N'Abend zusammen!
Dem ein oder anderen Tellerrandüberblicker im hiesigen Forum dürfte sicherlich auch der deutsch-türkische Produzent Bülent Gürler alias Butch schon einmal untergekommen sein. Der Gute tobt sich zwar überwiegend in techhousigen oder minimalen Bereichen der elektronischen Musik aus, doch mitunter schmuggelt er auch gerne interessante Melodieanleihen in seine Tracks, um ihnen den letzten Feinschliff zu verpassen. Auf der im Herbst bei Great Stuff Recordings erschienenen Papillon EP, auf der sich insgesamt vier Stücke aus seinem gleichnamigen Album tummeln, ragt jedenfalls für meinen Geschmack ein solches Stück in unvergleichlicher Manier heraus und sollte vielleicht auch hier nicht nur meine Wenigkeit begeistern können. Wer sich angesprochen fühlt, sollte auf jeden Fall einen Besuch der folgenden Seite erwägen und auch dem Album eine Chance geben, auf dem sich noch einige weitere Perlen befinden!
Die fabelhafte Welt der Amelie stellt jedenfalls schon nach wenigen Momenten klar, in welch groovige Gefilde techhousiger Ausgestaltung die Reise gehen soll und präsentiert auf einer entspannt schaukelnden Bassline die ersten erfrischend zischenden Effekte, auf denen sich alsbald in einem Kurzbreak eine zurückgelehnte Melodielinie entfalten mag. In ihrer unprätentiösen Art verschafft sie dem Ganzen die ersten sphärischen Ausrufezeichen, welche durch einige orientalisch anmutende Tonspritzer sowie mysthisches Flüstern ergänzt werden. Zudem dauert es nicht allzu lang, bis sich auch das melodische Schmuckstück dieses Tracks langsam aus dem Untergrund an die Oberfläche wagt und zusammen mit den immer wieder passend eingeworfenen Morgenlandtönen schließlich vollends die Erarbeitung einer entspannten Stimmungslage forciert, welche vor allen Dingen auch im nächsten Kurzbreak im Vordergrund steht. In der anschließenden Phase wird der Hauptmelodie zwar wieder ein Versteck im Untergrund nahegelegt, doch dieses Angebot nimmt selbige nur für einige Augenblicke wahr, um das Restarrangement nun mit klickernder Unterstützung noch einmal zu einem kleinen Sololauf zu verhelfen, ehe sie sich im nächsten Break wieder sehr galant an die Spitze des Tracks setzt und mit ihrer verspielten Art die Herzen der gemeinen Hörerschaft gewinnen sollte. Am Ende des Breaks dominieren zwar zwecks Intensivierung anschwillende Looptöne, doch im weiteren Verlauf dürfen sich alle Elemente schließlich im harmonisch entspannten Grooven vereinen, welches zudem nicht an der nötigen Portion Abwechslung spart und die Hauptmelodie kurzzeitig mal verschwinden und dann loopartig wieder auftreten lässt. Ein letztes Kurzbreak rundet die melodische Seite des Ganzen ab und schickt das Stück schlussendlich auf seine letzten Sekunden, eh sich Butch nach sechs Minuten Spielzeit mit für meinen Geschmack absolut verdienten 5,5/6 garnieren darf.
Greetz,
:: der hammer ::