Progressive das neue Kirmes

  • Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, wo alle über Kirmes schimpften, dass Trance-Tracks billig massenkompatibel gemacht werden.

    Genau die gleiche Entwicklung sehe ich nun auch bei Progressive $beliebige_aktuelle_Hypemusik.
    Da werden Trance-Klassiker genommen, die Seele der Tracks wird entfernt (soll ja minimal klingen) und eingegayt (auf -16% laufen gelassen), so dass man auf seine 120-130 bmp kommt.

    Nur mal einige Beispiele:
    Energy 52 "Cafe del Mar" Deadmau5 Remix
    Veracocha "Carte blanche" Cosmic Gate Remix
    Delerium feat. Sarah McLachlan "Silence" Niels van Gogh vs. Thomas Gold Remix (und noch ein paar mehr)
    usw…

    Und so was nennt sich progressiv. Da lachen ja die Hühner. Progressive $beliebige_aktuelle_Hypemusik ist für mich das neue Kirmes. Trance verliert immer mehr seine markanten Punkte und weicht zu einem Brei aus elektro-progressive Minimal-House-Ambient-Gedönse auf, wo keiner mehr wirklich sagen kann, was es überhaupt ist. Also erfindet man inhaltslose Worthülsen, wie Neo-Trance.
    Das erinnert mich ein wenig an die Entwicklung des Automobils. Früher konnte man schon aus der Ferne nur an der Form der Scheinwerfer feststellen, welches Auto da fährt. Ein VW Käfer zieht heute noch Blicke auf sich.
    Heute dagegen sehen alle gleich aus, und es ist im Prinzip egal, ob man nun Opel, VW oder Mazda fährt, drin ist eh fast immer das Gleiche.

    Muss immer schmunzeln, wenn ich hier in Reviews lese, wo irgendwer erzählt, die hätten ja so gebrettert. Ja nee, ist klar. War Mutti wohl nicht dabei, um Händchen zu halten, Du Fimsch. Brauchst nicht knatschen, hier hast Du deine Rolf Zuckowski-CD wieder und ein Taschentuch dazu, Mama kommt ja gleich.
    Dann schaue ich mir die Playlist des „bretternden“ DJs an, und mein Schmunzeln wird zu schalendem Gelächter mit Bauchschmerzen. Rolf Zuckowski ist vielleicht doch nicht ganz das Richtige, Dance With The Teletubbies passt besser.

    Leider merke ich in letzter Zeit immer mehr, wie sich mein Musikgeschmack und das, was vom Trance übrig geblieben ist(also die breite Masse), von einander entfernen. Ich kann mich nicht mehr damit identifizieren. Früher hat mich der treibende Bass bis in die späten Morgenstunden wach und in Bewegung gehalten, heute penne ich um 23h ein auf einer Party (wirklich schon passiert), und das liegt nicht an meinem fortgeschrittenen Alter.

    Im Moment bin ich auf der Suche nach etwas Neuem, was mich fesselt. Trance schläft ein/löst sich auf, Hardstyle ist auch nicht mehr das, was es mal war, Techno ist nicht 100%ig mein Ding. Ich hänge irgendwo dazwischen und warte auf etwas, dass einerseits anspruchsvoll ist, sich aber trotzdem zum animalischen Abgehen eignet. Etwas mit Herz und Schmackes.
    Ich befürchte nur, dass Progressive $beliebige_aktuelle_Hypemusik im Moment noch zu stark gehypet wird und sich noch eine Weile halten wird, weil sich damit gut Geld verdienen lässt. Die meisten ehemaligen Trance-DJs haben erst gerade angefangen ihr Fähnchen in den Wind zu halten.

  • Naja, kann der Sahce nicht zustimmen und was ist an verschwimmenden Grenzen schlimm, also ich selber habe nicht den Drang etwas unbedingt ganz genug in eine Schubladen packen zu können und zwar so dass es auch nicht in eine zweite hätte passen können. Diese ganze D5 Welle nervt mich zwar auch aber ich kann damit leben.
    Und was das das Brettern betrifft, da haben dann eben ein paar Leute ne andere Meinung, es geht natürlich immer mehr aber es muss immer in nem Kontext gesehen werden. Man kann sagen ein DJ trance DJ hat gebrettert auch wenns dann mit jemandem der irgendein Hardtrance oder Gabber DJ das Zeug noch nicht mal in nem warm up set unterbringen würde und mal ganz ehrlich das würde ich Hardtrance etc. jederzeit vorziehen, weil mit so nem Zeug kann ich hinten und vorne nichts anfangen so unterschiedlich sind eben die Geschmäcker.

    Welchen Sinn macht eigentlich diese "Mama, Rolf Zuckowski..." Passage :gruebel: ? Ich meine es ist ja schon bekannt dass du gerne auch Musik der härteren und schnelleren Art hörst ;) aber wenn ich auch ner z.B. Sensatiion black wäre würde ich mir wahrscheinlich bei den meisten Sachen die Gabe der Gehörlosigkeit wünschen :p.
    Wenns was richtig hartes sein soll dann suche ich mir das lieber außerhalb von trance und zwar da wo Schlagzeug und E-Gitarre regieren aber techtrance ist natürlich auch schick :D

    Btw Delerium ist aber echt mal eines der schlechtesten Beispiele die man da hätte anführen können, nur das da immer ne Menge trance remixes zu deren singles gemacht wurden machen die noch kein trance

    130Bpm finde ich übrigens gut dazu auch noch die recht sub lastigen kicks mit wenig punch :p

    Wenn man um 23:00 auf ner Party einpennt kann das aber nicht nur an der Musik liegen, also ich für meinen Teil weiß noch nicht mal mehr wann ich überhaupt zu letzt um diese Zeit eingepennt bin, egal wo :D

    Einmal editiert, zuletzt von daniel85 (22. Juli 2008 um 16:23)

  • Zitat

    Original von daniel85
    Naja, kann der Sahce nicht zustimmen und was ist an verschwimmenden Grenzen schlimm, also ich selber habe nicht den Drang etwas unbedingt ganz genug in eine Schubladen packen zu können und zwar so dass es auch nicht in eine zweite hätte passen können.

    Mir geht es ganz und gar nicht um Schubladendenken. Ich beschränke meine Musik ja auch nicht nur auf Trance bzw. EDM allgemein. Aber ich mag es an sich, wenn sich eine Musikrichtung von der anderen abhebt, sonst ist sie überflüssig. Dass, was heutzutage so Trance genannt wird, ist eigentlich House (irgendeine Unterart davon). Um es für die „Umsteiger“ schmackhafter zu machen, setzt man nur irgendwas mit „Progressiv“ davor.

    Zitat

    Original von daniel85
    Welchen Sinn macht eigentlich diese "Mama, Rolf Zuckowski..." Passage :gruebel: ?

    Das ist ungefähr das, was ich mir immer dabei denke, wenn ich so was lese/höre. Die Musik ist verweichlicht, das Publikum ebenso. Ganz besonders merkt man das auf Partys. Kommt einfach keine Party-Stimmung auf, wie auch, wenn nur chillige Musik läuft, und alle von einem aufs andere Bein wippen und peinlichst drauf achten, dass ihre Geplatzter-Kanarienvogel-Frisur nicht durcheinander kommt.

