N'Abend ihr Glückskekse!
Wer seine Gehörgänge mal wieder mit wahrhaft progressiven Klängen entstauben lassen möchte, der dürfte mit der neuen Platte vom Düsseldorfer Oliver Moldan sehr gut bedient sein. Zusammen mit Harald Aufmuth alias Harada liefert er mit Fortune Cookie ein feines Zeugnis groovender, elektronischer Tanzmusik ab, für das auf der B-Seite niemand Geringeres als der aufstrebende Münchner Produzent Jerome Isma-Ae als Remixer verpflichtet werden konnte. Aussagekräftige Hörproben zu dieser Fortune Recordings-Platte findet ihr jedenfalls hier oder hier...
Der Original Mix besticht dabei in den ersten Minuten erst einmal "nur" durch sein galant groovig geratenes Aufbauspiel, welches seine Ingredienzen vor allen Dingen im spannenden Nischenbereich zwischen Prog House und Prog Trance zusammengesucht hat. Eine feinsinnig monotone Bassline spielt dabei den Antreiber dieses Stücks und drückt sich im ersten kleinen Break bereits so schön lässig nach vorn, dass eine deepe Basswand es sich nun nicht leisten kann, weiter unentdeckt im Hintergrund zu schlummern. So groovt das Ganze im Anschluss eine Nuance düsterer über die Serpentinen des Progressive-House-Passes, um dann schließlich auf der Passhöhe einige wunderbar sphärisch schräge Melodietöne in Empfang zu nehmen und mit diesen sowie montoner Begleitarbeit im Hintergrund die wunderbar vernebelte Stimmung weiter aufzubessern. Zur Beruhigung beschränkt sich das im Anschluss angesiedelte Kurzbreak erst einmal nur auf die Bassline, welche sich zwar kurzzeitig ebenfalls fast ganz zurückfallen lässt, in Begleitung mit weiteren, passenden Tonfragmenten aber langsam wieder herangeschlichen kommt und schließlich mit deeper Unterstützung im Untergrund sowie den einzigartigen Melodietönen erneut die irgendwie fesselnde Stimmung dieses progressiven Kleinods heraufbeschwören kann. Zweifelsohne ist damit nun der Höhepunkt des Tracks erreicht, sodass er sich im Folgenden wieder schön gemächlich groovend zu Ende bringen kann, um dort von meiner Seite hochverdiente 5,5/6 entgegen zu nehmen.
Der Jerome Ismae-Ae Remix geht das Ganze dann eine kleine Ecke drückender an, was man zu Beginn vor allen Dingen am leicht wabernden Untergrund des Ganzen feststellen kann, welcher sich unter die erst einmal leider wenig veränderte Soundlandschaft legt. Auch das Break wird ähnlich eingeleitet, um dann aber eine wunderbar progressive Ausarbeitung der Melodielinie aus dem Original zu präsentieren. Das Ganze verliert dadurch zwar etwas von seinem düsteren Charakter, doch auch in der nun sanft schwebenden Instrumentierung flächiger Art lasse ich meine Ohren gern umschmeicheln - und schließlich steckt ganz im Innern immer noch der deepe Grundgedanke. Im Mittelteil des Remixes lassen sich die Melodieelemente dann erst einmal wieder in ihre Ruhestätte zurückfallen, sodass man dem groovenden Untergrund beim Vorantreiben des progressiven Aufbaus zuschauen bzw. -hören kann. Ein nächstes kleines Break, in dem erneut der Entfaltung der schön flächig gestalteten Melodielinie gefrönt werden darf, ist allerdings nicht weit entfernt und beschreibt einmal mehr die sphärischen Vorzüge, die auch diese Überarbeitung zu bieten hat. Ingesamt kommt's für meinen Geschmack zwar nicht ans Original heran, aber mehr als solide 5/6 sollten meiner Meinung nach auch hier nicht unverdient sein.
Greetz,
:: der hammer ::