Heute Abend kredenziere ich euch mal wieder feinsten Progressive Trance, der seinem atmosphärischen Namen alle Ehre machen sollte. Und der Schuldige dabei ist schnell gefunden: Arnej Secerkadic, der Mann hinter 8 Wonders, bringt auf Pilot 6 Recordings, einem neuen Sublabel von Armada, einen feinen 2-Tracker unter die Meute. Jetzt unter seinem eigenen Namen aktiv fährt er die bisherige Uplifting-Schiene um einige Gänge zurück und präsentiert wunderbar ruhige Klänge, von denen ihr euch hier schon einmal in Teilen überzeugen lassen könnt...
Rendezvous (Destination Unknown) ist dabei die etwas mehr nach vorne ausgerrichtete Seite dieser EP und betört den gemeinen Hörer vor allen Dingen mit ihrer wunderbar sommerlich angehauchten Pianomelodie, welche sich hier schon recht bald auf ein angenehm unspektakuläres Progressive-Drumming legt. Einige Alternativtöne, warme Flächen und hin und eine wieder eingestreute, beruhigende Vocalfetzen, die sich sanft summend auf das recht entspannte Stück legen, bilden dabei den passenden, harmonischen Hintergrund und geleiten das Ganze galant zum Break. Dort spielt sich die schöne Pianomelodie dann voll und ganz ins Herz der Zuhörer, wenn sie auf Solopfaden wandelnd - unterstützt von esotherischem Wellenrauschen - eine akustische Strandatmosphäre heraufbeschwört. Im weiteren Verlauf des Breaks entfaltet sich zudem eine weitere, nicht minder gelungene Melodie in warmen Klangfarben, welche das Pianothema schön überarbeitet und passend ergänzt. Zusammen mit den entspannten Flächen und dem lockeren Drumming entsteht somit eine nicht zu verachtende Schwebeatmosphäre, die bald auch wieder mit der Pianomelodie und den sanft summenden Vocals unterstützt wird. Insgesamt ist das Ganze für die aktuelle Jahreszeit zwar etwas zu sonnig und leicht geraten, aber gute 5/6 sollten dennoch sicherlich drin sein.
Durch seine melancholisch angehauchte Ader passt für meinen Geschmack nämlich People Come People Go viel besser in die dunkle Jahreszeit. Der Track ist insgesamt gesehen noch einmal eine gute Ecke weiter zurückgefahren, was man bereits am ambient-inspirierten Intro erkennen kann, in dem sich sanfte Flächenfarben von entspannten Bongo-Percussions unterlegen lassen und bereits hier zum Augenschließen und Wegschweben einladen. Dies ändert sich auch nicht mit dem Einsetzen einer leicht deep schraffierten Bassline, welche dem Stück bald ihre Ehre erweist und auf welcher sich schon bald eine eine herrliche Tupfermelodie entwickelt. Diese besitzt in ihrer leicht melancholisch ausgeprägten Spielweise und trotz ihrer gepachteten Ruhe eine packende sphärische Kraft. Unterbrochen von einem flächigen Kurzbreak sorgen zudem mit der Zeit weitere Klaviermelodietöne im Hintergrund und ein sanftes Vocalfragments-Loop für Abwechslung. Ganz klarer Stargast des Ganzen bleibt allerdings die besagte Melodie vom Beginn, welche sich zwar in einem weiteren Kurzbreak etwas weiterentwickelt, aber nichts von ihrem Glanz einbüßt. Mit entspannten Melodiefetzen verabschiedet sich der Track schließlich - alles in allem einfach nur schöne Musik zum Schweben, der ich gerne verfalle und auch ohne Widerrede 5,5/6 schenke.
Greetz,
:: der hammer ::