    Zitat

    Original von daniel85
    Btw Delerium ist aber echt mal eines der schlechtesten Beispiele die man da hätte anführen können, nur das da immer ne Menge trance remixes zu deren singles gemacht wurden machen die noch kein trance

    Ich weiß, welche Musik Delerium macht. Es geht aber speziell um den einen Track und um speziell die 1-2 Mixe, die das Lied zumindest bei uns bekannt gemacht haben. Dafür werden hier viele aber noch zu jung sein.

    Zitat

    Original von daniel85
    Wenn man um 23:00 auf ner Party einpennt kann das aber nicht nur an der Musik liegen, also ich für meinen Teil weiß noch nicht mal mehr wann ich überhaupt zu letzt um diese Zeit eingepennt bin, egal wo :D

    Ich gehe auch unter der Woche nie vor 23h ins Bett. Aber da war die Tanzfläche leer (siehe Chilout-Musik), die Leute nuckelten an ihrem Bier und warteten, dass was passiert. Ich saß auf einer Couch, und die Musik wirkte einfach so einschläfernd, dass mich meine Freundin mehrmals wecken musste, weil ich eingenickt bin. Als dann endlich etwas Flotteres kam, war ans Schlafen auch nicht mehr zu denken.

    Klar liegt das an meiner Präferenz für flottere Musik, aber muss sich heute alles gleich anhören, nur um für die Masse das unverdiente Prädikat „Progressive“ zu erhalten?
    Ich hab nichts gegen Progressive was auch immer. Ich hab nur etwas dagegen, dass es sich so ausbreitet, zu einem Einheitsbrei wird und langsam das erhalten von Kirmes annimmt.

  • So wie ich GambaJo verstehe, kritisiert er, dass Progressive-Tracks massenkompatibel(er) geworden sind, (zu)viele DJs davon profitieren möchten, sich Trance mehr und mehr mit anderen Genres vermischt hat, der Sound insgesamt langsamer geworden ist und das Publikum verweichlicht ist.

    lölz

    greetz West :D

    • Offizieller Beitrag

    GambaJo hat mit dem Wort "Einheitsbrei" wirklich Recht!

    Seit ca. 2001 höre ich regelmäßig "A State of Trance" und bis ca. 2004/2005 waren in jeder Sendung total innovative Tracks dabei, wo ich es damals kaum erwarten konnte, dass sie auf Vinyl oder CD rauskamen und mir noch heute noch die Tanzbeine hüpfen lassen :-)

    Höre ich heute ASOT, so plätschern die 2 Stunden völlig langweilig an mir vorbei, und nach 2 Stunden .. Gähn .. :-(

    Und von Asot (AVB) zu Tiesto, hier mal die Tracklist seines Sets in Budapest am 10.11.2002:

    01. Iio - At The End (Scumfrog Remix)
    02. Young Parisians - U Write The Rules (Solar Stone Mix)
    03. The Roc Project - Never (DJ Tiësto Remix)
    04. Mr Sam vs Fred Baker present As One - Forever Waiting
    05. Mark Lowndes - Disillusions
    06. The Green Martian - Wizardry
    07. DJ Tiësto vs Junkie XL - Obsession (Frank Biazzi Remix)
    08. DJ Tomcraft - Loneliness (Klub Mix)
    09. Viframa - Cristalle (Katana’s Intro Mix)
    10. Andain - Summer Calling (Airwave’s Progressive Mix)
    11. Veit - Sky (Magik Muzik Remix)
    12. Lange – Don't Think It, Feel It (Shane 54 Remix)
    13. Jurgen Vries - The Opera Song (Magik Muzik Remix)
    14. Midway - Inca
    15. Conjure One - Tears From The Moon (DJ Tiësto's In Search of Sunrise Remix)
    16. Cosmic Gate - Raging (Flutlicht Dub)
    17. GTR - Mistral
    18. Age of Love – The Age of Love (Mr Sam vs Fred Baker Remix)
    19. Yahel - Sugar One
    20. Planisphere – Totem

    20 Tracks und (in meinen Ohren!) ca. 15 Meilensteine des Trance (und auch progressivem) .. solche Tracks und Sets habe ich in den letzten Jahren nicht mehr gehört .. und wie bei GambaJo auch ist meine weitere (musikalische) Liebe auch Techtrance .. und was ist heute davon übergeblieben? ..

    .. aber wie schon ein sehr bekannter Tracks aussagt (Uuups, nur welcher .. vergessen ;-):

    "After the rain, after the rain .. follows the sun" :-)

    Greetz, Piet

  • ich kann zum teil gambajo verstehen, wenn ich zurückblicke auf die letzte vandit night/tlfa 2008.
    bei deadmau5 war's nicht nur mir langweilig, sondern vielen anderen auch. keine stimmung. einfach viel zu ruhige musik, die der junge da gespielt hat. :sleep: danach dann paule, wieder schön abwechslungsreich, :huebbel: und danach judge jules, und die bude wurde leer! 8o das war echt ein schock für mich... :D

  • Zitat

    Original von uridium
    .. aber wie schon ein sehr bekannter Tracks aussagt (Uuups, nur welcher .. vergessen ;-):

    "After the rain, after the rain .. follows the sun" :-)


    "come" statt "follows" - Lost Witness mit 7 Colours waren das ;-)

    Zum Thema: Ich mag diese ganzen Progressive-Remixe alter Trance-Klassiker (Toca's Miracle zählt mMn z. B. auch dazu) auch nicht besonders, finde sie aber weniger schlimm als diese üblen Remixe von 80er Klassikern, die vor einigen Jahren rauskamen und auch Trance genannt wurden. (Problematisch wurde damit, dass diese Titel quasi den Trance-Begriff für sich beanspruchten; leider auch erfolgreich, denn zahlenmässig wurden wohl mehr Platten davon als originaler Trance verkauft - und damit war die feindliche (Begriffs)Übernahme geschehen. So muss man halt leider als Trance-Hörer allen unwissenden aus dem Bekanntenkreis erstmal den Unterschied klarmachen, wenn man über Musik diskutiert)

    Das Problem ist jetzt ähnlich, wenn Du meinst, dass, was heute Progressive genannt wird, im eigentlichen Sinne das nicht ist.

    Im Übrigen finde ich auch, dass viele Progressive-Titel zum Tanzen zu langsam sind. Aber wenn die Mehrheit der Leute lieber auf solche Partys geht, ist das ihr gutes Recht. Jeder kann selber aussuchen, wo er hingeht, und welche Musikrichtungen er damit unterstützt - bzw. im Gegenteil, wo er nicht hingeht und was er damit nicht unterstützt.

  • Ich kann Gambajo verstehen. Ich sehe das sogar recht ähnlich.
    Trance mischt sich für mich nicht in andere Genres ein. Trance folgt dem Minimal/Electro-Trend und wird dabei so stark verändert, dass Emotionen und Atmosphäre zu kurz kommen. :no:

    Aus diesem Grund höre ich in der letzten Zeit immer mehr Filmmusik, Pop, New Age und sogar ab und zu Schlager :D

    Einmal editiert, zuletzt von Henning (22. Juli 2008 um 22:45)

  • Zitat

    Original von Henning
    Ich kann Gambajo verstehen. Ich sehe das sogar recht ähnlich.
    Trance mischt sich für mich nicht in andere Genres ein. Trance folgt dem Minimal/Electro-Trend und wird dabei so stark verändert, dass Emotionen und Atmosphäre zu kurz kommen. :no:

    Aus diesem Grund höre ich in der letzten Zeit immer mehr Filmmusik, Pop, New Age und sogar ab und zu Schlager :D

    Also ich kann dem kein Bischen zu stimmen!!!
    Warum müssen denn Emotionen und Atmosphäre immer nur über stark epische melodiöse Elemente vermittelt werden ?!Für mich muss es das nicht ! Mir gefällt die ganze Entwicklung sogar bei trance.
    Ich bin definitiv ein Fan von guten Melodien aber muss auch sagen dass mir trance etwas minimaler (soll nichts mit der Musikrichtung "minimal" mit gemeint sein) besser gefällt als wenn alles zu sehr episch überladen wird.

