieht, ehe sie im Anschluss in äußerst minimal-stakkatierter Form hervorragend kontrastreich auftreten. Dennoch lässt der Track es sich nicht nehmen, noch einen letzten anschwillenden Moment zusammen mit dem Drumming zu initiieren, welcher dann gleichzeitig auch den Startschuss für den Trackrückbau abgibt. Summa summarum ein sehr gelungener Remix der Jungs von Rank1, die für meinen Geschmack das Optimum aus dem Original herausholen und sich ihre 5,5/6 redlich verdient haben. :yes:

    Der Arnej Remix bildet in meinen Ohren dann das schwächste Glied dieser Platte und lässt sich viel zu sehr von techtrancigen Elementen tragen, welche sich überhastet der Originalmelodie annehmen. Ein knarzendes Basslinefragment in Kooperation mit typischen Tech-Spielereien- und -Schwurbeleien prägt das Ganze dabei auf seinen ersten Metern und schaufelt sich allmählich in einen rollenden Rhythmus, welcher nun vermehrt auch zerstückelte Melodiestrukturen in seiner Umnachtung fallen lässt. Ein erstes Kurzbreak fährt dann zur Abwechslung einige Alternativtöne aus dem Hintergrund auf, welche sich im Anschluss in Zusammenarbeit mit dem Drumming für meinen Geschmack aber viel zu hektisch vom Untergrund verführen lassen, sodass jeglicher sphärischen Entfaltung ein Riegel vorgeschoben wird. Mit dem Einsetzen eines weiteren Breaks ist es damit glücklicherweise schnell wieder vorbei, sodass das Hauptaugenmerk jetzt auf die gelungen zerhackstückelte Originalmelodie gelegt werden kann, welche alsbald aber ihre Lücken wieder schließt und zusammen mit dem techig-rollenden Drumming schließlich in wesentlich flächigerer Ausgestaltung zum Zuge kommt. Der Mittelteil gehört dann einer kurzen Solofahrt des Untergrund, an den sich noch einmal die Entwicklung der Melodiefragmente zum trancigen Flächenfüller anschließt, ehe sich der Remix düster schielend zu Ende arbeitet, wo bereits grundsolide 4/6 auf ihren Abnehmer warten. :hmm: