N'Abend zusammen!
Der britische Produzent William Threlfall alias Williams ist mir bereits mit seiner Vorgängerplatte Love On A Real Train und seinem 3-Tracker auf Get Physical sehr positiv aufgefallen. Auf die sphärische Kraft seiner subtil neotrancigen Melodieklänge verzichtet der Gute daher auch auf seiner neuen Scheibe, welche auf den Namen Poltergeist hört, nicht, wobei uns hierbei trotz des prägnanten Titels alles andere als schaurige Klänge erwarten. Wer sich davon ein akustisches Bild machen möchte, dem sei auf jeden Fall wärmstens diese bzw. für den Remix von Voltique diese Seite empfohlen. Anzumerken bleibt dabei nur noch, dass das Ganze vor ein paar Tagen auf dem belgischen Label Lektroluv erschienen ist.
Ohne allzu lang um den heißen Brei herumzutänzeln, bringt uns der Original Mix mit seinem groovig ausgerichteten Drumming gleich in eine angenehm mitnickende Position, in welcher sich zudem entspannt dem sich sanft entwickelnden Druck der minimalen Bassline hingegeben werden kann. Erste elektroide Auswüchse sowie eine sich aus dem monotonen Untergrund entfaltende Tonfolge in herrlich spätsommerlicher Stimmung verleihen dem Track im weiteren Verlauf nun mehr und mehr Leben, wobei sich die in Schüben angelegte Melodielinie zunehmend an Einfluss erarbeitet. Davon zeugen nicht nur harmonische Flächen im Hintergrund, welche sich in elektroid verzerrter Struktur als hervorragender sphärischer Passgeber (nicht nur im folgenden Break) verstehen, sondern auch die im Break deutlich intensiver gestalteten Klangfarben der Melodie, welche sich ebenfalls leicht flächig verzerren lässt. In Zusammenarbeit mit dem entspannt groovenden Drumming geht es im Anschluss allerdings wieder erheblich stakkatierter zu, bevor sich nach kurzer Ruhepause auch hier wieder die Unterstützung aus dem Untergrund anmeldet und die variablen Instrumentierungen der dominanten Tonfolge passend ergänzt und anfeuert. Nach knapp 6 Minuten schleicht sich die melodische Arbeit wieder in ihr Himmelbett und hinterlässt ein entspanntes Ausrollen dieses kurzweiligen Tracks, für den ich gern verdiente 5/6 aus dem Keller hochhole.
Der Voltique Remix auf der B-Seite geht das Thema dann allerdings eine gehörige Portion minimaler an und beginnt in einem leicht klickernden Rhythmus mit durch den Fleischwolf gedrehten Tonfetzen aus dem Original. Ein überaus monotoner Basston ergänzt das Ganze zusammen mit loopartig verstärktem Flüstern im Hintergrund und lässt die bekannte Melodielinie in voller Montur erst einmal nur kurzzeitig in einem ersten Quasi-Break zu Wort kommen. Der weitere Verlauf gehört schließlich erst einmal wieder dem betulich minimalen Aufbau dieser Überarbeitung, welchem sich weitere Alternativtöne und ein nun etwas interessanter gestaltetes Drumming anschließen. Einzige Abwechslung in diesem recht emotionslosen Geblubber bleiben die kurzen Breaks, in denen die Originalmelodie angespielt wird, wobei sie im zweiten dieser Art sogar für einen kleinen Moment ihre elektroid-verzerrte Instrumentierung mitbringen darf. In der zweiten Hälfte des Tracks hat sie zudem immerhin das Vergnügen, auch einmal zusammen mit den restlichen Momenten sowie in leicht veränderter Form in einem weiteren Break, hier ihren Platz zu finden. Mit der flächigen Variante kommt dabei sogar kurzzeitig so etwas wie sphärischer Glanz auf, bevor sich das Ganze im Abgang erneut auf seine minimale Seite konzentriert. Insgesamt als Abwechslung zum Original sicherlich gelungen, für meinen Geschmack dann aber doch etwas zu eintönig, sodass hier auch nur solide 4/6 herausspringen.
Greetz,
:: der hammer ::