    Ob man nun in Pop und Schlager die großen Emotionen findet... lassen wir die Frage mal offen :P

    Einmal editiert, zuletzt von daniel85 (22. Juli 2008 um 23:55)

  • Allein dein anglizistisch geprägter Neologismus "eingegayt" raubt für meinen Geschmack bereits jeglichen diskussionwürdigen Ansatz deiner Aussagen und hätte gute Chancen auf das "Unwort des Jahres"...

    :boxing:

    Ich weiß auch nicht, warum du immer auf den "niedrigen" BPM-Zahlen rumhackst - die Geschmäcker sind halt verschieden und auch ich fühle ich mich auf einem groovenden Beat viel wohler als auf bretterndem Gestampfe. Zudem gibt es so viele Facetten von progressiver elektronischer Musik, die es wohl kaum erlauben, auch nur annähernd von Einheitsbrei zu sprechen. Dass das Präfix "Progressive" in letzter Zeit vor jeden "Hype" in der elektronischen Musik geklatscht wird, ist mir auch irgendwie neu, zumal die Genregrenzen glücklicherweise immer mehr verwischen, frischer Wind in die Szene kommt und Schubladendenken hoffentlich auf die Rote Liste wandert. Auch atmosphärisch und emotional gesehen gibt's da für meinen Geschmack keine Abstriche, was ich gerade am Wochenende wieder beim Set von Gui Boratto auf dem Melt! bestaunen konnte! :yes:

    Einmal editiert, zuletzt von hammer (22. Juli 2008 um 23:45)

  • Das Problem liegt aber auch daran, das es fast keinen gibt der Trance hört und nicht gleichzeitig damit arbeitet... ich kenne wenige aus dem Trancebreich die es nur bei dem hören belassen :D Und da kommen wir zur dem Übel...Output output output... Früher im Partyservice da haben sich 5 bis 6 Titel immer mal wieder wiederholt... Heute? Heute musst du aus 1000 Promos die in der Woche rauskommen was gutes bei rausfiltern. Bzw. was sich hervorhebt von anderen. Die Qualität der Tracks (Aufbau, Bässe, Melodie) ist so hoch...Das es extrem schwer fällt da Sachen extrem gut zufinden. Und da es ein übermaß an guten Tracks gibt kann man gute Tracks nicht lange in seinem Kopp speichern.

    Ich seh das bei mir selbst... Ich kaufe im schnitt ca. 20 bis 30 mp3s die Woche jeeeeeenach Tracks. So im Schnitt kommen ca. 10 mp3s am tag bei Beatport im Trancebereich raus... überlegt euch mal früher wo es nur Vinyls gab. >Da kamen wir auf 20 releases pro Woche, wenns gut lief. ist doch klar das man da viel mehr zeit in so einem Track investieren kann, als wenn ich jeden tag neu gucken muss was man da wieder verpassen könnte.

    Die Labels können doch heute jeden Scheiss releasen den der Artist ihnen zuschickt, kostet doch dank mp3 nix mehr... bei ner Vinyl sucht man sich das Sahnestücken raus, wo man meint das die weg gehen wie warme Semmel.

    Naja nen scheiss teufelskreislauf, ich könnte jetzt nicht sagen was ich vor 4 Wochen an mp3s gekauft habe, weils zuu viele sind :(

    Es sind nicht immer nur die Tracks die vielleicht Innovationslos sind, sondern wir die damit überschwemmt werden, das es uns einfach schwer gemacht wird da was geiles rauszuhören.

  • Ich schließe mich Andru, Southern, daniel85, Hammer usw. an! :yes:

    Am Ende des Tages ist es doch so, dass jeder einfach unterschiedliche Präferenzen hat und deswegen die Entwicklungen der "Szene" unterschiedlich bewertet. Vor allem die Qualitätsbewertung von Musik hängt immer mit den eigenen Erwartungen und dem persönlichen Geschmack zusammen. Der eine denkt bei Minimal an Rolf Zukowski, ich denke z. B. bei Hardstyle und Hardcore gar nicht mehr an Musik, sondern frage mich, wie man diesen emotionslosen Lärm mehr als 10 Minuten aushalten kann. Das ist aber alles subjektiv. Es gibt ganz offensichtlich viele Leute, die diese Musik mögen.

    Angesichts der Tatsache, dass das Angebot an verschiedener Musik immer größer wird (Fragmentierung der Musik durch die Digitalisierung), sollte aber doch heute eigentlich jeder in der Lage sein, seine persönliche Lieblingsmusik zu finden oder falls nicht, diese selbst herzustellen. Also ganz einfach, meiner Meinung nach liegt das Problem nicht beim Angebot der Musik, sondern wenn überhaupt beim Konsumenten.

    Ich für meinen Teil bin jedenfalls glücklich mit Tech House und Minimal und lasse mir das nicht von gebetsmühlenartigem Negativ-Gelaber zerstören. Vielleicht sollte man nicht so stark über Musik diskuttieren, sondern einfach zu dem feiern und mit dem glücklich sein, was einem gefällt. Ob jetzt das eine mehr oder weniger gehypt wird, ist doch im Grunde völlig egal, oder nicht? Genug Möglichkeiten müsste es eigentlich für alle geben!

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    Das Problem liegt aber auch daran, das es fast keinen gibt der Trance hört und nicht gleichzeitig damit arbeitet... ich kenne wenige aus dem Trancebreich die es nur bei dem hören belassen :D Und da kommen wir zur dem Übel...Output output output... Früher im Partyservice da haben sich 5 bis 6 Titel immer mal wieder wiederholt... Heute? Heute musst du aus 1000 Promos die in der Woche rauskommen was gutes bei rausfiltern. Bzw. was sich hervorhebt von anderen. Die Qualität der Tracks (Aufbau, Bässe, Melodie) ist so hoch...Das es extrem schwer fällt da Sachen extrem gut zufinden. Und da es ein übermaß an guten Tracks gibt kann man gute Tracks nicht lange in seinem Kopp speichern.

    Ich seh das bei mir selbst... Ich kaufe im schnitt ca. 20 bis 30 mp3s die Woche jeeeeeenach Tracks. So im Schnitt kommen ca. 10 mp3s am tag bei Beatport im Trancebereich raus... überlegt euch mal früher wo es nur Vinyls gab. >Da kamen wir auf 20 releases pro Woche, wenns gut lief. ist doch klar das man da viel mehr zeit in so einem Track investieren kann, als wenn ich jeden tag neu gucken muss was man da wieder verpassen könnte.

    Die Labels können doch heute jeden Scheiss releasen den der Artist ihnen zuschickt, kostet doch dank mp3 nix mehr... bei ner Vinyl sucht man sich das Sahnestücken raus, wo man meint das die weg gehen wie warme Semmel.

