Nachdem mir bereits sein entspanntes Let It Go auf Mr Sam's Mix-CD Opus Secundo recht gut gefallen hat, legt der junge, mexikanische (?) Holländer Emilio Fernandez jetzt mit Reynosa noch eine gehörige Schüppe drauf, lässt zudem sämtliche Vocals im dafür vorgesehenen Schmorkeller und präsentiert einen herrlichen Piano-Track, der sich aus proghousigen und elektroiden Zutaten einen wunderbar balearischen Kuchen backt. Wer sich von diesen unbeschwerlichen Klängen betören lassen möchte, dem empfehle ich daher auch schnellstens einen Besuch seiner Myspace-Seite, auf der eine zweieinhalbminütige Hörprobe des digital auf Songbird erschienenen Tracks auf euch wartet...
Das der mexikanischen Großstadt Reynosa gewidmete Stück zeigt sich dabei zu Beginn von seiner proghousig-minimalen Seite und lässt den Hörer an einigen immer wieder passend eingeworfenen Tonfragmenten bzw. -effekten knabbern, an deren Seite sich allerdings bereits nach kurzer Dauer ein erstes Bassline-Schimmern im Hintergrund gesellt. Mit vermehrter Zugkraft gesegnet entwickelt sich dieses nun mit seinem elektroid knarzenden Rahmen zum groovenden Zugpferd des Tracks, auf der sich im weiteren Verlauf aus dem Rückraum die ersten sanften melodischen Tupfer anrollen, welche sich in Form der wunderbar balearisch geratenen Pianomelodie im kommenden Kurzbreak an der Oberfläche zeigen und im Handgepäck dabei eine wunderbar warme Atmosphäre bei sich tragen, welche das Stück in Gesellschaft gut akzentuierten Echo-Einsatzes und harmonischer Flächenarbeit schnurstracks in eine wunderbar schwebende Ebene zu verführen imstande ist. Zwischenzeitlich legt sich die Pianomelodie zwar immer mal wieder zur Ruhe, bereit damit allerdings womöglich aufkommender Langeweile schnell eine Umkehraktion, sodass sich das Ganze mit seiner gestrafften Instrumentierung im Mittelteil wieder ganz ungestört dem Frönen der Pianotöne hingeben kann, welche sich in und nach einem zweiten Kurzbreak noch einmal in bester sphärischer Manier entfalten können. Die restlichen Momente gehören dann dem interessanten Abschwillen der leicht knarzig inspirierten Bassline mitsamt ihrer immer wieder eingeworfenen Tonspielereien. Insgesamt ein Track im Sinne der Tradition alter Pianotranceklassiker wie Open Your Eyes, nur eben etwas genredurchlüfteter umgesetzt - ob es für einen ähnlichen Status reichen wird, mag ich zwar bezweifeln, dennoch ich bin auf jeden Fall gewillt, überzeugende 5,25/6 für dieses akustische Strandbild und den dahintersteckenden aufstrebenden Produzenten, der unter den Fittichen von Andy Duguid zu stehen scheint, zu verteilen.
Greetz,
:: der hammer ::