Trentemöller "Moan"

Track Rating
6.0 / 6
(5 Bewertungen)
  • Das Ding ist zwar schon ein dreiviertel Jahr alt (vom Release her betrachtet), aber seit dieser Zeit hätte es eigentlich schon nen Thread dazu geben müssen. Ich bin allerdings auch erst letzten Monat darauf gestoßen, da das Video hier bei MTV rotiert (als so ziemlich einziger EDM-Track). Meine Begeisterung brach aber erst durch, als ich mir das Ding in voller Länge anhörte, denn so schöne das Video auch ist (Tribute an Laika, das erste irdische Lebewesen im Weltall), der Track kommt da nicht rüber und vermittelt denen, die mit der Musik ohnehin nichts anfangen können vielleicht sogar Langeweile.

    Das tut der Original Mix allerdings nicht. Ich will nicht viel beschreiben. Im Prinzip ist er recht minimal gehalten, aber mit einer sehr beeindruckenden atmosphärischen Tiefe. Durch das Video assoziiere ich das seither mit dem Weltraum, aber das passt auch sehr gut. Irgendwann ist dann ein "Abgehpart" eingeschoben. Der Ausdruck ist vielleicht übertrieben aber anders kann ich es nicht beschreiben. Der lenkt den Track für kurze Zeit in eine andere Richtung, wirkt fremd aber passt doch irgendwie darein, bis er irgendwann wieder dem atmosphärischen Grundton Platz macht. Dazu die sehr hübschen "Constantly thinking about you" Vocals, die perfekter nicht in dieses Klanggerüst passen könnten. Hier muss aber selbst ich als Minimal/Neotrance (als letzteres würde ich den Track bezeichnen, wenn nicht chillout) Fan eingestehen, dass das Ganze zum Abgehen wohl eher untauglich ist. Aber muss ja auch nicht, der Track kriegt auch so seine 6/6 Hundekuchen.

    Sehr beliebt scheint wohl auch der Radio Slave Remix zu sein, welcher zumindest in aller Munde war/ist. Der ist nochmal minimaler, verzichtet auf atmosphärische Grundstimmung und klingt von der Bassline her clubbiger, ohne jedoch als Tanzversion des Originals durchzugehen. Stattdessen handelt es sich um eine 11 Minuten dauernde Geschichte, die einen laaange warten lässt bis ihre Protagonisten Vocals und Streicher eingeführt werden, ehe zum Ende hin nochmal ein schwerer Klangteppich ausgerollt wird. Der Beat lässt diesen Track zwar tanzbarer erscheinen, aber der ist schon fast noch eher was fürs Sofa zu Hause. Trotzdem gibts nur 5,75/6 einfach weil er irgendwie schwerer wirkt als das Original und somit nur, wenn man sich wirklich auf ihn einlässt.

    Einmal editiert, zuletzt von Kollege B (2. Oktober 2007 um 22:01)

  • Wat, hatte ich dazu damals keinen Thread aufgemacht. :autsch: :autsch:

    Der Radioslave Mix ist nur Bombe; die Vocals sind der absolute Granate und wie Radioslave das Ganze aufbaut ist nur der Hammer. Ich liebe diesen Mann was Produktionen angeht :). Eine der fettesten Scheiben des Jahres.

    6/6

  • Finde den Track auch verdammt cool, war für mich auch schon damals der besteTrack vom Album. Den Radio Slave Remix kenne ich gar nicht muss ich eingestehen, aber bislang hat mir das Original gereicht. Ich mag dieses melancholische an dem Track, kann man sich sehr gut anhören wenn man traurig ist.
    Definitiv 6/6

  • Der Trentemöller Dub Mix ist auf jeden Fall mein Favorit. Hatte auch vor mir das mal zu kaufen, aber ist bisher nichts draus geworden. :D Der Vocal Mix ist aber auch ganz gut.
    Die zwei Mixes von Radio Slave sind, mal wieder, ziemlich lang geworden. Da passiert mir persönlich wieder mal zu wenig. Kann mich damit gar nicht anfreunden.

  • Ganz großer Track von meinem Lieblings-Dänen Anders Trentemøller, der mich auch sonst mit seinen über allen Genregrenzen der elektronischen Musik schwebenden Stücken ziemlich zu begeistern weiß. Am besten gefällt mir Moan dabei im Trentemøller Remix, welcher die überarbeitete Version des Albumtitels für die 12" auf Poker Flat Recordings darstellt und von Kollege B als Original Mix bereits die volle Punktzahl abgesahnt hat. Wie dort die minimal-dubbigen Klänge vom Anfang mit der späteren Abgehphase verwoben werden, ohne sich gegenseitig als Fremdkörper zu diffamieren, ist wirklich allererste Güte. Aber natürlich spielen auch die immer wieder passend eingestreuten Flächenfetzen in düsterer Klangfarbe, die betont kühlen Vocals von Ane Trolle (für Gerne-Tellerrand-Überblicker sei auch das hier empfohlen), die minimalen Effekte, die monotone Hintergrundmelodie, und und und... eine gehörige Portion an diesem Eindruck. Und genau zu dem Zeitpunkt, wo man sich bereits mit dem eher chilligen Charakter des Ganzen abgefunden hat, kommt von ganz weit hinten ein mächtig knarzender Basslauf angerannt und unterlegt die deepe Atmosphäre mit seinem drückenden Gewand, welches mir kurzzeitig sogar etwas reggae-lastig vorkommt. Zum Schluss wird dann wieder das Tempo herausgenommen, sodass sich der Track wieder schön minimal/neotrancig zu Ende treiben kann. Macht unterm Strich eine glatte 6/6! :D