    Naja nen scheiss teufelskreislauf, ich könnte jetzt nicht sagen was ich vor 4 Wochen an mp3s gekauft habe, weils zuu viele sind :(

    Es sind nicht immer nur die Tracks die vielleicht Innovationslos sind, sondern wir die damit überschwemmt werden, das es uns einfach schwer gemacht wird da was geiles rauszuhören.

    Was die release Flut betrifft liegt nicht nur daran dass die Labels es heutzutage nicht mehr nur bei den "Sahnestücken" belassen, weil die Zahl der Veröffentlichungen der großen labels damals und heute verglichen ist nicht angestiegen.
    Es liegt daran dass heute wirklich jeder und seine Oma die Idee haben ein "label" zu gründen und weil das mit mp3 heutzutage alles so leicht geht machen die das dann auch. Weil aber leider nicht jeder und seine Oma Ahnung davon haben wird eine riesige Flut von weit unter der Mittelmäßigkeits Markierung liegender Musik veröffentlicht.
    Die A&Rs sind in den Fällen dann meistens Leute die von der Musikproduktion genau so wenig Ahnung haben wie die Leute die den "Mist" produziert haben, die sind dann begeistert von den (dünnen, matschigen, unbalancierten und komplett überholt und uninteressant klingenden) Sachen und schon findet wieder ein überflüssiges Stück Musik seinen Weg in die download shops... wo es sofort in der Masse der Mittelmäßigkeit untergeht.

    Was dadurch zum Beispeil auch verursacht wird sind steigende Promotion kosten für wikrlich gute neue digi labels damit die nicht unbemerkt mit dem ganzen Müll untergehen.

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    Die Labels können doch heute jeden Scheiss releasen den der Artist ihnen zuschickt, kostet doch dank mp3 nix mehr... bei ner Vinyl sucht man sich das Sahnestücken raus, wo man meint das die weg gehen wie warme Semmel.

    Naja nen scheiss teufelskreislauf, ich könnte jetzt nicht sagen was ich vor 4 Wochen an mp3s gekauft habe, weils zuu viele sind :(

    das die labels heutzutage mehr releasen können, dank niedriger kosten ist wohl wahr ... trotzdem muss man sich als konsument nicht an dieser quatität-statt-qualitäts-politik beteiligen und jeden scheiß kaufen.

    vielleicht sollteste du in zukunft einfach besser abwägen, was du kaufst ... dann kannst du dich in 4 wochen vielleicht auch noch dran erinnern :p

  • GambaJo: kann viele Sachen, die du beschreibst, beim besten Willen nicht nachvollziehen......

    das hineinprojezieren eines Genres in ein anderes (i.d.F. wie du meinst Progressive in Trance) gibt es doch überall; wenn man dies nicht mag, kann man doch weghören; genauso deine Argumentation zu Verweichlichung von Trance etc. ist hanebüchen - das Genre-Grenzen seit geraumer Zeit immer mehr verschwimmen, heißt doch nicht automatisch, dass es ein ganzes Genre wie Trance dann gar nicht mehr gibt; Trance in seiner für dich vielleicht ursprünglichen Form (Uplifting, Vocal, usw.? k.A.) wird es doch nach wie vor geben; und nur weil Progressive (wie auch immer du das jetzt definierst) immo ein beliebtes Genre zu sein scheint und ein "breiteres Publikum" erfährt, hat das doch nix mit Kirmes zu tun :gruebel: und wenn ein neuer Sound entsteht, egal ob er nun gefällt oder nicht, isses doch klar, dass man versucht, ihm einen Namen zu geben; ob das jetzt nunn "inhaltslose Worthülsen" sind oder nicht, ist doch nur deine subjektive Meinung; genauso verstehe ich die Anführungen mit dem Gebretter und Progressive als Chill-Out Musik nicht... dann frage ich mich, wenn du weißt, du kannst mit der Musik nichts anfangen, warum gehst du dann auf solche Veranstaltungen und wunderst dich dann, dass du einschläfst; dann brauchste dich auch nicht beschweren;

    und so wie du dich über Progressive auskotzt, kann ich dann nicht verstehen, wie du offensichtlich die Leute nicht verstehst, die mit deiner bevorzugten härteren Musikrichtung weniger was anfancgen können und dich dann über diese Leute lustig machst..... finde ich ziemlich unfair!

    und wie David gut meinte, es kommt doch letztlich nur darauf an, dass man zu dem feiern geht & glücklich ist, was einem gefällt! wenn man auf Progressive Party sich langweilt, sogar einpennt, dann sollte man auch nicht auf solche eine gehen

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    Naja nen scheiss teufelskreislauf, ich könnte jetzt nicht sagen was ich vor 4 Wochen an mp3s gekauft habe, weils zuu viele sind :(


    Zwingt dich jemand das alles zu kaufen? Ich glaube nicht. Ich weiß gar nicht wo dein Problem ist? Ist doch viel besser wenn du die Tracks runterladen kannst, denn dann kannst du sie vorhören und nur die besten Sachen runterladen. Und das können deiner Meinung nach ja nicht viele Tracks im Monat sein. :rolleyes:
    Einerseits beschweren sich alle dass es nurnoch wenig Trance gibt der released wird und andererseits meckern sie auch wieder rum wenn viel rauskommt. Manchen Leuten kann mans echt nie Recht machen...

  • Da David, Hammer und Forbes eigentlich schon alles gesagt haben schließe ich mir dessen Meinung auf jeden Fall mal an.

    Kann deine Einstellung gegenüber Progressive auch überhaupt nicht nachvollziehen, sehe überhaupt keinen Grund von einer negativen Entwicklung zu sprechen nur weil es ein paar Remixe, die mir im übrigen auch nicht so sehr gefallen, erschienen sind.

    Diese Neuauflagen und Remixe wirst du in JEDER elektronischen Musikrichtung finden, das ist nun wirklich nichts Neues. Gerade die härtere Gangart, insbesondere die Entwicklung von Hardstyle, ist ein gutes Negativbeispiel für Einfallslosigkeit und gerade davon kann man im Progressive überhaupt nicht sprechen.

    Der Rest wurde ja schon bereits von den anderen erwähnt, daher denke ich das ich das nicht nochmal schreiben muss! :yes:

  • Das Einzige was mich stört, ist eigentlich nur, dass Sachen heute als Trance deklariert werden, die ich noch vor einiger Zeit definitiv dem House Sektor zugeordnet hätte. In dieser Beziehung mein ich auch dass der Begriff "Trance" verwässert wird.

    Gegen die Vermischung einzelner Genres sag ich gar nichts, wenn es mir nicht gefällt hör ich es mir nicht an. Aber Entwicklung muss ja schließlich auch irgendwo sein. Solange es genügend Songs gibt, die meinen Vorstellungen von Trance entsprechen, und die gibt es ja noch zweifelslos, hab ich kein Grund mich zu sorgen oder gar zu meckern.

  • Zitat

    Original von hammer
    Allein dein anglizistisch geprägter Neologismus "eingegayt" raubt für meinen Geschmack bereits jeglichen diskussionwürdigen Ansatz deiner Aussagen und hätte gute Chancen auf das "Unwort des Jahres"...

    So, sind nun alle aus dem Sommerloch raus geklettert? :D
    Zu dieser Jahreszeit muss man etwas auf die Kacke hauen, wenn man ordentliche Resonanz will.
    BTW: Für mich ist „progressive“ das Unwort des Jahrzehnts, dazu später mehr.

