Wer der Meinung ist, dass im Bereich Progressive Trance nichts Überzeugendes mehr rauskommt, hat die Rechnung ohne die neue Platte von Andrew Bennett gemacht. Kaum ist Safe From Harm verklungen, kommt der Gute mit Kirsty Hawkshaw im Schlepptau mit Heaven Sent um die Ecke. Der Track durfte bereits mehrmals bei Markus Schulz unter die Lupe genommen werden und wird daher auch passenderweise am 15. Oktober auf Coldharbour Recordings erscheinen. Hörproben in voller Länge gibt's aber schon jetzt auf Astralmusic.
Auf der Platte gibt's einerseits einen Vocal Mix und einen Instrumental Mix, die bis auf den obligatorischen Vocal-Verzicht bei Letzterem identisch sind. Für meinen Geschmack sind die Vocals aber nicht nötig gewesen, da sich ohne diese die mysthische Atmosphäre des Tracks viel besser für das Ohr entfalten kann. Das fängt schon beim progressiv-klopfenden Beginn des Ganzen an, der mit einer monoton treibenden Bassline und den ersten Flächenandeutungen absolut keine Gesangsbeilage benötigt. Das Drumming ist schließlich so kräftig geraten, dass es auch eventuelle Defizite auf melodischer Ebene kaschieren könnte. Diese sind aber glückerlichweise in keinster Weise vorhanden, entfalten sich zu den sphärischen Flächen im Hintergrund doch passende Melodiefragmente, die die düstere Stimmung noch weiter anheizen. Im ersten Break kann man sich davon sehr gut überzeugen, bis der Track durch eine weitere progressive Melodieebene noch einmal an Atmosphärendichte zulegt. Aber auch zusammen mit dem druckvollen Drumming geht nichts von dieser Intensität verloren, sodass ich sogar von einer kleinen Gänsehaut-Garantie sprechen möchte. Im zweiten Break stehen dann weitere klimprige Melodiefetzen im Vordergrund, die von einer düsteren Wand bald überrollt werden, sodass der Track im weiteren Verlauf zwar kurzzeitig das Hauptaugenmerk auf den Druck legt, schon bald aber wieder mit den wunderbar mysthischen Melodieebenen auftrumpft. Insgesamt ist der Track trotz seiner knapp 11 Minuten Spielzeit in jedem Moment der lebende Beweis dafür, dass Progressive Trance noch lange nicht in der Versenkung verschwunden ist.
Zum anderen gibt's auf der Platte noch einen Andrew Bennett & Tom Cloud Remix, der im Gegensatz zum Vocal Mix etwas dezenter auf Kirsty Hawkshaw zurückgreift. Mit seiner flexibel groovenden Bassline entsteht zudem ein ebenfalls gut drückender Untergrund für die sich bald entfaltenden Melodiefragmente, die sich zum Teil in leicht veränderter Form präsentieren. Im Break tauchen die Vocals zuerst in schön langgezogener Form auf, um darauf in Originalgeschwindigkeit zusammen mit den tragenden Flächen eine schön düstere Atmosphäre heraufzubeschwören, die im Vergleich zum Original aber nicht ganz mithalten kann. Nichtsdestotrotz haben die melodischen Elemente aus dem Original natürlich nichts ihrer Klasse eingebüßt, was man an der Phase nach dem Break sehr gut erkennen kann. Danach stehen in Zusammenarbeit mit dem lockeren Drumming die Vocals wieder im Vordergrund, um sich aber schon bald durch die gewohnten Melodiefragmente ablösen zu lassen. Alles in allem ist den beiden ein solider Remix gelungen, der mir zwar teilweise etwas zu sehr am Original klebenbleibt, aber zumindest auch einen guten Progressive-Atem in sich trägt.
Instrumental Mix :: 5,75/6
Vocal Mix :: 4,75/6
Andrew Bennett & Tom Cloud Remix :: 5/6
Greetz,
:: der hammer ::