Grundsatzdiskussion: beruflich erfolgreich als Produzent???

  • hallo zusammen,

    wollte mal fragen wie ihr zu dem thema steht und wer dazu was sagen kann:

    ist es in der heutigen zeit eigentlich noch möglich abseits der ganzen top-musikproduzenten mit dem produzieren von trance/house etc. seine brötchen zu verdienen und damit wirklich gut zu leben auch wenn mann nicht tiesto heißt ;)

    bin gespannt auf euere meinung/erfahrungen!

  • ich bin der meinung:
    wenn man regelmäßig "club-kracher" raushaut "ja".
    ansonsten müsste man alles (djing usw.) von einem seiner "kracher" abhängig machen, dann verdient man auch durch seine bookings etc.. nur durch's produzieren wird es schwer sein...
    v.a. heißt hier, wie auch bei vielen anderen sachen, "werbung" das zauberwort! mir stinkt zwar sowas, aber man kann es nicht ändern. man muss eben werbung machen, sonst könnten sogar "clubkracher" in der versenkung verschwinden... :rolleyes:

    soviel zu meiner meinung. bin gespannt was "bekannte produzenten" selbst hier schreiben...

  • Das Produzieren ist doch eigentlich nur Mittel zum Zweck. Wenn du eigene Tracks produzierst, dann wirst du gebucht und die Leute kommen zu deinen Veranstaltungen. - Damit machst du schließlich die Kohle.

    Mit ner eigenen Vinyl oder MP3 verdient man heutzutage nicht mehr das große Geld.

    greetz West :D

  • Zitat

    Original von Southern
    Das Produzieren ist doch eigentlich nur Mittel zum Zweck. Wenn du eigene Tracks produzierst, dann wirst du gebucht und die Leute kommen zu deinen Veranstaltungen.
    ...


    das trifft nicht immer zu!

  • Alleine durch den Beschuss der deutschen Justiz vor einer Woche das Raubkopierer und "Musikklau" nicht mehr straffrechtlich verfolgt wird ist doch ein Schlag ins Gesicht der jungen Produzenten. Daher sage ich klar das es nicht möglich ist davon zu leben.

    Ein Sprecher der Industrie meinte dazu dann, es sei dann doch so als würde man Ladendiebstahl auch nicht mehr verfolgen.

    Einen Kommentar als Gründer eines Labels mit dem Ziel Produzenten zu fördern und eine Chance zu geben, spare ich mir dann mal. Ich denke viele werden sich denken können was ich dazu denke.

  • selbst ein Armin van Buuren wir nicht mehr viel von der Musik verdienen. 80% seines vermögens macht er durch seine Gigs.

    Also am anfang immer brav Clubkracher raushauen... und dann in Clubs auflegen... Dann muss nur noch Angebot&Nachfrage stimmen um die Preise seiner Gigs hoch zu kurbeln. Tadaaaa verdient man Pro Gig mal eben 10k und mehr....

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    selbst ein Armin van Buuren wir nicht mehr viel von der Musik verdienen. 80% seines vermögens macht er durch seine Gigs.

    Also am anfang immer brav Clubkracher raushauen... und dann in Clubs auflegen... Dann muss nur noch Angebot&Nachfrage stimmen um die Preise seiner Gigs hoch zu kurbeln. Tadaaaa verdient man Pro Gig mal eben 10k und mehr....

    Armada verdient durch dat Label weitaus mehr als nur 20%. Denn da gibt es ja auch noch diverse Merchandise produkte. Hab gehört, die sollen inzwischen mehr einbringen als die Musik :D Darunter zählen zb. auch die DVD's. Armada hat noch in ganz anderen Sparten die Finger im Spiel, und ist so etwas unabhängiger von der Musik.

    Dj's die mit einem Gig über 10k machen... Da gibt es gerade mal eine Handvoll. Dazu muss man schon Weltweit sehr gefragt/bekannt sein. Ich denke mal ein Oakenfold zählt dazu. Und solche Summen werden dann wohl auch eher im Amiland gezahlt.

  • Zitat

    Original von Southern
    Ich habe gehört, dass Tiesto für einen Abend in der Woche auf Ibiza 80.000 Euro bekommt.

    greetz West :D

    Das würde ja nen wirklich "akzeptablen" Stundenlohn ergeben, nicht schlecht :D

  • Vor allem wenn man bedenkt, dass Tiesto in einer Saison bestimmt 12 Mal auf der Insel auftritt. Das macht in 3 Monaten ne knappe Mille und die Steuern sind da schon abgerechnet. Aber das ist ein Außnahmefall!

    Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass die Kohle bei den Großen wirklich nicht mehr durch Produktionen reinkommt. Merchandising und Gigs bringen das fette Geld. ABER: Ohne Eigenproduktionen kennt dich keine Sau und du wirst nicht gebucht. - Dann versauerst du als Resident in irgendeinem Club.

    greetz West :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Southern (11. August 2008 um 15:11)

  • Zitat

    Original von Southern
    Das Produzieren ist doch eigentlich nur Mittel zum Zweck. Wenn du eigene Tracks produzierst, dann wirst du gebucht und die Leute kommen zu deinen Veranstaltungen. - Damit machst du schließlich die Kohle.

    Mit ner eigenen Vinyl oder MP3 verdient man heutzutage nicht mehr das große Geld.

    greetz West :D

    Seh ich genauso, wobei das etwas kalt gesagt ist. Es gibt bestimmt genug artists die auch-, oder nur aus leidenschaft produzieren, es generell als Mittel zum Zweck zu bezeichnen ist etwas übertrieben.

    Aber es stimmt definitiv, ohne gute Tracks bucht einen heute keine Sau. Wenn man einmal gebucht ist kann man sicher auch durch Gigs werbung für sich machen, aber bis dahin ist es ein weiter weg.

    Allein vom producen kann man sicherlich nur kurzfristig leben, kein normaler Mensch würde sich so auf seine Producingskills verlassen, dass er keinen anderen Job nebenbei annimmt. Geldverdienen beim producen lässt sich bestimmt mit einer Achterbahnfahrt vergleichen.

    Einmal editiert, zuletzt von Jons (11. August 2008 um 15:33)

  • Schönes beispiel ist der Herr Schossow,... Mit Mr. White den knaller gebracht,... zumindestens wurde er überall gespielt... so... dann hier und da mal noch geile remixe (die er heute noch abliefert...) Ich habe mir November mal die Myspace Seite von Schossow angeschaut und festgestellt das dort 2 oder sogar nur 3 Gigs eingetragen waren der letzte war im März08. So schaut man sich heute seine Gig-Liste an, merkt man da das sich dort was getan hat ;)

    Ende 2006 kannte ihn noch keine Sau, jetzt sind die GIG Bücher prall gefüllt :D

  • Folgende Anekdote aus dem Arbeitsalltag meines Bruders ist da vielleicht ganz interessant. Er arbeitet bei der Lufthansa in Kapstadt in einem von 8 Callcentern weltweit. Vor kurzem hatte er Sven Väth am Telefon, der wegen seinem Flug nach Ibiza in einem geleasten Jet anrief. Und mein Bruder weiß halt auch, dass eine solche Strecke um die 16.000 Euro kostet. Zurück muss Herr Väth auch wieder und was verdienen muss er an nem Gig auch... Jetzt kann sich jeder selber Gedanken machen, wie hoch so eine Gage wohl ausfällt.

  • genau das ist das problem! luxus kostet eben!
    zu eurozeiten wurde/wird eben alles 1 zu 1 gerechnet. was damals noch 20.000DM gekostet hat, kostet heute 20.000€... inflation lässt grüßen... da hat man es selbst als "weltbekannter" langsam schwer, wenn man seinen lebensstandart halten will...

  • Zitat

    Original von Southern
    Ich habe gehört, dass Tiesto für einen Abend in der Woche auf Ibiza 80.000 Euro bekommt.

    greetz West :D

    Meine Güte sind die Preise noch hoch gegangen?? Meine Info ging bisher immer von maximal 40.000 Euro pro Abend aus...

  • Ich kann Euch versichern... Wenn da jemand 20 - 30.000€ für ein Gig macht... Das packt ein Väth etc nicht alles selber in die Hosentasche. Da kommen Manager usw. auch noch ins Spiel.

    @ Nils

    Schössow ist zu dem Zeitpunkt auch in einer relativ bekannten Dj Agency aufgenommen worden. Ich kenne auch ein paar, die haben viele gigs, aber keine eigenen produktionen. Man kann auch mit einer guten Agentur Glück haben. Niklas Harding war auch sehr gefragt, obwohl er keine eigenen Releases hatte. Die hat er dann später von anderen "anfertigen" lassen :D

    BTW: Ibiza ist sowieso mal ganz eigen. 40.000€ kost da ja fast schon ein Abend an Getränken :D