    Sorry Jungs, war gestern mexikanisch essen, und hab mir einige Cocktails in den Kopp geschüttet (Happy Hour sei dank). Fett, Alkohol und Chilis sind so eine geile Mischung :huebbel:
    Nur posten klappt dann nicht mehr so gut.


    Weiter geht’s:

    Zitat

    Original von uridium
    Höre ich heute ASOT, so plätschern die 2 Stunden völlig langweilig an mir vorbei, und nach 2 Stunden .. Gähn .. :-(

    Geht mir so ähnlich. Ist ganz nett als Hintergrundmusik beim Arbeiten, aber zum Feiern ist das für mich nichts. Mir fehlt da die Power und Energie.

    Zitat

    Original von Solarcoaster
    Das Problem ist jetzt ähnlich, wenn Du meinst, dass, was heute Progressive genannt wird, im eigentlichen Sinne das nicht ist.

    Genau so ist es. Progressiv heißt doch fortschrittlich. Ich erkenne keinen Fortschritt im Remixen von alten Klassikern. Und nur, weil dabei einiges entfernt wird und man alles langsamer macht, ist es nicht automatisch fortschrittlich.
    Wenn ich heute die gängigen MP3-Shops durchstöbere, habe ich da alle Nase lang das Wort „progressiv“. Da gibt es Progressive House, Progressive Trance, Progressive Tech-House, Progressive Elektro, Elektro House, …
    Und ihr werft mir Schubladendenken vor? Nur weil ihr mehr Schubladen nutzt, seid ihr dadurch nicht besser.
    Das ist wie damals, als „Progressiv“ für schnelle Musik stand. Alles, was etwas flotter war und einen etwas fetteren Bass hatte, bekam plötzlich das Präfix „Hard“.

    Ich warte noch darauf, dass demnächst Progressiv Schlager, Progressive Pop, Elektro-HipHop, Minimal-Rock oder so was in der Art kommt (falls es das nicht sogar schon gibt).

    Zitat

    Original von Tom Forbes
    und wenn ein neuer Sound entsteht, egal ob er nun gefällt oder nicht, isses doch klar, dass man versucht, ihm einen Namen zu geben; ob das jetzt nunn "inhaltslose Worthülsen" sind oder nicht, ist doch nur deine subjektive Meinung

    „Hard“, „Progressive“ oder „Neo“ sind Modewörter, die nichts Dauerhaftes aussagen, und die für gerade aktuelle Mode genutzt werden, um dem Konsumenten den Anschein von Exklusivität vorzugaukeln. In Einigen Jahren wird das, was heute progressiv/neu genannt wird, veraltet sein. Wie wird man es dann nennen? Ehemals Progressive Trance? Music formaly known as progressive? Und in nachher Zukunft wird es Musik geben, die sich von der heutigen unterscheidet, und auch fortschrittlich ist. Wie wird die dann heißen? Noch progressiverer Trance? Neo-progressiver Trance?
    Warum heißt Tech-Trance nicht Progressive Energy-Trance? Weil es Blödsinn ist. Es ist eine Mischung aus Techno und Trance, und heißt dementsprechend so. Fertig, so einfach ist das.
    Das sind nun mal inhaltslose Worthülsen.

    Die Behauptung, dass das neuer Sound ist, finde ich ziemlich homöopathisch. Nur weil man einige Auch wenn man Trance-Samples aufweicht und in House einfügt, ist es immer noch House. So mit beide Augen zudrücken ginge da noch Trance-House, aber Progressive Trance? Ich hab so das Gefühl, dass sich einige aus welchen Gründen auch immer nicht eingestehen wollen, dass sie House bevorzugen. Vielleicht wegen der Assoziation mit der homosexuellen Szene, ich weiß es nicht.

    Zitat

    Original von David
    Das ist aber alles subjektiv. Es gibt ganz offensichtlich viele Leute, die diese Musik mögen.

    Musikempfinden ist natürlich immer subjektiv, und es findet sich immer einer, der drauf steht, selbst wenn ein Kleinkind Mamis Töpfe als Schlagzeug zweckentfremdet. Das ist auch gut so.
    Quantitativ kann man aber nachweisen, welche Richtung Musik einschlägt, vor allem in unserem Bereich. Elektro ist für mich ein Rückschritt. Diese Musik gab es schon früher und zwar in Computer- und Video-Spielen, damals nur ohne markanten Taktgeber (von Bass kann man ja nicht wirklich sprechen). Die heutigen Konsumenten sind nur zu jung, um das zu wissen. Wenn ich diese Musik höre, will ich nicht tanzen, da will ich meinen alten C64 und meinen GameBoy ausgraben und zocken.
    Und wenn nun die Produzenten nun anfangen House-Remixe von alten Trance-Klassikern zu machen und das dann auch noch fortschrittlich nennen, kann ich nur staunen. Sind die fortschrittlichen Ideen ausgegangen, dass man schon auf Altes zurückgreifen muss?

    Zitat

    Original von Tom Forbes
    …das Genre-Grenzen seit geraumer Zeit immer mehr verschwimmen…

    […]

    und wie David gut meinte, es kommt doch letztlich nur darauf an, dass man zu dem feiern geht & glücklich ist, was einem gefällt! wenn man auf Progressive Party sich langweilt, sogar einpennt, dann sollte man auch nicht auf solche eine gehen

    Hier widersprichst Du dir selbst. Wenn, wie Du behauptest, die Grenzen verschwimmen, wie soll ich dann auf eine Non-Progressive-Party gehen, ohne direkt in eine extreme Richtung wie Hardcore zu wechseln? So kommen auch die merkwürdigen Aussagen in den Reviews zustande. Der eine geht auf eine Trance-Party, und erwartet aber eigentlich House, er nennt es nur Progressive Trance. Wenn dann richtiger Trance gespielt wird, fängt das Gejammer an, weil die DJs ja so brettern. Wieso geht man auf eine Trance-Party, wenn man House hören will? Und ich gehe auf eine Trance-Party und bekomme House vorgesetzt. Kein Wunder, dass ich einpenne.
    Das ist ja das Problem mit den schwindenden Grenzen. Keiner weiß mehr, was eigentlich gespielt wird, und wird unter Umständen enttäuscht, da kann man noch so offen für Anderes sein.

    House und Trance sind eigentlich zu verschieden, als dass man es wirklich vernünftig mischen könnte, ohne auf vieles zu verzichten. Wenn man sagt, dass die Grenzen schwinden, bedeutet dass für mich, dass es einige Berührungspunkte zwischen den Genres gibt. Das ist aber nicht so, zumindest nicht mehr. Das, was Progressive Trance genannt wird, ist für mich einfach House mit einigen wenigen Trance-Elementen. Das, was Trance ausgemacht hat, geht dabei einfach verloren, daher sehe ich das auch nicht mehr als Trance an.
    Früher war es ganz einfach.
    - Ich höre am liebsten Trance, etwas Techno und Hardcore.
    Und heute?
    -Ich höre gerne progressiven Funk-House und grooviges Minimal mit Elektroeinflüssen.
    --Hää, wie noch mal?

    Wenn man schon irgendwelche beschreibenden Adjektive vor dem eigentlichen Namen braucht, taugt der Name als solches nicht viel.

    Zitat

    Original von marc borea
    Diese Neuauflagen und Remixe wirst du in JEDER elektronischen Musikrichtung finden, das ist nun wirklich nichts Neues. Gerade die härtere Gangart, insbesondere die Entwicklung von Hardstyle, ist ein gutes Negativbeispiel für Einfallslosigkeit und gerade davon kann man im Progressive überhaupt nicht sprechen.

