Mit der großen Schweden-Runde aus Dada Life, David West, Ida Engberg und Style Of Eye schickt Pickadoll Records, das Label von John Dahlbäck, zur Weihnachtszeit aber mal wieder ein extrem heißes Eisen in das sanft knisternde Kaminfeuer. Schließlich geben auf Sweeter Than Fever alle ihr wohlüberlegtes Stelldichein mit elektroid-housigen Klängen, wobei die vorhandenen trancigen Adern nicht zu verbergen sind. Aber hört doch lieber bei Astralmusic oder hier selbst rein...
Der Original Mix überzeugt vor allen Dingen durch sein geschmeidig angelegtes Gewand aus electrohousigen Klängen, welche sich aber erstaunlich zurückgelehnt und minimal arrangiert präsentieren. Dies ändert sich auch nur unwesentlich durch die bald auftauchenden Melodiefragmente in flächig-knarzender Instrumentierung - dafür erhält das Ganzen nun durch selbige einen gut drückenderen Charakter, welcher zudem durch den an- und abschwellenden Vorgehensweise der elektroid geschwängerten Flächenstrukturen angeheizt wird. Regelrecht minimal ist auch der Mittelteil gestaltet, in dem sich die Melodieelemente erst ganz heraushalten, dann sich aber im Hintergrund bedrohlich aufbauen und im Endeffekt ein Break heraufbeschwören, in dem sie sich nun endlich vollends entfalten können. Mit drückender Atmosphäre und spannender Melodieentwicklung auf mehreren Ebenen endet das Break, um dann wieder kontrastreich das Drumming in den Vordergrund zu stellen. Nach mehreren spannenden Anschwell-Momenten haben wir nach knapp 6 Minuten und einer verdienten 5/6 auch schon den Schlusspunkt erreicht.
Der David West & Ida Engberg Remix geht das Ganze dann eine ordentliche Schippe tranciger an und lässt das Original zu einem regelrechten Ohrwurm anschwellen. Auf einem wunderbar rollenden Drumming kommen hier schon nach wenigen Momenten die ersten Melodieansätze aus dem Original zum Einsatz und versehen den Mix bereits mit einem locker groovenden Charakter, auf dem erstere sich nun ihren Weg zum ersten Kurzbreak freibahnen. Da aber auch hier wieder das spannungssteigernde Mittel der immer wieder an- und abschwellenden Melodieelemente benutzt wird, ist man von der subtilen Atmosphäre dieses Tracks recht schnell positiv eingenommen. Und wenn im nächsten Break dann noch einige gelungene Alternativtöne dazustoßen und sich die Melodielinie bald dazu anschwellt, steht der Peaktime wirklich nichts mehr im Wege. Mit weiteren Flächenfragmenten im Hintergrund wird die trancige Ader dieses Mixes dann komplettiert. Alles in allem gefällt mir diese Version noch einen guten Ticken besser als das Original, sodass ich auch gerne verdiente 5,5/6 verteilen möchte.
Zu guter Letzt haben wir den Style Of Eye Remix auf dem Gabentisch, welcher das Originalthema noch eine Ecke electrolastiger angeht. Lange um den heißen Brei herumgeredet wird allerdings auch hier nicht, denn nach einer halben Minute kommen bereits die flächigen Melodiefragmente aus dem Original in einem Kurzbreak zum Vorschein, legen sich im Anschluss aber erst einmal wieder zur Ruhe. Dafür übernehmen einige wirre Töne das Ruder und spucken recht wahllos über das monotone Drumming. Kurze Zeit später tauchen aber unvermittelt die Melodieansätze aus dem Original wieder auf und leiten schön ins nächste Kurzbreak über - die weitere Bearbeitung im Anschluss könnte allerdings kaum abgehackter sein. Immerhin harmonieren sie dadurch mit den verwirrten Tönen, da sie sich einfach selbst als solche präsentieren. Nach anfänglichem Gequietsche im nächsten Break dürfen sie sich dann aber mal wieder flächiger und sphärischer präsentieren. Der Rest ist in drei Worten allerdings schnell zusammengefasst: zerhackstückelt, verwirrt, monoton... Insgesamt nicht ganz mein Geschmack, für 4/6 sollte es aber dennoch reichen.
Greetz,
:: der hammer ::