    Das mit Hardstyle stimmt leider überwiegend. Das ist auch der Grund, warum ich mich kaum noch dafür interessiere. Aber nur weil Hardstyle gerade ein Negativbeispiel ist, heißt das nicht automatisch, dass man alle anderen frei sprechen kann. Zumal Harstyle nicht den Präfix "fortschrittlich" trägt. Nomen est omen, oder vielleicht doch nicht?
    Allein schon dass man Genres mischt, ist an sich schon überwiegend einfallslos (die Diskussion hatten wir ja schon). Aber wenn nun angefangen wird Klassiker eines anderen Genres zu verhunzen, ist das Ende der Fahnenstange nicht mehr weit.

    Daher behaupte ich immer noch Progressive $beliebige_aktuelle_Hypemusik (also im Prinzip House) ist das neue Kirmes:

    - massenkompatibel und medientauglich
    - Assimilation
    - Recycling mangels Kreativität
    - der Mode nachlaufend
    - relativ einfach zu machen (dürften aktuell viele Sample-Datenbanken im Umlauf sein)

  • Meiner Meinung nach kann man nicht objektiv beurteilen, ob Kunst fortschrittlich ist oder nicht. Man kann nur Trends erkennen und versuchen, diese zu beschreiben.

    Die Argumentation mit den PC-Spielen finde ich von daher auch nicht sehr sachlich. Trance in seiner reinen Form gibt es ja auch schon seit spätestens 1993. Ist es fortschrittlich, 15 Jahre lang die selbe Musik zu spielen? Letztendlich lässt sich das für mich nicht objektiv klären.

    Über mediale Verbreitung entsteht in manchen Fällen auch der Eindruck, dass bestimmte Dinge "angesagter" wären als andere. Da Menschen sich gerne mit anderen austauschen, übernehmen sie diese Informationen, da man somit einfache Gesprächsthemen hat. Wenn man zu zweit eine lustige Sache erlebt, kann man darüber nur mit wenigen Leuten diskuttieren. Über Filme oder Stars wie Paris Hilton fällt die Kommunikation leichter, da nahezu jeder mit dem Thema vertraut ist. Durch den Netzwerkeffekt wird die Masse der Personen, die mit der Sache vertraut sind, sehr schnell immer größer.

    Ich frage mich allerdings, in welchen Massenmedien Progressive, Minimal, Tech House, Neo und wie man es nennen will läuft. Klar, Disco House oder vielleicht auch Electro ala Tocadisco erlebt eine kommerzielle Ausschlachtung, aber diese Sachen würde ich eher separat betrachten. Falls sowas auf Trance Partys läuft, wäre das natürlich komisch und würde mir auch nicht gefallen. Aber wenn z. B. Sander van Doorn ein langsames Set spielt, hat das für mich nichts mit Kirmes zu tun. Das ist eine ganz normale Weiterentwicklung in meinen Augen.

    Sowas gefällt natürlich nicht jedem, aber das geht auch nicht. Ich kann z. B. nichts mehr mit Markus Schulz anfangen, seit er diesen schnellen van Buuren Sound spielt und produziert. Alles was schneller als 132 BPM wird, ist mir zum feiern definitiv zu öde. Aber dann muss man sich eben neue Felder suchen. Manchmal tut es natürlich weh, wenn man sich dann von einer bisher gesetzten Veranstaltung wie der Trance Energy verabschieden muss, aber wenn es einem musikalisch nicht mehr gefällt, muss es vielleicht einfach sein. Irgendwo muss es ja genau das geben, was man hören will.

    Da Geschmack verschieden ist, sich Personen unterschiedlich schnell an bestimmten Musikrichtungen satt hören und es nie eine Übereinstimmung hinsichtlich der Bezeichnungen und den damit gemeinten Sounds geben wird, ist das Gespräch schwierig. Ein Ergebnis kann man nicht erwarten, nur einen Austausch verschiedener Meinungen.

  • Wenn ich Dich richtig verstanden habe, gibt es prinzipiell 2 Punkte, um die es Dir in Deinem Beitrag geht:

    1) Das Bezeichnungsproblem: Hier finde ich auch, dass im Bereich der elektronischen Musik keine klaren Begriffe verwendet werden. Jemand benennt eine Stilrichtung A, die ein anderer B nennen würde. Einer von mehreren möglichen Gründen ist dabei sicherlich, dass sich viele Stile so sehr mischen oder große Überschneidungsbereiche haben. Das ist mMn eher ein temporäres Problem. Auf Dauer werden sich die Stile wieder klarer voneinander trennen, denke ich. Im Moment ist halt die Phase, wo entwicklungsmäßig alles durcheinander geht. Dem Problem, dass man nicht weiß, auf welche Party man gehen soll, weil man den Überschriften für den gebotenen Stil nicht trauen kann, muss man halt dadurch überwinden, dass man sich z.B. Playlists der DJs anschaut, sich erzählen lässt, was läuft oder einfach testweise selber ausprobiert und einmal hingeht.

    Dass, davon abgesehen, Progressive nicht für "progressiv" steht, liegt einfach an der Evolution des Wortes. Ähnlich ist das z.B. auch in der Kunst: "Moderne Kunst" ist die vom Anfang des 20. Jh',s, die ist also keineswegs mehr modern im Sinne von "heutzutage aktuell". (Davon abgesehen ist progressiv ein eher inhaltsleeres Wort an. Je nach Blickwinkel kann ja fast alles progressiv sein. )


    2) Progressive als massentaugliche Un-qualität: Ich stimme Dir zu, dass Progressive (oder alles, was in House-Richtung daran angrenzt), derzeit im Trend liegt: Es wird in sehr vielen Clubs/Partys gespielt. Wer chic oder in sein will, hört es - im übrigen unabhängig von der sexuellen Orientierung! Allerdings denke ich, dass es im Gegensatz zum oft zitierten Kirmes-Techno weniger einfach und "billig" produziert wird. Ich gebe Dir recht in den Punkten "massentauglich", "Reycling" und z.T. in "der Mode nachlaufend", wobei ich letzteres eher als "die Mode dominierend" umbenennen würde. Die pejorative "Kirmes"-Attitüde würde ich weglassen. Mit den verbleibenden Punkten ergibt sich also eigentlich die Schlussfolgerung, Progressive (von dem wir alle noch gar nicht genau wissen, was es genau ist ;-) als den neuen Pop zu bezeichnen. :D

  • Zitat

    Original von GambaJo
    Hier widersprichst Du dir selbst. Wenn, wie Du behauptest, die Grenzen verschwimmen, wie soll ich dann auf eine Non-Progressive-Party gehen, ohne direkt in eine extreme Richtung wie Hardcore zu wechseln? So kommen auch die merkwürdigen Aussagen in den Reviews zustande. Der eine geht auf eine Trance-Party, und erwartet aber eigentlich House, er nennt es nur Progressive Trance. Wenn dann richtiger Trance gespielt wird, fängt das Gejammer an, weil die DJs ja so brettern. Wieso geht man auf eine Trance-Party, wenn man House hören will? Und ich gehe auf eine Trance-Party und bekomme House vorgesetzt. Kein Wunder, dass ich einpenne.
    Das ist ja das Problem mit den schwindenden Grenzen. Keiner weiß mehr, was eigentlich gespielt wird, und wird unter Umständen enttäuscht, da kann man noch so offen für Anderes sein.

    da gehts doch schon los, alles deine Meinung, die is aber auch ok und gut; ich denke, ich widerspreche mir da nicht; wenn ich Trance oder Techno hören will, weiß ich auch, auf welche Partys ich da gehen sollte und muss mich nicht wundern, dass ich dort plötzlich andere Musik vorgesetzt bekomme; fand es nur unfair, weil du dich auf der einen Seite über Progressive auslässt und gleichzeitig auf der anderen Seite die Leute runtermachst, die eben dieses Genre hören und dann mit deiner bevorzugten Musikrichtung nichts anfangen können

  • Zum Bezeichnungsproblem:
    Das gibt es auf jeden Fall. Allerdings stelle ich das auch in anderen Bereichen fest. Bei Filmen werden z. B. auch oft Thriller für mich falsch dem Genre Horror oder Action zugeordnet. Und es gibt Filme, die man richtigerweise fünf Genres zuordnen müsste, was aber dann auch wieder keinen Sinn machen würde. Ich denke bei Kunst wird man oft vor diesem Problem stehen, da man solche Dinge einfach schlecht normieren kann. Viel zu oft geht es ja gerade darum, Normen zu sprengen. Außerdem fügen sich Künstler auch nicht gerne unter eine Bezeichnung oder wählen vielleicht auch bewusst eine falsche. Wie sollen die Menschen wissen was Trance ist, wenn selbst Paul van Dyk immer wieder behauptet, er mache keinen Trance? Und dann gibt es natürlich auch die, die sich statt Future Kirmes einfach mal Future Trance nennen, weil das besser klingt. Sowas trägt auch zur Verwirrung bei.

  • Zitat

    Original von GambaJo

    Im Moment bin ich auf der Suche nach etwas Neuem, was mich fesselt.


    Goa? Psy Trance?
    Da bin ich neben Industrialhardcore auch drauf umgestiegen wie sehr viele andere auch.

    Beides klingt anders als die ganzen bekannten Richtungen und sorgt beides für seine Kicks zwischendrinn und es ist ein ganz, ganz anderes Publikum als bei den anderen Richtungen.
    Das finde ich zumindest.

    Aber das musst du selbst wissen.
    Ich bin jedenfalls über diese Entscheidung froh gewesen und gebe mir nicht mehr dne typischen Einheitsbrei aus den anderen Richtungen oder diesen Minimalkram.

    Deshalb war ich auch länger nicht mehr hier.
    Die Musik kickt mich nicht mehr ;)

  • Naja Problem ist in meinen Augen auch, das die kompletten Genre-Zuweisungen besonders in den Stores und Downloadportalen fürn Arsch sind... :upset:

    Also wenn ich für den derzeitigen Musikgeschmack an EDM nach neuen Tracks suchen tu - durchforste ich im Schnitt um die 5-6 Genres.

    Weiterhin finde ich es aber mal gut das sich Elemente vermischen und die Musik auch mal neu erfindet. Ich werde hier in MDL bei Partys permanent mit E-House-Schranz zugekleistert und wäre froh mal wieder bissel was mit Melodie zu hören.

    Außerdem sind wir alle lange genug mit Trance vertraut, das wir typische Stilmittel einer Tranceproduktion nach wie vor noch erkennen. Und gerade das Facettenreiche an Set's von AvB und PvD finde ich mal echt genial. Da kommen halt auch mal Breaks als treibendes Element. Mal knarzt und scherbelt es um dann mit Vollgas in die nächste Fläche zu gehen.

    GambaJo

    Ich glaube diese Diskussion wird auch geführt weil die Gefahr besteht das unsere Musik mal wieder als Marketinginstrument mißbraucht wird. Sicherlich mag ich auch nicht auf jeder Compi was von TRANCE und/oder PROGRESSIV lesen. Aber wirklich froh wäre ich wenn in DE zumindest Ansatzweise wieder häufiger Trance laufen würde...

    Einmal editiert, zuletzt von DJise (23. Juli 2008 um 13:45)

  • Zitat

    Original von David
    Die Argumentation mit den PC-Spielen finde ich von daher auch nicht sehr sachlich. Trance in seiner reinen Form gibt es ja auch schon seit spätestens 1993. Ist es fortschrittlich, 15 Jahre lang die selbe Musik zu spielen? Letztendlich lässt sich das für mich nicht objektiv klären.

    Das sage ich ja auch nicht. Trance an sich hat ja dieses Präfix nicht. Wo aber im Namen „fortschrittlich“ steht, erwarte ich das auch, sonst ist es Betrug.
    Und außerdem weißt Du auch, dass der Trance, der vor 15 Jahren gespielt wurde, ein anderer ist, als der heute. Es gab schon viel Fortschritt, nur hat das keiner als Namen genutzt. Es gab schnellen, langsamen, technoiden, melodiösen und was auch immer Trance, aber es war einfach Trance.
    Dann sind ein paar Leute auf die Idee gekommen, House ein wenig tranciger zu machen, und nannten es fortschrittlich, und schon sprangen die Fische von allein ins Boot. Der Trick hat funktioniert.

    Zitat

    Original von David
    Ich frage mich allerdings, in welchen Massenmedien Progressive, Minimal, Tech House, Neo und wie man es nennen will läuft. Klar, Disco House oder vielleicht auch Electro ala Tocadisco erlebt eine kommerzielle Ausschlachtung, aber diese Sachen würde ich eher separat betrachten.

    Ich kann das nicht separat betrachten. Für mich gibt es zwischen Minimal, Tech House, Neo und Disco House genau so viel Unterschied, wie für viele hier zwischen Hardtrance, Hardstyle oder Hardcore. In meinen Ohren ist das alles Fahrstuhl-Musik, Einschlafhilfe oder Aqua-Gymnastik für Rentner. Das ist mein subjektives Empfinden, genau so, wie viele hier bei Hardcore nur Bumm Bumm hören.
    Wenn ich also so was in der Richtung in z.B. TV oder Radio höre, ist das für mich House oder vielleicht noch Elektro, mehr Differenzierung ist da bei mir nicht drin.
    Wobei ich die Kommerzialisierung im Moment eher in der Masse der sich gleich anhörenden Releases und dem Aufgreifen vom Alten sehe.

    Aber wie würde man z.B. das bezeichnen? Oder das?

    Ich muss zwar zugeben, dass mir der Track aus dem zweiten Link gefällt, aber es geht eher darum, dass diese Musik sehr wohl für z.B. Werbung entdeckt und dann auch gemacht wurde. Vor allem, weil diese Musik mit einem bestimmten Image assoziiert wird, wie man in diesen Spots sehr gut sehen kann. Und das ist für mich der eigentliche Schlüssel zu dem Erfolg dieser Genres, nicht die Musik, sondern das Image, das damit verbunden ist.

    Zitat

    Original von David
    Aber wenn z. B. Sander van Doorn ein langsames Set spielt, hat das für mich nichts mit Kirmes zu tun. Das ist eine ganz normale Weiterentwicklung in meinen Augen.

    Das ist für mich keine Weiterentwicklung. Er spielt einfach nur etwas anderes, was es schon gibt, dadurch entwickelt er bzw. sein Sound sich aber nicht automatisch weiter. Man kann nicht pauschal sagen, dass sich jemand weiter entwickelt, nur weil er langsamer spielt, oder? Denn dann müsste auch das auch in die Andere Richtung funktionieren, wer schneller spielt, hat sich weiter entwickelt.

    Zitat

    Original von Tranci
    Goa? Psy Trance?

    Das habe ich mir auch schon mal angeschaut. Bisher noch nicht als richtig für mich empfunden. Aktuell würde ich sagen, ich höre gerne Tribal-Trance, zumindest nach der Klassifizierung von Beatport. Was auch immer Tribal-Trance ist. Aber die Trance-DJs-/-produzenten, die ich früher gut fand, haben ihr Fähnchen gerade in den Wind gestellt, um vom großen Kuchen was ab zu haben, weswegen sie bei mir auch sehr viel Ansehen verloren haben. Ich befürchte, dass in der Richtung in der nächsten zeit nicht mehr viel kommen wird. Daher suche ich ja etwas Neues.

    Hast Du vielleicht Empfehlungen für mich? (Bitte per PN)

  • Zitat

    Original von ron t
    Das Einzige was mich stört, ist eigentlich nur, dass Sachen heute als Trance deklariert werden, die ich noch vor einiger Zeit definitiv dem House Sektor zugeordnet hätte. In dieser Beziehung mein ich auch dass der Begriff "Trance" verwässert wird.

    Das witzige daran ist, dass einige Leute die House produzieren irgendwie Schwierigkeiten damit haben. Da kommen dann solche Sachen wie "zu trancig". Die wollen sich scheinbar eigentlich davon distanzieren, aber es gibt eben die Leute die daran Spaß haben und damit auch Erfolg haben. Die Houser (ich meine nicht die einfachen Partygänger, sondern die die auch etwas Ahnung von dem Ganzen haben) haben ohnehin eher eine Abneigung gegen Trance (wobei ich mir sicher bin, dass die meisten es absolut nicht kennen und auch ein falsches Bild davon haben).

    Trotzdem bleibt es im Endeffekt noch Geschmackssache. Ich würde mich darüber freuen, wenn alle wenigstens versuchen würden sich etwas über andere Genres (also einfach nur House, Trance, Techno etc.) zu informieren (nicht nur einmal im Leben, denn es gibt stets Bewegung, ob man will oder nicht) und auch wenigstens mal reinhören würden. Ist zwar Wunschdenken, aber ich für meinen Teil hab mich auch an vieles rangewagt. So formt sich der Geschmack und man bleibt nicht auf der Stelle stehen, was nicht heißt man soll dem was man am liebsten hört den Rücken zukehren, sondern einfach ein etwas größeres Spektrum bekommen soll.

  • Zitat

    Original von GambaJo

    Das sage ich ja auch nicht. Trance an sich hat ja dieses Präfix nicht. Wo aber im Namen „fortschrittlich“ steht, erwarte ich das auch, sonst ist es Betrug.


    Achso, es geht dir um die Übersetzung der Bezeichnung. Ich denke man sollte diese nicht wörtlich nehmen. Ehrlich gesagt bin ich bei Trance auch nie in eine richtige Trance gefallen, auch wenn ich beim Hören Spaß hatte.

    Zitat

    Original von GambaJo

    Für mich gibt es zwischen Minimal, Tech House, Neo und Disco House genau so viel Unterschied, wie für viele hier zwischen Hardtrance, Hardstyle oder Hardcore.


    OK, also nehmen wir die Musik unterschiedlich war und bewerten sie. Mir geht es, wie du richtig erkannt hast, bei schneller Musik auch so. Den ersten Link könnte ich nicht definieren, sowas habe ich noch nie in einem Club gehört. Doch, bei der Willkommensparty unserer FH vielleicht, aber das war musikalisch alles Käse und Kirmes. Der zweite Link klingt für mich auch nicht so ganz nach dem, was ich so meine. Geht vielleicht in die Richtung Balearic House oder so.

    Zitat

    Original von GambaJo
    Und das ist für mich der eigentliche Schlüssel zu dem Erfolg dieser Genres, nicht die Musik, sondern das Image, das damit verbunden ist.


    Dann wissen wir jetzt auch, warum Trance keinen Erfolg hat! :D
    Nein ganz ehrlich, natürlich beeinflusst auch das Image bei der Musikauswahl und gerade durch die Verbindung mit Werbung wirkt langsamere Musik cooler und man denkt nicht an bunte Pillen und ungepflegte Personen mit Müllwesten und Trillerpfeifen. Aber die Frage ist, wie groß ist das Ausmaß der Beeinflussung. Ich denke nicht so groß, da viele Besucher solcher (undergroundigen) Partys keinen Bezug zu der Werbung haben und die (typischen) Seher des Spots z. B. nicht zu den Pollerwiesen gehen. Das mit der Beeinflussung funktioniert aber auch in die andere Richtung. Du grenzt dich ja auch ganz bewusst von diesem Bild ab und wählst das andere Image, was in deinen Augen "nicht so gay" ist. Dabei geht es dir auch nicht mehr oder weniger um die Musik, als den anderen.

    Zitat

    Original von GambaJo

    Das ist für mich keine Weiterentwicklung. Er spielt einfach nur etwas anderes, was es schon gibt, dadurch entwickelt er bzw. sein Sound sich aber nicht automatisch weiter. Man kann nicht pauschal sagen, dass sich jemand weiter entwickelt, nur weil er langsamer spielt, oder? Denn dann müsste auch das auch in die Andere Richtung funktionieren, wer schneller spielt, hat sich weiter entwickelt.


    So meinte ich das auch. Wenn ein DJ seinen Sound wesentlich verändert, dann entwickelt er sich weiter und folgt damit nicht unbedingt einem bestimmten Trend oder einer Kommerzialisierung. Ich finde das geht in beide Richtungen.

  • Da fällt mir zu meinem Beitrag noch ein schönes Beispiel ein. Deep Dish - "Say Hello". War damals für mich House, wenn auch mit trancigen Ansätzen. Heute würde es wohl eher als Trance vermarktet werden.

  • Zitat

    Original von David
    So meinte ich das auch. Wenn ein DJ seinen Sound wesentlich verändert, dann entwickelt er sich weiter und folgt damit nicht unbedingt einem bestimmten Trend oder einer Kommerzialisierung. Ich finde das geht in beide Richtungen.

    Ich sehe das eigentlich immer im Zusammenhang mit der Szene, denn sonst wäre es auch eine Weiterentwicklung, würde er „Backe, Backe Kuchen“ spielen. Es mag eine persönliche Weiterentwicklung sein, wenn er anfängt das zu spielen, was alle anderen schon spielen, aber im Gesamtzusammenhang ist es eher nur eine Anpassung.

    Aber ist ja auch wurscht.
    Ich für meinen Teil werde mich (wie Du damals) nach etwas Neuem umsehen. Ich werde sicher noch regelmäßig Trance-Tracks suchen und auch kaufen, weil die Umstellung nicht von heute auf morgen kommen wird, aber früher oder später gibt es vermutlich eh keine Trance-Tracks nach meiner Definition. Ich habe mich damals von Rave auf Trance umgestellt, was eine gewaltige Umstellung war. Jetzt noch langsamer und dann so ein Wischi-Waschi-Zeugs, ich glaube, das würde nicht klappen. Ich will wieder mal auf eine Party gehen, wo ich mich richtig auspowern kann und mich die Musik dazu animiert. Dafür brauche ich nun mal so 138bmp aufwärts.